Man nehme: Ein großes Haus am Strand, einen Haufen Rollenspieler, etliche Plüscheulen und eine Hand voll Einhörner, mixe das alles mit Workshops, Spielrunden, vielen koffeinhaltigen Getränken und handgeklöppelten friesischen und nicht ganz so friesischen Spezialitäten – und hurra, fertig ist die HeinzCon!
Bereits zum dritten Mal in Folge fand diese am letzten Wochenende in Norden-Norddeich im Haus des Gastes statt. Cifer, Curima, Derya und Sedef haben sich an die Noooordseeeeküsteee begeben und berichten nun für alle mit Post-Con-Blues und die Daheimgebliebenen, was sie erlebt haben.
Freitag, 4.3.
Fürchterlich früh, Cifer: Ich quäle mich in Berlin aus dem Bett und besteige den fürchterlich weit weg verlegten Fernbus nach Hamburg, von wo aus ich mit Curima und Sedef gen Norden-Norddeich weiterfahren werde. Später erfahre ich, dass es auch einen Berliner Pulk gab, der direkt per Zug fuhr. Egal, dafür gab’s in Hamburg ein leckeres zweites Frühstück.
10 Uhr, Curima: Der Wecker schallmeit mich aus dem Schlaf und ich unternehme noch einen kleinen Spaziergang, um vor der Con noch ein paar Dinge zu erledigen. Als ich mit Bargeld, Schmerztabletten und Bestechungsschokolade für den Katzensitter wieder daheim aufschlage, ist Cifer schon eingetroffen und wir können frühstücken. Mit Traditionen soll man ja nicht brechen. Vor allem, wenn sie „vor der Con gibts Omelett mit viel Käse“ heißen.
10 Uhr, Sedef: zzz…ZZZ…zzz…
12 Uhr, Derya: Nach letzten Vorbereitungen geht es für mich mittags auf zum Bahnhof in Hildesheim. Nach einem kurzen Zwischenstop in Hannover erfolgt dann der Umstieg in den Zug nach Norddeich-Mole.
14 Uhr, Curima: Swafnir bricht gen Norden auf – es wird eine zum Glück ereignisarme Fahrt durch ein sehr verregnetes Norddeutschland, die wir uns mit Labern und Fritz-Kola trinken vertreiben. Kurz vor der Ankunft kommen wir irgendwie auf das Thema Heraldik und Sedef googelt das Wappen von Norden. Es zeigt, I kid you not, 3 goldene Blüten auf blauem Grund. Beschließen, am Wochenende vorsichtshalber Ausschau nach Drachen zu halten.
14 Uhr, Sedef: Was man nicht alles so tut auf drei Stunden Autofahrt. Wir sollten eine U-Bahnverlängerung nach Norddeich starten. Oder eine Otta bauen …
17:15 Uhr, Derya: Wo ist die Sonne vom Morgen hin? Strömender Regen an der Küste, was für ein Empfang. Obwohl, ich glaube, ich habe eine halbe Stunde vor Ankunft auf einem Zaunpfahl Dr. Dr. Heinz Featherly auf seinem Weg zur HeinzCon erblickt. Aber vielleicht war er auch nur ein Trugbild im Regen? Am Bahnhof Norddeich strömt ein ganzer Trupp noch unbekannter MitCon-Gänger aus einem der anderen Zugwagons und macht sich zum Haus des Gastes auf. Auf mich wartet am Bahnhof Norddeich-Mole erstmal die Zusammenführung mit der Einhornherde.
17:16 Uhr, Curima: Treffen etwa zeitgleich mit Deryas Zug am Bahnhof Norddeich-Mole ein und nehmen unser Neu-Einhorn nach einem Orientierungs-Telefonat in Empfang. Auf geht es zum Haus des Gastes, wo wir die Schlüssel für unsere Ferienwohnung und die wie immer reichlich gefüllte Con-Tüte in Empfang nehmen. Diesmal enthält sie unter anderem das Grundregelwerk für Der eine Ring.
18 Uhr, Cifer: Die etwas verspätete Anmeldung nutze ich, um gleich als erster zu Constart am Spielrundenbrett zu sein und mich für Avalias Runde einzutragen, der als einziger so clever war, in der Mitte eine Workshoppause einzuplanen. Außerdem schnappe ich mir gleich mal die aktuelle HeinzCon Limited Edition des A5-Splittermondregelwerks.
19 Uhr, Curima: Falls es dieses Jahr auf der NordCon wieder einen Wettbewerb im Nachstellen von Rollenspielcovern gibt, könnte man damit jedenfalls toll das Cover für Das Blaue Buch nachstellen. Fehlt nur noch die Rüstung …
Sedef, Derya und ich machen uns derweil mit Marcus Jürgens auf ins Restaurant, um den dieses Jahr neu erhältlichen HeinzCon-Burger zu testen. Der käufliche Erwerb desselben dauert zwar so lange, dass ich argwöhne, dass gerade erst noch die Kuh gefangen und geschlachtet werden muss, aber als er dann aufm Tisch steht, schmeckt er sehr gut.
Derya: Nicht Kuh, Curima, schon vergessen? Es war eines der Schafe vom Deich, das sie frisch erjagt, zubereitet und uns dann als Kuh verkauft haben. Nun ja, immer noch besser als wenn die Kuh die Jäger aufs Horn genommen hätte und sie am Ende auf unserem Burger gelandet wären. Scherz beiseite, der Burger war seine Wartezeit wert.
19:05, Sedef: Hier in Friesland werden die Burger eben noch einzeln gebraten, aber dafür war er sehr lecker.
21 Uhr, Curima: Zeit für den Unteregger-Workshop. Diesmal zum Thema Reiseabenteuer, was vor allem Cifer und mir sehr gut in den Kram passt – warum, erfahrt ihr im Verlauf des Berichtes. Oder habt es schon auf Twitter gelesen. Anyhoo. Stefan Unteregger, der vermutlich auch einen äußerst unterhaltsamen Workshop über das Liebesleben der Wattwürmer oder die Entwicklung des deutschen Steuerrechts halten könnte, erleuchtet uns dann 90 Minuten lang über Aufbau, Elemente und Fallstricke von Reiseabenteuern. Danke für den wieder sehr guten Workshop, Stefan! Dieses Mal lief auch ein Diktiergerät mit, dessen Aufzeichnung wir womöglich noch mal online stellen werden, wenn der nette Mensch, dem das Diktiergerät gehörte und dessen Name mir leider nicht geläufig ist, uns eine Mail schreibt.
Cifer: Jup, das war auf jeden Fall ein Workshop, aus dem man einiges mitnehmen konnte. Zurück zur Runde.
Sedef: Volle Zustimmung, sehr guter Workshop. Da kommt man in die Versuchung, sich auch seine Abenteuer für Splittermond und Space einmal näher anzusehen.
Derya: Auch von mir Zustimmung zu einem interessanten Workshop, auch wenn ich als bisher reine Spielerin am Ende hoffentlich Nutznießerin dieser Gedankengänge bin und schöne Reiseabenteuer erleben darf.
22:45, Curima: Mhaire Stritter und Michael Mingers bemalen Miniaturen und ich nutze derweil die Gelegenheit, auch mal den (ebenfalls sehr netten) Steff vom Orkenspalter TV-Team kennenzulernen und mir ein bisschen was über die China-Reise erzählen zu lassen.
Curima, 23:30: Judith Vogt schreibt mir, dass sie gerade Fiasko spielt. Schluchz. Irgendwann 2035 schaffen wir das vielleicht auch noch mal zusammen.
Curima, 00:30 Uhr: Nachdem wir uns noch nett mit allen möglichen Leuten unterhalten haben, geht es nun zurück zur Ferienwohnung. Morgen ist ja auch noch ein Tag und so ein bisschen Schlaf wäre ganz gut.
Cifer: Zu unbekannter Stunde torkele ich nach mehr oder weniger gelöstem Mordfall auch noch heim, quatsche noch etwas mit den Miteinhörnern und haue mich dann hin.
3:00 Uhr, Curima: Pro-Tipp: Wenn man zwar um 1 Uhr im Ferienhaus ist, dann aber noch 2 Stunden mit den Miteinhörnern labert, wird das mit dem Schlaf nicht besser. Wenn die Heizung im Schlafzimmer versucht, durch Morsecode mit uns zu kommunzieren, übrigens auch nicht. Boron sei Dank gibt es Ohropax …
Sedef: zzz…ZZZ…zzz…
Samstag, 5.3.
9:00 Uhr, Cifer: Der Wecker klingelt zwar erst in Stunde, aber ich bin mittlerweile zum dritten Mal wach geworden. Also, aufstehen und auf zur Con! Das Wetter ist bewölkt, aber im Großen und Ganzen angenehm, das Frühstück erst recht (wenn auch nicht bewölkt).
10:00 Uhr, Curima: Der Wecker. Uargh. Damit wir noch vor Ende des Frühstücks am Haus des Gastes sind, muss nun aufgestanden werden, was ich auch tue, auch wenn ich saumüde bin. Allerdings macht „saumüde sein“ ja auch einen Teil des Con-Feelings aus. Oder so.
Derya: Wecker. Wer hat so ein Teil erfunden. Gerade als ich endlich mal im Tiefschlaf bin. Unbekanntes Bett und sprechende Heizungen und so. Wer braucht schon Schlaf? Ach ja, ich … aber auch ein Frühstück als Stärkung für einen vollen Con-Tag. Gähn, also auf zu neuen Taten.
11:30 Uhr, Curima: Werden vom Frühstücks-Tisch vertrieben, weil da eine Spielrunde stattfindet, und zwar ausgerechnet die Eis-und-Dampf-Runde von den Vogts plus Anhang. Der unter anderem aus Michael Mingers besteht, der sich anscheinend zu einem FATE-Experiment bereit erklärt hat. Was so bermerkenswert ist, dass es gleich erstmal getwittert wird. Na gut, dann gucken wir eben mal, ob es schon Tombola-Lose gibt …
11:31 Uhr, Sedef: Freitag gab es noch keine Lose – und kurz nach dem Frühstück sind sie schon fast weg!!! Mit Schrecken stelle ich fest, das noch 2 Rollenspieler vor mir sind und nur noch 15 Lose übrig. Die gute Nordseeluft stimmt aber alle friedlich, und wir einigen uns darauf, dass jeder 5 Lose kaufen kann. Und wir ziehen – 2 Gewinne! Das bleibt die beste Tombola des Jahres, allerdings wären nächstes Jahr mehr Lose schön (und mehr Gewinne, also nicht mehr Nieten, besser noch weniger Nieten, ihr versteht schon).
11:45 Uhr, Curima: Ich frage mich gerade, an welchen Tomoblas (Tombolae?) Sedef sonst noch so teilnimmt. Vielleicht gewinnt er bald ganz viel Geld und wir können endlich Vollzeit-Rollenspieler werden? Cifer und ich ergattern jedenfalls eine Viertelstunde Zeit vom jetzt tombolabefreiten Tilman Hakenberg und können diese nutzen, um mit ihm Dinge (TM) zu besprechen.
Cifer: Dinge (TM) klingen bisher übrigens sehr vielversprechend.
12 Uhr, Curima: Los geht es mit dem Tharun-Workshop, diesmal nur gehalten von Marcus Jürgens, weil Arne Gniech leider krank ist (wir wünschen ihm gute Besserung!). Erkläre mich spontan bereit, die höchst wichtige Aufgabe des Folien-Weiterklickens zu übernehmen, was vermutlich das Nützlichste ist, was ich je auf einer Con beigetragen habe. Der Workshop dreht sich vor allem um die kommenden Regionalbände für Tharun, die jeweils eins der neun Inselreiche vertiefend beschreiben sollen – Genaueres dazu findet ihr in unserem Workshop-Bericht. Wie immer hört sich das alles sehr gut und spannend an, auch das Konzept der Schlaglichtsetzung auf verschiedene abenteuerrelevante Dinge. Verdammt, ich brauche wirklich irgendwann eine Tharun-Runde…
Sedef: Wir sollten das auch crowdfunden, damit wir nicht mehr so viel Zeit mit Geld verdienen verlieren müssen.
13:45 Uhr, Derya: Ich wollte nach einem interessanten Tharun-Workshop eigentlich gleich weiter in den Splittermond-Workshop, aber Sauerstoff wo bist du, schnarch? Und die Sonne draußen lockt so schön. Ich mache mich an einen einstündigen Spaziergang an Deich und Strand. Dann geht es mit neuer Energie wieder zurück zur Con.
14:30 Uhr, Curima: Entdecke am Orkenspalter TV-Tisch ein Exemplar des neuen DSA5-Tavernen-Meisterschirms und nutze als neugieriges Einhorn natürlich die Gelegenheit, mal reinzuschauen. Nachdem wir eine Weile Spaß mit dem Tavernen-Zufallsgenerator haben, ist der Schirm dann aber fix vergessen, als ich feststelle, dass Mhaire und Steff eine der wenigen Menschen sind, die auch die großartige Serie Galavant kennen, was natürlich ausführlich erörtert werden muss. Way back in days of olde, There was a legend told, about a hero known as Gaaaaaalavant …
Cifer: Einige der erwürfelbaren Tavernen klingen verdächtig nach dem Hotelgenerator von Deponia…
Curima: Aber wer wollte nicht schon immer im „Tanzenden Henker“ oder im „Alamadinenen Stiefel“ absteigen?
16 Uhr, Curima: Finde im Con-Raum Ex-El-Presidente Amirwolf und nutze die Gelegenheit, mit diesem ein bisschen zu schnacken. Er scheint ebenso angetan von der Con wie ich. Am Tisch findet währenddessen eine X-Wing-Runde mit Beteiligung von Tom Finn statt. Alle sind begeistert bei der Sache, ich habe keine Ahnung, wie dieses Spiel funktioniert, darf aber mal das Modell des Millenium Falcon in die Hand nehmen. Schick.
Sedef: Nicht nur schick, sondern auch erfolgreich. Darth Vader erwischt es hingegen uncineastisch als ersten. Eigentlich könnte man auch noch Tabletop … und Tharun, und mehr Myranor, und Space 1889, und, und und… Immerhin kann man auf Cons ein bischen in Spiele und Systeme reinschnuppern, für die man sonst nie Zeit findet.
Cifer: Ich bin derweil im Splittermondworkshop zur dortigen Lebendigen Geschichte. Es wird ein bisschen von der aktuellen Inkarnation berichtet und das Konzept erklärt, nach dem man jeweils ein Jahr lang ein Setting (aktuell die Piraten) etwas vor der aktuellen Zeit bespielt und dann die Spielleitung zum nächsten Setting weiterzieht, um so an möglichst vielen Stellen des Kontinents ein wenig Geschichte zu generieren und dem Land Leben einzuhauchen.
Derya: Ich bin vorm Myranor-Workshop vor allem auf Eindruckfang von Impressionen, Gesichtern, Gesprächen etc. Zwischendurch kaufe ich mir auch eine Eule und eine HeinzCon-Ausgabe des Splittermond-Regelwerks. Ach ja, und leckere Spaghetti Bolognese finden zwischendurch auch mal den Weg in meinen Magen, genauso wie haufenweise Tee.
18:00 Uhr, Curima: Das Regenwetter ist inzwischen vollständig verflogen, ein güldener Sonnenuntergang taucht Uli Lindner und Peter Horstmann in goldene Aureolen, als sie uns Alverania… Myraniaren gleich verkünden, was es Neues zu Myranor gibt. Sedef twittert und twittert, denn es gibt viele Neuigkeiten. Auch hier verweisen wir auf unseren Workshopbericht – ein besonderes Highlight war aber natürlich, dass wir kurz unser nächstes Myranor-Abenteuer ankündigen durften. There will be Chrattac!
Cifer: Jup, nachdem die Viecher in X-Settingbeschreibungen erwähnt wurden, kommt jetzt tatsächlich das erste (Einsteiger-)Abenteuer mit ihnen. Also, „jetzt“ ist relativ. Spannend fand ich ansonsten vor allem den Südband, der Myranor nochmal um eine ganze Ecke erweitert und unter anderem auch ein Setting enthält, was glaub ich am ehesten mit „D&D Underdark + Earthdawn + Fallout“ beschreiben würde und auf das ich sehr gespannt bin.
19:00 Uhr, Curima: Nach dem Workshop schnappen wir uns noch kurz Peter Horstmann. Wir müssen mit ihm über Jonten reden. Klingt komisch, ist aber so.
19:30 Uhr, Curima: Auf zum Essen mit Judith und Christian Vogt, Jörg aka Carragen und Hannah Möllmann nebst Kind – wir sind in Friesland, wir wollen Fisch. Das erste Restaurant, was wir ansteuern, hätte zwar noch freie Tische, lehnt eine Bewirtung aber dennoch ab, weil wir zu viele Leute seien. Ja, nun. So landen wir dann im sehr empfehlenswerten Seestern, wo ich mir ein skurriles Lebensziel namens „Krustentiere essen in Gegenwart von Judith Vogt“ erfüllen kann, während wir über den neuen Eis&Dampf-Kampagnenband, Fiasko und schräge Rollenspielerlebnisse reden.
Sedef: Das Essen kommt mir recht, bei den ganzen Neuigkeiten kam man mit dem Twittern kaum noch hinterher. Dazu kann man sich bei Myranor sicher sein, mindestens 1W6 Namen falsch geschrieben zu haben.
Cifer: Feststellung des Abends: Norden-Norddeich hat mehr als ein gutes Fischrestaurant. Und außerdem sehr sympathische Gäste.
20:00 Uhr, Derya: Während meine Miteinhörner auf Fischfang sind, tauche ich bei Thomas Römer in die Rollenspielgeschichte ein.
21:30 Uhr, Curima: Zurück auf dem Congelände, leider habe ich durch das Essen sowohl das Panel zum Space 1889-Film verpasst (hoffe aber, dass es davon ein Video geben wird) als auch den Anfang des Deponia-Let’s Play (dito). Macht aber nix, da es ein sehr nettes Essen war.
Cifer: Als ich am Deponia-LP-Raum vorbeiging, vernahm ich die Worte „Carson ist ein Rebell mit einer Waffe, die Biber verschießt.“ – ich glaube, ich werde mir die Aufzeichnung anhören müssen.
0:30 Uhr, Derya: Ein wirklich interessantes Gespräch mit Peter Horstmann und den Miteinhörnern. Aber mein Bett ruft immer lauter nach mir. Also gute Nacht und auf zur Ferienwohnung.
1:00 Uhr, Curima: Trotz vier Tassen schwarzem Tee und einem sehr unterhaltsamen Gespräch mit Peter und den anderen bin ich jetzt nur noch müde und möchte zurück zur Ferienwohnung.
Sonntag, 6.3.
8:30, Cifer: So, ab zurück auf die Con! Es wartet ein leckeres Frühstück.
Curima: Irgendwann musst du mir nochmal verraten, an wen du deine Seele verpfändet hast, um mit so wenig Schlaf auszukommen. Oder hat da mein Spieler einfach beim Charakterbau geschlampt?
9:15 Uhr, Derya: Was so eine gelungene Mütze voll Schlaf doch ausmachen kann. Und die Sonne blinzelt auch schon ab den Morgenstunden durch die Fenster. Also dann frisch machen, Koffer packen und auf zum letzten Contag.
10:00, Cifer: Frisch gestärkt auf zu Wetten, DSA. Zwar ohne Wetten und ohne wesentlichen DSA-Anteil, aber dafür mit den Orkenspaltern als Moderation sowie Thomas Römer, Oliver Hoffmann und Tobias Hamelmann als Gästen, die sich über das Thema Spielleiten auslassen. Wieviel wird improvisiert, wieviel wird geplant, was werden für Hilfsmittel genutzt, mit wem spielt man überhaupt? Wer ist Meisterplaner, wer ist Improvisateur, wer ist Labersack? Wie schätzt Thomas Römer seinen Improvisations-TaW ein und welche Tips geben die drei neuen Spielleitern? Und wie alt sind die beiden Alten Herren? Ich weiß es mittlerweile und angesichts der laufenden Kamera können mittlerweile auch Nicht-Congänger die Infos abgreifen. Spoiler: Es war unterhaltsam.
10:45 Uhr, Curima: Beim Eintreffen auf der Con noch ein kurzes, aber sehr nettes Gespräch mit Clawdeen, die mich schon gestern am Pulli erkannte und ansprach, während ich leider grad eilig aufm Weg zum Myranor-Workshop war. Es reisen also tatsächlich auch Leute aus Bayern mit 9 Stunden Fahrzeit zur HeinzCon an- wow! Wie immer war es sehr nett, mal wieder jemanden, mit dem man online schon ab und an Kontakt hatte, persönlich kennenzulernen.
12 Uhr, Curima: Es herrscht langsam Aufbruchsstimmung, der Saal leert sich. Sitzen noch ein wenig mit El Presidente, den Vogts und weiteren Leuten herum und reden über die Notwendigkeiten schlechter Arbeitstitel und die Frage, ob es eine gute Idee wäre, für das Spielen von Namenlose Nacht ein Hamam zu mieten. In dem man dann sitzt und tut als wäre man in einer Therme. Wie meta. Michael Mingers wird am Uhrwerk-Stand mit einem FATE-Regelwerk in der Hand gesichtet und sofort papparazihaft fotografiert. Twitter ist in Aufruhr! Irgendwie kommen wir von da dann auf die Idee von Kniffel als Rollenspielsystem. „Du darfst die Macht nur einsetzen, wenn du einen Yatzy würfelst!“ Liebe Vogts, ich sehe der Einsendung des Projekts „Kniffelturien“ bis zum 30.11.2016 entgegen!
Derya: Ich nehme derweil noch den Shadowrun-Workshop mit. Lauter langjährige Fans drin. Mein Sitznachbar und ich, ohne Shadowrun-Erfahrung, fragen uns dafür das ein oder andere Mal, huh, worüber reden die gerade? Aber insgesamt ein interessanter Workshop.
12:30 Uhr, Curima: Während es weiter lerer und leerer wird, esse ich noch eine Portion Spaghetti Bolognese – sehr lecker. Generell war die Verpflegung auf der Con wieder sehr gut.
13 Uhr, Curima: Als letzten Punkt auf der Con nehmen wir noch den Workshop zum Thema Weltenbau von Stefan Küppers mit – interessantes Thema, wobei sich die Müdigkeit bei mir doch irgendwie sehr bemerkbar macht. Immerhin Special Effects zwischendurch, als wir gerade von Regengöttern reden und plötzlich eine Wolkenfront übers Haus zieht und ein Schauer niedergeht.
Sedef: 1A Special Effects, spannendes Thema und schöner Workshop. Anschließend leert sich die Hauptraum zusehends, und für uns wird es auch langsam Zeit.
13:45 Uhr, Derya: Da meine Miteinhörner sich gerade beraten lassen, wie man die schönste, beste whatever Einhornwelt aufbauen kann, mache ich noch einmal einen kleinen Spaziergang aufm Deich. Ansonsten ist es der Tag der interessanten Gespräche mit noch verbliebenen MitCon-Gängern, während die Abreisewelle inzwischen begonnen hat.
14:45, Curima: Nun müssen wir auch mal abreisen. Große Verabschiedungsrunde durch den Saal.
16:00 Uhr, Derya: Ein ganzer Pulk an letzten Congängern macht sich auf zum Bahnhof, um den Zug um 16:37 Uhr Richtung Hannover zu besteigen. Nach einer kurzen Spaltung in Norddeicher und Norddeich-Moler finden wir uns in einem Zugwagen wieder zusammen. Aber jetzt weiß ich wenigstens, weshalb auf der Seite der Con Norddeich Mole als Bahnhof angegeben ist. Uargh, was ein Einstieg am Norddeicher Bahnhof. Eine Weile führen wir die Con im Heinz-Wagen noch etwas weiter, bis sich der Rest in Bremen für Umstiege verabschiedet. Danach ist die Con endgültig vorbei und ich fahre derweil bis Hannover weiter.
18:30 Uhr, Curima: Zum Glück ohne Staus und Zwischenfälle daheim angekommen. Hurra! Wir machen noch ein Foto unserer Con-Ausbeute, essen Pizza und lassen uns von Cifer vom Engel-System erzählen, was dazu führt, dass ich jetzt noch ein System mehr spielen möchte. Hngh. Die Katze streicht neugierig um Cifers Thunfischpizza und scheint froh, dass wir wieder daheim sind. Dann muss auch Cifer uns verlassen und zurück nach Berlin fahren, Sedef und ich werfen uns mit Katze und Eulen auf die Couch und lassen den Abend noch mit Seriengucken ausklingen. Ich bin immer noch saumüde und habe gleichzeitig sehr viel Input und neue Ideen im Kopf.
19:15 Uhr, Cifer: Mit weniger Gerenne als beim letzten Mal ist der Bus erreicht. Er ist verdächtig voll, aber es ist ja auch Sonntag abend und ich sehe viel blau-wei-… oh. Hertha hat gespielt. Freude.
21:45 Uhr, Derya: Jetzt hat auch mein Heim mich wieder. Kurzes Sackenlassen der Eindrücke und dann ruft auch schon das Bett und der nächste Tag.
23:30 Uhr, Cifer: Zurück in Berlin und das nach nur einer Pöbelei und einer umgekippten Bierflasche (glücklicherweise beides zwei Sitzreihen entfernt und auf der anderen Gangseite). Ich kippe dann baldigst ins Bett.
Fazit:
Cifer: Wow, was für eine Con! Nach den letzten Monaten Forenstress, Hickhack um DSA5, Produktrückrufe, Gendersternchen und mehrfach herbeibeschworenes Ende aller Dinge hatten wir hier einen Ausblick in einen Teil des Rollenspielfandoms, der einfach Spaß hatte, der trotz Meinungsdifferenzen höflich miteinander und mit gut informierenden und zuhörenden Autoren umging und ein schönes Wochenende verlebte. Könnte bitte in den Foren demnächst die Cyber-Heinzcon ausgerufen werden? Danke.
Sedef: Auch dieses Jahr ein erstes Con-Highlight. Super Stimmung und tolle Unterhaltungen. Und sie scheint von Jahr zu Jahr besser besucht zu sein. Ich bin gespannt, wie die weiteren Cons im Verlauf des Jahres so werden und bin auch nächstes Jahr sicher wieder auf der HeinzCon dabei.
Curima: Toll wars und voll wars. Tatsächlich gabs diesmal das erste Mal Probleme, einen Sitzplatz zu finden, wenn man nicht grade in einer Spielrunde war und einen Tisch zugeteilt bekam. Insofern wären mehr frei verfügbare Tische noch mein Wunsch fürs näkste Jahr (das, und normale Milch zusätzlich zur Kaffeesahne für den Kaffee). Ansonsten liebe ich das Rundum-Sorglos-Paket aus Eintritt, Frühstück, Kaffeeflatrate und Ferienwohnung immer noch sehr. Wie meine Vorredner schon sagen: Die Stimmung war toll, es gab viele gute Workshops und nette, produktive Gespräche. Perfekt wärs noch, wenn ichs nächstes Jahr zu einer Spielrunde schaffen würde, aber auch so war es eine wunderbare Con – wir sehen uns nächstes Jahr aufm Deich!
Derya: Eine schöne Con und jede Menge Eindrücke. Lauter interessante Gespräche und viele neue Gesichter im Kopf. Leider sind diese Gesichter jetzt teilweise noch namenlos. Zuviele Namen auf einmal, ein schlechtes Namensgedächtnis dazu, macht insgesamt eine brisante Mischung. Dazu hat die Eule im Eifer des Gesprächs auch nicht immer nach dem Namen hinter dem Gesicht gefragt. Aber insgesamt eine tolle Stimmung und ich bin näkstes Jahr gerne wieder mit dabei. Dann können wir auch gerne die noch namenlos gebliebenen Steckbriefe mit einem Namen versehen.