Schnelle Jäger

Auf meiner Reise durch die Geschichte der Miniaturen des Schwarzen Auges finden sich manchmal auch eher zufällige und weniger Aufsehen erregende Stücke. Als ich das letzte Mal den Bestand alter Zinnfiguren durchforstete, entdeckte ich drei relativ unspektakuläre Miniaturen, die seinerzeit ohne Bemalung geblieben waren. Das Rudel Karmanthi gehört zur alten Reihe der FanPro Miniaturen, die heute von Ral Partha gegossen werden. Nach einigen komplexeren Projekten wollte ich mit diesen Fellwesen einen zügigeren Abschluss erreichen und sehen ob sich aus dem eher langweiligen Konzept von weißen Hunden etwas herausholen ließ.

Hintergrund und Idee

Die Karmanthi sind die Inkarnation der Idee vom dämonischen Rudel blutrünstiger Hetzer. Pervertierte Hunde, die ihre Beute gnadenlos in einen grässlichen Tod hetzen. Natürlich passen diese Gestalten perfekt in das Gefolge Belshirashs, der früher auch Nagrach genannt wurde, was heute der Name der von ihm beherrschten Domäne ist. Ja, Ordnung muss ein, auch in den Niederhöllen. Immerhin sind diese Fürsten der Entropie von Deutschen erdacht worden.

Der weiße Hetzer bewirbt das zweite Crowdfunding von Westfalia Miniatures und Ulisses Spiele.

Im jüngsten Crowdunding der Firma Wesfalia Miniatures gab zudem der Weiße Hetzer den Posterboy – ähem Posterwolf für das Projekt. Diese beeindruckende Miniatur stellt einen Daimoniden (herrlich, wenn alles einen Namen hat) dar, der aus Hund und Karmanath „gezüchtet“ wurde. Da mich seinerzeit schon die dämonischen Originale nicht so vom Hocker gehauen hatten, ließ ich diese Miniatur im neuen Crowdfunding aus. Ehrlicherweise hätten die alten Höllenhunde auch irgendwie verloren gewirkt neben dem Monstrum jüngerer Fertigung.

Über das Äußere der Höllenhunde ist nicht viel zu sagen. Weißes Fell und grün leuchtende Augen sind Teil der Beschreibungen. Natürlich ein paar Stacheln und furchteinflößende Zähne. Ansonsten sind die Viecher eher konventionell und sollten auch recht simpel in der Bemalung werden. Die Designer der Miniaturen hatten ihren Schöpfungen eine Reihe von Stacheln verpasst, die sich wie bei manchen Dinosauriern entlang des gesamten Rückgrats erstreckten. Die Promo-Bemalung zeigt diese Stacheln auch in einem Leuchtegrün, das mir irgendwie nicht so ganz zusagte.

Bemalung

Das Weißmetall bringt die Details der Miniaturen noch nicht so wirklich zur Geltung.

Das Set der drei Höllenhunde kommt mit drei verschiedenen Posen daher. So war immerhin für ein wenig Abwechslung gesorgt. In der Seitenansicht sehen die Köpfe irgendwie ein bisschen wie Schweineköpfe aus, aber das gibt sich bestimmt nach der Bemalung. Generell wirken Zinnminiaturen vor dem Grundieren immer etwas langweilig. Nach der gewohnten schwarzen Grundierung wurde grau und weiß mit der Airbrusch aufgetragen. Das brachte zwar die Fellstruktur ganz brauchbar zum Vorschein, erzeugte aber genau das eher langweilige Fellknäuel-Aussehen, das ich erwartet hatte.

Um die Fellstruktur besser zu betonen und herauszustellen gönnte ich den Minis ganz klassisch einen blauen Wash (wegen der eisigen Atmosphäre) und bürstete da Fell noch einmal mit Weiß trocken. Damit hatte das Fell den erwünschten Zustand erreicht. Die entscheidenden Details, um aus dem komischen Fellknuffel einen furchteinflößenden Dämon zu machen, fehlten jedoch noch.

Die leuchtend grüne Augen hatte ich schnell bemalt und stand dann vor der Frage nach den Stacheln. Die Idee grün leuchtender Eiskristalle faszinierte mich und so entschied ich mich für eine hellblaue Grundfarbe, die ich nochmals mit dem leuchthellen Grün der Augen akzentuierte. Mit dem Ergebnis war ich sehr zufrieden und beendete so nach wenigen Arbeitsschritten die Arbeit am Modell.

Die Meute braucht auch Bases. Der große Bruder wartet im Hintergrund noch auf seine Grundierung.

Wie immer war das Base eine Komponente, die ich nur widerwillig in Angriff nahm. Natürlich wäre eine Schneelandschaft naheliegend gewesen, aber das hätte den Kontrast zum eigentlichen Modell ruiniert. Ich entschied mich also für ein Steppenbraun, das dem Bild der Promo-Miniaturen recht nahekommt. Die Steine versah ich wegen des Kontrasts zunächst mit einer schwarzen Grundschicht, die dann grau gebürstet wurden. Bei den stabilisierenden Grashalmen musste ich nur noch darauf achten, das Grün von den Augen abzugrenzen und damit war die Miniatur bereit für die Lackierung.

Fazit

Die Hetzer aus der Domäne Nagrach waren in der Tat sehr zügig zu bemalen. Das Fell lässt sich mit einfachen Standard-Techniken schnell zu einem zufriedenstellenden Ergebnis bringen. Ein paar weitere Details und diese Dämonen sind spielbereit. Die Gesamtgröße der Miniaturen ist trotz des korrekten Maßstabs nicht so sonderlich beeindruckend. Natürlich relativiert sich diese Sichtweise, wenn man eine Miniatur ist.

Mit den Karmanthi hat eine (bzw. mehrere) der bekanntesten Dämonengestalten Einzug in mein Regal gehalten. Auch wenn die Höllenhunde kein so interessantes Design haben wie einige andere Dämonen aus der Welt des Schwarzen Auges, so haben sie doch ihren Platz auf den Spieltischen verdient. Welcher finstere Schurke würde seine Opfer nicht gerne so stilvoll zu Tode hetzen? Bei meinem nächsten Besuch im elterlichen Miniaturenlager werde ich noch einmal Ausschau halten. Vielleicht findet sich dort noch die frühere Miniatur eines schrecklichen Hundes aus dem Dorf des Grauens, die sich gut neben meinen Karmanthi im Regal machen würde.

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1 Antwort zu Schnelle Jäger

  1. Pingback: Nandurion: Krassling bemalt Karmanthi – Nuntiovolo.de

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