2014, erstes Augustwochenende: Ganz Deutschland hat Sommerferien. Alle Nerds sind im Urlaub, zelten in Wacken oder larpen auf dem Drachenfest. Alle? Nicht ganz – eine immer noch ansehliche Zahl von Tapferen leistet Widerstand, verwehrt sich dem Drang nach Sandstrand, Metal-Campingplatz oder Latex-Waffen und trifft sich in der Stadthalle Unna, um die 19. RatCon zu besuchen.
Auch Nandurion hat zur Ulisses-Hauscon natürlich eine Delegation von Einhörnern entsandt, die sich in Rollenspielrunden und Workshops herumgetrieben haben. Und nachdem nun die seriöse Berichterstattung abgeschlossen ist, präsentieren wir hiermit noch unseren persönlichen Con-Rückblick. Cifer, Curima, Sedef und Vibart berichten von drei Tagen RatCon – viel Spaß beim Lesen.
Freitag, 01.08. – Schleierfall, Gruseltasse und Theater auf der Galerie
18.00 Uhr
Curima: RatCon 2014! Eigens für dieses Ereignis habe ich einen Urlaubstag genommen, so dass ich gegen Mittag zusammen mit Sedef und Cifer den treuen Swafnir entere und wir uns auf den Weg Richtung Unna machen. Jedoch ist der Weg zur Convention mit Staus, Baustellen und Umleitungen gepflastert, so dass wir länger brauchen als erwartet, letztendlich aber 10 Minuten vor Conbeginn auf den Parkplatz rollen und uns in die Schlange der Besucher einreihen können.
Cifer: 9 Uhr in Berlin in den Bus gefallen, dann kurz nach 12 in Hamburg Swafnir bestiegen und kurz vor 18 Uhr in Unna angekommen. Mal schauen ob mich meine Beine noch tragen – bald kann ich mich ja bei irgendeiner Spielrunde auf einen Stuhl plumpsen lassen, die paar Meter auf’s Congelände sind schaffbar.
Vibart: Gerade noch rechtzeitig fliege ich mit quietschenden Reifen in die Weltstadt Unna ein und feiere Wiedervereinigung mit Sedef, Curima und Cifer vor den sich öffnenden Toren der Stadthalle. Der Contütchen-Sheriff will mir kein Contütchen ohne grünes Bändelchen am Handgelenk aushändigen, also tue ich ihm den diminuitiv-verseuchten Gefallen. Erster Check der Contüte im Cafeten-Bereich. Highlight: Für 15 € Eintritt erhalte ich ein DSA-Beta-Regelwerk, das im Laden € 14.95 kostet. Da kann man sich nicht beschweren, es sei denn darüber, dass ich es mir vor zwei Wochen im Rollenspielladen meines Vertrauens gekauft habe. Ansonsten findet sich neben der üblichen Flyer-Armada Der Fluch der Drachengrafen, ein Battletech-Quellenband (schon wieder?), ein fetter Roman mit verdächtigem Jesus-Video-Klappentext und ein Landser Perry-Rhodan-Heftchen. Nicht schlecht, die Beutegeiertriebe sind zunächst befriedigt.
Curima: Skurrilität der Con-Tüte: Der Heiltrank. Oder vielmehr, der Nicht-Heiltrank, denn trinken soll man diesen, wie auf zahlreichen Schildern gewarnt wird, auf keinen Fall. Todesmutig öffnen wir eins der kleinen Fläschchen und schnuppern mal dran. Riecht nach nix, vielleicht ein wenig muffig. Was in den kleinen Flaschen nun drin sein soll, weiß ich bis heute nicht, hübsch sind sie an sich aber. Insofern werd ich das was-auch-immer darin einfach wegschütten und hoffen, dass es meine Spüle nicht in eine rauchende Ruine verwandelt. Apropos Getränke: Es wird Zeit, sich um eine Kaffeeflatrate-Tasse zu bemühen.
Cifer: Das kann ich aufklären – die Flaschen enthalten wohl tatsächlich Wasser. Oder sie enthielten es, nachdem man sie Anfang des Jahres aus der Leitung befüllte und dann luftdicht abschloss. Was da *jetzt* drin ist stellt vermutlich ein interessantes Anschauungsobjekt für Biologen dar…
Vibart: Erster Schock. Die Contasse. Ich bin und bleibe sprachlos – immer noch, obwohl ich etwa 10 Kaffee aus dieser pseudoasiatischen Scheußlichkeit eines Teetrinkertraums geschlürft habe. Ich hoffe, meine Contasse steht immer noch auf dem Tisch in Unna, auf dem ich sie am Sonntag-Nachmittag ausgesetzt habe und es geht ihr gut. Ich fühlte mich aber psychisch nicht in der Lage, das Ding in meine Wohnung zu bringen, tut mir leid.
Sedef: Da hast du bestimmt jemandem noch eine Freude gemacht, immerhin konnte man hier verschiedene Sternzeichen sammeln. Halt doch mal im RTL2-Messi-Fernsehen danach Ausschau. Meine Tasse hatte leider 3 Schritt hinter der Ausgangstür einen bedauerlichen Unfall.
Curima: Oh ihr Zwölfe, die Con-Tasse. Wo letztes Jahr noch ein schickes, eigens bedrucktes Behältnis mit Con-Logo und Jahreszahl zur Verfügung stand, gab es dieses Jahr ein pastellfarbenes Ungetüm, dessen Motiv so viel mit der RatCon zu tun hat wie….wie….NIE wird mir ein passender Vergleich einfallen! Nie! Überreicht wurde das Ganze noch in der Originalverpackung, mit Teefilter, Deckelchen und Preisschild drauf. Und weil die Tasse so WUN-DER-SCHÖN war, kostete die Flatrate gleich mal 2 Euro mehr als im Vorjahr.
Bitte, bitte, liebe RatCon-Orga: Das nächste Mal nicht das günstige Angebot im 1-Euro-Laden mitnehmen, sondern wieder schicke Tassen!
19:00 Uhr
Curima: Vibart, Cifer und Sedef verschwinden in den Aranien-Workshop, ich bleibe in der Cafeteria sitzen und unterhalte mich. Kurz darauf werde ich in eine Runde des Kartenspiels Verräter! verwickelt, indem es darum geht, eine englische Adelsfehde nachzuspielen, möglichst viel Land zu erobern und ständig die Seiten zu wechseln. Irgendwie bleibe ich als einzige meiner Seite das ganze Spiel über treu, erringe damit den Titel als Ehren-Stark und werde sogar trotzdem nur Vorletzte.
Vibart: Der Aranien-Workshop ist etwas dünn besucht, aber eigentlich ganz interessant (Nandurion berichtete). Ich tippsle wild Aussagen in das Netbook, frage Sedef bei jedem zweiten Namen nach der Schreibweise und wundere mich, dass ausgerechnet diesmal nicht 60 Minuten lang das Schleierfall-Cover über den Beamer eingeblendet wird. Die Ratcon wirkt insgesamt etwas leer, Wacken, Sommerferien und das Drachenfest fordern ihren Tribut.
Cifer: Ja, der Aranien-Workshop ist auf jeden Fall interessant. Nachdem mich Schleiertanz zwar mit der Thematik, aber nicht mit der Umsetzung überzeugen konnte, werde ich Schleierfall vielleicht doch mal eine Chance geben. Potenzial hat es auf jeden Fall.
Curima: Ich wandere ein wenig durch die Hallen, schaue mir am Uhrwerk-Stand das Ansichts-Exemplar von Sea Dracula an (mit wem soll ich das jemals spielen? Egal, gekauft wird es trotzdem) und freue mich am Ulisses-Stand über das Aventurien-Puzzle, das ich wenig später auch (als tatsächlich einzigen Einkauf der ganzen Con) erwerbe. Danach gibts noch ein Steak vom Grill, am Nebentisch finden Planungen für die Bilstein statt, die jetzt irgendwie anders heißt. Langsam wird es auch Zeit, sich zum geplanten DPA einzufinden. Also zurück in die Cafeteria. Die Aranien-Workshop-Besucher sind auch zurück. Ich bequatsche Sedef dazu, Schleierfall rezensieren zu wollen. El Presidente aka Amirwolf schaut kurz vorbei, ist aber mal wieder voll im Stress und schnell wieder verschwunden.
22.00 Uhr
Vibart: Ich habe Pizza gegessen, zwei Mängelexemplare gekauft und mich gründlich mit Leuten unterhalten. Jetzt bin ich müde. Ich verlasse die anderen Nanduriaten, die sich gerade auf ein Opernabenteuer vorbereiten (WTF), und mache mich auf den Weg nach Bochum, wo mir Horus gnädig Unterschlupf angeboten hat. Ich fahre lange. Das Ruhrgebiet ist nachts ein Arschloch.
Curima: Nix Opernabenteuer – gesungen wurde letztes Jahr, dieses Mal gehts ums Theater. Zwei Spielleiter haben sich dankenswerterweise recht spontan bereit erklärt, ein DPA zu leiten, so dass wir auf der Galerie Platz nehmen. Dort ist es erstaunlich kühl, viel Platz ist aber nicht und ich erwische natürlich den Stuhl am Gang, so dass ich während des Spiels gefühlte 37 Mal aufstehen muss. Ich verteile die inzwischen zum Con-Standard gehörende FritzKola unter den Koffeinbedürftigen, erlebe Yolando und den Dunklen Fürsten live am Spieltisch und löse am Ende sogar – unter nicht beabsichtigtem Ableben eines NSC – das Rätsel. Nach einem Endkampf gegen Untote, in dem mein Schauspieler und Sedefs Magier sich gegenseitig an Inkompetenz überbieten, haben wir das Abenteuer überlebt und es ist dann auch inzwischen halb drei Uhr nachts. Wir fahren ins Hotel und fallen im glücklicherweise klimatisierten Zimmer ins Bett.
Sedef: Das Abenteuer war anstrengend, der horasische Tortenmagier war sehr enthusiastisch, und ich bin vor lauter Husten meines Magiers fast heiser geworden.
Cifer: Ich bin derweil in Myranor unterwegs und spüre für Haus Onachos uralte Gräber auf. Das Abenteuer und die Mitspieler machen durchaus Spaß, auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, dass wir eher Mitläufer sind – mit hochgerüsteten Haustruppen, zwei NSC- und einem SC-Magier bleibt in einem auf Geistern und Magie basierenden Plot für semi-mundane Charaktere nicht mehr gar zu viel Platz. Danach geht’s ab ins Bett. Oder zumindest in den auf den Rängen einer Turnhalle aufgeschlagenen Schlafsack.
Samstag 02.08. – Workshop-Marathon, tropische Hitze und Fiasko
3.26 Uhr
Vibart: Curima und Sedef teilen mir per SMS mit, dass es bei ihnen spät geworden ist und dass sie vor halb zwölf nicht auf der Con erscheinen werden. Wie nett von ihnen.
Curima: Wieso warst du um die Zeit eigentlich noch wach?
Vibart: Ich war NICHT wach …
Curima: Oh Gott, es gibt Menschen, die bei WhatsApp einen Klingelton anhaben??? Sorry!! *schäm*
Vibart: *g* Keine Sorge, ich hab kurz gelacht und bin zurück unter die Decke.
Sedef: Nächste RatCon schicken wir ein Eulen-Telegramm.
Cifer: Pff, „spät“… um 3:26 haben wir noch Fallen entschärft und Geister besänftigt!
9.30 Uhr
Cifer: Nahrungsbeschaffungsmaßnahmen stehen an. Auf zum nächsten Supermarkt – oder dem übernächsten, denn mein Begleiter Nekros und ich werden anscheinend von jedem befragten Passanten zu einer anderen Kaufhalle geleitet. Schließlich kehren wir zur Con zurück, wo ich mich nach dem Frühstück direkt wieder auf nach Myranor mache. Diesmal stehen umrankte Dörfer und Feenwesen auf dem Plan. Nein, nicht Maleficent. Sehr spaßig, vielen Dank an SL und Mitspieler!
Vibart: Frisch wie ein Fisch betrete ich die Stadthalle und frühstücke erst einmal Käsebrot mit Cifer. Beim anschließenden Würfeln für das MPA rechne ich mir aufgrund der Augenzahl keine große Chancen aus, rutsche aber doch noch in die Runde. (Nandurion berichtete). Damit bin ich erst mal weg vom Fenster.
11:00 Uhr
Curima: Der Wecker bimmelt. Ich bin müde. Nach einer Dusche werfe ich mich wieder ins Con-Outfit und beglückwünsche mich zu der Entscheidung, für mehrtägige Cons ein zweites Nandurion-Shirt gekauft zu haben. Nach einem kurzen Stop an der Apotheke treffen Sedef und ich ganz knapp vor 12 in der Stadthalle ein, schnappen uns noch einen Kaffee und ein Brötchen und verzehren beides in der Lesung von Judith Vogt, die aus den Geistern des Landes liest. Zu meiner großen Freude gibt es auch eine Szene aus dem dritten Teil, auf den ich schon sehnsüchtig warte.
13:00 Uhr
Curima: In den bis eben noch recht leeren und kühlen Workshopraum strömen die Massen, die Neues zum Thema DSA5 hören wollen. Bald wird klar, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis es im Raum unerträglich warm werden wird. Sedef und ich ergeben uns in unser Schicksal: Er zückt das Handy zum Live-Twittern und ich hau mir noch den schön warmen Laptop auf den Schoß, um Notizen zu machen.
14:00 Uhr
Curima: Tipp-tippe-di-tipp. Es geht um die Steigerungskostentabelle. Es geht sehr lange um die Steigerungskostentabelle. Meine Wasserflasche wird langsam leer. Der Sauerstoffgehalt nimmt ab. Marco Findeisen flieht aus dem Workshop-Raum. Sedef tweetet verzweifelt, dass es immer noch um die Steigerungskostentabelle geht.
15:00 Uhr
Curima: Wohoo, wir haben es zu einem anderen Thema geschafft. Ich verstehe das von Jens Ullrich vorgestellte Kampfsystem nicht wirklich. Das könnte aber daran liegen, dass mein Körper langsam die Temperatur erreicht, bei der die Fernsehköche das Fleischthermometer aus dem Braten ziehen und „perfekt gegart“ murmeln. Verzweifelt lese ich auf Twitter, dass es nebenan in der Eis-und-Dampf-Lesung schön kühl ist.
Sedef: Nach und nach kapitulieren die Teilnehmer vor dem tropischem Klima, wir kommen uns vor wie Boten-Reporter im Khôm-Krieg.
16:00 Uhr
Curima: Es ist geschafft – noch schnell zu Alex Spohr rennen, das neue (und meiner Meinung nach sehr schicke) Grundregelwerk-Cover fotografieren und dann raus aus dem Workshopraum!
Sedef: Nach 1W20 versuchen gelingt es, das Cover richtig herum zu fotografieren. Das Smartphone möchte wissen, wer da auf dem Bild ist.
Curima: Sedef und ich schleppen uns erschöpft zurück in Richtung Cafeteria, wo schon wieder die üblichen Verdächtigen um den Tisch herum sitzen. Judith Vogt schenkt mir eine Waffel, Christian Vogt ein Stück Pizza. Nom nom. Zwischendurch noch kurz das etwas aus der üblichen Vademecum-Form gefallene Tsa-Vademecum bestaunt (dass diese ollen Freigeister aber auch immer alles anders machen müssen …) und tolle Stadtkarten von Hannah Möllmann angeschaut, fotografiert und getwittert. Ich hoffe, die sehr coole neue Fasar-Karte bekommt ein dazu passendes cooles Fasar-Abenteuer.
Cifer: Ich klatsche derweil die aus dem Workshopraum fließenden Miteinhörner ab, versichere ihnen, dass ihr Opfer unvergessen bleiben wird und höre mir dann einen Workshop über aventurische Heraldik an. Interessant, interessant – da lässt sich sicherlich demnächst mal ein Plot draus stricken. Folien und Zusatzfragen des Vortrags finden sich übrigens auch hier im Netz.
Der Raum des Workshops füllt sich dank der geöffneten Fenster und der deutlich niedrigeren Zuhörermenge sogar wieder mit Sauerstoff.
17:00 Uhr
Curima: Ich stehe draußen auf der Wiese, warte mit den Vogts und anderen Menschen auf ein fertig werdendes Essen, lobe den guten Seriengeschmack von Daniel Simon Richter und überlege, ob ich schon wieder Steak esse oder mich auch an eine Pizza wage. Sedef ist schon wieder im nächsten Workshop verschwunden und hört sich von El Presidente himself etwas über das Svelltland und die Orks an (Nandurion berichtete).
Cifer: Weiter geht’s mit Abenteuerdesign von Jens Ullrich. Einzelne Probleme wie „Welche Ebenen hat ein Abenteuer im Aufbau eigentlich?“ und „Wie kriege ich eine Gruppe auf Con möglichst schnell ins Abenteuer ohne die Worte ‚Ihr sitzt alle in einer Taverne, als…‘ zu verwenden?“ und „Wie führe ich eigentlich Spieler so durch’s Abenteuer, dass es kein zu krasses Railroading wird, aber sie mich wahrscheinlich nicht mit ihren Handlungen überraschen werden“ werden erörtert und geklärt. Die Idee, Helden mit zwei gleichzeitig laufenden und voneinander völlig unabhängigen Plots in den Wahnsinn zu treiben, werde ich mir auf jeden Fall merken – vielleicht will ich ja mal Rache an meinen Spielern üben.
18.00 Uhr
Vibart: Aufgetaucht aus dem MPA gehe ich erst mal den menschlichen Grundbedürfnissen nach: Kaffee, Essen, Klo. Draußen fegt ein Gewitter über Unna hinweg und weht einige Pavillione einer Star-Wars-Gemeinde in die unendlichen Weiten. Ich helfe beim Plane festhalten. Uli Lindner bietet uns dann drinnen Schnaps an. Gute alte Traditionen.
Curima: Neben dem Schnaps (lecker!) von Uli gibt es noch nen Muffin (auch von Uli, auch lecker) und eine Pizza, die Vibart mir dankenswerterweise mitbringt, denn draußen regnet es inzwischen ziemlich. Cifer schaut kurz vorbei und verschwindet dann im Splitterdämmerungsworkshop, dafür taucht Sedef wieder auf. Generell fluktuiert alles so ein wenig hinein und hinaus, ich werde von 17 verschiedenen Leuten gefragt, wie der DSA5-Workshop war. Nebenbei leiere ich Patric und Uli vom Uhrwerk-Verlag Dinge (TM) aus den Rippen und organisiere zusammen mit El Presidente das Rezensionsexemplar von Schleierfall.
19:00 Uhr
Cifer: Jens Ullrich ist verdaut, weiter geht’s mit Daniel Simon Richter und der Splitterdämmerung (Nandurion berichtete). Ich stelle fest: Sollte ich DSA5 auch in der Endversion nichts abgewinnen können, gibt es allein hier wahrscheinlich genug Material, um die nächsten 5 Jahre in der Vergangenheit verbringen zu können. Die Konzepte der Abenteuer klingen auf jeden Fall sehr ansprechend.
20.00 Uhr
Vibart: Auftakt der von langer Hand geplanten Runde Fiasko. Mit Sedef, Curima und Daniel Heßler entwickeln wir im Szenario Dysfunctions and Dragons den tragischen Untergang einer prototypischen G7-Runde am Rande des Existenzzusammenbruchs. Wir lachen Tränen. Und sind am Ende doch ganz tragisch. Vielen Dank an meine drei Mitzocker für einen unvergesslichen Abend mit grandiosen Charakterdarstellern.
Curima: Fiasko war letztes Jahr das Highlight der Con und ist es dieses Jahr wieder. Da sitzen wir zu viert auf einer RollenspielCon und spielen ein Rollenspiel, in dem wir eine Rollenspielgruppe spielen, die gerade Rollenspiel macht. Noch nie in meinem Leben hab ich mich so meta gefühlt! Ich hoffe allerdings für jeden SL der G7, dass er nicht die Spieler hat, die Sedef, Vibart und Daniel da verkörpert haben – ich musste mir kaum Mühe geben, die Nervenzusammenbrüche meiner Spielleiterin darzustellen *g*. Über Vibarts Mahena mit dem goldenen Einhorn lache ich übrigens heute noch. Und dann der tragische Umschwung – hach. Vielen Dank auch von mir an meine Mitspieler, es war goßartig.
Cifer: Und wieder Ullrich (war wohl doch noch nicht so verdaut): In „Aufhänger und Antagonisten“ geht es vor allem um letztere – speziell darum, wie man Antagonisten (und andere NSCs) so aufbaut, dass sie erstens glaubwürdig und zweitens interessant sind. Ich schaue auf die Uhr: Das waren jetzt Workshops von 16:20 bis 21:00. Was haben sich die anderen so mit ihren läppischen 3 Stunden DSA5-Beta? Sauerstoff und angenehme Temperaturen werden total überbewertet!
Curima: Na gut, du hast gewonnen – die systemübergreifenden Workshops werden aber nur mit 0,3 Nandurion-Dollar pro 15 Minuten angerechnet!
1.00 Uhr
Vibart: Auf der Con ist kaum noch was los. Bruchstücke der HMS Ulisses-Besatzung hocken in einem Zelt unter einer Neonröhre und feiern (was eigentlich?). Der Gedanke an ein Bett drängt sich auf. Was ist eigentlich aus Cifer geworden? Zusammen mit den Hamburgern kehre ich der Ratcon den Rücken. Auf nach Bochum.
Cifer: Ich habe mir derweil noch eine Splittermondrunde geschnappt. Das Abenteuer ist als Einführung ins Regelwerk gut geeignet gewesen, aber die Konzentrationsfähigkeit ließ doch deutlich nach. Zu einer Uhrzeit, die ich aus Gründen der geistigen Gesundheit nicht mehr nachgeprüft habe, wanke ich ins Bett.
Curima: Ich habe Fiasko gespielt, ganz viel Essen und Schnaps geschenkt bekommen und die Nanduriaten haben alle Workshops besucht – da kann man doch mal glücklich ins Hotelbett fallen.
Sonntag, 03.08. – Überraschungsbesuch, explodierende Raumschiffe und Myranor
09:00 Uhr
Curima: Aufgestanden und auf zum letzten Con-Tag. Dieses Mal treffen wir tatsächlich schon eine halbe Stunde vor dem Workshop ein. Der Parkplatz an der Halle ist schon ziemlich leer. Frühstückstechnisch sieht es leider mau aus, denn bis auf drei einsame Käsebrötchen ist anscheinend alles ausverkauft und bis ich eins von selbigen mein eigen nennen kann, dauert es dank verpeilter Catering-Dame auch eine ganze Weile, so dass ich letztendlich doch mal wieder mein Frühstück mit in den Workshop schleppen muss. Cifer ist auch schon da und harrt der Dinge, die da kommen werden.
Cifer: Die Dinge, die da kamen, entpuppten sich als ein sehr leckeres Frühstück der Drachenzwinge, die auf der Con ihren eigenen Raum hatte. Gerade mit den Leuten rumzuhängen, die ich bisher nur als Stimmen aus dem Teamspeak kannte, machte sehr viel Spaß.
10:00 Uhr
Curima: Peter Horstmann spricht über die künftigen Myranor-Produkte (Nandurion berichtete), wir twittern und notieren fleißig Informationen und nach 30 Minuten ist eigentlich auch schon alles gesagt. Ich freue mich, dass in nächster Zeit so viele Myranor-Publikationen erscheinen werden. Gerade der Meeresband hört sich toll an.
Cifer: Ja, Myranor scheint da einiges interessantes in der Pipeline zu haben. Schade ist einzig, dass der Band über Architektur und Festungswesen (Myranische Mauern, Abkürzung MyMau) wohl eher nicht erscheinen wird, weil der Titel zu nah am angedachten Quellenbuch über Katzenwesen „MyMiau“ ist.
10:30 Uhr
Curima: Zurück in der Cafeteria. Anscheinend haben wir alle so von Fiasko geschwärmt, dass jetzt ganz viele Leute das spielen wollen. Mit 7 Leuten begeben wir uns auf die Galerie und teilen uns dort in Shakespeare (Playset London 1593) und Science Fiction (ein von Daniel Heßler verfasstes Playset) auf. Ich entscheide mich für den SciFi-Tisch. Natürlich ist der Name mal wieder Programm und am Ende ist Sedefs Androide tot, das Raumschiff halb in die Luft gesprengt und die beiden übrigen Charaktere sind in der Gosse gelandet. Was für ein Spaß!
11.30 Uhr
Vibart: Diesmal bin ich spät dran, jetzt ist der Parkplatz genagelt voll. Myranor-Workshop verpasst. Mit Locke und Co. spotte ich ein wenig über das geschrumpfte Best-Off(sic!)-DSA-Museum. Sedef, Curima und Daniel Heßler sitzen schon wieder an einer Runde Fiasko. Ich installiere mich schon mal in die Cafeteria und beginne, eine Workshop-Zusammenfassung vom Freitag zu schreiben. Man kann auch mal was Nützliches tun.
Curima: Sehr vorbildlich!
13.00 Uhr
Cifer: Ich schnappe mir noch die Fragestunde mit der Redax (Nandurion wird berichten). Die Produktankündigungen sind nicht von übermäßigen Überraschungen geprägt, doch dass den Redakteuren mehr Zeit für die Errataerstellung eingeräumt werden soll stimmt auf jeden Fall hoffnungsvoll.
Vibart: Wolkentanz, Salaza und Sir Nox tauchen unerwartet aus ihrem G7-Finale auf. Freudiger Jubel, großes Hallo. Der Eulenfunk geht live, Wolke überreicht mir ein paar original Nandurion-Würfel. Echte Rührung, um uns packt die Con so langsam ein.
Curima: Verdammt, Vibart, jetzt hast du verraten, dass es Nandurion-Würfel gibt … egal. Die übrigen Nanduriaten werden freudig begrüßt und ergattern auch noch eine Con-Tüte. Wir rätseln immer noch über den Heiltrank. Wolke saust über die Con und sucht Menschen, denen sie noch Würfel schenken kann/muss. Ich drehe derweil schonmal eine Abschiedsrunde durch die Hallen. Die zweite Fiasko-Runde gibt mir das Shakespeare-Playset zurück und berichtet, dass ein Charakter dort immerhin Königin von England geworden ist. Interessant, ich schaff es in dem Spiel immer nur, dass es dem Charakter nacher schlechter geht als vorher. Ich schaue nochmal beim Uhrwerk-Stand vorbei und frage Adrian Praetorius, ob sein cooler Nachname eigentlich echt ist. (Spoiler: Ja, verdammt! *neid*) Hektische Catering-Menschen beginnen mit Aufräumarbeiten. Viele Leute, von denen ich mich eigentlich verabschieden wollte, sind schon in den Workshop zum nächsten großen Ding verschwunden. Na gut. Dann wird halt verabschiedet, wer so da ist. 20 Minuten später als geplant verlassen wir die Stadthalle. Sedef entsorgt die Contasse in den nächsten Mülleimer, ich nehme meine (warum auch immer) erstmal mit.
14.30 Uhr
Vibart: Die lange Heimfahrt ruft. Tschüß Unna, schön war’s. Bis nächstes Jahr.
Curima: Auch wir machen uns müde, aber glücklich auf den Weg nach Norden. Die Con hat wieder sehr viel Spaß gemacht. Wir sehen uns in Unna.
Cifer: Jup, auf nach Hause – irgendwann so gegen 21 Uhr treffe ich dann auch wieder in Berlin ein. Eine sehr spaßige Con, durch die ich mal wieder einigen weiteren Forennicks Gesichter zuordnen kann.
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Keine Ahnung, was ihr gegen die Modern-Fantasy-Kitsch-Tassen habt … nunja, wieder einmal bin ich froh, kein Kaffeetrinker zu sein. 😉
Ich finds ja irgendwie bewundernswert, dass sich jemand reportierend durch die ganzen Workshops wuselt. Meine Person hat sich dann doch lieber auf Smalltalk und eine tägliche Dosis DSA beschränkt. Mittels Zeitreise wurde verhindert, dass Ferkinas Punin einnehmen, dann wurde durfte ich ungestraft einen Optimaten in Myrunhall in blutige Klumpen verwandeln, um am Sonntag schließlich eine flennende Waldfee zu besänftigen. Vielleicht lass ich „Battlecat“ ja doch noch kanonisieren, nachdem ich schon vier Myraniarsrunden mit meinem grünen Tighrir gespielt habe. 😉
Auf jeden Fall ein unterhaltsames Artikelchen.
*Daumen hoch*
Eindeutig für den grünfelligen Honoraten und Myranormeister im Robbenwerfen 😉 war ne sehr spassige Nymphenrettungsmission.
„Ich habe die Zauberkraft!“
LG die Optimatische Artillerie
Als passionierter Teetrinker distanziere ich mich von der Tasse! 😀
Dem schließe ich mich an – niemals würde ich mein kostbares Heißgetränk aus so einem Ungetüm trinken wollen!
Hab einmal sogar versucht den dort angebotenen losen Tee damit aufzubrühn. Ob der Tee-Einsatz nun drin war oder nicht war bei der Lochgröße auch völlig schnuppe.
Würfel? Ihr habt eigene Würfel?
HER DAMIT!
🙂
Kleine Auflösung zu den Tassen:
Es waren wohl Con-Tassen geplant, aber der Grafiker hat seine Skizze wohl viel zu knapp eingereicht mit dem Ergebnis, dass die Tassen nicht mehr bedruckt werden konnten. Also hat man als schnelle Notfalllösung einfach diese Tassen genommen, die eigentlich zu irgendeinem Zweck verkauft werden sollten. (Es hat schon seinen Vorteile, wenn man nach Mitternacht mit einem Verantwortlichen zusammen DSA spielt)
Beruhigend zu wissen, dass die Verantwortlichen nicht kollektiv mit einem schlimmen Fall von gallopierender Pastellitis infiziert wurden…aber hätte man genau diese Information auf einen Zettel gedruckt und beim Catering aufgehängt oder aber vorher auf der Homepage kommuniziert, wäre das WTF meinerseits wohl weniger groß ausgefallen. Ohne jegliche Info entstand natürlich der Eindruck, dass es mit Absicht keine schönen Con-Tassen gab.
Das lässst immerhin fürs nächste mal hoffen das sich die Anschaffung wieder lohnt.
Haben diese Heiltränke irgendwas mit dieser misslungenen Crowd Sourcing Sache für DSA zu tun? Ich hatte da die Erinnerung immer so einen Heiltrank als Bildchen gesehen zu haben (Wahn oder Wahrheit?)
Nicht dass ich wüsste. Die waren einfach ein Teil der Con-Tüte, aber ohne begleitenden Flyer oder ähnliches.
http://nandurion.de/blog/2014/08/05/aus-dem-limbus-ausrustungskarten-aventurienkriege-abstauberromane/
Sorry war ein Gag von euch…
Ja, ich wusste schon, worauf du anspielst – aber hätte ja theoreeeetisch sein können, dass die da als Werbung für das Projekt drin waren.
Ich will einen Nandurion-Würfel! Jetzt sofort! Auf der Stelle!
+1
(obwohl – in guter maraskanischer Tradition hätte ich gerne lieber zwei ^o^)