Auch dieses Jahre haben die Waldemser uns einen kleinen Appetitanreger mit auf die Spielemesse gebracht und einen kleinen sneak peek in die anstehenden Neuerscheinungen gewährt. Samstag um Punkt 12 hatte Eevie Demirtel dem interessierten Messebesucher etwas über die wahrscheinlich Ende nächsten Monats anstehende Garethbox erzählt. Eevie ist die für die Box abgestellte Kernredaktöse und hat neben der redaktionellen Arbeit auch höchstpersönlich einige Texte beigesteuert. Der Bandredakteur ist kein geringerer als Anton Weste.
Die Vorstellung begann sinngemäß mit den Worten:
„Ich freu‘ mich schon total auf die Box, aber wir haben aktuell ein bisschen Sorge, dass wir den Deckel nicht zu kriegen!“
Der Preis für diesen ausgewachsenen Zwölfender unter den Boxen wird sich, wie schon bei der Dunkle Zeiten Box, auf 60 € (Nandurion berichtete) belaufen. Man ist sich durchaus bewusst, dass das hart an der Grenze dessen ist, was viele zu zahlen bereit sind, aber alleine die vielen Karten, Bilder und Seiten, die in der Box stecken, machen es unmöglich, die Box (auch ohne das Abenteuer) für unter 60 € anzubieten. Einen kurzen Überblick über den Inhalt findet ihr als Tabelle ganz am Ende des Artikels.
Was soll die Box also leisten, nachdem Gareth in Herz des Reiches bereits beschrieben wurde? Die Box wird zeitlich im Jahr 1036 BF angesiedelt sein, also nach der Quanionsqueste, die wir laut Eeviea im ersten Quartal nächsten Jahres erwarten können (wahrscheinlich März). Was wird uns also zusätzlich geboten? Nach allem, was uns da präsentiert wurde, kann man es nicht anders ausdrücken als: viel. Ich bin immer noch ein bisschen erschlagen von der Fülle an Infos.
Der aktuelle Status sieht so aus, dass der Inhalt der Box in Gänze beisammen ist und auch alle gut 2 Millionen Zeichen mindestens einmal gegengelesen wurden. Eevie sagte, die Arbeit habe ihr viel Spaß gemacht, und sie selbst wäre inzwischen, trotz ihrer Vorliebe für Punin, heiß darauf, nach Gareth zu gehen und da etwas zu erleben. Bevor das Vergnügen aber auch uns zuteil wird, müssen noch die letzten Tabellen sortiert und formatiert werden, bevor die Box dann in den Druck gehen kann. Der angepeilte Termin ist folglich Ende November, wenn es nötig werden sollte, kann es aber auch noch etwas später werden.
Stadtbeschreibung zum Ersten
Die Stadt selbst (also die Gebäude, aus denen sie besteht) wird uns erneut, aber diesmal in quasi-epischer Breite, neu zugänglich gemacht. Dabei wird die Beschreibung auch weiterhin nach den einzelnen Stadtvierteln sortiert sein. Bereits mit Gareth vertraute Leser sollten sich daher leicht wieder zurechtfinden. Es werden sich bei den Beschreibungen einige der großen Tempel der Stadt finden, der Umfang der Beschreibungen ist dabei aber nicht für alle geweihten Stätten gleich. Der kleine Firuntempel außerhalb ist zum Beispiel mit nur einigen Sätzen beschrieben, während andere Tempel eine ausführlichere Darstellung erhalten inklusive der anzutreffenden Geweihten etc. Allem voran sind hier natürlich die Stadt des Lichts und die Phextempel zu nennen. Grundrisse und Querschnittkarte der Stadt des Lichts durften wir bereits auf der Messe bewundern. Für kleinere Stadtteiltempel aber werden die SL auch weiterhin freie Hand haben – will heißen, es wurde nicht jeder Rattenpilz in Gareth beschrieben.
In den einzelnen Stadtvierteln wird sich einiges tun. Es werden neben den „Sehenswürdigkeiten“ jeweils auch typische Gebäude beschrieben. Aber bleiben wir zunächst bei den Sehenswürdigkeiten. Es wird stärker als zuvor ins Detail gegangen, und so sind zum Beispiel das Hotel Seelander und die Nordlandbank nicht nur mit einer ausführlichen Beschreibung, die unter anderem auch eine Zufallstabelle für die Tageskarte des Hotels enthält, sondern auch mit Karten vertreten. Ja, richtig, ab jetzt sind Raubzüge in den Tresor der Nordlandbank möglich.
Den Einzelbeschreibungen sollen wirklich herausstechende Merkmale eines Gebäudes auf den ersten Blick entnehmbar sein, so dass man sie nicht erst im Fließtext suchen muss. Das würde dem geneigten Meister in Zukunft so etwas wie „Uuuups, das Gebäude hat übrigens einen 20 m hohen Turm.“ ersparen. 😉 Dazu kommen zum Teil auch exemplarische Wegbeschreibungen, wie die Helden sie auch von einem Einheimischen hören können, also unter Einbeziehung von markanten Wegmarken und Ähnlichem.
Darüber hinaus gibt es Beschreibungen typischer Gebäude (wie bspw. Mietskasernen), um einen plastischen Eindruck der jeweiligen Viertel zu erhalten. Die beiden oben genannten Beispiele werden als Bonbon eine allgemeingültige Karte erhalten. Es wird auf jeden Fall eine Karte einer Mietskasernenwohnung sowie eines Hauses in gehobener Wohnlage (als potentielle Heldenbelohnung) enthalten sein.
Kommen wir dann als nächstes zu den Schattenseiten Gareths. Es wird ein eigenes Kapitel zur Dämonenbrache geben, das sich vom Umfang her an die anderen Kapitel anlehnt. Auch hier wird es eine Beschreibung von etwa 20 konkreten Örtlichkeiten geben. Darunter übrigens der absolute Klassiker: der Schwarze Turm aus dem gleichnamigen Abenteuer von Michelle Schwefel, das 1992 mit der Abenteuer Basis-Spiel-Box veröffentlicht wurde. Besagter Turm scheint auch wieder bewohnt zu sein, darüber von wem, hat sich Eevie aber fein ausgeschwiegen. Auch in der Dämonenbrache werden einige der Örtlichkeiten Karten spendiert bekommen.
Ebenfalls auf der Schattenseite, aber weniger düster, wird sich der Leser auf die Fuchsfährten begeben können und neben den geheimen Schattenpfaden der Phexjünger auch die Katakomben abseits von Praios strahlendem Antlitz entdecken können. Auch hier wurde wenigstens eine Karte versprochen, die Licht ins Dunkel bringen soll.
Die Box wird sich auch mit dem Umland Gareths beschäftigen. Ein Highlight ist hier sicherlich die beiliegende A1-Farbkarte von Hannah Möllman. Die Karte wurde zwar bereits auf der RatCon präsentiert, diesmal hatten wir aber auch die Gelegenheit, eine A0 Variante des Werks ganz aus der Nähe zu betrachten. Neben dem Kernstadtgebiet finden sich auch einige kleine Weiler und Detailausschnitte mit Beispielgehöften auf der Karte. Unsere Kartenfee hat hier tatsächlich jedes Feld (!) und Häuschen (!) und Weg (!) und Gebüsch (!) einzeln (!) mit einer liebevollen Detailtiefe in ihr Tablett gezaubert, die, wie Eevie glaubhaft versichert hat, auch unter den Detailauschnitten weiter geht. Der Gardel hat ein paar kleine Becken und Schleifen spendiert bekommen, und auch die kleinen Trümmer Kholak-Kais haben inzwischen eine grobe Form. Zudem sind auch die größeren Straßen direkt mit Namen versehen worden. Die Detailfülle dürfte das Herz eines jeden Hobbygarethers höher schlagen lassen.
Und wo ich gerade bei den Bildern bin: Auch da gibt es einige schicke neue Exemplare, die auf uns warten. Zum einen werden die Kapitel jeweils ein etwa viertelseitiges Stimmungsbild haben, das einen Eindruck von einer typischen „Gasse“ des jeweiligen Stadtteils vermitteln soll, zum anderen haben wir auch ein ganzes Rudel neuer Vignetten, von denen mir am besten das Bild des neuen Kaiserinnendukaten im Gedächtnis geblieben ist. Zudem wurde der Name des auf allen drei Covern auftauchenden Gardisten enthüllt, und entgegen aller Erwartungen heißt er weder Alrik noch Brin sondern: Glennir. Aber von seinen Freunden, lässt sich der Vorzeigegardist mit albernischen Wurzeln (aka Mister Handsome), offensichtlich Glenn nennen.
Stadtbeschreibung zum Zweiten
Kommen wir jetzt also zum lebenden Inventar der Kaiserstadt, den Menschen & Institutionen. Auch hier werden wir anscheinend mit Material geradezu bombardiert. Bleiben wir zunächst bei den Menschen. Es wird natürlich auch hier wieder reichlich NSCs geben, darunter alte Bekannte wie der Heliodan, der ein wirklich schönes neues Portrait aus dem Stift von Mia Steingräber erhält. Ebenfalls eine alte Bekannte ist die Anführerin der Tobrier Ifirnja von Mundtbach. Es wird aber nicht nur quasi-prominente NSCs geben, sondern eher auch so etwas wie die städtische B-Prominenz. Ich erinnere mich zum Beispiel an Portraitbilder eines Streuners, der albernischen Botenreporterin Kerry und des Obersten Richters am Hochgericht, Jodruan Mallorn. Generell kann man wohl sagen, dass hiermit versucht wird, den Spielern einerseits jede Menge konkrete Personen, andererseits aber auch eine Vorlage für das Entwickeln eigener Oma Rübenfeins an die Hand zu geben.
An Neuem wird hier neben dem SO, der für alle NSC angegeben ist, ein Wert für ihre Gesetzestreue angegeben, anhand dessen man abschätzen kann, inwiefern sie Bestechungen zugänglich sind, einem bei zu vielen blöden Fragen direkt ein Messer zwischen die Rippen jagen oder noch nicht mal schwarz Schnaps brennen würden.
Es wird außerdem, neben den bereits in den Organisationenbänden beschriebenen Diebesbanden, auch noch deren direkte Gegenspieler geben (beide übrigens ebenfalls mit großen s/w Bildern), namentlich die Garether Stadtgarde im Allgemeinen und die Criminal-Cammer im Speziellen. Aber auch der gemeine Handwerker soll auf seine Kosten kommen. So beleuchten die Autoren ebenfalls das bürgerliche Leben, zum Beispiel im Bezug auf auf die Gildenstruktur. Es ist hierbei durchaus angedacht, dass die SC selbst Mitglieder der Gilden werden, sei es als einfache Mitglieder oder in Amt und Würden, getreu dem Motto: „Mittendrin, statt nur dabei“. Ebenfalls in dieselbe Kerbe schlagen die hier neu beschriebenen anderen offiziellen Stellen, wie zum Beispiel das Fundbüro (!) der Stadt oder Orte, an denen man im Zweifelsfall rechtliche Unterstützung erhalten kann. Auch ausgewählte Themen, die sich mit dem ganz alltäglichen Leben in Gareth beschäftigen, werden in der Box thematisiert. Daneben bekommen auch Trivia wie die Immanstadtmeisterschaft (inklusive Fankneipe), Feiertage und andere Ereignisse des Veranstaltungskalenders ein konkreteres Gesicht. Und wie ist es eigentlich wenn die Kaiserin in Gareth weilt? Auch dazu soll etwas gesagt werden.
Was gehört noch zu einer Stadt? Richtig: Politik, Intrigen und sonstige menschliche Abgründe, die sie lebendig und unverwechselbar machen. Hier hat Eevie uns eine Aufstellung der verschiedenen Mächtegruppen und Fraktionen der Stadt versprochen und ein großes who is who der Animositäten oder Allianzen angekündigt. Wie steht es also um den Rat der Helden und die einzelnen Räte der Stadt, und welchen Einfluss haben sie? Sind sie nur Figuren auf einer Mirhamionettenbühne oder gar ganz in der Hand von Söldnern? Und wie sieht das so unter den Familien und Gilden aus? Man darf gespannt sein.
Und Stadtbeschreibung zum Dritten – verkauft an den Herren mit dem lustigen Hut
Kommen wir also zum Abenteuer. Um den Einstand in das bunte Wirrwarr zu starten, wird sich unter dem Deckel der Box auch noch ein Abenteuerband verstecken (bzw. wir dürfen ja gespannt bleiben, ob der Deckel ein Versteck bieten wird, oder zum Feigenblatt verkümmert). Hier haben wir etwas weniger erfahren, aber ich denke, man kann sagen, dass die Abenteuer ein wenig der erste geführte Rundgang durch das frisch renovierte Gareth sein werden.
Die Kampagne hat im Prinzip Anthologieumfang mit drei zusammenhängenden Abenteuern und 4 Szenariovorschlägen. Die könnten natürlich prinzipiell auch ohne die Box gespielt werden, sind aber schon eng verflochten, daher sind sie wohl in der Box selbst ganz gut aufgehoben.
Und hier jetzt noch mal alle relevanten Fakten für den eiligen Leser in Kurzform:
- Preis: 60 €
- Erscheinungstermin: wahrscheinlich Ende November
- Beschreibung des Status Quo ab 1036 BF
Was ist drin:
- das beste zuerst: ein Index 😉
- 2 Bände Stadtbeschreibung
- 1 Kampagnenband mit drei Abenteuern
- vier Ausgaben des Garether Stadtboten
- farbige A1 Karte von Gareth und Umgebung
- Karten, Gebäudepläne und noch mehr Karten
Wisst ihr, ob auch die Madaburg als Hort der Draconiter genauer beschrieben wird?
Nein, wissen wir nicht. 😉 So sehr konnten da auch nicht ins Detail gegangen werden.
60,- € für eine Box und dann noch Gareth, das zum dritten MAl dann neu aufgelegt wird… Na gut, ich mag diese Stadt udn sie ist das Herz Aventuriens, so möchte ich das neue Aventurien kennenlernen, besonders weil die letzte Box so sau gut war (ich aber immer noch keine Dunkle Zeiten Abenteuer geleitet habe, leider 🙁 )
Der verantwortliche Haupt-Autor der letzten Box ist halt leider weg vom Fenster (bzw. weilt in Myranor).
Bin aber auch gespannt, und 2 Millionen Zeichen machen mich neugierig… das wären ja über 1000 Normseiten…
Was hat es denn mit den „Garethischen Stadtboten“ auf sich? Einfach eine garethische Stadtzeitung?
Wie soll das funktionieren? SInd dann ale vier Ausgaben für das Jahr 1036?
„gut 2 Millionen Zeichen“
„jedes Feld (!) und Häuschen (!) und Weg (!) und Gebüsch (!) einzeln (!)“
Für meinen Geschmack klingt das nach zu viel Detailtiefe für eine einzige Stadt.
Hinweis: Die Links der Bilder gehen nicht, bis auf das vom ersten und letzten.. 😉
Sonst kann ich nur sagen: Sehr interessant, ich bin gespannt was hinterher dabei rauskommt. Aber ob es für eine einzige Stadt wirklich so einen Aufwand benötigt..? Vor allem in Box-Form, das hätte man doch auch kürzen, übersichtlicher gestalten und in einen günstigeren, schicken und regaltauglichen Stadt-Regionalband packen können und die Abenteuer extra verticken. Wie auch immer, ich freue mich auf die neue und scheinbar sehr detaillierte Karte! =)
So, eine bitte um Entschuldigung für die defekten Links, jetzt sollte alles funktionieren!
„… mindestens einmal gegengelesen wurden.“
Bitte nochmal… Ich würde auch dafür warten.
Oh ja! Wobei „einmal gegenlesen“ wahrscheinlich schon einmal öfter ist als sonst…
Klingt einerseits wirklich gut und mit sehr brauchbarem Inhalt versehen.
Doch andererseits ist eine Stadt alleine vll doch nicht so vielseitig einsetzbar, selbst wenn es Gareth ist. Ich als überzeugter Horasier frage ob sich das bei mir anständig einsetzen ließen. Und all den überzeugten Al’Anfanern, Thorwalern, Zwergen, Tulamiden und anderen geht es bestimmt genauso. 😉
Für alle die gerne eine reine Gareth-Kampagne spielen wollen sicher fantstisch, für alle die der Stadt nur ab und zu mal einen Besuch abstatten wollen, zu teuer in der Anschaffung.
Du warst also das nette Mädel, das mitgeschrieben hat :-).
Ich habe als Preis 70 EUR verstanden.
Meine Bilder sind auf http://essen2012.ohost.de, leider sind ein paar schiefe dabei.
Ich bin dafür, dass auf jedem Produkt draußen drauf steht, ob es lektoriert wurde oder nicht.
Hallo,
die Box wird 60€ kosten.