Das neue Jahr brachte keinen Schnee (zumindest hier nicht), kein Ende der Finanzkrise und auch keinen Lottogewinn – aber wenigstens brachte es zuverlässig die neueste Ausgabe des Aventurischen Boten, die 163. bereits. Küssende Horasier, nordende Mordmärker, alkoholfeindliches Obst und die Abwesenheit von Milzenis ergeben einen bunten Cocktail, der nun zur Verkostung an die grauen Nanduriaten Josch, Curima und Vibarts Voice freigegeben wurde. Frisch an ihrer Seite, mit unverbrauchten Hirnzellen am Botentresen, sind die Neueinhörner Sir Nox und Cifer. Möge es auch dem Leser munden.
Intern – Einleitung
Vibart: Warum habe ich immer das Gefühl, die Vorworte des Boten werden mit demselben Elan geschrieben wie die Bedienungsanleitung einer Sat-Anlage? Und dabei ist die 163er-Präambel noch nicht mal die langweiligste, die mir je unterkam. Aber irgendwie wird auch nur das Inhaltsverzeichnis ein wenig ausgebaut nacherzählt. Na, sei’s drum. Liest eh keiner.
Curima: Tja, lieber Vibart – und vor lauter Gemecker hast du glatt übersehen, dass das Vorwort dieses Mal weder von Alex Spohr noch von Britta Neigel, sondern von Marie Mönkemeyer stammt. Bei der Frage, ob es mir auffallen würde, wenn im nächsten Vorwort mittdendrin ein ganzer Absatz nur „Xyxyx“ stehen würde, bin ich mir aber auch nicht sicher.
Josch: So ist das mit Vorworten, der undankbarsten Textsorte, seit es Beipackzettel gibt. Das beste, an das ich mich erinnern kann, lautete sinngemäß: „Da Vorworte eh keiner liest, kommen wir gleich zum Wesentlichen.“
Cifer: Was soll man da noch hinzufügen?
Seltsame Kreaturen des Südens II
Vibart: Ja, der dampfende Dschungel Aventuriens .. kommt mir so langsam wie eine schrillbunte Gay-Pride-Parade im ansonsten so düsteren Rollenspielsektor vor. Wenigstens hält die Nymphe Loreleyala zufällig noch die Hand vor die Wursttheke. Ansonsten ist die wasserfreudige Dame harmoniesüchtig, wunderhübsch – und so einfallsreich wie ihr Name. Mal ehrlich: Klarer Tümpel, Wasserfall mit Höhle, bunte Blumen, alle Tiere haben sich lieb – wer hätte das beim Thema „handelsübliche Nymphe“ nicht automatisch selbst herunterimaginiert? Seltsam ist an der Nixe nix.
Und auch der Kolibrikönig hat an Bedrohungspotential und Staunenmachen das Zeug zur Ente. Gut, er ist groß. Gut, er ist so bunt, dass man davon irre wird. Aber sonst? Schwirr ab, du Vogel! Ganz ehrlich, liebe Kreative: Nach Palmenbunny, Wurzelteddy und Bananenschratgirl, wie wäre es mal im Dschungel mit so einer richtig ekligen, bedrohlichen und schrecklichen Kreatur? Etwas, das Helden anzieht? Etwas, das scharfe, lange Zähne hat, aus dem Maul nach vier vergammelnden Kokosnymphen stinkt und Urwaldriesen wie Schratfinger umknickt? So was fehlt im seltsamen Süden. Total. Ach ja: Beide Kreaturen haben tolle Illustrationen bekommen. Fast schade, die Bilder sind das Beste an der Rubrik.
Curima: Jap, beim Namen der Ro … Nymphe musste ich auch erstmal leicht den Kopf schütteln. Loreleyala? Seriously? Sonderlich innovativ ist die Nymphe in der Tat nicht, wenigstens darf sie aber diesmal die Hand dekorativ vor die Kokosnüsse halten. Da find ich den Kolibri-Tierkönig schon besser, auch wenn ich grad spontan nicht wüsste, wie man den in ein Abenteuer einbauen soll. Da wäre ein konkreter Szenariovorschlag schon irgendwie netter gewesen als das sehr allgemein gehaltene „kann überall auftauchen und für alles Mögliche eingesetzt werden“. Die beiden Bilder sind aber wirklich sehr schön. Und immerhin: Nymphe und Kolibri wurden als „abschließender“ Teil der Reihe betitelt, es ist also anscheinend genug über Feenwesen des Südens berichtet worden.
Cifer: Zumindest ein etwas düstereres oder sonstig kreativitätsbeförderndes Feenwesen hätte es in der Reihe schon geben dürfen, besonders wenn am Ende ein Kreatief wie Loreleyala bei rumkommt – eine harmoniebedürftige und friedensstiftende Nymphe hätte ich mir dann doch noch selbst ausdenken können. Wie wäre es zum Beispiel mit der ganz klassischen feeischen Muse, die ihre erwählten Favoriten nach dem künstlerischen Höhenflug fies ausbrennen lässt – sicherlich wüsste der ein oder andere Mäzen unter den Granden gern, warum sein Lieblingsmaler nichts mehr zu Papier bekommt? Dem Lob für die Bilder kann ich mich hingegen anschließen.
Nox: Trotz all ihrer schillernden Buntheit kann die zeigefreudige Lola hier in Sachen Nutzbarkeit nur blass und farblos wirken. Denn leider gibt es nichts Besonderes an ihr. Es fehlt mir einfach eine Ecke oder Kante, an der sich ein Questador, der im tiefen Süden unterwegs ist, stoßen könnte. Stattdessen bekommt man nichts als durchharmonisierten Kitsch. Dieser Fehler setzt sich beim Kolibri-Bossmonster fort, auch wenn hier mit dem Farbenglanz und der Möglichkeit der Großen Verwirrung schon eher die Möglichkeit geschaffen wurde, für Konflikte zu sorgen. Man stelle sich die al’anfanischen Sklaven vor, die während der Rodungen für neue Kaffeeplantagen, irgendwo in ehemals kem’schen Landen[*], vollkommen verwirrt aus dem Dschungel stolpern und was von einer bunten Riesenhummel stammeln. Die Beschreibung des Tierkönigs ist aber aufgrund seiner Eigenschaft als weiteres Puzzlestück der Tierkönigwelt trotzdem mein Liebling in dieser Reihe ansonsten eher beliebig scheinender W****vorlagen.
[*] reines Wunschdenken meinerseits
Josch: Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, dass ich so unentschlossen bin. Ich find die Badenixe jetzt nicht wirklich schlecht, und auch die Umsetzung ist ok – aber einfach nix, was mir im Gedächtnis bleiben würde. Dabei hätte man das Ganze doch auch durch ein gepfeffertes Szenario aufwerten können, in dem beispielsweise vom Namenlosen verführte Eiselementare den See mir-nix-dir-nix zufrieren lassen. Arbeitstitel: Frost vs. Nixen. [*] Ok, seien wir ehrlich, das bringt’s auch nicht. Vielleicht reicht es jetzt auch einfach mal mit der Nymphomanie. Der Kolibrikönig hingegen gefällt mir. Natürlich ist das nicht der ultimative Abenteueraufhänger, sondern einfach nur ein Standardvogel in Übergröße mit magischen Extras, aber man kann den sicher mal nett entlang des Weges machetengestützten Trampelpfades einbauen. Wozu auch immer.
[*] Die Nandurion-Redaktion legt Wert auf den Hinweis, dass sich der Verfasser des Kommentars über den Unterschied zwischen Nymphen und Nixen im Klaren sein sollte, sie steht aber auf dem Standpunkt, dass das Recht auf schlechte Wortspiele im Zweifelsfall gegenüber der Pflicht zur mythologische Exaktheit Bestandsschutz verdient.
Kurzabenteuer: Der Erbe der Nordmarken [Achtung: Spoiler]
Vibart: Ich gestehe es: Ich HASSE Intrigenabenteuer. Auf der umfangreichen Liste aller Dinge, die ich als Misanthrop hasse, stehen Sie ziemlich gleich nach zähfließendem Verkehr, Wohnungsputz und gerissenen Kondomen. Und warum? Weil sie sich normalerweise darum drehen, dass Rüblieb von Ackerschneuzen einen alten Streit mit Knatschalinde zu Gähnensfluren hat um die Fischereirechte am Löschteich von Klein-Gleichgülten. Intrigenabenteuer machen mich so an wie eine tote Katze am Grünstreifen.
Aber dieses Szenario finde ich hochgradig gut. Wie konnte das nur passieren? Zum Einen, weil es diesmal wirklich um etwas geht, nämlich um nichts weniger als darum, Hartuwal vom Großen Fluss als Vatermörder zu entlarven. Hier wird allen Starkisten, die die Entsorgung (oder am besten Rettung) des alten Jast Gorsam im Rahmen eines umfangreichen Abenteuers forderten (Nandurion disputierte) ein wenig entgegengekommen: Jetzt könnt ihr wenigstens die Wahrheitsfindung in die Hände eurer Helden legen. Wo war ich? Bei Zweitens. Zweitens greift das Kurzabenteuer extrem viele Fäden auf, und zwar nicht nur die jüngsten Botenartikel zu Gorsams Fahrt in die ewigen Jastgründe. Es gibt Bezüge zu Das Erbe von Kranick, was dem Adelsringelreihen eine aventurische Komponente in Form von Kobolden verleiht. Darüber hinaus finde ich, dass das Szenario durchaus als Teil der Quanionsqueste gespielt werden könnte, immerhin gilt es, die Wahrheit hinter dem Mord an einem Erzprätor der Praioskirche aufzuklären. Und wenn man am Ende die Beweise der Kaiserin persönlich übergibt, dann kann man sogar Die reisende Kaiserin noch in das Intermezzo integrieren. Ansonsten wirkt das ganze naturgemäß etwas skizzenhaft, aber gut überlegt. Einige Spuren sind womöglich überdeutlich gelegt.
Und damit kommen wir zu den Wermutstropfen: Hier werden den Helden verschiedenste Ermittlungsmöglichkeiten gegeben, und je nach Dynamik durchlaufen sie dabei vier Burgen, fünf Städte und zweieinhalb Wälder. Und wenn es ganz dick kommt, dann wollen die Ermittler auch noch in die herzogliche Schatzkammer einbrechen, um das Reichsrichtschwert Guldebrandt zu stehlen. Um das Ganze zu einem vollen Abenteuer zu machen, wartet also auf den Meister ein dicker Brocken Ausarbeitung. Und zum zweiten: Wirklich ändern kann man auch mit einer lückenlosen Beweiskette für Hartuwals Freveltat nichts. Das Ende des missratenen Bengels wurde von der Redaktion andersweitig in der Zukunft verplant (oder man hält sich mal wieder alle Möglichkeiten offen, wer weiß). Befriedigender wäre es für die Spieler, dem Schuft kurz vor seiner Enthauptung durch den kaiserlichen Henker noch einmal zuwinken zu dürfen. Egal, mein Urteil: Insgesamt sehr gelungen!
Nox: Juhu! Aventurische Geschichte und Politik [zum Gestalten] und Miterleben! Auch wenn das sicherlich nicht Jedermanns Sache sein dürfte, lässt mich dieses Szenario um das „Erbe der Nordmarken“ durchaus wohlwollend zurück. Gefallen haben mir die Querverbindungen zum „Erbe von Kranick“ sowie die Verwebungen mit den Botenartikeln in Nr. 140, 142, 143, 145, 152, 153, 154 und – Atem holen – 158! Auch wenn Abenteuerautoren die Recherchearbeiten manchmal vielleicht hassen, in mir habt ihr einen Leser, der das sehr zu schätzen weiß! Danke! Natürlich ist ein solches Szenario mit umfangreichem Hintergrund schwer für den Boten aufzubereiten. Doch erwartbare klaffende Lücken unerfreulicher Unklarheit hinterlässt es beim Lesen zumindest nicht. Zudem wird hier versucht, regeltechnische Unsicherheiten zu umschiffen, indem man nach Geschmack des Lesers mehrere Varianten bereithält, wie das Reichsrichtschwert Guldebrandt verzaubert sein könnte.
Ein bisschen Kritik muss nach der Lobhudelei aber doch sein. Der Abenteuereinstieg folgt einem Schema, das allzu oft bemüht wird und bei DSA leider nicht gut oder nur mit Bauchschmerzen funktioniert. Es ist nämlich der vor den Augen der Helden versterbende Auftraggeber, der mit seinen letzten Worten den Aufhänger für das Abenteuer liefert, der mich hier ein bisschen aufstoßen lässt. Eine weitere Schwierigkeit stellt die Tatsache dar, dass es mitunter kein uneingeschränktes Erfolgserlebnis für die Helden gibt. Ein Erfolg auf ganzer Linie, nämlich die Bestrafung des Drahtziehers hinter dem Attentat auf Herzog Jast Gorsam, ist auch gar nicht erst vorgesehen. Doch mit ein bisschen Fingerspitzengefühl von Seiten des Spielleiters lassen sich ein Batzen Gold, die Freundschaft bedeutender Personen wie die des Reichsgroßgeheimrats Rondrigan oder des Samtenen Prinzen Storko, deren Misstrauen gegenüber dem Reichssenneschall Hartuwal sowie das Versprechen, der Sache weiter nachzugehen, als Erfolg verkaufen. Ich schiebe die unglückliche Einleitung und den vielleicht frustrierenden Schluss allerdings eher auf den begrenzten Platz als auf mangelnde Kreativität seitens der Autorschaft. Die hat hier mein vorläufiges Highlight des 163er Boten abgeliefert.
Wirklich stören könnte man sich als Regelfuchser dagegen allenfalls an dem regeltechnisch unsauberen Wirken der Schelmenmaske sowie der gezielt hinterlistigen, für manche vielleicht unschelmisch scheinenden Art der Zauberei. Doch das ist meiner Ansicht nach Geschmackssache.
Josch: Ich finde Intrigenabenteuer auch eher grenzwertig, aber das ist wirklich ein nettes Ding, das gespielt zu werden verdient, allein schon deshalb, weil die Mordmärker hier so richtig gut schlecht wegkommen. Wehrmutstropfen: Es gibt keine Option, das Ganze mit der Absetzung und Exekution Hartuwals sowie der Auflösung des Herzogtums abzuschließen, statt dessen werden die Konsequenzen der Heldenaktionen überwiegend in eine noch nebulöse Zukunft verlagert. Narf! Ansonsten: Highlight.
Kurzabenteuer: Kuss der Vergeltung
Vibart: Zwei Kurzabenteuer in einem Boten? Warum war das nicht der Weihnachtsbote? Auch das Stadtabenteuer in Gareth finde ich durchaus ordentlich, und es füttert die hochgelobte Gareth-Box mit etwas Abenteuerfutter. Ganz kurz: Liebe junge Hexe muss als unschuldiger Sündenbock für dekadente Adelsschnepfe herhalten. Liebe gute Hexe entkommt. Liebe gute Hexe wird böse Hexe. Böse Hexe kehrt zurück und vergiftet alle von damals mit verseuchten Küssen. Auftritt der Helden. Das Abenteuer lebt vor allem von der charmanten Idee (äh, was fasel ich da eigentlich), den Seuchenträger durch einen Zauberzwang zur Übertragung mittels Lippenkontakt zu zwingen. Der Ausgang ist hinreichend offen, ob die Spieler nun lieber die rachsüchtige Hexe bestrafen, die verkommenen Freunde Girte Burkherdalls der späten Gerechtigkeit zuführen oder gar beides tun, bleibt ihnen selbst überlassen. Mir fehlt da noch eine Liste, wer von den Angesteckten jetzt überlebt oder Levthans Lefzen zum Opfer fällt, oder ob das der Meister in jedem Fall nach den Regeln des Krankheitsverlaufs durchwürfeln muss. Auch ein grobes Zeitraster, wann halb Nardesheim in den Tagen der Freuden sich krankgeküsst hat, wäre ein schönes Element. Trotzdem: Kann man durchaus mal spielen, wenn man nicht gleich zum Klassiker Seuche an Bord greifen will.
Cifer: Ich schließe mich im Prinzip Vibart an: Ein schönes Kurzabenteuer. Leider hat es aber auch ein paar Macken – so richtig will mir nämlich nicht in den Kopf, wie man der Hexe habhaft werden soll. Dass die Krankheitsserie etwas mit ihr zu tun hat, findet man zwar noch heraus, aber von da aus führt nur noch eine Spur über einen ehemaligen Nachbarn, der sie anscheinend wiedererkannt hat (weil eine in Gareth zum Tode Verurteilte nicht ihr Aussehen ändert) und sie mit dem neuen Namen in Verbindung bringen kann. Danach soll man sich wohl bei den Gauklern durchfragen, mit denen die Hexe in die Stadt gekommen ist, aber dass die nach einer solchen Anfrage nicht ihrer „Kollegin“ Bescheid geben, wonach die sich auf ihren Besen schwingt und ihre Rache in 1W6 Jahren erneut plant, erscheint mir eher unwahrscheinlich. Realistisch betrachtet bleiben einem nur zwei Möglichkeiten, die Hexe zu konfrontieren: Entweder man schnappt sich ihr Vertrautentier (das zu suchen man anfänglich noch keinen Grund hat) und hält es als Geisel oder sie stellt sich bei ihren Versuchen, die Helden zu behindern, gar zu dumm an. Außerdem stellt sich mir auch die Frage, was die Gute mit der Krankheit bezwecken will – mit den Schadenswürfen bringt man auf jeden Fall keine Mitglieder der Garether Oberschicht um, wenn die sich noch einen Medicus leisten können. Fazit: Um 2W6 Seiten ausgebaut und um ein paar Probleme bereinigt wär das ein cooles Anthologieabenteuer, so muss der Meister die Knackpunkte wohl selbst erkennen und ausarbeiten.
Nox: Gareth! GARETH! Jetzt weiß ich gar nicht mehr, worüber ich mich mehr freuen soll. Über das Intrigenabenteuer in den Nordmarken oder … Gareth! Die Box zur Kaiserstadt ist doch der Hammer, oder? Nicht so’n falscher Manufakturhammer aus dem doofen Horasreich. Nein, es ist der richtig große, schwere Titaniumhammer von Ingerimm, mit dem der Namenlose aufs Fressbrett bekommt. Na gut, so schwer ist sie auch. Aber natürlich freut mich deshalb ein Abenteuer in Gareth. Und das fast sieben Seiten umfassende Werk trifft dann auch noch meinen Geschmack. Somit werde ich es wohl hinnehmen müssen, mit meinem offiziellen Debüt als Einhornchimäre nicht, wie vorgesehen, langsam einen Ruf als finsterfieses Rezensentenhuftier aufbauen zu können und meinem Namen gerecht zu werden. Schade aber auch. Tatsächlich gefällt mir vor allem die Vorstellung des außer Kontrolle geratenen Horasiers, der wild rumknutschend durch die Kaiserstadt irrt und dabei fatalerweise auch noch gefährlich ist! Das stinkt geradezu nach belhankanischem Duftwasser und einem Rudel von Helden, die sich der Sache annehmen. Ein kleiner, leicht verzeihlicher Fehler, der mir leider auffiel, ist die Ursache der neuen Krankheit Levthans Lefzen, die laut Beschreibung nur im Rahja übertragen wird, sich aber bereits im Ingerimm verbreitet.
Das Abenteuergeflecht ist schön verzweigt und wirkt doch so wohlüberlegt verbunden, dass es für die Helden mehr als eine Möglichkeit gibt, es zu lösen. Dabei hätte der Fokus vielleicht mehr auf die alte Lehrmeisterin gesetzt werden können, um der bösen Hexe doch noch beizukommen. Auch wenn die Szenarien dieses Boten grundlegend verschieden sind, gibt es doch eine unschöne Gemeinsamkeit. Denn schon wieder bricht hier einem der Auftraggeber vor den Füßen tot zusammen und lässt die Helden ratlos zurück, warum das ausgerechnet immer ihnen passiert. Dabei hielte ich es auch für reizvoll, den küssenden Horasier nicht gleich verrecken zu lassen und ihn noch eine Weile begleiten zu dürfen. Durch die recht schwachen Auswirkungen der Krankheit liegt die Gefahr der Seuche doch ohnehin in der raschen Ausbreitung während des Fests der Freuden. Derweil ein Kussverbot durchzusetzen und das den Rahjanis zu erklären, ist doch auch mal eine Abwechslung. Gutes Szenario!
Josch: Die Helden auf den Spuren der neuesten horasischen Krankheit. Botenszenarien haben leider (zwangsläufig) die Angewohnheit, nur Skizzen zu sein, bei denen man als Spielleiter noch auf den Kuss der Muse warten und ordentlich investieren muss. Hier betrifft das vor allem den ausgelutschten (das musste sein) Aufhänger und einige Zusatzinfos, die man für die Helden schaffen sollte, um Zusammenhänge transparenter und nachvollziehbarer zu machen. Das is aber angesichts der strikten Platzvorgaben kein wirklich schwerwiegender Kritikpunkt. Ansonsten gilt: NhsmdLkGg.
Spielhilfe: Der Heiligengang
Vibart: Als weiteres Nachbeben des Multiparallelen Abenteuers der Alveraniare bietet der Bote eine nähere Erläuterung des bornländischen Heiligengangs, was keine niveaulose Redensart für den nächtlichen Gang aufs sewerische Häusel ist, sondern eine alte religiöse Tradition des bornischen Adels. Auf drei Seiten werden Hintergründe, Bedeutung und Spielarten der bornischen Pilgerfahrt erläutert. Alles in allem passt das für mich gut zum neuen transzendenten Trend im Plot um pilgernde Helden. Die Abenteueraufhänger sind nicht alle der Burner, insgesamt kann man sicherlich das eine oder andere Element in ein Bornlandabenteuer integrieren. Und letztendlich ist ein Heiligengang immer ein guter Einstieg, um eine beliebige Heldgruppe irgendwo in die Wälder zu schicken, wo alte Geheimnisse warten. Mir gefällt’s.
Josch: Ich weiß gar nicht, was Du hast, man muss den Szenariovorschlägen doch vor allem zu Gute halten, dass sie den schmalen Grat zwischen zu abgefahren („Riese Milzenis will am Heiligengang teilnehmen und die Helden müssen eine Möglichkeit finden, den Bornwald zu transportieren“) und zu belanglos („Gräfin Friesegunde kann ihre Wanderschuhe für den Heiligengang nach Rubbeldiekatzk nicht finden – vielleicht können tapfere Helden mit der SF Schusterjunge weiterhelfen?) erfolgreich beschreiten. Ansonsten: Zweites Highlight, wegen „Das, was Vibart gerade gesagt hat.“
Curima: Mir gefällt’s auch. Im Gegensatz zu Vibart finde ich auch die Szenariovorschläge alle ziemlich gut. Vor allem sind es endlich mal konkrete Ideen, die man ausbauen kann, das geht einigen anderen Botenspielhilfen nämlich ziemlich ab. Auch der Heiligengang an sich ist schön beschrieben, so dass sicherlich der ein oder andere Spielleiter eine Gruppe bornischer Pilger in seine Abenteuer einbauen kann. Insgesamt Daumen hoch!
Nox: Der Heiligengang ist gut geeignet, um die Besonderheiten des Bornlands näher kennen zu lernen. Die Szenarioideen haben mich nun auch nicht beeindruckt, aber als Basis für ein Kurzabenteuer sind sie sicherlich brauchbar.
Cifer: Ja, sowohl als Abenteuerhinleitung als auch als Kulisse für das eigentliche Abenteuer weiß so ein Heiligengang zu gefallen. Der Botenartikel leuchtet dabei sowohl den normalen Ablauf eines solchen Unterfangens wie auch die Möglichkeiten für eine Nutzung am Spieltisch ordentlich aus.
Produktvorschau
Vibart: So, ihr glaubt Gargmäään ist neu? Watch this!
Curima: Nananananananana…Gargmäääään! [/qualifizierter Einwurf] Äh, ja. Wie immer gilt hier, dass die Seite keine neuen Infos für Leute bietet, die … sagen wir mal, an einer DSA-Newsseite mitarbeiten. Für weniger internetaffine Botenleser aber natürlich interessant.
Nox: Auch wenn die Produktvorschau für viele Leser vielleicht nicht neu ist, mir gefällt wirklich, dass es keine DSA-fremde Werbung mehr gibt! Angekündigt werden hier der Organisationenband, Steinerne Schwingen und ein Uthuriaroman. Aha. Gut.
DSA 5: Ein Blick auf das Regelwerk
Vibart: Im 162er-Boten (Nandurion disputierte) hatte ich die Rubrik noch ob ihrer Aussageknappheit zusammengeschissen, diesmal möchte ich loben: Der skizzierte Aufbau des kommenden Grundregelwerks zeigt, dass man in der Konzeption schon ein ganzes Stück weit gekommen ist, und auch die Struktur des ersten aller Bücher macht aus meiner Sicht erst einmal Sinn. Gut, man will mal wieder alle glücklich machen, Veteranen und Einsteiger, Regelfüchse und Labertaschen, Aventurienfreaks und Myranorfans. Aber das wollte DSA schon immer, deshalb ist es Deutschlands beliebtestes Würstchen Rollenspiel, und deshalb motzen auch immer alle nur rum. Ich heute mal nicht, ich find’s ein gutes Konzept. Und auch die vorgestellten Charaktere sind so DSA-typisch, dass sie gut in den Rahmen eines Basisregelwerks passen. Ach ja, ich muss doch noch motzen: Die Postercollage auf S. 28 kenn ich jetzt schon zu Genüge. Entweder zeigt ihr mir im nächsten Boten mal was Neues, oder ihr druckt da einfach eine leere Seite zum selber Ausmalen rein. Ich hab jede Menge Buntstifte für den Fall hier.
Curima: Über die exakt aus dem Boten 162 übernommene Collage musste ich dann schon ein bisschen lachen. Liebe Botenredaktion, wenn ihr nur 7 Seiten zu DSA 5 habt, dann spendiert die überflüssige Seite doch dem aktuellen Szenario oder von mir aus dem 158. Teil der Feen-Spielhilfe. Okay, vermutlich kommen dann wieder 3W20 Kommentare mit dem Inhalt „Abäääh in jedem Boten sollten 8 Seiten zu DSA5 sein, kann ja wohl nich angehen, ich kündige mein Abo und verbrenne meine DSA-Sammlung!!111elf“. Ach. Es ist kompliziert. Was die restlichen 7 Seiten angeht: Die vorläufige Inhaltsangabe des Grundregelwerks ist natürlich sehr interessant, vor allem, weil sie auch noch einige neue Informationen zu DSA5 enthält. Die beiden Archetypenvorstellungen sind ganz okay, wobei ich nicht unbedingt die Notwendigkeit sehe, sie im Boten abzudrucken. Bei den Bildern find ich die Elfe und die Portraitansicht der Magierin sehr schön. Inhaltlich gibt es einiges an neuen Informationen – werte Kollegen, ich glaube, ein neuer Passierschlag ist angebracht.
Cifer: Hui, das ist mal ein ordentlicher Info-Brocken. Ein guter Teil davon war zwar schon bekannt, aber gerade aus dem Regelwerksaufbau lässt sich doch einiges an Neuigkeiten herausorakeln. Da könnte sich in der Tat ein baldiger Passierschlag lohnen. Die Vorstellung der ikonischen Charaktere sieht gut aus, die Bilder gefallen ebenfalls, einzig die Elfe geht mir ein wenig zu sehr in Richtung „spitzohriger Mensch“. Lässt sich da nicht ein Zwischending zwischen „Mensch+Ohren“ und „Alien“ finden?
Josch: Ich mag die Collage sehr gern und störe mich nicht daran, dass sie jedes Mal wieder kommt. Warum nicht nächstes Mal einfach acht Seiten Collage am Stück? Nachdem der letzte Bote eher ärmer an substantiellen DSA-5 Infos war, bin ich diesmal überrascht, was aber auch daran liegt, dass ich die ganzen Detaildiskussionen zur Regelentwicklung nicht im Netz verfolge, sondern eher der Dinge harre, die da kommen. Was ich hier lese, lässt mich bislang frohgemut in die Zukunft schauen. Ich vermute mal, dass irgendwelche Frührantner sich irgendwo schon irgendwie darüber aufgeregt haben, dass es nicht alle Kampffertigkeiten, alle Rassen und Professionen, alle Zauber und alle Liturgien im GRW geben wird, aber wenn man ein echtes GRW haben will, das a) durch spätere Publikationen nicht ersetzt wird, b) tatsächlich keinen Regelbereich ausschließt (auch Artefaktregeln soll es ja bspw. schon geben) und c) nicht 90 Euro kosten sowie 800 Seiten enthalten soll, dann gibt es zu Auswahl einfach keine sinnvolle Alternative. Doof hingegen: Auch wenn ich den Katzenaugenelfen keine Träne nachweine – etwas exotischer darf es vom Optischen her schon sein.
Nox: Verwöhntes Nanduriatenvolk! Eine Vollbuntseite mit Werbung für DSA5 ist doch vollkommen in Ordnung. Von mir aus kann die Collage bis zur Ankündigung von DSA6 wiederverwertet werden, solange die Illusklaven gerade fleißig Kunstwerke für das Regelwerk erschaffen. Und die Kuhaugen der Elfen fand ich immer schon doof! Ein gesamtderisches Grundregelwerk ist hingegen sicher nicht doof. Aufbau und Inhalt des Buches stimmen mich durchweg erwartungs- und hoffnungsvoll. Wenn das alles wie vorgestellt umgesetzt wird, bin ich bereit für den Wechsel! Sogar der Angroscho und die Magierin gefallen mir uneingeschränkt. Ob Lolas Harmoniewellen von Seite 3 noch nachwirken?
Aventurische Flora, Teil 3
Vibart: Hach, schon wieder wird die Welt ein Stück besser. Nachdem wir uns beim letzten Disput ein Pflänzchen mit etwas mehr Pfeffer für die kommende Ausgabe gewünscht haben, fliegt sogleich eine richtige Giftpflanze ein: Die berühmte Merachfrucht, der beste Weg zum Abstinenzlertum. Die Andeutungen zum Merachbrand Nigritoch klingen spannend, aber hätte man da nicht für die Meister unter uns konkreter werden können? Was macht das Zeug nun genau? Wie wirkt es? Stellt man es her wie einen Feld-, Wald- und Wiesenobstler oder ist das eher was für den Alchimisten unter den Helden? Hier fehlt mir einfach ein wenig Definiertheit. Dennoch: Ganz nett.
Curima: Jap, „ganz nett“ trifft es. Mit dem Merachstrauch eine interessante Pflanze, der Ingame-Text ist wieder sehr stimmungsvoll, doch ach, es fehlt an konkreten Informationen. Das ist allerdings – leider – ein durchgehendes Merkmal dieser Pflanzen-Reihe. Man könnte die Meisterinfos zur jeweiligen Pflanze ja ruhig in den Meisterinfo-Teil schreiben, aber dass sie ganz fehlen, ist schade.
Cifer: Der Nigritoch als ausgearbeitetes Großes Werk der Alchimie hätte auf jeden Fall was. So bleibt er wohl in erster Linie im Reich des Großfürsten McGuffin.
Nox: Mir gefällt die Reihe zu Peraines Gaben (und Flüchen) von Bote zu Bote immer besser. Nach Nothilf und Wasserrausch nun also der Merachstrauch. Die Berichte der fleißigen Hesindedienerin sind sehr kurzweilig und auch die Illustrationen sind ganz hübsch. Ich hoffe, es werden noch einige weitere Ausgaben folgen.
Meisterinformationen
Nox: Dreieinhalb Seiten mit Meisterinformationen. Schwankt zwischen informativ (Yesatans Geist) und nur leidlich interessant (Praiadane von Hohenfels).
Vibart: Na gut, wir wollen nicht kleinlich sein und überall das Haar in der Suppe suchen … doch, eigentlich wollen wir das schon, deshalb: Wie es mit der Nanduskirche in Garetien weitergeht, hätte ich echt gerne gewusst, hingegen ist der lange Bericht über Praiadane von Interessiert-keine-Nixe so langweilig wie ihr Charakter. Schön, dass der Typ A der Zwölfgöttertjoste endlich einmal klar vom Typ B der Zwölfgöttertjoste getrennt wurde, schön, dass dazu schon jetzt ein Schreibwettbewerb angekündigt wird. Aber: was passiert da Tolles demnächst? Ich will das jetzt wissen! Ansonsten: Die Meisterinformationen waren schon mal schlechter. Setzen Sie sich, Pfeiffer!
Josch: Vom Informationsgehalt her ausreichend, auch wenn ich den Cliffhanger mit der Nanduskirche schwer auszuhalten finde. Bitte nicht weniger Infos in Zukunft.
Ingame-Teil
Curima: Das Hochzeitskleid der Kaiserin auf der Titelseite – endlich mal ein Artikel, den ich lesen kann *g*. Ich find es nett, wie man die Hochzeit der Kaiserin im Boten begleitet. Auch dass die beiden Szenarien mit je einem Ingameartikel unterstützt werden, ist super. Den Rest des Ingame-Teils überlasse ich jetzt aber doch mal den weniger spoilerscheuen Einhörnern.
Vibart: Am Anfang kommt das Gemecker: Das Kleid von Rohaja sieht so aus, als wäre es für eine Angbarer Patriziertochter auf dem Jahresball der Zuckerbäckerzunft geschneidert worden. Da hätte Harald Glögler wohl zu mehr Elisabethanik und Jeanne D’arc geraten, aber gut: Auf einem Standard-SpäMi-LARP könnte man darin als Niederadlige vielleicht durchgehen. Ansonsten finde ich die fortlaufende Berichterstattung über die Hochzeit des Jahres immer noch sehr amüsant. Des Weiteren wird einem viel geboten, und Abwechslungsreiches noch dazu. Die neue Wahrerin der Ordnung kann man getrost überblättern; aber Helme Haffax scheint etwas vor zu haben – wird da schon der Anfang vom Ende des alten Eisenfressers angedeutet? In Drôl hängen die Gärten durch, Alveraniars-Abenteuer-Artikel halt; Immannachrichten braucht kein Mensch, wenn sie nur aus Zahlen bestehen, aber oho: die Nanduskirche wird in Garetien flächendeckend verboten – ist das eine insgeheime Drohung in unsere Richtung? Und die anfänglich lahme Bombastenfehde nimmt richtig Fahrt auf und gefällt mir jetzt sogar echt gut. Mehr Blut bitte! Dämonenbeschwörung ist ja zwischen den Gilden schon ein echt heißes Eisen, aber die Frage, was der Magus von heute so drüber trägt, erhitzt die Gemüter wirklich. Und liest sich absolut amüsant! Ich würde gerne hiermit im F-Shop Band 3 und 4 der Rapiro-Floretti-Reihe bestellen. Rezi-Exemplar an die übliche Adresse. Um wieder nüchtern zu formulieren: Ein perfekter Ingame-Bote, der diesmal alles richtig macht.
Cifer: Sehr schön geraten finde ich die Reaktionen zum letztbötigen Salamanderartikel über die Kleiderordnung des CA (O-Ton der Spektabilität zu Brabak: „Der Codex enthält Bekleidungsvorschriften? Man lernt doch nie aus.“). Der Artikel über den Tod Jasina Melenaars und Haffax‚ anschließenden Pilgergang ist auch gut geschrieben, erscheint mir aber zu neutral bis bewundernd in Bezug auf den Fürstkomtur, um nicht der Zensur des Boten zum Opfer zu fallen. Gibt es eigentlich noch irgendwo NSCs, die gerade nicht pilgern?
Vibart: Der Eichenkönig. Aber auch nur, weil er angewachsen ist.
Josch: Milzenis – aber nur deshalb, weil mein Abenteuervorschlag für diesen Boten abgelehnt wurde. (Verflucht seiest Du, Botenredaktion!). In diesem Zusammenhang möchte ich vor allem hervorheben, dass die Kommentare zum Codex-Albyricus-Artikel wirklich gaaaanz, gaaaaanz … [Lubudelei von der Redaktion aufgrund interner Rezensionsrichtlinien zensiert]. Auch den Artikel zur neuen Wahrerin der Ordnung kann man eigentlich gut lesen, er ist nur etwas (lies: vieeeeeeeeeeeeeeel) zu lang. Immanergebnisse sind, wie Vibart schon sagt, genau so wenig essentiell wie Werbung für Rapiro Floretti oder Kleinanzeigen, sie lockern das Ganze aber auf und machen für mich den Charme des Boten mit aus (und bei „Totschlag Tobrien“ verzeih ich eh alles – nebenbei: Wurde Beppo Gardeliola schon als neuer Übungsleiter verpflichtet?). Was soll man sonst sagen? Tolle Mischung beim Ingame-Boten, die Artikel sind diesmal auch fast alle gut und besser geschrieben. Also noch ein Highlight. Das Fehlen von Kleinanzeigen und Optolithen hingegen verurteile ich aufs Schärfste. Da wird der kleine Mann mal wieder von Kopf bis Fuß über den Tisch und durch den Kakao gezogen, den er dann im Glashaus auch noch werfen soll. Das schlägt dem Fass die Raulskrone ins Gesicht! So nicht, meine Damen und Herren. So nicht!
Nox: Also…
- 5x Mittelreich
- 3x Garetien
- 2x Nordmarken
- 1x Andergast
- 1x Bornland
- 1x Fürstkomturei
- 1x Horasreich
- 1x Kemireich
- 1x Nostria
- 1x Wilder Süden
- 1x Praioskirche
- 1x Rondrakirche
- 1x Magiergilden
Sieht nach einem bunten Sammelsurium aus. Beginnend mit einem amüsanten Einstieg zum Brautkleid der Kaiserin, begeistern mich vor allem der Artikel zu Helme Haffax, die Berichte zur Bombastenfehde in Nostria und zum Verbot der Nanduskirche in Garetien sowie die Reaktionen im Salamander. Und natürlich die Handoutartikel zu den Szenarien. Stören tut da nichts. Guter Innenteil!
Fazit
Vibart: Für mich ist die Ausgabe 163 der beste Bote seit langem. Mit einem wirklich guten und einem recht tauglichen Kurzabenteuer bietet er viel für den Spieltisch, der Heiligengang ist schön ausgestaltet, und vieles andere kann mir durchaus ein zufriedenes Lächeln entlocken. Auch der Ingame-Teil ist wieder abwechslungsreich und liest sich gut. Da verschmerze ich den Zuckerschock beim Blick unter das Dschungeldach mit mildem Blick und sage: Lieber Bote 163, du bist die Kolibriprinzessin im Vogelpark. Kauft ihn euch, liebe Zielgruppe.
Curima: Bote 163 gefällt auch mir besser als sein Vorgänger. Zwei laut meinen Mitdiputanden spielenswerte Szenarien, die sehr schöne Spielhilfe zum Heiligengang, eine interessante Pflanze und einige neue Infos zu DSA5 – passt.
Josch: Für mich die beste Botenausgabe seit Umstellung auf Farbe, Nixenüberdosis hin oder her. Einziges echtes Haar in der Suppe: Das hier hätte die Weihnachtsausgabe sein müssen.
Cifer: Eine insgesamt schön geratene Ausgabe. Es gab für mich keinen Artikel, der gerahmt und ausgestellt gehört, aber fast alle waren auf jeden Fall lesenswert und bei einigen bin ich gespannt, wie sie fortgesetzt werden.
Nox: Ein überdurchschnittlicher Bote mit zwei hübschen Szenarien. Es war mir eine Freude.
Pingback: Botendisput zum Aventurischen Boten #163 | Nandurion
Hallo,
danke für eure wohlwollende Kritik zu meinem „Kuss der Vergeltung“. Es freut mich, euren Geschmack getroffen zu haben, und wünsche Allen viel Spaß auf der Spur des „Küssers“ 😉
PS: was bedeutet denn „NhsmdLkGg“……? :-0
Josch!? Wofür steht dieses verdammte große „L“? Josch!??
Lob?
Genau genommen: „Lobhudelei“.
Das Hochzeitskleid der Kaiserin? Nun, sofern ein(e) Travia Geweihte(r) die Verbindung segnen soll gehe ich mal von etwas schlichtem in Weiß und Orange (oder müsste das in Aventurien nun Arange sein?) aus. Oder könnte Rohaja tatsächlich vorhaben ein gewagtes Statement zu machen um die Travia Geweihtenschaft vor den Kopf zu stoßen?
Nun, wie auch immer, die Rezension ist intressant und macht im Großen und Ganzen Lust auf den Boten. Der kommt in den elektronischen Warenkorb.
„Etwas schlichtes“ und „Kaiserin des Mittelreichs“ passen nicht so recht zusammen. Sonst wäre das aber vermutlich eine interessante Alternative zum Offensichtlichen (Wappenfarben des Hauses Gareth).
Nun, die einzige Hochzeit im Aventurischen Hochadel an die ich mich gerade erinnere und die mit einigen Details Beschrieben ist wäre die von Yolande II von Nostria aus Familienbande. Deshalb komme ich überhaupt auf die Idee. Natürlich ist Yolande keine Rohaja und Nostria ist nicht das Mittelreich. Und ’schlicht‘ ist natürlich sehr relativ.
„Der Codex enthält Bekleidungsvorschriften? Man lernt doch nie aus.“
Best. Quote. Ever.
Guter Bote, guter Disput!
Lediglich Szenarien, die noch viel Umarbeit erfordern, um zu funktionieren, sehe ich kritischer.
Und die Gesellschaftsblatt-Satiren von Eevie Demirtel finde ich beim wiederholten Auftreten nicht mehr witzig.
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