Interview mit Beilunker Reiter TeichDragon

 

Über TeichDragon

Bernd Teichert alias TeichDragon

Nandurion: Hallo TeichDragon! Beginnen wir mit einigen Fragen zum Leben außerhalb von DSA. Wie heißt du und wer ist TeichDragon im echten Leben?

TeichDragon: Mein Name (was nicht sonderlich schwierig zu finden ist, wenn man ein wenig Google-Fu beherrscht 😉 ) ist Bernd Teichert, aus dem Drachen-Ei geschlüpft anno 1968. Beruflich bin ich ein Windows Forest-/Domain-Admin.

Nandurion: Welchen Hobbies frönst du noch, wenn du dich nicht gerade in Foren herumtreibst?

TeichDragon: Lesen, wenn es meine Zeit zulässt. Bücher (insbesondere aus dem Bereich der Phantastik) sind etwas ganz besonderes für mich. Weiterhin Comics, von Peanuts über Superhelden (DC/Marvel) zu aktuellen Splitter-Comics. Natürlich alles, was mit Computern zusammenhängt – bei meinem Beruf wohl kein Wunder. Musik hören, zumeist aus dem Bereich Hard- und Progressiv-Rock. Ansonsten frisst auch der Garten viel Zeit, zumindest von Frühling bis Herbst.

Nandurion: Bei unseren Recherchen sind wir auf dein Profil bei der Bibliotheka Phantastika gestoßen. Vielleicht möchtest du ein bisschen über das Portal erzählen, insbesondere dein Engagement dort?

TeichDragon: Die Bibliotheka Phantastika ist ein Portal über phantastische Bücher, wobei wir uns nicht nur auf Bücher beschränken, aber auch nicht nur auf Fantasy. Als One-Man-Show von Simone Heller (meiner dortigen Chefin) gestartet, werkeln nach einem Relaunch nun zehn Leute für diese Seite, die eine Bandbreite ganz unterschiedlicher Ansichten abdeckt. Uns verbindet alle die Liebe zur Phantastik (egal in welchem Medium) und die Liebe zu Büchern (auch hier betrachten wir gerne Romane oder Projekte abseits der Fantasy).

Ich selber hoste und administriere das angeschlossene Forum (http://www.forumos.net) und mache in unregelmäßigen Abständen News-Beiträge im Forum über Bücher, Menschen und Verlage. Seien es Interviews, kommende Bücher oder Phantastik im Allgemeinen.

Was mich am meisten dabei begeistert, ist die ungeheure Kompetenz, die sich dort im Laufe der Zeit angesammelt hat. Wir haben mindesten vier Übersetzer(innen) von Fantasy-Büchern, einige Buchhändler(innen), ein-zwei Autoren, die immer mal wieder im Forum posten, sowie Leute mit unheimlich viel Wissen aus angrenzenden Gebieten. So, nun aber genug Werbung. 😉

Nandurion: Hast du weitere Aktivitäten oder Projekte im Internet laufen? (Links)

TeichDragon: Ja, das Forum unter http://www.malazan.de, welches sich fast ausschließlich mit Steven Eriksons Fantasy-Reihe „Das Spiel der Götter“ (engl. „Malazan Books of the Fallen“) beschäftigt. Wobei ich hierbei hauptsächlich Hosting und Technik mache, die Administration aber weitgehend an jemand anderen abgegeben habe.

Nandurion: Spielst du noch andere Rollenspiele außer DSA?

TeichDragon: Zuallererst sollte ich vielleicht klarstellen, dass ich derzeit „Aventurien“ spiele. Meine Spielgruppe (derzeit vier-fünf Leute, je nach Lust und Laune und Zeit) hat irgendwann beim Wechsel von DSA 3 auf DSA 4.x abgewinkt und wollte sich nicht weiter mit dem Regelsystem auseinander setzen. Mit zwei Personen aus dieser Gruppe spiele ich seit über 25 Jahren „DSA“ oder „Aventurien“, den Hintergrund wollten wir nie verlassen. Wir haben dann „Aventurien“ mit allen möglichen Regelsystemen gespielt, sei es MERS, RoleMaster, RuneQuest, Warhammer und was-weiß-ich-noch.

Da der „Frischling“ in unserer Gruppe den Macher von ERPS gut kennt, sind wir derzeit bei diesem freien Regelsystem gelandet. Meine Gruppe findet es toll, ich selber finde da auch noch viel verbesserungswürdig. Und wir müssen natürlich Stück für Stück Besonderheiten und Regeln anpassen und konvertieren. Aber wenn es meiner Gruppe gefällt, warum sollte ich mich gegen eine Mehrheit wehren? Und die Einfachheit und Flüssigkeit macht viele Einschränkungen auch wett.

Um auf die Frage zurück zu kommen: Wir spielen seit einigen Monaten auch noch „Der innere Feind“ aus dem Warhammer-Universum. Übrigens mein zweit-liebstes Setting, wenn es um Fantasy geht – knapp vor Mittelerde. Außerdem haben wir jetzt ein paar Wochen lang Nazis verprügelt bzw. deren Geheimnisse gestohlen, wobei uns die „Hollow Earth“-Regelbände/Abenteuer zur Seite standen.

Nandurion: Kommen wir nun zu deiner DSA-Vergangenheit. Seit wann spielst du schon DSA und wie hat alles angefangen?

TeichDragon: De facto hat es mit einem (aus heutiger Sicht) fürchterlich hässlichen Spiel namens „Akalabeth“ angefangen, das mein älterer Bruder für seinen Apple II hatte. Man konnte dort einen Helden generieren, in Städten Sachen einkaufen und Höhlen erforschen sowie Monster verkloppen. Seitdem bin ich eigentlich Rollenspiel-süchtig. 😉

Am Spieltisch begann alles mit einer Anzeige in einem Roman-Heftchen. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob es Perry Rhodan war oder etwas anderes. Jedenfalls wurde dort das Rollenspiel-System „Schwerter & Dämonen“ (engl. „Tunnels & Trolls“) beworben. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich dieses dünne Heftchen in der Hand und war begeistert. Das muss so 83/84 gewesen sein.

Kurz darauf kam dann die DSA 1-Box auf den Markt, die ich zu der Zeit stilecht im „Vedes Fachgeschäft“ gekauft habe. Leider hatte ich zu der Zeit niemanden in meinem Freundeskreis, den ich für das Spiel begeistern konnte. Es muss so etwa zwei-drei Jahre später gewesen sein, als mich ein Kumpel in der Schule fragte, ob ich „Das schwarze Auge“ kennen würde und evtl. Lust hätte, in einer sich gerade findenden Gruppe mitzumachen. Nun ja, er hätte auch TNT in einen Holzkohle-Grill werfen können. 😉

Nandurion: Plaudere etwas aus dem Nähkästchen: Welche Heldentypen spielst du besonders gerne? Hast du Vorlieben für bestimmte Regionen Aventuriens? Interessierst du dich auch für Myranor, Uthuria, Tharun oder Rakshazar? Wie würdest du deinen favorisierten Spielstil und dein Lieblingsgenre beschreiben?

TeichDragon: Heldentypen: Alles, was irgendwie magisch ist. 🙂 Mit reinen Kriegern oder Ähnlichem kann ich nicht so viel anfangen. Das Schöne ist aber, da ergänzen wir uns sehr gut in der Gruppe.

Regionen: Derzeit ist Almada mein absoluter Liebling. Das schwankt aber auch immer, je nachdem, wo wir spielen und wie viel Hintergrundwissen ich gerade zu einer Region frisch im Hinterkopf habe. Eigentlich kann ich jeder Region etwas abgewinnen, meist dauert es aber eine Zeit lang, bis ich mich „heimisch“ fühle.

Myranor wollte ich seit Jahren mal spielen, aber irgendwie kam es nie dazu. Wenn ich mal im Lotto gewinne, höre ich mit dem Arbeiten auf und kaufe mir noch eine Rollenspiel-Gruppe dazu, die permanent Zeit hat. Ich glaube, ich könnte heute ad hoc aufhören Rollenspielkram zu kaufen und hätte trotzdem noch genug Material im Schrank, bis ich achtzig bin. Das meiste von Myranor steht also auch hier. Tharun (wir haben die erste Version mal vor Urzeiten angespielt, aber mangels Support dann eingestellt) und Uthuria werden bestimmt auch bei mir im landen.
War Rakshazar angeht: Sehr schickes Setting und tolle PDFs. Aber ich fürchte, das ist nichts für meine Gruppe.

Spielstil: Gute Frage – Ich würde sagen, mir sind die Regeln nicht so wichtig, wenn Hintergrund und Story gut laufen. Beantwortet dies die Frage?

Lieblingsgenre: Ich würde mal zu Stadtsettings und/oder etwas in Richtung Kriminalistik tendieren. Wobei auch ein High-Fantasy Abenteuer mit wilden Schlachten richtig Spaß machen kann.

Nandurion: Erzähle uns doch über das, was du am Rollenspielsystem DSA besonders zu schätzten weißt. Warum spielst du vorrangig DSA? (Tust du doch, oder?)

TeichDragon: Mit „Aventurien“ wurde ich ja de facto RPG-sozialisiert. Und meine Kumpel auch. Nicht jeder weiß gleich viel über die Welt oder den Hintergrund oder fortlaufende politische Entwicklungen. Aber meist reichen ein paar kurze Erklärungen und alle sind im Bilde.

Ansonsten liebe ich besonders die Tiefe der Beschreibungen und die Vielfalt, die dieser Kontinent bietet. Ich liebe die RSHs und die blaue Reihe. Ja, ich bin ein Fan des Klein-Klein, auch wenn ich sicherlich nicht jeden Nachttopf in Dere lokalisiert haben möchte.

Warhammmer/Die alte Welt oder Mittelerde haben auch ganz tolle Settings/Ideen, aber an dem Detail-Reichtum von DSA kommt heute nichts vorbei.

Nandurion: Aber DSA hat auch seine Nachteile: Was magst du nicht so gerne an Regelsystem und Spielwelt? Was würdest du gerne anders haben? Was sollte sich da deiner Meinung nach in Zukunft ändern?

TeichDragon: Am Regelsystem: Tja, das Regelsystem an sich? Ich weiß, ganz viele Leute lieben es. Ich komme damit nicht klar und es ist mir zu kompliziert. Viel zu viele Zusatz- und Subsysteme, die irgendwie nachträglich draufgeflanscht wurden. Selbst die Charakter-Erschaffung könnte ja schon als eigener Studiengang an Hochschulen gelehrt werden.

Spielwelt: Ich liebe diese Spielwelt. Die schwarzen/grauen/schattigen Lande hätte es für mich nicht gebraucht. Das erschien mir immer als der unbedingte Versuch „Wir brauchen auch grim&gritty in Aventurien“. Aber ich muss ja dort nicht spielen.

Ändern in Zukunft? Einige Gebiete liegen schon viel zu lange brach und sollten wieder mehr betrachtet werden. Aber das hat man wohl auch schon beim Verlag erkannt, jedenfalls gehen die aktuellen Produktankündigungen in genau diese Richtung.

Nandurion: Warst du schon als Autor von Fanpublikationen tätig oder wirkst du an Fanprojekten mit?

TeichDragon: Nein, ich glaube auch nicht, dass dies jemand gerne lesen würde. 😉
Ich bewundere Leute, die schreiben können, aber ich zähle mich selber nicht dazu.

Nandurion: Hast du schon oder gedenkst du in Zukunft an offiziellen Publikationen für DSA mitzuwirken?

TeichDragon: Siehe die Frage davor. 🙂

Nandurion: Auf einer Skala von 1-10, wie nerdig bist du?

TeichDragon: Ach Gott…. Wenn wir uns als Rollenspieler/Fantasy-Liebhaber immer noch als „nerdig“ outen müssen, dann würde ich wohl eine 7 bis 8 vergeben.

Und wenn man unter Nerdigkeit zählt, wie viele RPGs man rumstehen hat:
Runequest, Advanced Runequest, Elric, Lord of the Rings, Rolemaster (RMFRP und RMSS als Regeln komplett), plus fast alles was unter der Middle-Earth Lizenz produziert wurde. DS4, Aborea, L5R, Midgard auch fast komplett. Shadowrun. MERS. Savage Worlds. Pendragon in der Fantasy Productions Version. Ars Magica 1 und die neueste Version. Runequest II. Warhammmer 2 fast komplett. Palladium, HEX. Pathfinder deutsch komplett. Und noch ein paar mehr.
Ach, ich verliere eh den Überblick. 😉
(+1 auf Nerdigkeit…)

Nandurion: Wie viele Stunden verbringst du täglich oder wöchentlich in DSA-Foren (und Blogs)? In welchen Foren verbringst du am meisten Zeit? Was ist dein „Lieblings-“ oder „Stamm“-Forum?

TeichDragon: Puh … ähhh… zu viele? Ehrlich, ich weiß es nicht. Ich habe alleine rund 250 RSS Feeds aus dem Bereich Buch, Fantasy, RPGs abonniert und alleine die zu überfliegen dauert schon. Dazu diverse DSA-/RPG- und Fantasy-Foren.
Wie gesagt, wohl zu viele.

Ein Lieblingsforum für DSA zu nennen fällt mir schwer. Dafür sind eigentlich auf jedem großen zu viele interessante Diskussionen.

Nandurion: Woher kommt der Name und das Bild für deinen Forenavatar in deinem Lieblings/Stammforum?

TeichDragon: Das Bild war eine Suche in etwa der Form „free avatar dragon“. Durch das Symbol im Bild müsste man sogar rausfinden können, wo es herkommt. Ich habe mir da vor Jahren ein paar gespeichert und wechsle die zyklisch.

Der Name: Nun, wie schon weiter oben geschrieben, begann mein Rollenspiel mit dem Apple II Spiel „Akalabeth“. Auf demselben Computer haben wir dann Ultima 1, Ultima 2 und Ultima 3 gespielt. Und alle anderen habe ich dann auch dem C64 oder einem PC gespielt. Ich bin absoluter Fan der Ultima Reihe. Nicht umsonst war eine meiner ersten Aktionen im Internet, mich bei der UDIC anzumelden und mir einen „dragon name“ zu sichern. Und da mich sogar mein Bruder und meine Kumpel mit „Teich“ ansprechen, lag dieser Name irgendwie nahe. Und so hat sich dieser Internet-Nick all die Jahre gehalten.

Nandurion: Kommst du zur SPIEL nach Essen oder zur Dreieich-Con? Auf welchen Cons kann man dich meist antreffen?

TeichDragon: Ich war das letzte Mal vor rund 15 Jahren mal auf einem Con. Ich habe keine Ahnung mehr, wie der hieß, aber wir wurden dort angeschaut, als hätte man uns aus dem Altersheim dorthin verfrachtet. Vielleicht haben wir da auch einfach den falschen erwischt damals. Mit dem Dreieich-Con liebäugele ich ein bisschen, da dieser quasi vor meiner Haustür liegt.

Allerdings bin ich seit einigen Jahren auf dem BuCon in Dreieich. Wer mich dort ansprechen mag – ich beiße nicht. Oder nur selten.

Über die Beilunker Reiter

Nandurion: So, jetzt geht’s ans Eingemachte, nämlich um unsere Fragen rund um die Beilunker Reiter. Zuerst einmal die wichtigste Frage: Was hat dich dazu bewogen, dich für den Job zu bewerben?

TeichDragon: Nun, DSA ist eines meiner wichtigsten Hobbys. Und wenn ich die Chance habe, etwas zu verbessern (ohne Romane/Spielhilfen/Abenteuer zu verfassen), dann kann ich es zumindest probieren.
Ein Scheitern „per se“ sehe ich auch nicht, entweder man nimmt uns als User/Boten an oder nicht.
Zu verlieren habe ich dabei nichts, und wenn es auch nur als Versuchsballon eine Hilfe war, werde ich es auch nicht bereuen.

Nandurion: Wie siehst du deine Rolle als Beilunker? Was sind deine Aufgaben, für was möchtest du dich einsetzen, was ist dir wichtig?

TeichDragon: Wichtig ist mir vor allem, dass die Kommunikation Verlag <-> Fans wieder besser wird. Ich sehe meine Rolle als Gradmesser, Fieberthermometer oder Seismograph für all die Foren, die rund um DSA existieren. Ich versuche auf brodelnde, interessante und/oder sorgenvolle Meinungen/Themen hinzuweisen, sei es in einem Forum oder auf einem Blog oder sonst wo.
Der Verlag kann nicht alles lesen oder vielleicht erst dann, wenn die Sache schon eskaliert ist.
Hier möglicherweise vorab einen Hinweis zu liefern, sehe ich als wichtigste Aufgabe an.

Nandurion: Wie gedenkst du deine Rollen als Beilunker Reiter und Forennutzer zu trennen? Ist das überhaupt nötig?

TeichDragon: Nein, es macht sowieso keinen Sinn. Sobald wir die Rolle angenommen hatten, waren wir bei manchen Fans sowieso gleich abgestempelt. Ansonsten bin ich immer noch die gleiche Person wie vorher und habe immer noch meine persönliche Meinung. Die ich auch weiterhin vertreten darf. Jedenfalls wurde mir diesbezüglich nichts Gegenteiliges gesagt. 😉

Nandurion: Wie gehst du mit Infos um, die du von Ulisses erfährst. Markierst du die entsprechend mit einem „Clemens hat mir gesagt…“?

TeichDragon: Wenn es etwas Offizielles ist, weise ich schon darauf hin. Allerdings nicht mit einer festen Formulierung, sondern eher wie es gerade passt.

Nandurion: Als Beilunker Reiter weißt du manchmal mehr, als du sagen darfst. Brennt es dir da manchmal unter den Nägeln, wenn du dir in einer Foren-Diskussion das Tippen verkneifen musst?

TeichDragon: *grins* Das klingt jetzt ein bisschen so, als würden wir permanent konspirative Dinge vom Verlag erfahren. Was natürlich nicht so ist. Aber ja, wenn man wirklich mal etwas weiß, aber noch auf ein Blog-Posting wartet oder so, brennt es natürlich schon ein bisschen. Aber das würde wohl jedem so gehen.

Nandurion: Wie gehst du mit dem Vorwurf um, dass deine persönliche Meinung durch dein Amt als Beilunker Reiter beeinflusst wird. Ist da was dran?

TeichDragon: Wenn ich jetzt meine persönliche Meinung nicht mehr sagen dürfte, würde ich diesen Job nicht machen wollen. Und ich war niemals pro oder contra Verlag oder gar pro/contra Fans. Ich möchte nur, dass mein Hobby möglichst gut „funktioniert“ und das bedeutet auch, dass der Verlag und die Fans sich grundsätzlich verstehen. Und dabei möchte ich helfen.

Und ich bin nicht unbedingt ein Freund der absolut leisen Töne. Im Gegenteil, bei der ersten Version der Fanrichtlinien war ich ziemlich deutlich, was meine Meinung anging. Ich wurde ja sogar diesbezüglich zitiert. Trotz dieser Meckerei hat mich Ulisses genommen. Von daher glaube ich nicht, dass der Verlag jetzt nur „Ja-Sager“ gesucht hat.

Nandurion: Es kam in der Community die Befürchtung auf, dass die Beilunker die „Überbringer schlechter Nachrichten“ für Ulisses spielen müssen. Dürft ihr auch gute Nachrichten überbringen?

TeichDragon: *Lach* Ja, natürlich „dürfen“ wir auch gute Nachrichten überbringen. Was wir ja auch viel lieber machen.

Nandurion: Es gibt in der Community sowohl „Dauernörgler“ als auch „Jubelperser“. Wie gehst du mit solchen extremen Forenschreibern um?

TeichDragon: Nun, ich glaube beide Extreme sind schwierig. Wobei wohl „Dauernörgler“ noch einen Tacken schwieriger sind. Wie soll ich mit jemanden diskutieren, dem überhaupt nichts daran liegt? Dem es einzig und allein darum geht, alles und jedes schlecht zu machen, was in Richtung DSA derzeit passiert?
Als allerletzte Möglichkeit bleibt da nur das Ignorieren. Was umso mehr weh tut, weil man eigentlich genau dieses nicht will, sondern konstruktiv vermitteln und kritische Stimmen aufnehmen möchte. Im Grunde macht der „Dauernörgler“ aber damit (für mich) seine Bedenken null und nichtig, weil sie einfach nicht mehr aufgenommen werden.

Nandurion: Ulisses hat in den letzten Monaten viel Gegenwind aus der Community bekommen. Zu recht? Bist du der Meinung, das Ulisses dadurch zum Umdenken im Umgang mit den Fans bewegt wurde?

TeichDragon: Ich glaube, zwischen Ulisses und den Fans ist in den letzten Monaten viel Geschirr zu Bruch gegangen. Wie in jeder guten Ehe gehören da aber wohl immer zwei dazu. Einiges, was von Ulisses kommuniziert wurde, war eher suboptimal. Die Reaktionen der Fans waren aber *teilweise* auch, man verzeihe mir den Ausdruck, unter aller Sau. Natürlich kochen die Emotionen hoch, wenn jemand Änderungen an seinem fanatisch geliebten Hobby vornimmt. Aber nicht alles wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Was das „Umdenken“ angeht: Ich glaube nicht, dass es per se ein Umdenken gab. Der Verlag will doch weder den Fans noch DSA etwas Böses. Ich sehe uns Beilunker Reiter daher auch nur als Versuchsballon, die „Art“ der Kommunikation zu ändern. Also nicht, was den Inhalt betrifft, noch von deren Sicht auf die Fans, die ja ihre Kunden sind. Sondern eher im Hinblick darauf, dass bestimmte Inhalte vielleicht besser ankommen, wenn sie aus der Mitte der Fans selber kommen.

Nandurion: Am häufigsten wurde wohl die Kommunikation von Ulisses mit den Fans kritisiert. Siehst du hier eine Besserung? Wie können die Beilunker zu einer besseren Kommunikation beitragen?

TeichDragon: Die Frage habe ich, glaube ich, schon in letzten zwei-drei Fragen beantwortet.

Nandurion: Zu deinen Aufgaben als Beilunker Reiter gehört auch, zwischen dem Verlag und den Fans zu vermitteln. Könntest du versuchen, einen Wunsch der Fans an Ulisses zu formulieren. Und das Ganze auch umgekehrt: Was wünscht sich Ulisses von den Fans?

TeichDragon: Ufff….

Ich kann jetzt weder für den „Fan“ (dazu gibt es zu viele Arten) noch für Ulisses sprechen.
Mein Eindruck ist, dass beide eigentlich nur ein gesundes und spannendes DSA haben wollen. Die Sicht der beiden Lager, wie dieses geschehen soll, ist möglicherweise unterschiedlich derzeit.
Ansonsten sehe ich aber als Wunsch von beiden Seiten: „DSA – Live long and prosper!“
(Puh, und damit habe ich mir wohl noch einen Punkt bei „Nerdigkeit“ verdient, oder?)

Die wichtigste Frage habt ihr gar nicht gestellt!

Kaffee, Bier oder Whiskey?

Ja, bitte. 🙂

Nandurion: TeichDragon, wir danken dir für das Interview!

Das Interview führte Thamor.

Über Thamor

Ich spiele seit 1992 begeistert DSA, meist in der Rolle des Meisters. 2008 gründete ich das DereGlobus-Projekt. Bei Nandurion betreue ich die Twitter-Kurzmeldungen. http://about.me/Thamor
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7 Antworten zu Interview mit Beilunker Reiter TeichDragon

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  2. rillenmanni sagt:

    Oh, TeichDragon ist ein alter Proggie! Ganz wie ich! Dann mag ich den TeichDragon auch! =)

  3. Josch sagt:

    Wenn sich hier schon zwei auf einmal outen, trau ich mich jetzt auch 😉

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