Zant ist mein Name

Miniaturen von Ral Partha unter Lizenz von FanPro

Die Dämonen des Schwarzen Auges hatten für mich immer etwas Besonderes und Einzigartiges. Aus der Masse chaotischer Blobs mit W+x Tentakeln oder gefallener Engel unter neuem Banner ragen die Entitäten der siebten Sphäre angenehm heraus. Ironischerweise ist es ausgerechnet die Ordnung im Chaos, die hier die Kreativität befeuert. Zwar wurde das Prinzip von 12 Göttern und ihren Antagonisten inzwischen aufgebrochen, aber dennoch bleiben die Herrscher der Entropie und ihre Legionen unterscheidbar mit eigenem Charakter.
Angesichts der ungeheuerlich Vielfalt der Ausgeburten des Chaos ist es bemerkenswert, dass nur so wenige dieser Entitäten das Bild dominieren. Eine dieser wiederkehrenden Gestalten ist der Zant.

Der tigergestaltige Zant ist nach der schwarzen Kutte des rachsüchtigen Heshtot wohl der häufigste unheilige Gegner aventurischer Helden gewesen. Als niederer Dämon genießt er nicht das Privileg der Einzigartigkeit. Zantim sind gewissermaßen die Fußsoldaten Xarfais. Auch wenn er früher oft als einzelner Gegner ins Spiel gebracht wurde, hat sich dies mit dem Auftritt des Dämonenmeisters geändert. Seit dieser ein ganzes Rudel hochpotenter Kämpfer auf die Gezeichneten hetzte, ist die Meute los. Besonders eindrucksvoll ist dabei die Inszenierung solcher Rudel im maraskanischen Dschungel bei den Kämpfen zwischen Besatzern und Besetzten. Das innere Auge lässt bei mir in solchen Momenten immer die passenden Szenen aus der Jurassic Dings Reihe mitlaufen.

Miniatur

Nach der Grundierung hat sich die Wirkung des Zant schon verändert.

Tatsächlich gehört die Miniatur des Zant zu jenen Exemplaren, die ich erst kürzlich erworben habe. Nachdem ich seinerzeit den eindrucksvollen Mantikor aus der Burg des Schreckens als Zant bemalt hatte, erschien mir die Alternative der offiziellen Miniatur untragbar. Die Proportionen lassen die Mini ungelenk und lachhaft erscheinen. Die Promobemalung war langweilig und phantasielos. Kurz die Miniatur war hässlich und langweilig.

Auf meiner Reise durch die Miniaturengeschichte des Schwarzen Auges erschien es mir dennoch reizvoll dem alten Zant einen Besuch abzustatten. Zusammen mit der FanPro Mini des Mantikors ergäbe sich auch hier wieder ein interessantes Trio. Bei der Bemalung würde ich mich an der Brettspielfigur orientieren, die ich seinerzeit basierend auf den Beschreibungen des Zant bemalt hatte. Zur Vorbereitung auf dieses Projekt beschaffte ich mir erstmals eine Effekt-Farbe. Ein wet-blood sollte dem blutrünstigen Kampfdämonen den passenden Abschluss verleihen.

Zur Beschreibung des Zant gehört ein gelbes Fell mit lila Streifen. Weitere Details sprechen von einer schleimigen Oberfläche des Fells und berichten über Risse, an welche die Streifen erinnern sollen. Auch Säure findet Erwähnung und der Schwanz des Zant ist eine gefährliche Waffe. Nicht unbedingt Dinge, die sich auf dieser Skala gut transportieren lassen.

Bemalung

Nach der schwarzen Grundierung entschied ich mich das Fell deckend mit einer Basis aus drei Teilen Gelb und einem Teil Rot zu versehen. Um hier eine gleichmäßige Deckung zu erhalten wurden die ersten Schritte weiterhin mit der Airbrush gearbeitet. Auf diese Grundlage brachte ich dann die Akzentuierung mit einem Gelb auf und blieb hier ebenfalls bei der Airbrush. Mit der Idee eines schleimigen Effekts bürstete ich etwas Glanz auf das Fell, hielt mich aber mit Washes zurück um dem Ganzen nicht wieder zu viel Fluffigkeit und Tiefe zu geben.

Nachdem die Grundlage des Fells nun gegeben war, entschied ich mich den Klauen und Stacheln ein helles Blau zu geben, wie ich es auch schon bei den Karmanthi genutzt hatte. Die Waffen des Zant sollten durchaus daran erinnern, dass wir es hier nicht mit einem Lebewesen zu tun haben. Etwas irritierend fand ich schon immer die an Nähte erinnernden Wülste an Bauch und Extremitäten. Letztlich schienen mir diese Elemente aber passend um die unnatürliche Erscheinung des Zant zu betonen. Ich verpasste diesen Stellen also meine erste Abreibung mit dem Bluteffekt und der Vorstellung, dass der Zant das Fell gewissermaßen nur über seine chaotische Essenz übergestülpt hat.

Bei den Augen wollte ich es zunächst wie bei der alten Bemalung des Mantikor bei einem reinen Schwarz belassen und nochmals betonen, dass dies keine Augen im Sinne eines biologischen Organismus sind. Irgendwie fehlte diesen dunklen Kugeln dann aber ein Fokus, der mir bei einem Raubtier (oder so ähnlich) doch wichtig erschien. Also verpasste ich dem Zant hier noch ein paar blutrote Fokuspupillen. Bei dem Schwanz dachte ich zunächst über einen weiteren Farbübergang nach entschied mich jedoch dagegen, da dass die Figur möglicherweise zu bunt gemacht hätte.

Die violetten Streifen wurden dann über die gesamte Miniatur gezogen. Dies hatte unbeabsichtigt den Nebeneffekt, dass die Schattengebung bei den Rippen aus dem ersten Bemalschritt etwas konterkariert wurden. Dieser Effekt ist allerdings in der Tat das Ziel von Tigerstreifen, so dass es wohl funktionieren musste. Den Abschluss bildeten weitere Applikationen von Bluteffekt. Das Base wurde relativ unspektakulär mit Schwarz grundiert und gebürstet um einen Kontrast zu der doch recht hellen Miniatur zu erzeugen. Dann noch ein paar Tropfen Blut verteilen und fertig.

Nach der ersten Lackierung stellte ich fest, dass die Mattlackierung nun den Bluteffekt überdecken würde. Um das zu vermeiden arbeitete ich auch hier wieder mit dem Pinsel was aber nur so leidlich gelang. Irgendwie hatte ich danach den Eindruck, dass auch die Farben etwas stumpf geworden waren. Das passte zwar ganz gut zu der Idee eines schleimigen Fells, traf aber dennoch nicht so ganz meine Erwartungen.

 

Fazit

Die grundlegenden Schritte haben gut funktioniert und meine Ideen recht gut abgebildet. Lediglich die Lackierung war etwas problematisch. In Zukunft werde ich den Bluteffekt immer nach der Lackierung aufbringen, da er sonst den gewünschten Effekt verfehlt. Die seltsame Abstumpfung der Farben lässt sich bei diesem Modell vertreten, ist jedoch meist unerwünscht. Vielleicht ist es bei stark strukturierten Oberflächen doch besser die Lackierung aufsprühen als sie mit dem Pinsel aufzutragen. Insgesamt ging die Bemalung recht zügig von der Hand, da hier wenig fummelige Details zu bemalen sind und das Fell gut mit eher flächigen Techniken bzw. per Airbrush bemalt werden kann.

Der Zant ist zwar nicht unbedingt meine Lieblingsminiatur, aber mit der individuellen Bemalung gefällt er mir doch deutlich besser, als meine bisherigen Eindrücke waren. Gerade im Vergleich mit dem alten Mantikor im Kleid des Dämons, wird auch noch einmal der stilistische Unterschied zu meiner eigenen Bemalung von damals deutlich. Ich bin gespannt, wie sich das Trio durch den Mantikor aus FanPro Reihe ergänzen wird.

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2 Antworten zu Zant ist mein Name

  1. FRAZ sagt:

    Ich kann nix zur Bemalung von Miniaturen beisteuern, aber für die Darstellung eines Zant habe ich einen Tipp, den ich an dieser Stelle gerne teilen würde:
    Lass doch bei der Darstellung des Zant vom Alien Xenomorph inspirieren, gerade was Aura, Bewegung und Angriffe angeht.
    So wächst der Zant über die Darstellung als bunte Kampfkatze hinaus.

  2. Pingback: Nandurion: Einen Dämonen bemalen – Nuntiovolo.de

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