Aventurischer Bote #148

Willkommen zum neuesten Boten-Disput der aktuellen Ausgabe Nr. 148! Wieder haben sich gleich mehrere Nanduriaten gefunden, die ihre Gedanken, Gefühle und sonstiges Gewäsch zu den einzelnen Artikeln mit euch teilen wollen. Aufgrund der aufeinander prallenden Meinungsvielfalt verzichten wir dabei wie immer auf eine abschließende Bewertung mit Punkteskala.

Das neue Almada – Spielhilfe

Amirwolf: „Almada nach den Ereignissen aus Der Mondenkaiser. Die Spielhilfe verpasst den inzwischen veralteten Aussagen aus Herz des Reiches ein Update und verfolgt dabei einen vielversprechenden Ansatz. Eine Sache, die ich nur positiv aufnehmen kann. Auf vier Seiten werden die wichtigsten Personen und Gruppierungen im neuen Almada vorgestellt. Außerdem gibt es eine kleine Timeline, die zeigt, was sich in den nächsten Jahren in der Region tun wird und wie ich mich als Spielleiter austoben kann. Eine vorbildliche Idee mit guter Umsetzung. Bitte weiter so!“

Feyamius: „Das almadanische Machtvakuum nach dem Mondenkaiser ist gefüllt – mit Einzelpersonen und Organisationen (zu denen ich jetzt auch mal Kulte zähle). Die neue Konstellation verspricht Einiges an kommenden Intrigen und Problemen. Schön finde ich auch die Angaben bei den Parteien in den Punkten „Funktion“ und „Methoden“; auch die Wertekästen finde ich prinzipiell gut, in der hiesigen Ausführung sind die Werte aber wesentlich zu schlecht geraten, siehe dazu auch meinen Kommentar zum nächsten Artikel. Das neu gestaltete Fürstentum will mir davon abgesehen jedoch gut gefallen, auch der Abschnitt zu „Fatas Seiten“ ist vorbildlich; ich find’s gut, dass sich das Konzept jetzt überall durchzusetzen scheint.
Einzig die neue ‚Integrationspolitik‘ die Aramyas betreffend sagt mir überhaupt nicht zu. Lange Zeit des Hasses und der Vorurteile sollen plötzlich quasi vorbei sein? Aber dieses Trauerspiel hat ja schon mit Tulameth auf dem Thron begonnen, ohne dass die Landstände Amok gelaufen wären.
Ansonsten aber eine schöne Spielhilfe, die eine Regionalbeschreibung aktualisiert und somit den Botenplatz nicht besser nutzen könnte.“

Josch: „Preiset die Schönheit, Amigos! Dies ist genau die Art von Artikel, die ich gerne im Boten lese. Infos zu den relevanten Veränderungen, den einschlägigen Macht- und Interessengruppen, zu möglichen Konflikten, und dazu ein weitreichender zeitlicher Ausblick. Sehr schön, das bitte in Zukunft weiter so handhaben! Inhaltlich gefällt mir, dass sich ein friedlicheres Verhältnis zwischen Novadis und Almadanern anbahnt, das hat für mich langfristig mehr Potential für interessante Entwicklungen als das inzwischen leicht abgedroschene Reconquista-Projekt. Einzig Alara Paligan kann ich so langsam nicht mehr sehen, ich hoffe, dass der hier angedeutete Plan aus der schwarzen Giftspritze noch mal was Interessantes macht und sie dann umweltgerecht in der Alt-NSC-Tonne entsorgt.“

Streiter wider die Finsternis – Spielhilfe (Archetypen)

Amirwolf: „Tja, Archetypen im Boten … nein das gefällt mir nicht. Knappe fünf Seiten für vorgefertigte Charaktere haben für mich dort nichts verloren. Davon abgesehen finde ich die Archetypen allerdings recht gelungen, und mit dem Unterpunkt „Varianten“ wird zumindest teilweise ein wenig Variation geboten. Auch schön, dass alle Charaktere bebildert sind. Doch sagen mir fünf sehr unterschiedliche Zeichenstile, die teilweise ins Comichafte abdriften, nicht zu. Vor allem der Grolm lässt eher lustige anstatt dunkle Zeiten vermuten.“

Feyamius: „Eine gute Idee, wäre aber wohl als Download-PDF wesentlich nützlicher gewesen. Da hätte man gleich ausgefüllte Heldendokumente mitliefern können. Die Beschreibungen sind mir allesamt etwas zu kurz und generisch – aber okay, es sind Archetypen; ein positiver Aspekt daran ist, dass man sie noch mit Eigenleben füllen kann. Der Kasten „Die Archetypen als Heldengruppe“ könnte ebenfalls etwas ausführlicher sein; wobei ich aber auch hier verstehen kann, dass man nicht zu viel von der Gruppendynamik bereits vorgeben wollte (was dann eh niemals so funktionieren würde wie vorgeschrieben).
Die Zeichnungen der Archetypen hingegen wissen durchweg zu gefallen – manche noch mehr als andere. Mein persönlicher Favorit ist hier (für mich ungewohnt abseits meiner sonstigen momentanen Lieblings-DSA-Zeichnerin Verena Schneider) das Bild des Hydronius von ArtemColoria. Es ist aber schon sehr ‚cool‘ und sollte bitte stilistisch nicht noch ’shadowrunniger‘ werden.
Kommen wir zu den Werten: Hier kann man eine gewisse Tendenz zu gleichen Zahlen ausmachen, die ich bei Helden immer ein wenig seltsam finde, da es ‚unnatürlich‘ wirkt. Beispiele: Die vier Schlechten Eigenschaften des Grolms sind alle auf einem Wert von 7; der Prätorianer hat beide Kampftalente auf 13 (und dann noch beide gleich auf AT und PA verteilt) und die restlichen besseren TaW auf 7; der Feuermagier hat quasi alle relevanten Zauber auf einem ZfW von 13 und auf fast allen eine Spezialisierung (Zauberdauer). Ich erkenne ein System. Und das lässt die Figuren zumindest wertetechnisch sehr künstlich wirken. Schade.
Hinzu kommt, dass die Werte, vergleicht man sie mit denen der NSCs aus dem vorangegangenen Artikel, wesentlich besser abschneiden. Und die meisten der Post-Mondenkaiser-Akteure dürften von meiner Warte aus deutlich mehr als 3000 AP besitzen …“

Josch: „Schön: Nette Auswahl an Professionen (mit Zensorin und Prätorianer wurde vor allem auch an interessante profane Professionen gedacht), die auch als Gruppe gut funktionieren dürften. Bei den Illustrationen bin ich gespalten: Magier, Prätorianer und Grolm find ich super, Zensorin und Rechtswahrerin haben für meinen Geschmack zu sehr Comic-/Computerspiel-Look.
Hässlich: Archetypen sollten etwas sein, das sich zum sofortigen Los-Spielen eignet, und dafür kommen die hier zu spät (Box schon lange draußen), am falschen Ort (wieso nicht in der Box oder als Download?) und in der falschen Form (wieso kein ausgefüllter Heldenbogen?).“

Das Gebrochene Rad – Ortsbeschreibung

Amirwolf: „Schöne Beschreibung des Haupttempels des Puniner Ritus. Gepaart mit einem kurzen geschichtlichem Abriss und einer schönen Karte, die den Tempel im hübschen Bild darstellt. Eine Karte des Kellergewölbe hätte ich mir aber doch noch gewünscht, nicht nur weil einige sehr tapfere Recken dort liegen sollten. Die Szenariovorschläge enthalten ein paar schöne Ideen, lassen teilweise aber den letzten Kniff vermissen. Trotz allem eine gute Spielhilfe. Eine Reihe der Haupttempel könnte ich mir in dieser Form gut in weiteren Boten vorstellen.“

Josch: „Nette Kurzbeschreibung auf 3,5 Seiten von Gebäude (Erd- und Obergeschoss), relevanten Personen und Geschichte. Dazu ein paar Abenteueraufhänger, die jedoch eher vage und allgemein gehalten sind. Natürlich wünscht man sich beim Lesen auch eine ausführliche Beschreibung der Katakomben, die hier jedoch ausgespart wurde. Ich kann zwar verstehen, warum, war aber doch ein klein wenig enttäuscht (das ist jetzt aber natürlich Jammern auf hohem Niveau). Von mir aus kann auch das gerne als Serie etabliert werden. Als nächstes bitte einen schönen Rur-und-Gror Tempel.“

Golgaris Feder – Szenario

Amirwolf: „Wieder einmal lässt mich ein Botenszenario gespalten. Zum einen fängt das Abenteuer sehr gut an, die Geschichte liest sich interessant, die vielfältigen Einstiege sorgen dafür, dass das Szenario spontan rausgekramt werden kann und trotzdem einen halbwegs kreativen Einstieg bietet. Doch im Mittelteil fehlt mir wieder etwas. Klar, jeder kann das ausschmücken, aber eine Seite mehr hätte dem Szenario gut getan. So bleibt ein grundsolides Szenario zurück, was sich aber nicht besonders abheben kann. Was allerdings positiv auffällt: die Helden dürfen einen bestimmten Gegenstand explizit behalten.“

Josch: „Auf knapp fünf Seiten bekommen wir hier ein nettes Szenario geboten, das sich mit ein wenig Arbeit leicht zu einem schönen, kleinen Abenteuer für zwischendurch ausarbeiten lässt. Von mir aus könnte es gerne von allem etwas mehr geben, ich sehe aber ein, dass man dann schnell auch an der Stelle ist, wo man das Ganze als eigenständiges Abenteuer in eine Anthologie packen könnte. Gut finde ich, dass man sich hier bei der Beschreibung aufs Wesentliche beschränkt hat und nicht viel Platz mit Werten von NSCs vergeudet hat. Nicht ganz so glücklich bin ich damit, dass man den Ursprung und das Wesen des (vermeintlichen?) Boronartefakts letztendlich im Dunkeln lässt, ohne zumindest einen Hinweis darauf zu geben, ob das an anderer Stelle noch mal wichtig werden könnte, zumal es sich bei besagtem Artefakt nicht gerade um ein Leichtgewicht aus der Kategorie „duftender Rasierschaum mit integriertem PECTETONDO“ handelt. Alles in allem aber wirklich sehr nett, gerne mehr davon! Ach ja: Das Bild des Einsiedlers auf S. 18 hat es mir wirklich angetan. Sehr schöne Illustration.“

Dracodan von Misaquell – Meisterpersonen Aventuriens

Amirwolf: „Eine neue Reihe, die wohl dem gecancelten Band Von Rang und Namen in gewisser Weise ähnelt. Die Reihe macht auf jeden Fall mit Marydan von Misasue einen recht guten Anfang. Die Person wird gut für den Einsatz am Spieltisch aufbereitet. Was ich mir allerdings gewünscht hätte, wäre eine Beschreibung von Goldmäulchen, der als sein ständiger Begleiter Platz verdient hätte. Auch ein Bild von Dracodan hätte nicht geschadet. Von der Person kann man natürlich halten was man möchte, die Beschreibung war aber vollkommen in Ordnung und ich bin gespannt, wer sich dort noch so einreihen wird.“

Feyamius: „Eine neue Spielhilfenreihe! Ich habe ja schonmal erwähnt, dass ich Spielhilfenreihen im Boten mag. Jetzt eine Meisterpersonen-Serie, die wohl ein bisschen den ‚Ausfall‘ des Bandes Von Rang und Namen kompensieren soll. Ich bin gespannt, was da noch kommt. Wenn man die Ankündigungen zum genannten Buch verfolgt hat, fällt direkt auf, dass es von Dracodan von Misaquell wahrscheinlich für VRuN angefertigt schon ein Preview-Porträt gab. Diese Boten-Spielhilfe umfasst nun aber kein Bild des Drachlings, was schade ist, gerade bei einer derart außergewöhnlichen Figur.
Insgesamt ist Dracodan ein mächtiger Kämpfer mit mächtigem Verbündetem mit wichtigem Auftrag und dabei eigentlich ganz umgänglich. Ein Schelm, wer dabei ‚Mary Sue‘ denkt …
Der Kasten, der erklärt, was eigentlich ein Drachling ist, ist dabei sehr hilfreich und lässt manch‘ Einen schon nach einer neuen spielbaren Rasse geifern.“

Josch: „Erste Reaktion: Hä? VRuN erscheint nicht aus konzeptionellen Gründen, dafür gibt‘s im Boten jetzt eine Reihe, die nach Von Rang und Namen ohne „Von Rang und Namen“ klingt. Ich steig nicht mehr durch.
Der Infokasten sorgt dann aber schnell für die gewünschte Klarheit: Im Gegensatz zu VRuN geht es bei der hier begonnenen Reihe nämlich darum, eine Reihe von Meisterpersonen vorzustellen, die, um es platt zu sagen, in verschiedenen Hinsichten besonders toll sind und sich trotzdem für die Interaktion mit Helden eignen. Folglich geht es hier nicht um die Beschreibung der zukünftigen Protagonisten des Metaplots, sondern um die Aufarbeitung von Meisterpersonen für den Einsatz am Spieltisch. Dafür: Daumen hoch!
Beim Inhalt bin ich weniger angetan, was aber nicht an der Aufmachung (schön informativ und knapp, wenn auch leider ohne Bild), sondern ganz einfach an der Person liegt. „Was bei allen Niederhöllen ist ein Drachling?“ fragt ein weiterer Infokasten im Artikel. „Wozu bei allen Niederhöllen brauchen wir Drachlinge?“ fragt Josch verwundert.
Höre daher meine mahnenden Worte, Gemeinschaft: Nicht mehr lange, und wir erhalten diese Drachlinge als neue Spielklasse, die, um das Balancing halbwegs zu gewährleisten, dann mit automatischen Nachteilen wie Stinkfuß, spontane Explosion, Verzehr von Gruppenmitgliedern und Kolpophobie ausgestattet wird. Und wenn es soweit ist, werde ich meinen Siegertanz aufführen, Euch vorhalten, ich hätte es ja gleich gewusst und dann grummelnd wieder in meiner Einsiedlerklause verschwinden. Ist doch wahr….
Begrifflich bin ich gerade überfordert: „Drachling“ wurde meines Wissens vorher auch schon im Kontext der Mantra’kim verwendet, von denen Drachlinge hier jetzt jedoch explizit unterschieden werden. Eine einheitliche Sprachregelung wäre da in Zukunft gut. Oder hab ich da was Wichtiges übersehen? Hesinde hilf!“

Exodus aus Warunk! – Computerspiele

Amirwolf: „Wieder mal ein schöner Artikel aus dem Haus der Computerspiele, nicht so spannend wie der letzte der Reihe, aber trotzdem gut lesbar und macht neugierig auf das Demonicon. Die Seuche und der Heiler könnte ich mir gut in der heimischen Runde vorstellen. Ich hoffe da kommt noch mehr. Was ich mich allerdings frage: Warum werden die Artikel nicht im s/w-Teil eingebettet? Das macht die Trennung irgendwie sinnlos.“

Josch: „Den Ansatz, Werbung für das Computerspiel auf eine Weise in den Boten zu packen, die auch für Nicht-Interessierte einen Mehrwert hat, find ich gut. Dass eine klare Abgrenzung zu den werbefreien Ingame-Artikeln vorgenommen wird, kann ich auch nur begrüßen.“

RatCon 2011 – Conventions

Amirwolf: „Ein Hauch von Werbung. Na gut eine Con-Vorschau. Immerhin besser als ein Nachbericht. So gab es immerhin ein paar interessante Neuigkeiten und ich muss jetzt noch meine Demoteamleiter überzeugen, dass ich dieses Jahr meine Runden im Rahjatempel leite. ;)“

Feyamius: „Ein Verweis auf die Homepage würde reichen – Internet hat heutzutage jeder. Wenn man die RatCon gerne vorstellt, dann bitte weniger allgemeines Blabla, sondern vielmehr die Workshops, Lesungen und das sonstige Programm vorstellen. Und im Aventurischen Boten vielleicht auf die DSA-spezifischen Angebote beschränken, die deutsche Battletech-Meisterschaft dürfte für die meisten Leser eher uninteressant sein und für die Übrigen gibt es eben die RatCon-Homepage oder Batteletech-spezifische Infoblätter.“

Josch: „Tja, was soll man sagen? Einerseits irgendwie verschwendeter Botenplatz, andererseits besser als systemfremde Werbung und auch nicht ganz uninformativ. Natürlich, ein Hinweis auf die Homepage hätte es auch getan, und vieles vom Inhalt interessiert mich als DSA-Leser auch nullkommagarnix. Andererseits gehöre ich ja zu der altmodischen Fraktion, die froh ist, nicht alles am Rechner lesen müssen. Zwei Seiten hätten aber irgendwie auch gereicht.“

Der Wolkensegler „Terzel“, Teil 2 – Myranor

Amirwolf: „Endlich der zweite Teil des Seglers. Der erste Teil hatte mir bekanntlich ja sehr gut gefallen. Der zweite Teil ist grundsolide, doch ohne den zweiten Teil auch sehr dröge. Was aber nichts daran ändert, dass der Segler eine nette Beschreibung ist und mit Sicherheit bei mir am Spieltisch noch Einsatz finden wird.“

Feyamius: „Interessantes Ding. Hübsche Zeichnung. Die aufkommende Frage, wie das Teil landet (wurde das in Teil I geklärt?). Ich bin kein Myranor-Spieler, aber das Flugschiff wirkt schnieke.“

Josch: „Schönes Ding, knapp beschrieben, schickes Bild. Gerne mehr für Myranor!“

DSA – Lebendige Welt zwischen Buchdeckeln / Cockpit verriegelt – Feuer frei!

Amirwolf: „Werbung! Gut, wenigstens DSA und immerhin die Info, dass die Romane jetzt im Hause Ulisses sind. Gut, kann ich mit leben ist auch nur eine Seite lang und informiert gleich noch über die kommenden Romane. Aber was ist auf der anderen Hälfte der Seite – Battletech? BATTLETECH!? Ich glaube jeder weiß, was ich davon halte …“

Feyamius: „Themenfremde Werbung. Weiterblättern. *biep*“

Josch: „Wir unterbrechen diese Rezension für ein wenig Verbraucherinformation: Hasbro und Nandurion freuen sich, bekannt zu geben, dass die Spielzeugserie „Mein kleines Pony“ in Zukunft auch Einhörner in allen Farben des Tsa-Bogens mit Kunsthaar zum Selbstfrisieren enthält. Actionfiguren Eurer Lieblingsnanduriaten von Mattel sowie Hörbuchfassungen der beliebtesten Rezensionen (gelesen von C.M. Herbst, R. Beck und M. Truant) folgen in Kürze!
War sonst noch was? Ach ja, einskommafünf Seiten Romanwerbung. Eine halbe Seite davon lobpreist den DSA-Roman als solchen und wird die Unschlüssigen sicher in Scharen in die Buchläden treiben. Danach gibt es Werbung für den neuen Roman Salsweiler, der von der Plotbeschreibung her auf mich aber irgendwie nicht wie das ideale Pendant zur vorherigen Lobhudelei wirkt.
Etwas enttäuscht war ich beim dritten der dort abgebildeten Bände. Beim ersten Hingucken las ich begeistert „Wege der Basilisken“. Huch? Bahnt sich hier etwa eine neue Reihe an, mit „Wege der Riesenamöbe“, „Wege des Orklandbärs“ und „Wege des Grubenwurms“? Leider nein, ein zweiter Blick zeigt, dass es sich hier um „Wiege der Basilisken“ und ein Exemplar aus der vollkommen zurecht vergessenen Gattung des Battletech-Romans handelt. Schnarch…“

Meisterinformationen

Amirwolf: „Die Meisterinformationen scheinen sich bei zwei Seiten einzupendeln – gut so! Die Infos geben einem diesmal einige Meisterpersonen an die Hand, teilweise bieten sie auch Abenteueraufhänger und fast alle Artikel werden aufgegriffen. El Harkir könnte noch mehr Plotaufhänger bieten, aber trotzdem sind die Infos rund und interessant.“

Feyamius: „Neue Meisterpersonen mit mehr oder weniger konkretem bzw. durchsichtigem Verwendungszweck werden gesetzt. Ansonsten sind die Meisterinformationen eher spärlich. Solche zum Salamander gibt es überhaupt nicht. Schade. Hier wäre ein bisschen Elfenbeinturm-Teasern auch für den Spielleiter wünschenswert gewesen.“

Josch: „Knapp und präzise auf zwei Seiten. Mir reicht das, auch wenn ich mich Feyamius anschließe und das Fehlen von weiteren Infos zum Salamanderteil hier ebenfalls öffentlich beweine. Zum Schicksal El‘Harkirs gibt es zwar nur vage Andeutungen, diese machen aber Lust auf mehr, zumal hier auch ein bekannter Ex-Elf mit ungesundem Teint und antiker Schneidehilfe eine Rolle spielen wird. Bin sehr gespannt.“

Inneraventurischer Teil

Amirwolf: „Der inneraventurische Teil wurde diesmal von zwei Autoren dominiert. Schlecht ist dies aber nicht, eigentlich alle Artikel haben mir gefallen, waren aventurisch stimmig und/oder haben Lust auf mehr gemacht. Schockierend waren die vielen Spoiler zu Mondenkaiser, aber wie sollte es anders gelöst werden? Die Artikel waren schön geschrieben und eigentlich war kein Artikel wirklich uninteressant. Das einzige was mir aufgefallen ist, bis auf einen Artikel bieten die wenigstens Artikel wirklich viel Raum für Abenteueraufhänger. Natürlich können die Helden vorbeischauen wenn Menschen zu Grabe getragen werden oder ein Kind hoch gehalten wird, aber richtige Aufhänger bietet eigentlich nur der Perricum-Teil.“

Feyamius: „Ich beschränke mich hier mal auf den Salamander-Teil: Es wird eine hochspannende Konstellation für das Vorfeld des Elfenbeinturm-Abenteuers aufgestellt, eine Favoritin der Basiliusprüfung aus dem Rennen genommen und ein bisschen Hylailer Feuer ins Wasser zwischen Khunchom und Sinoda gegossen. Im Schatten des Elfenbeinturms (AT) verspricht, es ordentlich krachen zu lassen!“

Josch: „Beginnt mit einem fetten Spoiler zu Der Mondenkaiser (keine Kritik, nur Warnung!) und liest sich insgesamt sehr gefällig. Der Salamander ist auch mein persönliches Highlight. Auch gefallen mir die Illustrationen im Holzschnitt-Stil sehr gut.“

Fazit

Amirwolf: „Ich bin zufrieden! So zufrieden wie lange nicht mehr mit einem Boten. Die Spielhilfen waren interessant, der inneraventurische Teil zeugte von interessanten Geschehnissen in Aventurien und auch das Szenario kann man mal rauskramen. Eigentlich gibt es nicht wirklich viel zu meckern. Klar, alles könnte ein wenig größer sein, Artikel nicht in mehrere Teile gespalten, aber das soll hier kein großer Vorwurf sein. Selbst das bisschen Werbung ist bei diesem rundum gelungen Boten vernachlässigbar. Wenn ich ein Manko nennen müsste, dann die Archetypen: Mit denen kann ich einfach überhaupt nichts anfangen. Doch es bleibt, Ulisses gelingt mit dem ersten Boten aus eigenem Haus in meinen Augen ein gelungener Einstand!“

Feyamius: „Für mich war in dieser Ausgabe nicht allzu viel drin, was für mich einen guten Boten ausmacht. Das Update der Regionalspielhilfe Herz des Reiches betreffend Almada nach dem Mondenkaiser sowie der Start der neuen Meisterpersonen-Serie lassen den Kauf aber keinesfalls bereuen.“

Josch: „Für mich rein vom Material her der beste Bote seit langer Zeit, auch wenn zumindest in einem Fall das Material woanders besser aufgehoben gewesen wäre. Je nachdem, wie man zählt, diesmal zwischen zwei bis sechs Werbung, auf jeden Fall deutlich weniger störend als beim letzten Mal. Kann grundsätzlich gerne so weiter gehen, Luft nach oben ist aber auf jeden Fall noch.“

Über Feyamius

Mein Name ist Daniel und ich spiele seit 1995 DSA, etwa seit dem Umstieg auf DSA4 größtenteils als Meister. Ich bin seit Herbst 2010 ein Nandurion-Blogger und Ansprechpartner für Simias Werkbank.
Dieser Beitrag wurde unter Aventurien, Gazette, Keine Wertung, Myranor, Rezension abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Antworten zu Aventurischer Bote #148

  1. Zerzayar sagt:

    Vielen Dank für die schöne und wirklich gut leserliche da auch unterhaltsame Kritik! 🙂

  2. Ashar sagt:

    @Meisterfiguren: Verstehe nicht, wie man diese Erklärung schlucken kann. Erst wird der NSC-Band zwei Jahre mit großem Tamtam angekündigt, als er so gut wie fertig ist soll er plötzlich konzeptionsmäßig falsch gewesen sein. Dabei druckt Ulisses jedes Zeug zwischen Buchdeckeln. Jetzt behauptet man, die NSCs im Boten würden einem „anderen“ Konzept folgen. Komisch, dass auch der Meisterpersonband große, tolle NCSs spielbar machen wollte. Komisch, dass ausgerechnet Dracodan ja sogar aus dem Band stammt. Wie bestimmt alle folgenden auch. Komisch, dass die Metaplot-Ausblicke jetzt überall im Boten und in den Spielhilfen toll sein sollen, aber beim NSC-Band waren sie für die gleichen Regionen falsch??? Das ist Bullshitt. Ulisses erzählt mal wieder Müll, anstatt zu sagen dass sie selbst schuld waren den Band abzuschießen und deshalb jetzt im Boten als kleine Wiedergutmachung einige der Texte veröffentlichen.

    • Josch sagt:

      Bruderschwester!
      Also, eine Erklärung kann ich nach meinem Verständnis gar nicht schlucken, weil im Boten gar keine Erklärung für irgend etwas gegeben wird. Was ich lese, ist die Ankündigung einer Reihe, in der Meisterpersonen auf eine Weise vorgestellt werden, die von der geplanten Konzeption für VRuN deutlich abweicht. Dass es hier einen Unterschied gibt, brauche ich Ulisses auch nicht abzukaufen, das meine ich, selbst zu sehen. Und mir gefällt diese Art von Konzeption im Boten. Mehr steckt in meinem Kommentar gar nicht drin. Was Ulisses Gründe dafür sind, jetzt diese Reihe zu starten, ist mir dafür ehrlich gesagt Joppe wie Lederhose, ebenso wie die Frage, wie groß die Überschneidungen mit Inhalten von VRuN sind. Ich bewerte hier nur den Inhalt des Boten, und sonst nix, vor allem nicht das Ausbleiben von VRuN oder die Verlagsstrategie von Ulisses. Könnte ich machen, hab ich aber grad keine Lust zu, und würde ich dann auch an anderer Stelle als im Botendisput machen.
      Aber, der Vollständigkeit halber: Ich sehe keinen Widerspruch darin, das Konzept für VRuN kritisch zu sehen und es trotzdem gut zu finden, dass man ein paar NSCs im Boten beschreibt und dort, sowie in Regionalspielhilfen, Hinweise zu den Eckpfeilern der zukünftigen Metaplotentwicklungen gibt.

      Preise die Schönheit!

  3. Fieser Meister sagt:

    „Einzig die neue ‘Integrationspolitik’ die Aramyas betreffend sagt mir überhaupt nicht zu. Lange Zeit des Hasses und der Vorurteile sollen plötzlich quasi vorbei sein? Aber dieses Trauerspiel hat ja schon mit Tulameth auf dem Thron begonnen, ohne dass die Landstände Amok gelaufen wären.“

    Das hat schon in den neuerfundenen „Taifas“ begonnen, die auf einmal ach so tolerant und offen sind – nachdem man sich lange in der Gegend zwischen Horasiern, Almadanern und Novadis die Köpfe eingeschlagen hat. Aber vielleicht ist das ja wieder so ein Rahjawunder wie damals in Joborn… 🙂

Schreibe einen Kommentar zu Zerzayar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert