Sumus Kraft und Menschen Geist

Mehrer der Macht von Nathaniel Park

»Angst ist menschlich, sie fluktuiert, jedoch nicht abhängig vom geistigen Potential. Auch Bildung ändert daran weitaus weniger als gemeinhin behauptet (siehe dazu vor allem Versuche 11-18).«
—Die Angst – Betrachtungen über den menschlichen Geisteszustand bei extremen Angstbedingungen von Archon Megalon

Die aventurischen Druiden sind ein seltsames Völkchen. Als Diener Sumus führen viele von ihnen ein Leben als Eremiten des Waldes, denen menschliche Gesellschaft eher Unbill denn Erquickung ist. Und doch sind es allein diese eigenwilligen Zauberer, die den menschlichen Geist als eigenes Element ihrer Studien erwählen können. Die Spanne zwischen dem Haindruiden und einem Mehrer der Macht ist enorm. Lassen sich solch grundverschiedene Gestalten überhaupt zusammenbringen? Zumindest auf dem Maltisch ist dies kein Problem. Westfalias Mehrer der Macht setzt fort, was seinerzeit in der FanPro Reihe begonnen wurde. Schauen wir uns an, was daraus wird.

Idee

Das Duo alt gegen neu, Zinn gegen Plastik, Beschützer der Natur gegen Beherrscher des Geistes. Do schon bald sollen die Unterschiede von gleicher Farbe bedeckt werden.

Getreu meiner Idee mich entlang bestimmter Konzepte quer durch die Geschichte der Miniaturen des Schwarzen Auges zu bewegen wollte ich mir dieses Mal die Druiden vornehmen. Westfalia hatte in seinem ersten Crowdfunding mit dem Mehrer der Macht eine interessante Figur gewählt. Die typische Widderhornkappe des Beherrschers hebt den Augmenter of Power von anderen Zauberern ab. Als älteren Bruder fand sich FanPros Druide 15500a aus der Reihe der Archetypen und Monster in meinem Bestand. Interessanterweise gibt es eine weitere Druidenminiatur mit der Nummer 15009, welche RalPartha in den Characters listet. Diese Mini ist noch früheren Datums und erinnert mich immer an einen griechischen Philosophen. Der jüngere Herr ist jedoch deutlich dynamischer und somit ließ ich es bei diesen beiden Modellen bewenden.

Wie auch schon zuvor wollte ich beide Miniaturen mit den gleichen Farben gestalten um die Übereinstimmungen im Konzept zu betonen. Aufgrund seiner Kappe würde der Mehrer der Macht sich dennoch von seinem älteren Pendant unterscheiden. In  meinem Kopf entstand recht schnell das Bild eines zotteligen Archon Megalon in blauen und grauen Roben.  Wo ich das Bild zuletzt gesehen hatte vermag ich nicht mehr zu sagen. Vielleicht hat sich der berüchtigte Druide auch in meiner Erinnerung mit anderen Zauberern vermischt. Die Kleidung der Druiden sollte nicht zu schick, aber auch nicht zu grau und langweilig werden. Für den Gesamteindruck der Figur müsste ich jedoch in jedem Fall ein paar farbliche Kontraste setzen.

Bemalung

Nach der Grundierung darf der Stab (hier außerhalb des Fokus) als erstes glänzen.

Um den ersten Kontrapunkt gleich von Anfang an zu platzieren, begann ich damit die Stäbe in hellen Brauntönen zu bemalen und mit Knochen-Beige aufzuhellen. Auch die Haut dieser, überwiegend im Norden Aventuriens anzutreffenden, Magiekundigen wurde früh angemalt. Um dem Leben in der Natur Tribut zu zollen mischte ich dem Barbarian Flesh noch einen dunkleren Hautton bei.

Die Kleidung wurde dann mit Blau und Grau versehen und in den Helligkeiten ausgestaltet. Bei dem Mehrer der Macht arbeitete ich die Struktur des Stoffs noch ein wenig heraus, indem ich dem grauen Stoff eine streifige Oberfläche verlieh. Wichtig war es auch, die Akzente des Stoffes etwas zu beleuchten, damit die Kleidungsstücke nicht zur langweilig wirkten.

Die Löwenmähne bringts total. Da kann auch der neue Pilz nur staunen.

Nachdem diese Grundstruktur stand, mussten nun Haar und Kappe als Kontraste herausgestellt werden um den Miniaturen auch im Gesamteindruck etwas mehr Vitalität zu verleihen. Ich wollte dazu einen hellen Bart bzw. Haupthaar haben. Der klassische graue Bart würde sich jedoch tonal zu sehr in dem Gefüge der blaugrauen Kleidung verstecken. Daher verpasste ich den beiden ein kräftiges nordisches Blond. Aus dem gleichen Grund erhielt der Mehrer der Macht auch eine rote Kappe. Mit ihren violetten Schatten verbindet sich dieses besondere Kleidungsstück gerade ausreichend mit den Blautönen der Kleidung. Die Widderhörner blieben eher dezent und dunkel, da ich den Druiden nicht wie gehörntes Vieh erscheinen lassen wollte. Der langhaarige Haindruide erhielt noch eine neckische weiße Strähne, die seine besondere Begabung betont.

Auf der dunklen Seite der Macht wird es immer bunter.

Für die weiteren Details wurden die Obsidianmesser schwarz mit schimmernden Kanten bemalt. Gurte und Riemen ganz schlicht in kräftigen Ledertönen. Ein paar Pflanzen am Gürtel dürfen nicht fehlen. Schließlich ist einer der berühmtesten Druiden überhaupt dafür bekannt immer Misteln zu schneiden. Damit waren die Figuren beinahe komplett. Bei dem alten Modell fehlte noch das seltsame Anhängsel am Stab. Ich entschied mich dafür es zu einem Knochen zu machen, da ein solch beeindruckender Zahn gut zu der martialischen Pose passen würde. Westfalias Modell wartete noch mit einem interessanten Federschmuck auf. Anstelle eines langweiligen Schwarz-Weiß wählte ich einen grünen Grundton, der komplementär zum Rot der Mütze angelegt war. Da das Ganze noch aussah, als hätte der gute Mann sich Farne unter den Kittel geklemmt, versah ich die Federn mit roten Spitzen. Federn sind schließlich Schmuck und ein Mehrer der Macht muss Wirkung auf seine Studienobjekte erzielen.

Base

Die Kappe wird weiter ausgestaltet.

Die Bases hatte ich ausnahmsweise mal schon vor der eigentlichen Bemalung bearbeitet. Für Druiden musste natürlich eine Art Wald- und Wiesenboden her. Da meine ersten Pilzköpfe noch vor der Grundierung abgerissen waren, hatte ich zwischendurch ein paar neue gebastelt. Der Boden wurde mit einem Sommerwiesenstreu aus dem Modelleisenbahnbedarf bedeckt. Die bunten Flocken gefielen mir sehr. Das ewige statische Streugras ist in seiner puren Form einfach recht langweilig. Den Abschluss bildeten dann noch die Pilze. Hier entschied ich mich für einen Feenpilz in Weiß mit blauen Punkten. Ein ordinärer Fliegenpilz passt schließlich nicht zu einem respektablen Zauberer.

Fazit

Die Umsetzung meiner Ideen hat hier gut funktioniert. Die alte FanPro Mini muss sich durchaus nicht hinter dem Plastikkameraden von Westfalia verstecken. Die Bemalung einzelner Heldenfiguren ist immer relativ aufwendig, aber bei einem solchen Duett ist es ganz nett zu sehen, wie man das gleiche farbliche Konzept auf unterschiedliche Miniaturen bringt. Bemerkenswert finde ich hier, dass der Haindruide deutlich dynamischer angelegt ist. Oftmals sind es ja gerade die älteren Figuren, die mit geradezu statuesker Behäbigkeit glänzen. Die beiden Druiden sind auf jeden Fall eine Bereicherung für die Truppe der DSA-Miniaturen.

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2 Antworten zu Sumus Kraft und Menschen Geist

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