Travia-Vademecum

Das Cover mit dem Traviasymbol von Tristan Denecke: Man beachte den im Vergleich zu den anderen Vademecums (Brevier des reisenden Geweihten) für die häuslichen Travia-Geweihten leicht geänderten Untertitel.

Das Cover von Tristan Denecke: Man beachte den für die häuslichen Travia-Geweihten leicht geänderten Untertitel.

Es ist vollbracht! Nicht ganz sechs Jahre, nachdem mit der roten Rondra-Ausgabe die Vademecum-Reihe gestartet wurde, haben nun alle Zwölfe ihren jeweils eigenen Band. Es war auch höchste Zeit für die orange-gelbe Ausgabe des Travia-Vademecums, denn in Zeiten des Sternenfalls ist die alveranische Moralinstanz wohl mehr denn je gefragt. Irdisch stehen hinter dem Band die beiden Autoren David Lukaßen und Anni Dürr. Bei Letzterer denken die Meisten dank der Träume von Tod wohl zunächst eher an den Herrn Boron, doch spielt das Abenteuer um die Zukunft der Rabenmark ja auf dem Boden des alten Darpatiens, dem Kernland der Traviakirche. David Lukaßen betreut gar als Kanzler das Briefspiel der Region, womit auch ihm der Hintergrund des Kults schon vorher gut bekannt gewesen sein dürfte.

Als derischer Verfasser dient passenderweise Cordovan von Rabenmund, der als ehemaliger Verweser der Traviamark und Teil der bekannten, urdarpatischen Adelsfamilie jemand aus dem innersten Bereich der Kirche ist. Gleichzeitig stellt er aufgrund seiner Erfahrungen und seines besonderen Schicksals (das ihm beispielsweise die Zunge raubte, zum weltlichen Herrn über die Kirchenmark erhob und schließlich in ein Kloster führte) aber auch jemanden dar, der über den Tellerrand des bodenständigen Kultes hinausgeblickt hat – perfekt also, um einen möglichst facettenreichen Überblick zu geben.

Die Abbildungen im Buch sind wieder im bekannten Holzschnittstil der Reihe gehalten und gefallen mir durch die Bank gut. Die verantwortliche Künstlerin (mit Ausnahme des Titel-Logos, das von Tristan Denecke stammt) ist Diana Rahfoth. Wer mehr von den Bildern sehen will, sollte in ihrem Blog vorbei schauen, wo sie diese präsentiert.

Travias Werk — der aventurische Blick ins Buch

Der Großteil des Vademecums ist, wie bei der Reihe üblich, aus der innerweltlichen Perspektive des fiktiven Autors geschrieben und soll angehenden Mitgliedern der Kirche als Ratgeber dienen. Gleichzeitig ist natürlich der lesende Spieler Adressat, wodurch der Band auf zwei Ebenen arbeitet: nicht jede Information ist automatisch auch irdisch als absolute Setzung zu begreifen, sondern dient manchmal auch nur der Darstellung möglicherweise nicht ganz richtiger, aventurischer Sichtweisen. Wenn beispielsweise vom „guten Kaiser Reto“ die Rede ist, „der Travias Gesetze achtete“, dann wird einem Kenner der Hintergründe der Heiratspolitik dieses Herrschers sicherlich ein Schmunzeln übers Gesicht huschen. Insgesamt halte ich das Format für sehr passend, da es die beiden Ebenen gut verbindet und sowohl irdisches Hintergrundwissen als auch aventurischen Stil vermittelt.

Die Vademecums in der traditionellen Reihenfolge von Praios bis Rahja. Fast sechs Jahre liegen zwischen dem Erscheinen der Rondra-Ausgabe und dem Erscheinen des Travia-Bandes.

Das Travia-Vademecum und seine Familie in traditioneller Reihenfolge von Praios bis Rahja. Fast sechs Jahre liegen zwischen dem Erscheinen des Rondra- und dem des Travia-Bandes.

Die ersten zehn Kapitel des Bandes decken die Darstellung der Kirche aus Sicht des fiktiven Verfassers ab: Liturgisches Wirken (Kapitel I bis IV), alveranisches Gefolge (V), moralische Werte (VI), Historie (VII), Struktur der Kirche (VIII) und die Vorstellung von Heiligen, Artefakten (IX) und Orden (X) gehen insgesamt auf alle relevanten Bereiche des Kultes ein. Bei der Informationsfülle wird regional ein Schwerpunkt auf den zentralen mittelreichischen Kult gelegt, dem ja auch der Verfasser Cordovan entstammt. Regelmäßig werden aber zusätzlich die Facetten der exotischeren Randbereiche betrachtet – seien es der gerade beim Thema Traviabund anders ausgerichtete Glaube in Thorwal, der schwere Stand der Kirche in weniger sittsamen Gegenden wie dem Horasreich, Almada und Aranien oder die Erfahrung bei der Missionierung der Waldmenschen im Süden. Das wirkt auf mich in der umfassenden Darstellung gut durchdacht und lässt kaum Wünsche übrig.

Natürlich kann so ein Büchlein im A6-Format selbst auf seinen etwa 160 Seiten nicht alle Aspekte bis ins letzte Detail ausleuchten. Es bietet aber einen sehr soliden Überblick, in den hier und da auch Details eingepflegt sind. So findet man zwar längst nicht zu allen Travia-Liturgien Ausarbeitungen, aber es gibt einen allgemeinen Ansatz zum liturgischen Wirken und ausführliche Darstellungen zentraler Aspekte, wie Travia-Bund, Eidsegen und Armenspeisung. Ich halte dieses Vorgehen für sehr sinnvoll, da eine Behandlung von wesentlich mehr Liturgien nur mit deutlich weniger Platz je Eintrag hätte erkauft werden können, was dann kaum noch Mehrwert gegenüber der reinen Liturgiebeschreibung im Regelwerk gehabt hätte.

Etwas zu sehr an der Oberfläche bleiben mir persönlich nur die Beschreibungen der Alveraniare, wobei man fairerweise sagen muss, dass zum Beispiel zu den personifizierten Tugenden in Travias Gefolge wohl auch einfach nicht allzu viel Handfestes festzuhalten ist. Vor allem bei der Figur des mir vorher noch unbekannten Tamano hätte ich mir aber noch ein paar weitere Informationen gewünscht. So weiß ich nach dem Lesen des zugehörigen Abschnitts zwar einiges dazu, wie und wo er dargestellt wird und warum man ihn anruft, sein eigener Hintergrund bleibt aber sehr vage und wird nur in der Form angerissen, dass die Hügelzwerge ihn als Sohn Ingerimms und Travias verehren.

Und der Spieler Beitrag — Irdische Tipps und Hilfen

Traviageweihte sind nicht gerade die klassischen Spielercharaktere: Sie sind in der Regel häuslich, wenden im Normalfall keine Gewalt an, bestehen auf strengen moralischen Normen, vor allem im Bereich Heim und Familie, und erwerben im Endeffekt nur Reichtum, um ihn den Armen zu geben. Andererseits spielt auch nicht jede Gruppe nach dem „Ihr seht ein Dorf. — Gibt es dort irgendwelche Schätze?“-Spielprinzip und so gibt es auch für die Diener und Dienerinnen der Herrin Travia reichlich passende Spielmöglichkeiten. Das Kapitel XI dient genau dazu, dem Spieler bei der Ausgestaltung eines Geweihten zu helfen und auftretende Probleme zu erkennen. Es ist deshalb auch aus irdischer Sicht geschrieben.

Neben Tipps zur Ausgestaltung von Vertretern der einzelnen Strömungen und Aufgabenbereich der Kirche (Mystiker, Dorfgeweihte, Badilakaner usw.) geht es hier auch um Knackpunkte, die bei deren Spiel auftreten können. Manch diskutiertes Problem ist dabei für die Spieler vermutlich nicht neu, das gilt auch für einige der präsentierten Lösungen. Ich denke aber, dass es dennoch gut ist, auch auf solche Punkte hinzuweisen, da mancher sie vermutlich doch noch nicht kennt. Ob es die die eher geringe Reisebereitschaft von Dorfgeweihten ist, die potenziell die Mitspieler nervenden Belehrungen des Moralapostels oder die Probleme, die auftreten, wenn man im Land der Ungläubigen missionieren will — hier finden sich einige solche Stolpersteine. Bei den vermutlich schon bekannteren Tipps finden sich Hinweise wie die, dass man im Fall der Fälle natürlich auf die Mitspieler achten und mit ihnen reden soll und dass man einen Geweihten auch nicht unbedingt in der strengsten Auslegung spielen muss. Das sind allerdings gute und wichtige Hinweise, die einfach auch hierhin gehören.

Es finden sich aber auch Hinweise, an die mancher vielleicht nicht sofort denkt: Zum Beispiel, dass Travia, trotz der moralischen Strenge, auch die Göttin ist, die vergibt und versucht, den Gestrauchelten eine neue Chance zu geben — das ist ein schöner Grund, die eigenen Mithelden nie aufzugeben. Oder dass man auch einen Geweihten spielen kann, der sich der Gruppe der Wildgänse angeschlossen hat und deshalb tatsächlich herumreist und nicht an einem Ort hocken bleibt. Insgesamt halte ich die Ausgestaltungstipps und die Analyse von möglichen Problemen für ausgezeichnet, die Tipps für ebenfalls gut, wenn auch nicht für jede Frage auch eine Antwort präsentiert wird. So wird richtigerweise geraten, sich beim Spiel eines Travia-Geweihten in Almada Gedanken zu machen, wie er auf die im Land lebende Minderheit der Rastullah-Gläubigen reagieren wird — konkrete Ideen, wie man diese Problematik plausibel und spielspaßfördernd umsetzt, findet sich an dieser Stelle dann aber nicht.

Heiße Eisen im Herdfeuer – der Umgang mit (potenziellen) Knackpunkten

Was mir am Band wirklich ausgesprochen gut gefallen hat, ist der Umgang mit verschiedenen hakeligen Setzungen und Entscheidungen der Vergangenheit. Da ist beispielsweise die Rückbesinnung der Kirche auf ihre Kernangelegenheiten. Cordovan von Rabenmund verkörpert mit seiner Vergangenheit genau zwei Aspekte, die er im Band nun als Irrungen darstellt. Dies betrifft einmal die Ausübung weltlicher Macht durch die Kirche, die er als Verweser der Traviamark ja federführend zu verantworten hatte und über deren Ende er sich nun froh zeigt. Zum anderen geht es um den Schutz der Gläubigen, der längere Zeit mittels des nun nicht mehr existenten kirchlichen Kämpferordens der Gänseritter erfolgte, dem Cordovan selbst angehörte und der von seiner Tochter angeführt wurde. Diese Aufgabe liegt nun wieder bei der Rondrakirche. Meiner Meinung nach geben diese Anpassungen der Kirche wieder ein schärferes Profil, wodurch ihre Darstellung auch am Spieltisch profitieren dürfte.

Der moderat reformierte Traviabund steht nun im Prinzip allen offen. Und das ist auch gut so. (Bild von Diana Rahfoth).

Der moderat reformierte Traviabund steht nun im Prinzip allen offen. Und das ist auch gut so. (Bild von Diana Rahfoth).

Ein weiteres heißes Eisen ist der Traviabund. In weiten Teilen (Bestehen auf eheliche Treue, Bedeutung für adlige Erblinien, abweichende Bedeutung in Thorwal) übernimmt der Band hier die bekannten Regelungen und führt sie im gegebenen Rahmen aus. Eine kleine Verschiebung gibt es aber im Bezug auf das Schließen des Traviabundes für gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Das Wege der Götter unterscheidet ja noch zwischen dem verbotenen Traviabund und der je nach regionaler Einstellung erlaubten Liebe („Die Travia-Kirche erlaubt nur die Einehe zwischen Mann und Frau […]“ vs. „Die gleichgeschlechtliche Liebe trifft auf höchst unterschiedliche Akzeptanz oder Ablehnung unter den Anhängern der Travia, es gibt aber ebenso wenig ein Verbot durch das Heilige Paar wie eine ausdrückliche Billigung […]“). Das Vademecum vereinheitlicht diese in meinen Augen von vorneherein nicht besonders glückliche Unterscheidung und lässt den fiktiven Autor das Fehlen eines ausdrücklichen Verbots für den gleichgeschlechtlichen Traviabund festhalten. Das Schließen eines solchen wird explizit dem einzelnen Geweihten überlassen, womit man faktisch die Entscheidung über dieses emotionale Thema da belässt, wo sie meiner Meinung auch fallen sollte: in der heimischen Spielgruppe. Der Kerngedanke der ehelichen Treue wird dabei nicht angetastet und es wird festgehalten, dass die Eheleute in einem solchen Bund traviagefällig keine eigenen Kinder bekommen werden. Dafür wird dem Thema der Adoption hier Raum gegeben, die dann auch solchen Paaren offen steht. Ich finde, das ist insgesamt ein guter Kompromiss zwischen der glaubwürdigen Darstellung einer im Spielkontext konservativen und sich selbst als Tugendwächterin sehenden Kirche und dem irdischen, emotionalen Gerechtigkeitsempfinden der Spieler.

Ein weiteres heißes Eisen, das aber vermutlich gar nicht mehr so viele Spieler auf dem Schirm hatten, ist ebenfalls aus dem Feuer geholt. Da es sich bei der Information aber möglicherweise um einen kleinen Spoiler für noch erscheinende Abenteuer oder Romane handelt, ist der folgende Abschnitt geweißt – zum Lesen (auf eigene Gefahr!) einfach markieren. Xamanoths Domäne <-> Es geht um Travias Gänsekiel, der seit 1023 BF in den Händen des Schwarzschelms Torxes von Freigeist war und der laut Band nun 1038 BF wieder zur Kirche zurückkehrt. Möglicherweise wäre diese Angelegenheit im Träumeschmied behandelt worden. So oder so finde ich gut, dass der rastlose Lolgramoth-Paktierer seine Paktierergriffel nicht mehr am heiligen Artefakt hat. <-> Xamanoths Domäne

Wieder zu Hause — das Fazit

Der Band gefällt mir insgesamt wirklich sehr gut. Travia-Geweihte sind wohl nicht die einfachsten Figuren, die man auf Abenteuer ausschicken kann, aber wenn man es vorhat, so findet man hier eine sehr breite Basis, auf der man den eigenen Charakter aufbauen kann. Dazu fängt das Vademecum auch sehr viele Facetten der Kirche ein, so dass jeder Leser vielfältige Anregungen für die Ausgestaltung finden wird. Auch exotischere Konzepte werden dabei eingebunden, womit vielfältigere Darstellungen möglich werden, als man den Dienern der Herrin Travia im ersten Moment vielleicht zutraut. Abgerundet wird das Ganze durch Tipps und Ideen, wie man eine solche Figur auch gruppentauglich einsetzen kann. Die Autoren haben aber auch den Mut, die Grenzen der Möglichkeiten anzusprechen. Zusätzlich kann man als Spielleiter jede Menge Hintergrund zur Kirche finden, was umso schöner ist, da Travia-Geweihte und -Tempel ja durchaus eine höhere Verbreitung haben als die von manch anderer Kirche.

Wenn man dem Band etwas ankreiden möchte, dann, dass er an manchen Stellen gerne noch eine Spur konkreter sein dürfte. Das ist aber schon Meckerei auf sehr hohem Niveau. Insgesamt bleibt so nur ein Einhorn zurück, das auf der Suche nach Tamano nicht nach Hause gefunden hat. Die restlichen acht Huftiere bleiben dagegen schön im Schutz der Einhornherde und spielen mit den Gänsen.

Bewertung Einhorn 8

Mit freundlicher Unterstützung in Form eines Rezensionsexemplars von der Ulisses-Spiele GmbH und dem F-Shop.

Über Salaza

Salaza heisst im wirklichen Leben Thorsten und spielt mit wenigen Unterbrechungen seit 1985 DSA. Er beschäftigt sich mit dem aventurischen Kartenwerk und mit der Erstellung von DSA-Schriftarten und tut gerne seine Meinung kund, wenn ein Produkt in seinen Augen blöde Fehler oder tolle Ideen hat.
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16 Antworten zu Travia-Vademecum

  1. Pingback: Rezension zum TRAvia Vademecum | Nandurion

  2. Reißklaue sagt:

    Eine hilfreiche Rezension. Eine kleine Anmerkung zu dem als Spoiler markierten ‚Teekesselchen‘ habe ich jedoch: Dieses ist in der Regionalspielhilfe „Schattenlande“ als Sternchenmysterium A65 auf Seite 212 gelistet, daher ist es in meinen Augen eher unwahrscheinlich (wenn auch – wie man jedoch von der Redax bereits erleben musste – nicht unmöglich), dass dazu noch etwas konkretes kommen wird und dem geneigten Meister daher überlassen wird, das ganze selbst auszugestalten.

  3. Teferi sagt:

    Ist das nötig?
    Es gibt zig Zwölfgötter, die Homo-Ehen oder Homo-Sex offen gegenüber eingestellt sind, jedenfalls in Rondra und Rahjakirchen sogar eine beförderug amazonischer Liebe, bei den TSAtuariaperaine-Kirchen wird ja der Nachwuchs insgesamt und Gemeinschaft wichtig sein – wieso darf nicht die Traviakirche ein Bollwerk mit Herausstellungsmerkmal bleiben?
    Was ist aus Namenlose Nacht geworden, in der die Traviakirche sehr schön ihre prüderie in einer Checkliste ( was darf man eigentlich? Verkehr nur in der Ehe nur zum Kindermachen, bitteschön! Und nicht das Hintertürchen nutzen! ) wo Monty Pythons „Every Sperm is Sacred“ zu spielen beginnt.

    Finde ich ehrlichgesagt schade – und vielleicht auch dumm. Demnächst wird Gleichberechtigung bei Novadis eingeläutet ( ist ja ein senisbles Thema ), usw usf.

    [ironie=an, allerdings: Wahrheit]
    Natürlich ist Frauenherrschaft und Männerexklusion aber bei den Amazonen in Ordnung,
    und auch in Aranien das Matriarchat bedarf keiner überarbeitung.[/ironie=aus, allerdings: Wahrheit gewesen],

    Hier wird einfach ein Unterscheidungspunkt, ein Herausstellungsmerkmal der Traviakirche als eine ( 1 ) von zwölf ( 12 ) Kirchen nonchalant wegerklärt. Mehrwert: Null.

    Aber natürlich können SJWs nicht zufrieden sein, solange es auch nur EINE EINZIGE FIGUR mit rückständigen Patriarchalen Einstellungen gibt… O_O

    • Salaza sagt:

      Du übersiehst dabei nur, dass du die Traviageweihten in Übereinstimmung mit dem Vademecum auch weiterhin so spielen kannst. Aber halt nicht musst. Deinen Furor kann ich hier deswegen nicht nachvollziehen.
      Was die anderen Vergleiche angeht solltest du vielleicht auch bedenken, dass Amazonen und Novadis selbst aventurisch als extrem gelten, die Traviakirche aber zentral in der Gesellschaft steht.

    • Derya Eulenhexe sagt:

      Verstehe die Aufregung ebenfalls nicht. Augenscheinlich kann eine Gruppe dies nach eigenem Gusto oder auch je nach Geweihtem bzw. Region ausspielen.

      Und das bei der Ironie plötzlich nur noch die Beispiele für Frauen“herrschaft“ auftauchen, die ebenso existierenden Männerbeispiele aber irgendwie unter den Tisch fallen, lässt bei mir leider ein Gschmäckle auftauchen. Hoffentlich vollkommen unbeabsichtigt.

      Denn das Aventurien größtenteils gleichberechtigt ist mit regionalen/gruppalen Ausschlägen zur matriarchalichen oder auch patriarchalen Seite – in leichter bis extremer Form – macht ja auch einen Teil des Reizes der Hintergrundwelt aus.

      • Tristran sagt:

        Das mit dem Geschmäcke habe ich auch gedacht. Allerdings noch etwas mehr bei der Benutzung des Wortes „SJWs“. Eine persönliche Betrachtung, aber ich habe „Social Justice Warriors“ einfach nur von den selben Menschen gehört die auch „Gutmenschen“ benutzen.
        Unabhängig davon, interessante Rezension eines Werkes über eine Kirche die mich nie so sehr interessiert hat. Mag sich so ja noch ändern.

  4. Flocke sagt:

    Vielen Dank für die Rezension! 🙂

    Teferis Kritik kann ich schon nachvollziehen. Ich würde mir da auch mehr klare Kante wünschen und finden auch nicht, dass gleich ein Geschmäckle aufkommen muss ^^

    Die Vademecums haben sehr dazu beigetragen, die aus meiner Sicht ursprünglich eher öden 12G sehr viel interessanter zu machen. Bin daher nun sehr gespannt auf die weiteren Bände!

    • Derya Eulenhexe sagt:

      Teferis Kritik zur Traviakirche ist auch gar nicht mein Problem und absolut nachvollziehbar. Ich hätte auch mit der vorherigen Setzung gut len können, auch wenn ich finde, die neue Setzung gibt der Traviakirche in diesem Punkt eine neue Vielschichtigkeit. Etwas was sie auf Dauer vielleicht sogar interessanter als die Rahjakirche machen könnte.

      Mein Problem liegt eher in der „Verschwörungstheorie“, die Teferi am Ende als Begründung für den Wechsel aufwirft. Und dass sich damit für mich die Frage stellt, ob ich den Beitrag, trotz berechtigter Kritik, noch wirklich ernst nehmen kann.

      • Eran, der Händler sagt:

        Ich musste erst mal googlen was ein SJW sein soll, jetzt bin ich schlauer.. und wir sind uns einig: die SJW haben schon alles unterwandert und sind überall 🙂 … grundsätzlich finde ich Kanten auch schöner. Deckt sich mit meinem Bild einer mittelalterlichen Fantasywelt eher und fördert damit die Immersion. Daher finde ich es grundsätzlich schwierig, wenn eher neuere soziale Konzepte und allzu Modernes (z.B. Immanspiel …..BÄH!!!!) dieses Bild zerstören.

        • Salaza sagt:

          Was mich bei der Argumentation, dass dieses Verbot gleichgeschlechtlicher Partnerschaften halt gut zum mittelalterlichen Aventurien-Setting passt, stört, ist, dass Aventurien halt in seinen Grundfesten eben genau nicht so ist. Die Gleichberechtigung ist da ja im Kern angelegt, die Einstellung der Traviakirche war da für mich immer ein unpassendes irdisches Einsprengsel, das mir im derischen Kontext fremd vorkam. Nur weil etwas im Mittelalter so war passt es ja nicht autonatisch gut nach Aventurien.

          • Eran, der Händler sagt:

            @Salaza: womit Du den Kern der Thematik aufgreifst „passt das zu meinem Bild von Aventurien?“ … das jeder in seiner Sicht von Aventurien auch offiziell (also z.B. von Seiten der Autoren) bestärkt werden möchte und gegenläufiges „bedrohlich“ empfindet ist da nur menschlich. Manche formulieren das nur drastischer als andere.

          • Salaza sagt:

            Ja, klar, dass jeder natürlich gerne seine eigene Wunschvorstellung gestärkt sähe ist nur normal und völlig in Ordnung.
            Ich wollte halt nur zu bedenken geben, dass man auch aventurisch gut begründen kann, warum die Einstellung der Travia-Kirche zur Homosexualität nicht wie die des europäischen Mittelalters aussieht. Ich selbst verstehe nicht, warum jetzt gerade eine solche Einstellung das Problem für ein mittelalterliches Fantasysetting sein sollte, da Aventurien ja in Glaubensdingen eben von Anfang an nicht dem europäischen Mittelalter entsprach. Aber das ist natürlich nur mein persönliches Empfinden.

  5. Derya Eulenhexe sagt:

    Vielen Dank jedenfalls für die schöne Rezension. Jetzt wurde mein Interesse geweckt, zumindest mal einen Blick in die Leseprobe des PDFs zu werfen. Etwas was ich vorher gar nicht auf dem Schirm hatte.

  6. >Helfried von Aras sagt:

    Wenn man die Gänseritter auflöst und dadurch das Profil der Kirche schärft, hat dann die Kirche mehr davon oder die Spielerin am Stammtisch?
    Ich habe die zusätzliche Option sehr geschätzt und bin über deren Auflösung nicht erfreut, aber dann muss das halt weiterhin in seinem Aventurien hinbiegen…

    • Dirk sagt:

      Tatsächlich wird der Orden aufgelöst, was aber zu allererst bedeutet das keine neuen Mitglieder aufgenommen werden. Die bisherigen Mitglieder haben die Wahl sich einem Orden der Rondrakirche anzuschließen, als Tempelwachen zu dienen oder sich komplett Travia zuzuwenden und das Waffenhandwerk niederzulegen. Auf alle Fälle erhalten sie eine Fibel die das heilige Herdfeuer zeigt und sie als Ehemalige Gänseritter auszeichnet, und ihnen besonderen Respekt zuteil werden lässt.

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