Am Wochenende war es soweit: Die RatCon fand zum ersten Mal in Limburg an der Lahn statt. Die Einhörner Salaza, Wolkentanz und Nick-Nack waren für euch vor Ort und haben die neue Location genaustens unter die Lupe genommen. Hier soll es mal ausnahmsweise nicht um die neuesten Ankündigungen gehen, sondern um die RatCon an sich und ihre neue Location.
Anreise
Wolke: Alter! Das ist schon ein bisschen Strecke. Samstag morgen war das zum Glück nur minimal stauig, aber Freitags nachmittags muss das mMn zumindest von Unna aus die Hölle sein. Und eine Blitze nach der anderen! Ich bezweifle, dass ganz NRW so viele Blitzen hat, wie ich da auf der B54 gesehen habe…
Salaza: Aber im Auto war es wenigstens kühler als draußen. Mit etwas über 2 Stunden Fahrt ist das auch durchaus noch im Rahmen für uns. Ein Freund aus Hamburg hatte dank Katastrophenverkehr am Freitag satte 7,5 h Anfahrt. Vielleicht ist da der Zug doch die bessere Alternative.
Nick-Nack: Als Alt-Limburger, dessen Eltern noch immer etwa eine halbe Stunde von der Josef-Kohlmaier-Stadthalle wohnen, kann ich nur wenig über die Anreise berichten. Lediglich auf der Rückfahrt musste ich etwas schmunzeln, als ich nach halber Strecke beim Umsteigen in Dortmund am Gleis gegenüber einen Zug nach Unna sah.
Atmosphäre
Nick-Nack: Die Josef-Kohlmaier-Halle ist eigentlich für Konzerte und ähnliche Veranstaltungen gedacht, und das merkt man auch. Gespielt wurde also einerseits in großen Sälen, andererseits in kleinen Räumen “hinter der Bühne”, in denen sich sonst wohl die Stars umziehen können. Erstere sind schön luftig und teils sogar klimatisiert, bei Zweiteren wurde es aber leider schnell stickig. Das lag aber sicher auch daran, dass es an den Tagen der Con durchgehend heiß und sonnig war.
Es gab genügend Runden, man musste aber nicht drängeln, die Toiletten waren groß und sehr sauber, was ich so bisher noch auf keiner Con erlebt habe – ein klarer Pluspunkt.
Lediglich bei der Übernachtung war es etwas schade, dass kein separater Raum zur Verfügung stand: auf dem Rang des großen Saals zu schlafen, während im Saal noch gespielt wurde, und dann früh am Morgen von den Aufbauarbeiten der Aussteller geweckt zu werden, war mein persönlicher Tiefpunkt der Con.
Wolke: Auch wenn ich etwas gnatzig war, als wir endlich in Limburg angekommen waren, muss ich einfach mal sagen, dass es natürlich schön ist. Das war einer dieser Momente, bei denen ich schon ein bisschen neidisch auf Orte bin, die nicht im Zweiten Weltkrieg völlig flach gelegt wurden, so wie es im Ruhrgebiet der Fall war. Die Halle haben wir dann auch recht zügig gefunden, so dass wir uns bei der Gluthitze wenigstens nicht noch verlaufen haben. Geparkt hatten wir auf dem empfohlenen freien Parkplatz. Der schicke Brunnen vor der Stadthalle hat mich kurz überlegen lassen, da einfach einmal rein zu hüpfen. Aber keine Sorge, ich habe mich dann doch beherrscht.
Drinnen war es dann okay, der Zuschauerraum vor der Bühne war aber dank Klimaanlage der einzige Ort, an dem ich länger sein wollte. In vielen der anderen Räume stand die Luft, und unten hätte ich nicht spielen wollen. Dicker Minuspunkt ist für mich allerdings die Abwesenheit von Zeltfläche/nettem Außenbereich, wie Unna ihn geboten hatte.
Mir kam es diesmal so vor als wären weniger Händler und auch weniger Besucher da gewesen. Wobei ich da auch nur den Vergleich zwischen der Ratte vor zwei Jahren und dieses Jahr habe.
Salaza: Die Atmosphäre am Samstag (die anderen beiden Tage waren wir nicht da) fand ich sehr angenehm. Irgendwie schienen mir alle recht entspannt zu sein und selbst die, die schuften mussten oder viel unterwegs waren (wie die Organisatoren, Vortragenden und Händler) kamen mir nie unentspannt oder hektisch vor. Vielleicht waren sie aber auch einfach vom Wetter zu durch. Die Örtlichkeit selbst fand ich sehr angenehm, schlafen hätte ich direkt da nicht wollen, aber das würde heutzutage dank Altersbequemlichkeit auch für die Halle in Unna und den Zeltplatz in Dortmund gelten.
Als jemand, der nicht so gut hört, fand ich die dank Mikrofonen durchweg gut zu verstehenden Beiträge in den Workshops (also denen, bei denen ich war) auch sehr angenehm.
Insgesamt merkte man, dass weniger Leute als zuletzt in Unna da waren, aber ich vermute, dass das jetzt durchaus auch nach dem doch größeren Ortswechsel zu erwarten war und das sehr gute Wetter auch dazu beitrug. Dazu hatte NRW ja auch keine Schulferien mehr, wodurch manchen das u. U. dann auch zu stressig wurde.
Auch wenn ich als in Kamen wohnender Mensch die Ratte in Unna natürlich sehr schön fand, bin ich nach diesem Besuch sicher, dass ich nächstes Jahr die im Vergleich halt etwas längere Strecke nach Limburg wieder fahren werde.
Versorgung
Nick-Nack: Das war ein ganz klarer Pluspunkt der Con: 2 Minuten zum nächsten Supermarkt, Bäcker und Cafés direkt in der Nähe. Die Stadthalle liegt einfach mitten in der Stadt. Auch, wenn ich als Berliner am Sonntag vergeblich nach offenen Geschäften gesucht habe 😉
Wolke: Ich stimme Nick-Nack absolut zu! Im Haus selber war eine schicke Bar und ein Steak-Restaurant (war es doch, oder?), drum herum gefühlte drei Millionen Italiener (einer davon mit hervorragender Pasta, die anderen sahen aber auch vielversprechend aus), Cafes und Bars.
Salaza: Beim spontanen Mittagessen mit einigen anderen der alten Säcke aus dem DSA4-Forum (ja, der-du-keinen-Namen-trägst, da gehörst du auch zu!) sind wir auch fast draußen beim Italiener versackt. Kam es mir zumindest vor. Die Lage in der Innenstadt hat da wirklich den Vorteil, dass einige Geschäfte in Laufreichweite liegen. Das Catering im Haus sah aber auch sehr hübsch und bequem aus, aber da sind wir dann am Samstag doch nicht mehr gelandet. Vielleicht im nächsten Jahr.
Fazit
Nick-Nack: Alles in allem bin ich sehr mit der neuen Location zufrieden. Ulisses muss auf jeden Fall noch eine bessere Lösung finden, was Übernachtungsmöglichkeiten angeht, aber vielleicht hilft ja die erste erfolgreiche Con als Argumentationsgrundlage gegen den Hallenbesitzer.
Wolke: Nicht schlecht, letztendlich fährt man ja auch nicht wegen einer Location zu einer Con. Auch wenn wir nur kurz da waren, und es viel zu heiß war, war es trotzdem schön alte Bekannte wieder zu sehen, zu reden und was Nettes zu ersteigern. Nächstes Jahr können wir gerne wieder hinfahren, aber dann wohl mit lecker Hotelzimmer.
Salaza: Die RatCon in hat einen sehr positiven Eindruck bei mir hinterlassen. Sollten wir nächstes Jahr mal wieder ein ganzes Wochenende auf der Ratte verbringen, dann müssen wir mal schauen, wo wir schlafen werden, aber das wird dann vermutlich eine bezahlte Unterbringung im Umkreis sein. In der Halle zu schlafen scheint mir persönlich jetzt nicht so der Renner zu sein, aber es soll ja in nicht allzu weiter Entfernung einen Zeltplatz gegeben haben. Falls wer von euch da war und einmal beschreiben kann, wie es dort war, zum Beispiel in den Kommentaren, würden wir uns sehr freuen.
Als Bewohner des Rhein-Main-Gebiets ist Limburg für mich natürlich deutlich besser zu erreichen als Unna (leider hab ich von dem Ortswechsel erst hinterher erfahren, genauer gesagt, durch diesen Disput). Und von der Beschreibung her hat es sich so angehört wie die DreieichCon, die ja auch „nur“ in einer Stadthalle untergebracht ist, so dass der ein oder andere Workshop ebenfalls in kleinen Hallen neben der Bühne (und so manche Spielrunde vor der Toilette im UG) stattfindet.
Apropos: ist die DreieichCon dann noch die größte Con in Süddeutschland?^^