Der erste Bote des Jahres 2013 ist erschienen, und beflügelt von der Freude, die drohende Apokalypse im Dezember 2012 nun doch überlebt zu haben, stürzen sich gleich vier Nanduriaten auf die neueste Ausgabe.
Den Aventurischen Boten #157 besprechen in der üblichen Nandurion-Disputweise dieses Mal Wölkchen, Josch, Salaza und Vibart. Besondere Unterstützung erfahren sie vom Special Rage-Guest Curima, die in zumindest einer Sache ihrer angestauten Wut einmal freien Lauf lässt. Wir empfehlen: Visier heruntergeklappt und auf ins Verbalgefecht, und wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen!
Natürlich gilt, wie immer: Wer wie ein Ork nicht lesen kann, schaut sich halt nur die Bilder an. Und wer mit uns nicht übereinstimmt, möge bitte seine Meinung in den Kommentaren kund tun.
Cover
Salaza: Sehr schönes Cover. Bekommt man gleich Lust auf Klingentänzer. Und wenn es nicht irgendwo geschrieben worden wäre, wäre mir die Linkshändigkeit nicht aufgefallen.
Vibart: Das Cover ist ok, aber nicht so genial wie die Gareth-Box-Cover. Der Helm und die Schulterrüstung von dem Kerl erinnern mich leider stark an die sau-wertvollen, antiken Christbaumkugeln aus dem Nachlass meines Opas.
Josch: Was ist denn auch an doppelter Linkshändigkeit so schlimm? Besonders gut finde ich übrigens den Gesichtsausdruck des Parierenden. Diese Mischung aus Überraschung, Erkenntnis und sich andeutender Panik zeigt, was der eigentliche Reiz dieses hervorragenden Covers ist: Es lohnt sich, genau hinzuschauen und sich an den Details zu erfreuen. Weiter so, Verena! Das ist großes Schwertgesellinnenimman!
Wolke: Da schließe ich mich den Herren doch gerne an: Am Cover gibt es dieses Mal wirklich nichts zu meckern. Mir gefällt der Gesichtsausdruck der Kämpferin zum Beispiel wirklich gut. Solche Bilder möchte ich gerne mehr sehen.
Lohn der Mühen – Belohungen im Rollenspiel
Josch: Hier liegt es natürlich nahe, zu sagen: Kenn ich schon, wusste ich schon vorher, kann ich improvisieren, und so weiter. Stimmt vermutlich. Ist mir egal. Ich habe trotz 20 Jahren Spielleitererfahrung zumindest eine Handvoll nützlicher Ideen aus dem Artikel ziehen können. Daraus kann man jetzt einen von zwei Schlüssen ziehen: Entweder ich bin ein miserabler Spielleiter, oder der Artikel hat doch etwas zu bieten. Dies gesagt habend: Das Rad wird hier nicht neu erfunden, und etwas weniger generisch könnte es streckenweise auch ruhig sein. Alles in allem daher kein Prunkstück, aber auch keine Platzverschwendung. Irgendwie beschleicht mit beim Lesen aber eine seltsame Ahnung, etwas könne nicht ganz koscher sein. Wenn ich nur wüsste, was es ist. Was soll’s, wird schon nicht essentiell sein. Afk Schmiedewert checken.
Salaza: Eine übersichtliche Zusammenstellung von Möglichkeiten. Ein Grundproblem sehe ich allerdings nicht ausreichend gewürdigt, nämlich das der Balance. Man sollte höllisch aufpassen, was man der eigenen Gruppe gibt, damit man niemanden vor den Kopf stößt. Waffen herzugeben, die Dinge können, die der Spielerschmied nicht einfach so erschaffen kann, wie z.B. Manövererleichterungen, kommt bestimmt nicht in jeder Runde gut an. Aber ein sehr schönes Bild.
Vibart: Ja, einige nette Ideen sind dabei. Aber wenn ich ehrlich bin, hatte ich mir beim Lesen der Überschrift mehr erhofft als eine Sammlung von neuen Artefakten, Büchern und sonstigen Tipps. Schön wäre eine Seite oder zwei zur Problematik von Belohnungen, zum vom werten Salaza angesprochene Balancing-Problem, zur Frage, welcher Heldentyp mit welcher Belohnung glücklich ist, ganz zu Schweigen vom Spielertyp u.s.w. Ja, ich weiß, steht wahrscheinlich alles schon im Wege des Meisters. Trotzdem finde ich die bunte Grabbelkiste so… ganz nett, aber auch nicht mehr.
Curima: Darf ich mal bitte grad….
Alle: Curima? Du machst doch gar nicht mit beim Botendisput?!
Curima: Ich will jetzt trotzdem was zu diesem Belohnungsartikel sagen! *tief Luft hol*
Also Leute, ehrlich! Nichts gegen die Intention dieses Artikels, aber da steht doch teilweise echt großer Blödsinn drin. Nein, es gibt keine Waffen, die Erleichterungen auf Manöver geben. Gibt es nicht. Wirklich nicht. Nach keinen Schmiederegeln whatsoever. Also soll das jetzt eine Regeländerung darstellen oder hat da der Autor des Artikels keinen Bock gehabt, sich regelkonforme Belohnungen zu überlegen? Sowas nervt mich richtig. Dann kommt nämlich demnächst der Held Alrik mit nem Schmiedenwert von 18 und Meisterhandwerk und will die Probenaufschläge für ein Schwert wissen, was 3 Punkte Erleichterung auf den Wuchtschlag gibt. Argh! Nee, sorry, Regeln gelten für alle gleichermaßen, und Manövererleichterungen außer der Reihe gibts eben nur über Waffenmeister.
Kommen wir dann noch zu der vorgeschlagenen thorwalschen Rune als Belohnung. Da wird’s noch besser! Zitat aus dem Artikel: „Eine thorwalsche Hexe, ein Druide oder ein Olporter Magier kann einem Helden ein besonderes Hautbild stechen […]“, nämlich eine Felsenrune + Blutrune, die der Held selbst wieder aufladen kann. Soweit, so gut. So – und jetzt schlagen wir mal das Wege der Alchimie auf und lesen nach, wo man denn die Blutrune lernen kann. Genau – Halle des Windes zu Olport, keine weiteren Lernmöglichkeiten. Wo genau haben die ganzen Druiden und Hexen jetzt die Rune her? Aber gut, gehen wir mal über diesen Punkt hinweg und sagen wir, ein Olporter Magier, der zufällig auch noch die SF Blutmagie beherrscht (Voraussetzung für Erlernen der Blutrune), einen recht guten Tätowierenwert hat (Tätowierenprobe + 9 zum Erstellen der Rune) und dem Helden so dankbar ist, dass er drei Tage und 27 AsP in die Erstellung dieser Rune investieren möchte, beglückt den Helden mit diesem Vitkari. Übrigens hat er auch noch mindestens 11 RkP* übrig, weil sonst die WS nicht um 3 erhöht wäre. Aber na gut, ein Ritualkenntniswert von 11 kann ja noch möglich sein, immerhin wird die Blutrune eh nicht an Adepten weitergegeben, der Magier muss also ohnehin schon erfahrener sein.
Prima. Und jetzt kommt der Teil mit „der Held kann die Rune selber reaktivieren, indem er an 7 aufeinanderfolgenden Tagen 3 Lebenspunkte opfert“. Ja, nee. Is klar. Wo wir schon grad mühevoll das Buch aus dem Regal geholt haben, schlagen wir doch glatt noch ein zweites Mal im WdA nach und lesen, dass beim Aufladen der Rune mit Blut das Doppelte der Kosten entsteht, das für die Aktivierung mit astraler Kraft entstünde. Und nein, das meint nicht nur die Blutrune, denn die ist keine eigenständige Rune, sondern modifiziert nur die andere Rune, also gelten auch die Kosten für die Felsrune + Blutrune. Das sind dann 27 x 2, macht 54 LeP. Also: 8 LeP pro Tag, nicht 3. Und dann wird by the way noch eine Probe auf die damaligen RkP* der Erstaktivierung gewürfelt. Die wir aber nicht kennen, weil sie nicht angegeben ist. Aber es muss irgendwas zwischen 11 und 15 sein *handwedel*
Alter Schwede Thorwaler! Wie kann man so gekonnt in einer offiziellen Spielhilfe quasi alle offiziellen Setzungen aus dem entsprechenden Regelbuch ignorieren?
Und jetzt komm mir keiner mit „tolle Belohnungen müssen nicht immer den Regeln entsprechen“. Von mir aus, wenn es sich dabei um ein superduperseltenes Artefakt aus den Dunklen Zeiten handelt. Sobald es etwas betrifft, was auch Spielerhelden können, ist das einfach nur kacke, wenn für NSCs die Regeln auf einmal nicht gelten.
Da hilft es dem Artikel dann auch nicht mehr, dass er ansonsten ein paar nette, wenn auch nicht allzu kreative Ideen für Belohnungen sowie ein wirklich entzückendes Bild (der Kuss der Fee) beinhaltet.
So. Nerdrage Ende. Bitte weitermachen.
Wolke: Amen o.O Ich habe nicht das Gefühl, dass es nötig ist, dass ich jetzt auch noch meinen Senf zu dem Artikel abgeben, aber natürlich tue ich es trotzdem. Ich hasse es, wenn Dinge in der Welt existieren, die sich nicht mit ihrer inneren Logik erklären lassen. Mehr muss ich dazu wohl nicht sagen, auch ansonsten ist in dem Artikel viel nach dem Motto „state the obvious“. Es fällt mir nach der langen Zeit, die ich schon spiele, aber vielleicht auch einfach nur schwer einzuschätzen, was Leute wollen und brauchen, die noch nicht so lange spielen. Und der Kuss von der grünen Frau mit Ponyfrisur… naja, auch nicht meins.
Der Kult des Verstümmelten Gottes
Josch: Der Namenlose und seine Anhänger sind eigentlich wirklich eine possierliche Posse, zumal hier wenigstens noch auf klassischen Kultistenstyle geachtet wird. Aber dieser Zwang zur Selbstverstümmelung geht mir inzwischen doch ziemlich auf die noch vorhandenen Eier. (Kasuistische Ethikfrage für’s nächste Redaxstübchen: Wenn mein Charakter sich aus medizinischen Gründen beschneiden lassen muss, geht das trotzdem als Opferung eines Körperteils durch?) Es wird auch dringend Zeit, das Konzept der Selbstverstümmelung mal zu erweitern. Wieso können Anhänger des Namenlosen nicht auch ihren Schatten, ihr Lachen oder ihren guten Geschmack opfern? Nebenbei: Hab ich schon mal gesagt, dass ich Reinhold Messner und Fips Asmussen schon immer suspekt fand?
Salaza: Die Opferung von Körperteilen finde ich auch sinnbefreit. Aber so ist das Setting halt. Vielleicht sollte man das hintergrundtechnisch mit anderen Vorteilen als kurzfristigem Glück unterfüttern. Die Beziehung zur Phex-Kirche hätte mich hier noch interessiert. Irgendwo finde ich es auch immer schwer darzustellen, dass kaum einer hier direkt den Namenlosen hinter dem Kult erkennt. Ich meine, das Ganze schreit einfach so dermaßen danach. Das müsste unter den Bettlern zumindest als Gerücht weit verbreitet sein.
Vibart: Ja, da stimme ich Josch zu: Fips Asmussen ist so sicher ein Agent des Namenlosen, wie seine Witze lustig sind. Leider stützt der Kult in dieser Ausgestaltung mal wieder die fatale Heldenneigung, jeden Kriegskrüppel zu lynchen, weil ihm ein Auge fehlt. Meistens hatten sie dabei im Nachhinein sogar noch Recht. Ansonsten finde ich die kryptopädophile Passage zur „Hure des Gottes“ irgendwie unangenehm. Abgesehen von solchen Stolperern ist der Kult des „verstümmelten Gottes“ als namenlose Verschwörung ganz in Ordnung, wenigstens sind nicht mal hochgestellte Kirchenmitglieder und das städtische Patriziat die pösen, pösen Teufelsanbeter, sondern creepige Hobos aus den Katakomben.
Wolke: Ich mag ja den Namenlosen, und es ist auch völlig okay, dass sich das Rattenkind auch mal den menschlichen Ratten zuwendet. Das hätte ich nicht zwingend erwartet, weil es in der Oberschicht einfach mehr Einfluss zu erringen gibt, aber gut. Fokus also aufs Gesocks, alles gut. Was mich dann aber schon wundert, sind solche Aussagen wie „um Erwählter zu werden, muss mich der Gott auswählen“, während das im nächsten Satz gleich irgendwie wieder revidiert wird, weil jeder, der genug Fleisch opfert, offensichtlich auserkoren ist… Bleibt die Frage: Ja, was denn nun? Jeder, der verrückt genug ist, Pfund-weise Fleisch zu opfern, scheint es wenigstens an Entschlossenheit nicht zu wünschen übrig zu lassen. Dass der Namenlose sich da in Visionen offenbart, ist angesichts des Schmerzes und den besonders hygienischen Umständen der Opferung fast schon ein bisschen zynisch.
Ähnlich unpräzise ist die Aussage mit dem Schwarzen Wein. Nachdem im Satz direkt vorher die Rede von Gruppen war, die in andere Städte „ausschwärmen“, frage ich mich immer noch, wer den da verkauft. Irgendeine Gruppe? Oder die Gruppe Kultisten?
Insgesamt finde ich den Kult von der Idee her gar nicht so verkehrt. Wieso sollte der arme Namenlose keine abartige Sekte haben dürfen? Mich persönlich reizen solche Extreme spielerisch gar nicht. Wer den eigenen Körper im Pfund opfert, der ist sogar bei den Noioniten falsch aufgehoben. Da weiß man als guter Held wenigstens zweifelsfrei, was zu tun ist. Das ist doch auch was wert. Dazu kommt, dass für mich jeglicher Spaß bei einer widerwärtigen Massenvergewaltigung aufhört.
Die Rommilyser Mark [Spoiler zu „Mit wehenden Bannern“]
Josch: So soll es sein. Mir gefällt das Ende von Mit wehenden Bannern, und die Zusammenfassung hat eigentlich alles Wichtige schnell im Überblick. Nur der Bezug auf die angrenzende Rabenmark fehlt mir. Ein bisschen doof ist natürlich, dass der Atlas jetzt schon wieder nicht mehr ganz aktuell ist, aber das war abzusehen. Und vielleicht sammeln sich so ja auch weitere Gründe für die dringend benötigte Überarbeitung.
Jetzt aber Meckerei: Schon wieder eine Namenlose-Geweihte in Tarnidentität und hoher Position. Narf. Wann kommt der Club der anonymen NamenlosengeweihtInnen? („Lasst uns Schwester X dafür danken, dass sie sich trotz fehlender Zunge so gut in die Gruppe eingebracht hat.“). Hoffentlich rockt diese Bidj dann wenigstens mal was. Obwohl, dann wäre die Rommilyser Mark demnächst auch schon wieder im Allerwertesten. NARF! Ansonsten mein erstes Highlight des Boten. P.S. Angesichts des Wappens der Mark warte ich auf die bevorstehende Gründung des Immanvereins „Rasen-Ballsport Rommilys“.
Salaza: Ja, das Ende der Wildermark ist eine gute Sache. Im Prinzip auch ein versöhnliches Ende. Eine heimliche Namenlosgeweihte finde ich nicht schlecht, sie hat Potential – wenn sie denn in Zukunft auch weiter vorsichtig zu Werke geht. Der Seelenmarschall ist mir allerdings etwas sehr beim Herrn der Ringe abgekupfert. Auf den Karten könnte man auch mal Wehrheim im Aussehen anpassen. Naja gut, aber jetzt genug gemeckert. Wird ansonsten ja bestimmt auch im Jahrbuch noch einmal auftauchen.
Vibart: *Patsch* Und wo wir gerade von hochrangigen Kirchenmitgliedern als namenlose Agenten sprachen… Nein, genug gelästert. Die Neuordnung der Mark und die Aufarbeitung im Boten gehören für mich zu den besten Passagen der Ausgabe 157. Knapp, informativ und durchaus schon spieltischgeeignet. Nur der Ochse auf dem Wappen guckt eher wie das Logo einer verrufenen osteuropäischen Eishockey-Mannschaft, aber das sind wohl noch die Nachklänge der unruhigen Wildermark-Zeiten. Und noch eine Kleinigkeit zum Motzen: Mir gefallen die neuen roten Zuckerstreuselgrenzen auf den aktuellen Karten nicht. Überhaupt nicht. Aber der Rest vom Artikel schon. Gut gemacht, „Mada“ Michi Masberg und alle anderen, die an der Sache mitgearbeitet haben.
Wolke: Ich finde die Neuordnung der neuen Mark auch absolut begrüßenswert. Das klingt wirklich super. Mir gefällt auch, dass in Sichelwacht die Druiden noch einen wichtige Rolle einnehmen. Es wäre übrigens super gewesen, wenn man über drei Kulturregionen spricht, die auch auf der Karte zu markieren, statt die Zuckerstreuselgrenzen einfach stumpf zu übernehmen…
Ansonsten hat Aventurien eine weitere starke Frau in seiner Führungsriege, vielleicht sollte man sich Gedanken darüber machen, dem guten Rondrigan Paligan das Amt des Gleichstellungsbeauftragten anzutragen… Ich habe mich übrigens köstlich über die „Umstände“ des armen tugendhaften Geldor amüsiert. Er kommt gut klar, außer in Verwaltungsangelegenheiten, daher greift er gerne auf die Hilfe von Helden zurück, um sich Swantjes Vertrauen als würdig zu erweisen? Ich grinse immer noch. Den NSC möchte ich gerne mal kennen lernen. In dem Fall vielleicht sogar in der Rolle des vielgeschmähten Verwaltungsfachangestellten. Sollte H&K vielleicht doch endlich in die hohen Hallen der nicht wegzudenkenden Spielhilfen aufzusteigen?
Amhas- Stadt am Totenwasser
Josch: Hui, das fetzt! Material für die Dunklen Zeiten ys imma assser shenesach, und das legendäre Amhas inkl. Karte auf vier Seiten eine echte Ansage – auch wenn mich das Konzept bei der Karte, Gebäudebeschriftungen über ganze Stadtteile zu verteilen, doch eher ratlos zurücklässt. Für meinen Geschmack hätte es auch ruhig noch etwas spektakulärer sein dürfen. Für alle Haare in der Suppe entschädigt aber eh der Tod des Feldherrenschwarzorks „Adza’org“ bei einer Fressorgie in Elem. Sollte ich das am Spieltisch verarbeiten, wird auf jeden Fall einer der Helden die Gelegenheit bekommen, das Minzkonfekt zu reichen. Des Fiesen Meisters Kritik in seiner Orkenspalter-Rezension kann ich nicht ganz nachvollziehen: Es ist schön, dass es jetzt auch Rhakshazar im Boten gibt. Alles ist doch 100% optional, man kann es also als Fundgrube verwenden, in die Gegenwart transportieren, oder einfach ignorieren. Alles kann, nichts muss. So kommt mir auch gerne Riesländisches in die Botenwundertüte. Zweites Highlight. Dafür steh ich mit meinem Namen.
Salaza: Eine Menge Holz für den Boten. Bin leider noch nicht zum DZ-Spielen gekommen, aber solche umfangreichen Spielhilfen sind schon was Feines, auch mit den kleinen Anekdoten. Tunnelgrabende Finsterzwerg-Maden-Chimären. Großartig.
Vibart: Super Ding, das Amhas-Kapitelchen. Der ideale Spielplatz für alle Gruppen, die sich gerne in dunkelgrauen Schatten herumdrücken und für die Aventurien schon immer zu lieb und farbenfroh war. Auch stört mich überhaupt nicht, dass es nun im Boten Riesland gibt, wenn sich das Material weiterhin auf diesem Niveau bewegt. Ich vermisse eher noch mehr Verknüpfungen zu dem halboffiziellen Hintergrund des Riesland-Projektes. Wohnen in Amhas keine der typisch riesländischen Rassen? Aber egal, das Große stimmt, Amhas ist cool und lässt dem Meister schön viel Raum, nur die Beschriftung der Karte ist… sehr ungefähr.
Leseproben, Werbung, Kanzlerauflistung
Salaza: Sturmgeboren, Jahrbuch, Quanionsqueste. Das sind drei Sachen, die ich sehr interessant finde und mich auf die Umsetzung freue. Und gerade das Quanionsquesten-Cover finde ich sehr schön – allerdings nur in der vollständigen Version mit Seitenbalken. Kommt nicht ganz an Götter und Dämonen heran, aber dennoch groß. (Die Cover von Quanionsqueste und Jahrbuch sind übrigens die ersten vollfarbigen DSA-Cover von Tristan Denecke. Siehe auch seinen Blogeintrag.)
Vibart: Sowohl das Titelbild von Sturmgeboren als auch das groß auf der Botenrückseite zu bewundernde Lichtsucher Quanionsqueste-Cover und das Design des Jahrbuches finde ich sehr gelungen. Inwieweit das Jahrbuch Anklang findet und hält, was es verspricht, beweist die Zukunft. 2013, Kanzlerdämmerung: Noch mehr Listen, mit noch mehr Adligen… na ja, es ist eben halt doch noch immer das gute alte DSA….
Josch: Angenehm wenig Werbung und Produktinformationen diesmal, dafür aber Sachen, die für mich auch tatsächlich von Interesse sind. Gefällt mir. Aber interessant, wir werden wieder geduzt hier. Und sollen „ja“ zum Jahrbuch sagen. Und ich dachte, wir hätten das Patent auf miese Wortwitze. Anscheinend nicht. Aber wo wir schon dabei sind: Wieviel Elfen braucht man, um eine Glühbirne auszuwechseln? 11 natürlich. Na gut, ich hol dann mal die Neunschwänzige und geißelf mich zur Feya des Tages selbst als Bestrafung. Oder lese noch zwei Kapitel aus H&K. Mea maxima culpa. A propos Culpa, kennt ihr den, wo der hylailer Philosoph Alexandros Propos in seine Lieblingskneipe kommt und …..
[Anmerung der Redaktion: Bruderschwester Joschs Beiträge wurden an dieser Stelle wg. Offtopic-Gefahr abmoderiert].
Wolkentanz: Ja, wir werden wieder geduzt… aber vielleicht liegt das daran, dass man sich ja jetzt auf den 18 Seiten bis dahin schon viel näher gekommen ist? 😉 Man weiß es nicht, man weiß es nicht.
Aber, wie ich lernte, wird 2013 ein gutes Jahr. Zumindest die drei vorgestellten Produkte finde auch ich zumindest schon mal ganz charmant. Wenn die halten, was sie versprechen, dann wäre das doch schon mal ein guter Auftakt. Wobei gerade meine Erwartungen an die Quanionsqueste hoch gesteckt sind… naja, solange nicht wieder Halbgöttinen auftauchen, ist alles in Butter.
Kyrbluthaven
Josch: An der Beschreibung gibt es eigentlich wenig zu meckern (außer dass sie natürlich arg kurz ist). Aber: Ist das jetzt das Ende der Kampagne? Wieso kommt die Beschreibung erst jetzt? Geht’s noch weiter? Wieso gibt es hier keine Karte, sondern nur eine Illustration von einem Viech? Fragen über Fragen, ich werde mal mit 2W20 auf die Antworttabelle würfeln.
Salaza: Hm. Eine Seite für eine Stadt mit 30.000 Einwohnern gibt natürlich nur einen groben Überblick mit einigen allgemeinen Beschreibungen. Eine gebündelte und strukturierte Version der ganzen Kampagne als Download wäre noch eine Überlegung wert. Aber vielleicht kommt ja auch noch ein Teil.
Vibart: Und somit verschwindet die von mir bereits vielgescholtene Kyrbluthavenkampagne am Horizont hinter einer Stadtbeschreibung. Das große Fragezeichen meiner Mitdisputierenden teile ich mit ganzem Herzen.
Ingame-Teil
Josch: Diesmals geht’s rund: Die Artikel um die Rommilyser Mark flankieren die Ingame-Spielhilfe gut und bereiten auf schöne Weise das Ende von Mit wehenden Bannern auf. Das Ende der Quanionsqueste ist sehr stimmungsvoll und lässt von dem Band eigentlich nur das Beste erwarten – zumal der schlechte Beitrag von Stefan Unteregger erst noch gefunden werden muss. Der Trubel auf den Olportsteinen und das Interview mit Iskir machen deutlich, dass dort noch ziemlich die Post abgehen wird, der Salamander zeigt, dass die Weißen sich nicht mehr ohne Weiteres unter die Fuchtel des alten Terrorzwergs bringen lassen. Sehr fein, ebenso, wie dass man Fremmelshof nicht vergessen hat. Dazu ein phantastisches Bild von Swantje von Rabenmund, das klar macht, wie schön es ist, dass Mia Steingräber wieder für Ulisses zeichnet. Der Rest plätschert für mein Empfinden eher so dahin, was aber auch daran liegen dürfte, dass ich mich für die Themen nicht so wirklich interessiere. Na gut, dass das Amazonenbalg doch nicht in den Namenlosen Tagen geboren wurde, finde ich schon nicht ganz uninteressant. Aber horasischer Intrigantenstadl und die Modalitäten der Wahl von Tempelvorstehern in Zorgan hauen mich nicht vom Hocker, und der Praiosfestwettbewerb ist irgendwie auch komplett an mir vorbeigegangen (trotzdem Glückwunsch an alle Gewinner!). Die Artikel zur Fürstinnenwahl sind selbst für mich als Albernialiebhaber ein wenig zu ausführlich, für Teilnehmer des Allaventurischen Convents aber sicherlich ein Pläsier. Schlecht ist das alles aber keineswegs, nur nicht ganz oben auf der Liste dessen, was mich so interessiert. Andererseits muss das bei 16 Seiten Umfang auch gar nicht der Fall sein, und so lässt mich die Lektüre des Innenteils doch sehr zufrieden und in der Meinung bestärkt zurück, dass die Aufstockung des Innenteils ein echter Gewinn ist. Drittes Highlight.
Wirklich meckern muss ich nur hier: Liebe Botenredaktion: Keine Kleinanzeigen? Ich bin doch schwer enttäuscht. Was hätte man jetzt aus aktuellem Anlass alles machen können. Man denke etwa an …
DIE LANZERIN. In DIE LANZERIN lesen Sie Mond für Mond Erlebnisberichte vom Frontgeschehen in Wildermark und Schattenlanden. Aus der Sicht der reitenden Truppe und durch die Erinnerung einzelner Soldatinnen werden die größten kriegerischen Auseinandersetzung der jüngeren Geschichte in ihrer ganzen Dramatik deutlich. Anhand von Einzelschicksalen werden dem Leser die ungeheuren Strapazen und Opfer aufgezeigt, die der Krieg im Osten und im Herzen des Reiches 1019 – 1039 BF tagtäglich von den Soldatinnen und Offizierinnen forderte.
Als besonderes Extra in Band 1 enthalten: „Der Kessel von Ferdok. Veteraninnen erinnern sich an Lanzengänge mit dem Schwengelkönig“.
Bei regelmäßigem Bezug von DIE LANZERIN erhalten Sie als Gratiszugabe einen bemalten Nachbau der Kaiser-Rauls-Schwerter-Spange in Gold aus echt Weidener Eiche!
Vibart: Tja, lieber Josch, nicht lustig. Na ja, genau genommen, doch, dein Text ist lustig, aber leider nicht so lustig, wie ich die braune Kacke zwischen den DSA-Produkten immer noch ärgerlich finde. Egal, zum Thema: Das Swantje-Bild rockt, aber auch der Greif von Seite 5 gehört mit zu den dynamischsten Illustrationen, die DSA bisher hervorgebracht hat. Ansonsten gehen drei Seiten für die Neugründung einer Provinz völlig ok, und dass man das prinzliche Gerangel in einen Kasten ausgelagert hat für alle, die das aventurische Adelsgew…urstel keinen grünen Kreuzer interessiert, ist ein netter Zug. Habe ich eigentlich schon mal erwähnt, dass mir das dsa-typische „Wir spielen Sim-Adel und generieren einfach 26 W20-4 sinnfreie Blaublüter, die sich alle irgendwie nicht lieb haben“ inzwischen gehörig auf den Keks geht? Habe ich schon mal? OK, dann muss ich ja nicht noch einmal ausführlich erzählen, warum mich der unangemessen aufgeblasene „Wir wählen möglichst intrigenverseucht eine Braut“-Artikel wenig unterhalten hat. Aber es gibt sicher Spieler, die auf sowas stehen, deshalb muss man denen noch mal extra auf einer weiteren Seite die „politischen Hintergründe“ erklären. Die genießen das geradezu, oder? Sehr unterhaltsam wiederum das Interview (wäre schön, wenn Iskir am Schluss der undiplomatischen Tsamilla doch noch eine gelangt hätte). Und dass sich Wettbewerbsbeiträge von Fans hier wiederfinden ist auch eine gute Sache. Auch wenn ich die Kürzestgeschichte (?) aus dem Badehaus nicht kapiert habe. Keine Anzeigen? Verbrennt sie!!!
Salaza: Ich kann mich da meinen Kollegen größtenteils anschließen. Sehr schönes Bild Swantjes, Interessantes zu Olportsteinen, Rommilys und den Greifen – das sind meine Highlights. Das Interview mit dem letzten Hjaldinger hat mir dabei wirklich sehr gut gefallen. Bitte ruhig mehr Interviews! Das gibt in meinen Augen deutlich plastischere Persönlichkeitsbilder. Ich habe Iskir ja beneidet, da er den Schwertträger-Kill bekommen hat und nicht meine Heldengruppe – aber das Interview lässt ihn mir wieder deutlich positiver erscheinen. Seine Motivation scheint mir auch gut herausgearbeitet. Die Greifengeschichte verrät nicht allzuviel, aber das ist ja auch nicht nötig. Das Wesentliche ist aber drin, und mehr dürfte inneraventurisch dem Boten wohl auch nicht klar sein. Der Salamander zeigt, dass es auch in der Weißen Gilde demnächst interessanter wird. Mal sehen. Überall „Hader, Hader“ muss auch nicht sein, aber diesen monolithischen Block etwas zu weiten, finde ich dennoch gut. Albernia. Nun ja. Fand ich eher langweilig. Zu viel Adels-Gedöns, das ist nicht meins. Aber diese Häufung von seltsamen Adlerritter-Berichten in den Boten macht mich allmählich stutzig. Da ist doch was im Busch.
Wolke: Auch, wenn Salaza da versöhnlicher ist, was das Ende Gloranias und die Übergabe dieses beschissenen Schwertes angeht, ich gönne es dem blöden Hjaldinger immer noch nicht! *schmoll* Was mir nicht mehr als ein müdes Gähnen abringen kann, sind dagegen solche Meldungen wie die, dass der horasische Werftbaumeister am Kap – yay – eine Werft für die Uthuriagroßoffensive baut. *augenroll* Aber Greifen über Gareth! Yay! Ich will diese Quanionsqueste! Das Bild ist wirklich ziemlich toll. Mehr braucht man darüber glaube ich nicht zu sagen. Ebenfalls gut gefallen hat mir auch der intime Bericht zu Rommylis. Ich habe aus naheliegenden Gründen noch nicht ins Abenteuer geguckt, habe aber auch hier das Gefühl, eine vernünftige grobe Übersicht zu bekommen, ohne mich durchspoilern zu müssen, wenn ich was in der Gegend spielen möchte. Ansonsten war der Salamander mal wieder ein Highlight. Ich finde es ziemlich cool, dass Saldor Probleme bekommt. Ich bin wirklich gespannt, ob die weiße Gilde sich dazu durchringen wird, Saldor abzusägen (oder sagen wir vorsichtiger, wenigstens anzusägen). Könnte bestimmt noch etwas dauern, ist aber auf jeden Fall interessant.
MI und Chronologie
Josch: Schon irgendwie in Ordnung, was Umfang und Inhalt angeht, aber eher so lala, was den Bereich der abgedeckten Themen und Artikel betrifft. Gerade bspw. zu den Olportsteinen würde man doch jetzt gerne noch deutlich mehr wissen, um besser zu verstehen, was das eigentlich im Hintergrund abgeht bzw. welche zukünftigen Handlungsstränge hier bereits gesponnen werden. Die Gestaltung der MI empfinde ich weiterhin als die größte Baustelle des Boten. Gedenket also des vierfachen Hinweises des weisen Handijian Derfromold, der einst, im Angesicht der ihm von seinen Schülern zubereiteten Mahlzeit, die folgenden Worte wählte: „Bruderschwestern, ich habe vier gute Nachrichten für euch. Die erste lautet: Das kann besser werden. Die zweite: Das darf besser werden. Die dritte lautet: Das muss besser werden. Und die vierte schlussendlich: Das wird besser werden.“ Also preiset die Schönheit der Welt in Zukunft ruhig ausführlicher und informativer.
Salaza: Diesmal eine Menge zum Salamander, wobei das nicht ganz so entscheidende Informationen sind. Olportsteine könnten noch interessant werden, aber da fehlen mir weitere Informationen. Zur Quanionsqueste ist das Ende soweit erzählt, das reicht mir erstmal.
Vibart: Ja, die Olportsteine fand ich auch das eigentlich Spannendste. Ansonsten war es für mich klar erkennbar, dass man der neuen Devise „Mehr Information und Hintergrund, weniger Produktverweise“ auch weiterhin folgen will. Somit bin ich zufrieden. Ist euch „zufrieden“ schon genug, liebe Botenschreiber?
Wolke: Finde ich umfänglich völlig in Ordnung, und man kann es soweit ganz gut einordnen. Vielleicht wäre es noch ganz interessant gewesen, zu erfahren, ob geplant ist, die perverse Sekte des Namenlosen in absehbarer Zeit offiziell zu verwursten, oder ob die dem geneigen Spieler zur freien Verfügung überlassen werden.
Rücken
Josch: Zum Tippfleher ist hier bereits alles Wichtige gesagt worden.
Salaza: Schon wieder eine Intrige des Namenlosen – der ist im Band wirklich gut vertreten. Weshalb der Band auch erst im Jahr ’13 heraus kommt, und nicht mehr im Jahr ’12.
Vibart: Vedemmt! Na, macht nix. Ansonsten endlich mal wieder optisch Bewegung und Dramatik ohne wabbernde Busen. Tristan Denecke hat da mit seiner ersten Coverarbeit einen wirklich gelungenen Einstieg hingelegt.
Wolke: Verdemmt… o.O Stimmt, ist mir noch gar nicht aufgefallen, dass auf diesem Jahr immer ein leicht purpurner Schatten liegt. Aber Herr Deneckes Kuschelgreifi wird’s schon richten…
Fazit
Vibart: Für mich ein durchwachsener Bote, der aber noch in Ordnung geht. Die Amhas-Spielhilfe geht für mich als klares Highlight aus der Vielfalt hervor, während die Belohnungen für mich etwas enttäuschend bleiben. Die Qualität der Grafiken war diesmal ohne Ausnahme gut. Bei den Artikeln hingegen gab es klare Burner und Schlaftabletten. Insgesamt: 3+, weitermachen, das ging schon mal besser! Versetzung ist aber auf keinen Fall gefährdet.
Josch: Interessant, so können die Meinungen auseinandergehen. Einen Großteil der Detailbewertungen teile ich mit Vibart, aber mein Gesamtfazit fällt ganz anders aus. Alles in einem ein wirklich schöner Bote mit keinen wirklichen Ausreißern nach unten und drei Highlights, darunter der spürbar aufgepeppte Ingame-Teil. Das alles für unter vier Euro, in Farbe und bunt. Ich wüsste nicht, worüber ich groß meckern sollte, von daher gäbe es von mir, dem immer größer werdenden Anteil der Lehrer in unserer Leserschaft eingedenk, eine Eins mit Minuszeichen.
Vibart: Das schreit nach Drittkorrektur. Salazaaaaa!
Salaza: Öhm…verdammt. Jetzt muss ich mich wohl positionieren. Ich schwanke. Einerseits (und das hört sich jetzt wahrscheinlich schlimmer an als gewollt) finde ich den Boten nicht schlecht (bitte dran denken, ich bin Westfale. Unser höchstes Lob ist: „Is‘ ok“.), aber vom Hocker gehauen hat er mich auch nicht. Rommilys, Amhas und die Bilder sind dabei meine Highlights. Aber da kommt – natürlich unfairerweise – dem Boten etwas in die Quere, für das er nichts kann: Da ich Mit wehenden Bannern bereits besitze und die Dunklen Zeiten (leider) absehbar nicht bespielen werde, bringen mir persönlich beide Artikel nicht soviel. Die Kyrbluthaven-Seite sehe ich dann eher auf der „naja, was auch immer“-Seite, ähnlich die Belohnungs-Spielhilfe. Die ist nicht schlecht, aber irgendwie auch nicht so richtig etwas, was ich nochmal anschauen werde. Alles in allem ein solider Bote, der aber in meinen Augen nicht ganz an den letzten heranreicht, aber das zuletzt doch ansprechende Niveau hält. Notentechnisch würde ich zwischen 2 und 3 schwanken.
[Anmerkung der Redaktion: Leider musste Dr. Salaza vom Prüfungsausschuss des Nandurion-Kollegs die Lehrbefugnis sowie das Recht zum Tragen des „Dr. avent.“ entzogen werden, so dass bis auf Weiteres die Benotung Joschs als alleinseligmachende Wahrheit anzusehen ist. Dessen ungeachtet spricht die Redaktion Salaza ihr volles Vertrauen aus.]
Wolke: Ich denke, als herschendes Geschlecht Aventuriens ist das, was ich sage, am Ende sowieso ausschlaggebend… ^^ (Ihr solltet euch besser schnellstmöglich an Rondrigan wenden ;-)) Ich finde die Rommyliser Mark sowohl inhaltlich wie auch, was die Unterfütterung mit Fakten für den Neubeginn betrifft, wirklich, wirklich gut! Neben dem Erz(konservativen)zwerg. Dagegen stehen aber die Belohnungen und der perverse Kult … Ich schließe mich daher Salaza an, irgendwo zwischen 2 und 3, wobei ich eher zur guten Drei tendiere, weil die Glanzleistung den Rest nicht komplett rausreißt.
Zum Regelpunkt: Es zeigt sich, dass selbst die Autoren, die für DSA schreiben anscheinend die Regeln nicht mehr in der Fülle kennen oder aber ihnen die Grundlagen fehlen. Ich hatte mich auch über Waffen gewundert, die Manövererleichterungen geben und fand die irgendwie seltsam ohne das ich wusste warum. Aber ihr habt recht in DSA war es bis jetzt nicht üblich Waffen mit Manövererleichterungen anzubieten. Vielleicht nutzt der Autor dies privat so fern ist die Idee ja nicht. Hat nur eben ein wenig was von D&D oder so… glaube ich.
Bei der Rune zeigt sich, für den Kenner, wo das Problem liegt. Ich hätte es so gekauft weil ich 8 LeP für 7 Tage zu krass finde und ich die Regelung gut fand. Deshalb ist mir das auch nicht aufgestoßen. Da ich dann auch noch alle Regeln nach den Wegen irgnoriere und mir das so zurechtlege wie ich brache stört es mich nicht weiter. Aber wenn es auf der anderen Seite die Regeln gibt sollte man sie auch anwenden.
Frage an den Regelkenner: So wie die Regel jetzt mit der Rune ist, ist die doch echt doof oder? WS 3 für so einen Aufriss? Ist das nicht ein wenig schwach?
Huhu Schreckse,
der Nutzen einer erhöhten WS hängt natürlich stark davon ab, ob man mit sämtlichen Optionalregeln spielt oder nicht. Wenn man mit Zonensystem, den Auswirkungen von Wunden und der „Umkloppregel“ (=bei Entstehen einer Wunde Selbstbeherrschungsprobe erschwert um die Schadenspunkte über der WS; sonst kampfunfähig für w6-4 KR) spielt, ist die WS natürlich sehr viel wichtiger als ohne diese Optionalregeln. Und wenn du dir überlegst, dass die WS der halben Konstitution entspricht, ist eine Erhöhung der WS um 3 sonst nur durch den Kauf von 6 Punkten Konstitution zu erreichen und wie teuer das ist, kannst du dir ja vorstellen.
Ich weiß nicht, wie sehr du dich mit den Runen auskennst, daher erwähne ich auch nochmal, dass diese Runen ja bis zur nächsten Sonnenwende halten, also im besten Fall 6 Monde. Und alle 6 Monde 54 LeP auszugeben für einen solchen Effekt ist schon ziemlich kostengünstig.
Hoffe, dass hilft dir weiter 😉
LG
Curima
Gut, den Punkt mit der Wundschwelle habe ich.
Ich sehe da auch einen anderen Punkt, den ich gerade, als ich deine Kritik an dem Artikel las, in mir aufkeimte. Wie schon gesagt, ich fand den Artikel zu den Belohnungen gar nicht so schlecht. Aber schreckt so eine Kritik nicht im generellen neue Autoren irgendwie ab? Ich meine wenn man sich so was Schönes als „neuer“ Autor dann ausgedacht hat, dann möchte man es ja auch den anderen Spielern zugänglich machen. Das wird aber schwer wenn man Angst haben muss auseinandergenommen zu werden. Immerhin kann man ja nicht verlangen alle Regeln im Regal zu haben um was über DSA schreiben zu dürfen… Oder?
Gut der Verlag könnte ja alles gegenlesen, aber wie ich das so kenne heißt es dann ja immer, der Autor hat die Verantwortung für den Text. Also meine These, treiben „wir“ es vielleicht hier ein wenig zu weit? Wer hat dann schon Lust ein Artefakt oder irgendwas „Cooles“ zu beschreiben, wenn er nicht weiß, ob das ganze nicht totaler Bockmist ist und im das dann in den Kommentaren um die Ohren geschlagen wird…
Ich bin bei der ganzen Sache, insbesondere bei der „harschen“ Kritik zu der Regeleinhaltung immer skeptischer, ob das ganze irgendwie überhaupt sinnstiftend ist…
Besten Gruß
Ich denk mal, es muss sich da jeder Verantwortliche den Schuh anziehen, sowohl der Autor, der die Regeln nicht nachgeschlagen hat als auch der Redakteur, der das so durchgewinkt hat.
Und tut mir ja leid, aber wenn man im Boten eine offizielle Spielhilfe veröffentlicht wird, muss die regeltechnisch korrekt sein. Man hätte den Artikel auch ganz ohne Regeln aufziehen können und als Belohnungen lediglich Dinge nehmen können, wo man keine Regeln für nachschlagen muss (gab es in dem Artikel ja genug Beispiele). Aber wenn man sowas wie Waffen oder magische Runen aufgreift, können die nicht dem entsprechenden Regelband in so vielen Punkten eklatant widersprechen.
Mal davon abgesehen, hab ich 10 Minuten gebraucht, um die Regeln zu der Rune nachzulesen. Wenn der Autor bzw der Redakteur sich die nicht nehmen wollte, muss er auch damit leben, dass es da Kritik hagelt.
Vielleicht wäre es einfacher, in Zukunft bei sowas einen Disclaimer der folgenden Form hinzuzufügen: „Die folgenden Regelvorschläge weichen womöglich von den bisherigen Setzungen ab und sind als bloße Vorschläge zur Ergänzung zu verstehen, die nicht dem offiziellen zukünftigen Regelkanon angehören.“ Damit könnte man sich doch viel Ärger ersparen, oder?
@ Josch:
Also inoffizielle Regeln in offiziellen Publikationen? Nein danke. 😉
@Feyamius: Lieber das als offizielle Regeln in inoffiziellen Publikationen oder nicht-funktionierende offizielle Regeln in offiziellen Publikationen, die offiziell für viel inoffiziellen Ärger sorgen.
Wenn man sich nicht mit den DSA-Regeln zu Artefakten auseinandersetzen will, sollte man als DSA-Autor keine offiziellen Artefakte bringen.
Wenn man nicht weiß, was bei DSA an besonderen Waffen möglich ist, sollte man keine besonderen Waffen offiziell beschreiben.
So einfach ist das.
Na dann stellt sich doch mir die Frage, warum das so ist, dass die Autoren, die offizielle Regeln „erschaffen“ oder damit arbeiten diese anscheinend nicht kennen.
Und
Warum wird daruaf vom Verlag oder demjenigen der das annimmt kein Wert darauf gelgt?
Und abschließend
Warum schreibt „ihr“ vom Botendisput eigentlich nicht für den Boten oder arbeitet da Konstruktiv zu, immerhin schient „ihr“ ja eine Menge oder mehr Ahnung von dem Regel“wust“ zu haben.
😀
Regelrelevante Beiträge von mir willst Du nicht lesen, vertrau mir. Ich hab immer noch nicht den Umstieg von DSA2 verkraftet. 🙂 Von daher bin ich auch immer sehr nachsichtig, was Fehler in dieser Kategorie angeht.
Jo, ich habe damals bei der Intuition auswürfeln eine 1 gewürfelt und hatte nur Intuition von 10… das war auch zu hart für mich… 😀 genauso bei der Fingerfertigkeit… und dann wollten wir die blöden Eigentschaften auch nutzen und ich war voll am A***h 😀
Hättest Du dann nicht Werte von 8 gehabt? Oder hast Du damals wenigstens noch Eigenschaftswerte ausgetauscht?
Angesichts dessen, dass nicht jede Regel bei DSA in ihrer Umsetzung auch wirklich sinnvoll ist, geschweige denn am Spieltisch auch funktioniert (eine steile These, ich weiß, aber ich glaube, auch wenn jeder möglicherweise Einzelbeispiele anders beurteilen würde, dürfte ich doch vermutlich eine breite Mehrheit finden, die diese generelle Einschätzung so teilen würde *behaupt*), finde ich es noch nicht einmal schlimm, wenn man tatsächlich in offiziellen Publikationen Regeln über den Haufen wirft und durch praktischere ersetzt. Nur bekomme ich leider immer wieder den Eindruck, dass sich die Autoren neuer Regeln (oder Regelanwendungen) so viele Gedanken leider gar nicht machen, also nicht bewusst und absichtlich gegen existierende Regeln verstoßen, sondern gar nicht wissen, dass sie es überhaupt tun. Da wirkt vieles wie ein spontaner Schnellschuss, weil es einem halt in dem Moment als gute Idee erschien und man sich gar keine Gedanken drüber gemacht hat, wie die offizielle Regelsituation eigentlich ausschaut. Ich habe also nix gegen einen Verstoß gegen existierende Setzungen, mich stört aber, dass diese im Rahmen offizieller Publikationen nicht klar als absichtliche Änderung kommuniziert und nachvollziehbar begründet werden, sondern immer wie ein Unfall oder auch völlige Stümperei wirken.
Du sagst es, Bruderschwester 🙂
Bei der Karte zu Amhas fand ichs auch ein wenig schade, dass da kaum richtige Anhaltspunkte waren, wo nun genau die bezeichneten Orte liegen. Wäre schön, wenn unterm Bild nicht „von N.N.“ stehen würde, sondern mein Name *g* Dies ist meine erste Map für Ulisses, bei der ich mich versucht habe, an deren Richtlinien zu halten. Dank ein paar kleineren Beschreibungen im Internet habe ich da dann noch das ein oder andere hinzugefügt und hoffe, dass ich ihr dadurch den Touch gegeben habe, die sie für DSAler auch haben sollte 🙂 Hat jedenfalls Spass gemacht, der Stadt ein Gesicht zu verleihen.
Ich möchte eine Lanze brechen für den Albernia-Artikel und das aventurische Adelsspiel: Schon beim Lesen kann ich mir vorstellen, was das für ein Spaß auf dem Allaventurischen Konvent gewesen sein muss, auch wenn ich schon seit einigen Jahren nicht mehr da war. Bitte auch in Zukunft mehr davon. Zusammen mit Darpatien, Quanionsqueste und Iskir der beste inneraventurische Teil seit langem. Der Farbteil kann meinetwegen mal wieder eingestellt werden.