Nach den drei Bänden über die Magierakademien Aventuriens erschien nun im Februar 2013 mit Klingentänzer auch ein Quellenband zu den Kriegerakademien und Schwertgesellen-schulen des Kontinents. Das Buch entstand unter der Redaktion von Martin Schmidt und Alex Spohr und gibt auf 184 Seiten Einblick in die Ausbildung von Kriegern und Schwertgesellen. Diese Rezension widmet sich der Frage, wie gut der Band gelungen ist, ob eine Kriegerakademie als Abenteuerschauplatz taugt und für wen sich der Kauf von Klingentänzer lohnt.
Anmerkung: Da alle Beschreibungen horasischer Akademien und Schwertgesellenstile Spoiler für die Königsmacher-Kampagne enthalten, welche die Rezensentin gerade spielt, ist dankenswerterweise Sedef ibn Feyhach eingesprungen und hat die horasischen Institute unter die Lupe genommen.
Optik
Zunächst mal ein Blick auf die Äußerlichkeiten: Optisch ist der Band sehr schön geworden. Das Titelbild von Verena Schneider gefällt mir sehr gut. Die beiden Kämpfer wirken dynamisch, im Hintergrund gibt es noch eine Rondrastatue und den Eingang in eine mysteriöse Ruine zu sehen – sehr schön. Auch im Inneren des Buches finden sich viele, viele neue Bilder, die mich (fast) alle überzeugen können. Besonders positiv sind mir in vielen Kapiteln die beispielhaften Zeichnungen eines typischen Akademieabgängers/Schwertgesellen aufgefallen. Auch die Wappen, Schwertgesellenringe und dergleichen finde ich gut. Jetzt kann man im Spiel auch mal beschreiben, was der Held denn so am Finger hat, statt einfach nur „…und an der Hand seht ihr den Schwertgesellenring des Fedorino-Stils“ zu sagen. Leider gibt es auch wieder (wie schon im KKK) das scheinbar unvermeidliche Bild der Kriegerin im Kettenhemd mit wehendem, langem Haar (S. 169), bei dem sich mir quasi sofort schmerzhaft die Kopfhaut zusammenzieht, wenn ich mir das in der Praxis vorstelle. Wer einmal als Mensch mit längeren Haaren auch nur an einer Person mit Kettenhemd vorbeigegangen ist, weiß, was ich meine.
Im Layout gibt es gegenüber vorigen Bänden eine kleine Änderung: In der Fußzeile befindet sich jetzt nicht mehr nur die Seitenzahl, sondern auch der Titel des Buches und des aktuellen Kapitels. Gefällt mir, da es mehr Übersicht bringt.
Aufbau
Nach einem kurzen Vorwort folgt zunächst ein allgemeiner Teil über Kriegerakademien. Auf 9 Seiten erhält der Leser hier übergreifende Informationen zu den Kriegerschulen, ehe dann die einzelnen Akademien folgen. Der zweite Teil, in dem es um die Schwertgesellenschulen geht, ist ähnlich aufgebaut: Nach 5 Seiten allgemeiner Einleitung folgen die einzelnen Schwertgesellenstile. Am Ende gibt es noch einen Teil, der sich mit der Gründung einer eigenen Schwertgesellenschule befasst. Den Abschluss bilden Regelwerte zu den neu im Buch enthaltenen Professionen, Medienhinweise (Literatur, Musik, Filme, etc.) sowie Hinweise auf DSA-Publikationen zum Thema Krieger und Schwertgesellen. Zuletzt folgt, hurra, der Index.
Über die Kriegerakademien
Dieser Teil beinhaltet Angaben zum Ursprung des Kriegertums, zum typischen Aufbau einer Kriegerschule, dem üblichen Tages- und Jahresablauf, der Länge der Ausbildung und zu den typischen Bewohnern einer Akademie. Es folgen Informationen zum Kriegerbrief und einige Absätze zur Profession des Kriegers.
Hätte ich das Buch nicht als Rezensionsexemplar erhalten, sondern im Rollenspielladen durchgeblättert, hätte ich es nach diesem Text wohl wieder ins Regal gestellt. Zwar sind die Beschreibungen der Örtlichkeiten und Personen in Ordnung, ansonsten wird aber unglaublich viel Platz mit Nichtigkeiten und Plattitüden gefüllt. Sätze wie „Der Akademieleiter benötigt ein Talent zum Organisieren“ (sinngemäß), „Damit der Lehrbetrieb einer Akademie möglichst reibungslos funktioniert, müssen bestimmte Aufgaben erfüllt werden“ oder „Die wohl unbeliebteste Tätigkeit ist das Reinigen der Aborte […]“ ließen beim Lesen die Frage aufkommen, ob Ulisses neuerdings Captain Obvious als Ghostwriter beschäftigt. Dazu kommen auch inhaltlich einige Ungereimtheiten: Zum Beispiel dauert die Ausbildung laut diesem allgemeinen Teil immer 10 Jahre und beginnt im Alter von 8-10 Jahren – in den Beschreibungen der Akademien finden sich hingegen auch Ausbildungszeiten von 6 Jahren (Baburin, Mengbilla) oder 7 Jahren (Rommilys), womit dann theoretisch ein 14-Jähriger bereits ausgebildeter Krieger sein könnte – laut WdH liegt aber das Startalter eines Helden mit zeitaufwändiger Profession bei mindestens 19. Solche Abweichungen fände ich zwar eigentlich nicht weiter schlimm, dann sollte man aber nicht im Einleitungsteil derart allgemeine Angaben machen. Ich persönlich – aber das mögen Andere abweichend beurteilen – finde auch die Bezeichnung „Jünglinge“ für die kleinsten Schüler irgendwie unglücklich. Wie redet man denn dann die weiblichen Schüler an? Jüngling Alrike? Jünglingin Alrike? Klingt irgendwie alles doof. Da fand ich z. B. den an einer der Akademien verwendeten Begriff „Frischlinge“ besser. Außerdem bleiben viele Angaben sehr allgemein gehalten. Beispielsweise hätte ich mich sehr dafür interessiert, was denn genau die Aufnahmebedingungen für einen Schüler an der Kriegerakademie sind, doch dazu wird außer schwammigen Begriffen wie „körperliche und geistige Voraussetzungen“ kaum etwas gesagt. Besser gelungen ist der Teil zum Kriegerbrief, der konkret angibt, wie ein solcher denn nun aussieht.
Richtig aufgeregt habe ich mich aber darüber, dass dieses Buch den Krieger weg vom archetypischen Bild bringen will (und im Vorwort steht, dass es „den Krieger“ ebenso wenig gibt wie „den Magier“) und dann in der allgemeinen Einleitung so Sachen bringt wie „die kleinen Seminarräume sind unbeliebt, finden in ihnen doch die theoretischen Unterweisungen […] statt“ oder „Jünglinge […] müssen Spott und Bosheiten der älteren Jahrgänge ertragen, bis sie sich Respekt verschafft haben oder selbst auf die nächsten Jahrgänge herabblicken können.“ Genau. Alle Krieger sind einzigartig – aber Jüngere piesacken tun sie trotzdem ALLE und Theorie pauken finden sie trotzdem ALLE scheiße. Argh.
Die am Ende folgende Seite zum Krieger als Helden mit tollen Überschriften wie „Krieger sind einzigartig“ und „Krieger sind vielseitig“ beinhaltet in vielen Worten nochmal den Fakt, dass Krieger vielseitig geschulte Einzelkämpfer sind, die sich von Söldnern, Schwertgesellen und Rondrageweihten unterscheiden. Wie man diese bahnbrechende Erkenntnis nun aber am Spieltisch und bei der Generierung praktisch umsetzen kann, findet keine Erwähnung.
Mein Fazit zu diesem allgemeinen Teil: Am besten den Absatz zum Kriegerbrief lesen und den Rest überspringen. Dass es in einer Kriegerakademie eine Waffenkammer, einen Fechtsaal, Schlafräume sowie üblicherweise Lehrmeister, Gesinde und einen Heiler gibt, kann man sich auch von selber denken.
Die Kriegerakademien im Einzelnen
Die Beschreibung der Akademien folgt, ähnlich wie in den Magierakademiespielhilfen, einem festen Schema. Nach einem einleitenden Kasten folgt ein Absatz zur Geschichte der Akademie, danach einer zum Leben und zur Ausbildung an der Akademie, gefolgt von Informationen zur Ausprägung der Prinzipientreue. Im Gegensatz zu der MASH-Reihe gibt es zwar keine Gebäudepläne, aber trotzdem eine Beschreibung der Örtlichkeiten. Es folgen Personen der Akademie, ein Absatz zu Abgängern der Schule sowie schlussendlich Vorschläge zur Verwendung der Akademie im Spiel, Geheimnisse und Szenariovorschläge. Auch die bekannten grauen Kästen mit „Wie denkt … über …“ sind vorhanden.
Zu den verschiedenen Kriegerakademien, die auf jeweils 5 Seiten des Buches beschrieben werden, gibt es sicherlich einiges zu sagen. Da diese Rezension aber nicht länger werden soll als das besprochene Werk, werde ich einfach mal dem Beispiel des Kollegen Vibart in seiner Rezension zu Stätten okkulter Geheimnisse folgen und die Akademien nach einem festen Schema bewerten. Wem auch das zu ausführlich ist, der folge bitte dem Link zur kürzeren Zusammenfassung.
Zur Zusammenfassung der Kriegerakademien
1. Akademie zu Ehren Anshags von Glodenhofs in Arivor
Die Akademie in 3 Worten: rondrianisch, ritterlich, tugendhaft
Persönlicher Eindruck: Das Herz von Arivor, ein schöner Widerspruch der Traditionen gegen den Wertverfall und die „Moderne“ des Horasreiches. Zusätzlich gibt es eine Professionsvariante für Krieger, die schon bei Ende ihrer Ausbildung den Ardariten beitreten.
Das Beste an der Akademie ist …
… ihr Gegensatz zu ihrer Umgebung und gleichzeitig ihre Einbindung in die Rondrakirche und das Machtgefüge des Horasreichs.
Das Schlechteste an der Akademie ist …
… ihr Wahlspruch, den man eher mit „immer männlich, immer treu“ übersetzen müsste.
Spontane Bewertung: 7 von 9 Rondraakoluthen.
2. Kriegerschule Keshal Hashinnah zu Baburin
Die Akademie in 3 Worten: matriarchalisch, vielseitig, geachtet
Persönlicher Eindruck: Aranische Akademie für größtenteils Adlige oder Reiche, die ihre Absolventen als Nachfolger des Heiligen Leomar sieht. Die Beschreibung aus Wege der Helden wird hier ausführlicher gestaltet und mit ein paar NPCs und Abenteuerideen versehen. Das liest sich alles nett, kann mich aber nicht wirklich begeistern. Dazu hätten mir noch ein paar Ideen und Details gefehlt, die die Akademie wirklich lebendig wirken lassen.
Das Beste an der Akademie ist …
… die recht umfangreiche Ausarbeitung von Geheimnissen und Abenteuerideen, die auch auf die aktuelle Lage Araniens Bezug nehmen.
Das Schlechteste an der Akademie ist …
… der Absatz zur Ausprägung der Prinzipientreue, in dem mit vielen Worten wenig Konkretes gesagt wird.
Spontane Bewertung: 5 von 9 Streitwagen.
3. Akademie Schwert und Schild zu Baliho
Die Akademie in 3 Worten: ritterlich, rondrianisch, rückständig
Persönlicher Eindruck: Klassisch weidensche, sehr auf die alten Tugenden und Fertigkeiten bedachte Akademie, kommt sympathisch rüber (schönes Detail: der alljährliche Gedenkdienst für die ehemaligen Konkurrenten aus Wehrheim). Leider aber auch hier im Vergleich zu Wege der Helden nur wenig Neues, auch die NPCs (alles schlachterprobte, raubeinig-herzliche Rittemeister) sind zwar nett, aber nicht sonderlich originell.
Das Beste an der Akademie ist …
… die recht detaillierte Schilderung des Unterrichts.
Das Schlechteste an der Akademie ist …
…, dass nur einer der Abenteuervorschläge überhaupt als etwas zu bezeichnen ist, was sich ein Spielleiter nicht kurz selbst zusammenimprovisieren kann.
Spontane Bewertung: 5 von 9 Ogerschellen.
4. Herzogliche Kriegerakademie zu Elenvina
Die Akademie in 3 Worten: konservativ, im Niedergang
Persönlicher Eindruck:
Hm… traditionsbewusst, rondragefällig, an alten Tugenden festhaltend … ich hatte doch Baliho schon zu Ende gelesen? Ach nee, wir sind schon bei Elenvina. Ist nur leider irgendwie das Gleiche in grün, nur dass die konservative Haltung anscheinend in den Nordmarken schlechter ankommt als in Weiden.
Das Beste an der Akademie ist …
… der Abenteuervorschlag um den Shinxir-Kult.
Das Schlechteste an der Akademie ist …
…, dass die eigentlich schöne Kulisse einer im Niedergang begriffenen Akademie mit Geldproblemen leider in den Geheimnissen und Szenariovorschlägen so gar nicht aufgegriffen wird.
Spontane Bewertung: 4 von 9 leeren Hallen.
5. Kriegerschule der Hohen Kriegskunst zu Eslamsgrund
Die Akademie in 3 Worten: stolz, elitär, reich
Persönlicher Eindruck: Reiche, immer gut ausgestattete Schule, die vor allem Adligen zugänglich ist und arrogante Abgänger mit Standesdünkeln heranzieht. Viel Wert wird auf Kriegskunst gelegt – leider gibt es keine Angaben darüber, wie diese den Schülern nahegebracht wird oder welche Taktiken besonders angesehen sind. Da reicht dann auch das hübsche Bild einer taktischen Besprechung nicht aus, um diesen Mangel wieder gutzumachen. Die Abenteuervorschläge und Geheimnisse (ein entführtes Pferd, eine heimliche Liebschaft und eine Lehrmeisterin, die früher mal Räuberin war) sind leider auch nicht besonders spannend. Insgesamt ziemlich öde.
Das Beste an der Akademie ist …
… mit Voltan von Sturmfels wenigstens eine interessante Meisterfigur.
Das Schlechteste an der Akademie ist …
… die gähnende Langeweile, die mich beim Lesen der Beschreibung überkam.
Spontane Bewertung: 3 von 9 frisch polierten Rüstungen.
6. Institut der Hohen Schule der Reiterei zu Gareth
Die Akademie in 3 Worten: lokalpatriotisch, turniererfahren, alteingesessen
Persönlicher Eindruck: Vielleicht ist es einfach unglücklich, dass vier mittelreichische Akademien direkt aufeinander folgen, aber: Die Ähnlichkeiten zu den vorherigen Schulen sind doch sehr groß, und im Gegensatz zu Baliho oder Elenvina weist Gareth keine Besonderheiten auf – Turniere werden schließlich von fast allen Kriegern besucht. Die Beschreibung weckt in mir leider nicht den Wunsch, die Akademie ins Spiel einzubringen. Die Ausführungen zu den Turnieren sind interessant und praktisch, haben aber an sich nichts mit der Akademie zu tun. Auch die Szenarioideen und Geheimnisse finde ich eher langweilig. Eine heimliche Teilnahme an einem Turnier, Mutproben im verlassenen Park oder mysteriöse Gestalten auf den Dächern, die eventuell gefährlich sein könnten – das sind für mich alles keine Ideen, die speziell auf die Akademie zugeschnitten sind und diese spannender machen. Anmerkung am Rande: Das Wappen wird mit einem Fuchs und einem Pferd beschrieben, auf der Zeichnung abgebildet sind aber vier Lanzen.
Das Beste an der Akademie ist …
… der Turnierkalender, der die wichtigsten aventurischen Turniere und Turnierdisziplinen vorstellt.
Das Schlechteste an der Akademie ist …
…, dass sie durch nichts wirklich heraussticht.
Spontane Bewertung: 3 von 9 Turnierlanzen.
7. Schule Ruadas Ehr in Havena
Die Akademie in 3 Worten: eingeschworen, uralt, alberniatreu
Persönlicher Eindruck: Eine weitere disziplinierte, militärische, vor allem von Adligen besuchte Kriegerschule. Dass sie in Albernia steht, wird zwar erwähnt, trotzdem gibt es kaum Unterschiede zu den übrigen mittelreichischen Akademien. Hier fehlt mir eindeutig das albernische Flair.
Das Beste an der Akademie ist …
… die Angabe zum Stipendienprogramm und das Auswahlverfahren hierfür.
Das Schlechteste an der Akademie sind …
… die absolut uninspirierten Szenarioideen und Geheimnisse (ein geheimes Duell, schon wieder eine Mutprobe im verlassenen Stadtpark und ein magiedilletantischer Schmied, dem eine Lehrmeisterin Übles will). Um den Kollegen Vibart zu zitieren: Schnarch…
Spontane Bewertung: 3 von 9 bennaintreuen Abgängern.
8. Kriegerakademie Mutter Rondra auf Hylailos
Die Akademie in 3 Worten: Ungewöhnlich, gradlinig, heimatverbunden
Persönlicher Eindruck: Stark mit den Zyklopeninseln und ihren Eigenheiten verbundene Schule, die sich hierdurch von anderen Akademien unterscheidet. Viele sehr schöne Ideen, wie etwa der Amphorengang, bei dem der Kadett über selbige balancieren muss, um sein Gleichgewicht zu verbessern.
Das Beste an der Akademie ist …
…, dass sie WIRKLICH anders ist als alle anderen Akademien. Es gibt nichts Ähnliches.
Das Schlechteste an der Akademie sind …
… die Szenarioideen. Die Ideen sind zwar nette Ereignisse, sind als Aufhänger eines Szenarios in meinen Augen nicht ausreichend.
Spontane Bewertung: 8 von 9 Amphoren.
9. Kriegerschule Rabenschnabel zu Mengbilla
Die Akademie in 3 Worten: hart, unfreundlich, untypisch
Persönlicher Eindruck: Eine ungewöhnliche Kriegerakademie, getragen zu jeweils einem Drittel von der Söldnergilde, der Boronkirche und dem Großemir Mengbillas. Die Schüler sind während und nach ihrer Ausbildung einem der drei Träger zugeordnet und verpflichtet. Die dort ausgebildeten Krieger haben eher Söldnermentalität, aber durchaus ihre eigenen Prinzipien, die sie einhalten. Kämpfer mit Ehrenkodex, die aber an Boron/Kor statt an Rondra glauben und auch Armbrüste und Gift benutzen: vielleicht nicht jedermanns Sache, aber mir gefällt diese untypische Schule.
Das Beste an der Akademie sind …
… die drei verschiedenen Träger, die in ständiger Konkurrenz zueinander stehen. Das schlägt sich auch in den NPCs nieder.
Das Schlechteste an der Akademie sind …
… leider ein weiteres Mal die Szenario-vorschläge/Geheimnisse. Eine Liebschaft zwischen Lehrer und Schüler, ein alter echsischer Korschrein im Keller, ein in der Akademie aufbewahrtes novadisches Relikt: Das ist alles ganz nett, aber schreit für mich leider nicht nach „ja, geil, lass mich ein Abenteuer dazu machen!“
Spontane Bewertung: 7 von 9 Rabenschnäbeln.
10. Rondragefällige und Theaterritterliche Kriegerschule der Bornischen Lande zu Neersand
Die Akademie in 3 Worten: naturverbunden, götterfürchtig, zäh
Persönlicher Eindruck: Die Akademie im unwirtlichen Neersand legt bei ihrer Ausbildung nicht nur Wert auf Kampfkraft, sondern auch auf das Überleben in der Natur, alte Legenden der Region, den Umgang mit Feenwesen und die Ergebenheit zu Rondra und Firun. Die Abgänger der Schule sind hart drauf, aber einem Fest nie abgeneigt. Sympathische, bodenständige Schule – gefällt mir.
Das Beste an der Akademie sind …
… die Szenarioideen, die tatsächlich Lust machen, aus ihnen ein Abenteuer zu stricken. Ein Gnom in der Waffenkammer, die Begegnung mit einem mit der Akademie befreundeten Biestinger und die in gefährliche Rachegelüste verstrickte Lehrmeisterin – damit kann man doch mal was anfangen.
Das Schlechteste an der Akademie ist …
… eigentlich nichts, was mir besonders aufgefallen wäre.
Spontane Bewertung: 8 von 9 Borndornen.
11. Freie Kämpferschule der Trutzburg zu Prem
Die Akademie in 3 Worten: praxisnah, thorwalsch, seekampforientiert
Persönlicher Eindruck: Akademie, die Thorwaler in deren typischen Talenten ausbildet: Hiebwaffen, Wurfbeile, Kampf auf Schiffen. Die Ausbildung erfolgt auf landestypische Weise, die Prinzipientreue ist auch sehr schön passend zur Thorwalerkultur beschrieben. Sehr schön! Gut gefallen hat mir auch, dass der Kriegerbrief als Hautbild erfolgt. Das mir bis dato noch nicht bekannte Wortspiel (der thorwalsche Name der Akademie lautet Harvard) ist schon in Unter dem Westwind vorhanden und kann somit dem hiesigen Band weder zu Lob noch Schande gereichen. 😉
Das Beste an der Akademie ist …
… die schöne Einbindung in den Hintergrund Thorwals, wie z. B. der Swafnirgeweihte Jurge Swafnirsgrehd als Lehrer, und das Eingehen auf den horasisch-thorwalschen Seekrieg.
Das Schlechteste an der Akademie ist …
… leider, leider wieder einmal die ziemliche Einfallslosigkeit der Szenarioideen und Geheimnisse. Ein Kind, das versehentlich in ein Geschützziel klettert, ein Krakenmolchangriff bei der Abschlussprüfung und eine ziemlich belanglose Vater-Sohn-Konkurrenz … gähn. Das mindert meine Freude an der ansonsten sehr gelungenen Akademiebeschreibung dann doch.
Spontane Bewertung: 7 von 9 Wurfäxten.
12. Königliches Kriegerseminar zu Punin
Die Akademie in 3 Worten: geschichtsträchtig, almadanisch, gastlich
Persönlicher Eindruck: Im Gegensatz zu Havena ist es hier meiner Meinung nach besser gelungen, der Akademie ein Lokalkolorit zu verschaffen. Details wie die typisch almadanische Siesta, die immer wieder auftretenden Probleme mit Fehden verfeindeter Familien etc. zeigen einen deutlichen Bezug zu Almada. Auch der lange Absatz zur Geschichte der Akademie ist interessant. Und schön, dass es mal eine Kriegerschule gibt, die nix gegen Besucher hat.
Das Beste an der Akademie sind …
… die NPCs und deren Geheimnisse, die mir tatsächlich Lust auf ein Abenteuer an der Akademie machen.
Das Schlechteste an der Akademie ist …
…, dass die Zeichnung der Kriegerin aus Punin zwar sehr hübsch ist, deren Kleidung und Bewaffnung aber doch eher wie die einer Streunerin oder Taugenichtsin anmutet.
Spontane Bewertung: 8 von 9 Streitrössern.
13. Kriegerschule Feuerlilie zu Rommilys
Die Akademie in 3 Worten: traviagefällig, notdürftig, lebensnah
Persönlicher Eindruck: Meiner Meinung nach eine der besten Akademiebeschreibungen des Bandes. Die zerstörte und sich langsam im Wiederaufbau befindliche Schule, die sich den schweren Zeiten anpasst und eng mit der Stadt und der Mark verbunden ist, gefällt mir sehr. Der Wandel der Schule durch das Jahr des Feuers und die Wildermarkkampagne wird berücksichtigt, so dass die Beschreibung nicht nur eine Momentaufnahme ist. Die Art und Weise der Ausbildung sowie die Besonderheiten der Prinzipientreue sind nachvollziehbar wiedergegeben, auch die NPCs finden mein Gefallen.
Das Beste an der Akademie ist …
… die zwergische Schmiedin, die unter den Menschen Schutz vor den Heiratsgesuchen ihrer Sippe sucht.
Das Schlechteste an der Akademie ist …
…, dass man meiner Meinung nach bei den ganz passablen Abenteuerideen noch mehr aus dem Setting hätte rausholen können. Und dass ich leider keine Zeit und Kapazitäten habe, um einen Rommilyser Krieger zu spielen. 😉
Spontane Bewertung: 8 von 9 Herdfeuern.
14. Kämpferschule Ugdalfskronir in Thorwal
Die Akademie in 3 Worten: fortschrittlich, heimatverbunden, militärisch
Persönlicher Eindruck: Die zweite thorwalsche Akademie gefällt mir nicht so gut wie Prem. Zwar finden sich brauchbare Angaben zur Ausbildung, zu den Prinzipien und zur Schule im Spiel, jedoch wirkt die Beschreibung auf mich weniger lebendig. Ich hätte mir auch gewünscht, dass auf manche Umstände – z. B. die Tatsache, dass hier für ein Heer ausgebildet wird, dessen Sinn vom halben Land, nämlich dem Norden, gar nicht eingesehen wird – noch eingegangen wird. Der etwas flapsige Schreibstil passt zwar zu Thorwal, fällt aber irgendwie im Gegensatz zu anderen Kapiteln aus dem Rahmen.
Das Beste an der Akademie sind …
… die Infos zum Kriegerbrief und die NPCs, die mir alle gut gefallen.
Das Schlechteste an der Akademie ist …
…, dass die Szenarioideen … jaaah, schlagt mich halt! Leider sind die bei so vielen Akademien der Schwachpunkt, aber hier regt es mich auch schon wieder auf. Die Szenarioideen sind nichts als scheinbar spontan hingeworfene Ideen (ein mysteriöser Raum mit Leichen im Keller, aber was die da zu suchen haben, darf sich der Spielleiter bitte schön selber ausdenken; eine Amphore mit einem „Hranngar-verdorbenen Schrecken“ drin – das is doch doll, wer braucht schon genauere Angaben oder gar Werte? – usw.). Und dass so etwas wie „ein Schüler verschätzt sich beim Klettern und muss aus der Klippe gerettet werden“ überhaupt als Szenarioidee in diesem Buch stehen darf, ist wirklich hanebüchen. Da liest man in der Beschreibung über die Versuche der Akademie, die Orks mehr in die Stadt zu integrieren, über einen sehr interessanten Lehrer, der wohl sein Herz an eine Fee verschenkt hat, dazu kommen allgemeine thorwalsche Mysterien wie die Hjalwara oder die Suche nach einem Ersatz für Grimring – und als Abenteueridee kriegt man einen Schüler im Kliff und einen nicht näher definierten Kellerraum. Argh.
Spontane Bewertung: 4 von 9 Schildwallen…wällen … na, ihr wisst schon.
15. Akademie der Kriegs- und Lebenskunst zu Vinsalt
Die Akademie in 3 Worten: horasisch, tugendhaft, gebildet
Persönlicher Eindruck: Nomen est omen. Die Akademie bringt Krieger hervor, die sich in der aktuellen horaischen Gesellschaft bestens auskennen, ohne dabei traditionelle Werte aufzugeben.
Das Beste an der Akademie ist …
…, dass sie eine echte Alternative zu Stutzern und Schwertgesellen ist, wenn eine Kombination aus horasischer Lebensweise und Kämpfer gesucht wird.
Das Schlechteste an der Akademie ist …
… dass sie sich kaum von den Vinsalter Schwertgesellen und Offizieren unterscheidet. Ihr fehlt etwas wirklich Eigenes.
Spontane Bewertung: 5 von 9 Lebenskünstlern.
16. Akademie Rondras Schwertkunst in Winhall
Die Akademie in 3 Worten: kühn, selbstlos, volksnah
Persönlicher Eindruck: Mit dem Haus Conchobair eng verstrickte Akademie, an der fast nur Albernier ausgebildet werden. Durch die Zerstörung der Schule bei dem Orkangriff 1026 BF und den Wiederaufbau, bei dem auch die Schüler mit anpacken müssen, sind die Krieger aus Winhall selbstlos und genügsam. Gleichzeitig versucht man, dem Schwertkönig nachzueifern und besonders tollkühn und rondragefällig zu sein.
Das Beste an der Akademie ist …
… die detaillierte Beschreibung der Aufnahmeprüfung. Das fehlt mir bei vielen anderen Schulen.
Das Schlechteste an der Akademie ist …
…, dass auch hier ein Vorschlag wie „die Schüler der Akademie könnten eine Räuberbande jagen“ (boah, DAS ist ja mal ne frische Idee!!111elf) als ernstgemeintes Szenario seinen Weg ins Buch gefunden hat.
Spontane Bewertung: 5 von 9 Schwertkönigen.
17. Schule des Drachenkampfes zu Xorlosch
Die Akademie in 3 Worten: uralt, angesehen, zwergisch
Persönlicher Eindruck: Die einzige zwergische Kriegerakademie hebt sich natürlich schon deshalb von den übrigen Schulen ab, weil hier nun eben Zwerge im Drachenkampf geschult werden. Sich von den anderen Schulen zu unterscheiden, ist also nicht schwer. Die Beschreibung ist trotzdem gelungen und fügt dem schon recht langen Text im Wege der Helden noch viel Neues hinzu. Dass der Kriegerbrief in Form eines Brandmals erteilt wird, ist schön und passend, es gibt ein großartiges Bild von Zwergen beim Übungskampf gegen ein Drachenmodell – gute Beschreibung.
Das Beste an der Akademie sind …
… die NPCs, die mir allesamt sehr gut gefallen. Besonders der „Angroscho für alles“ hat es mir angetan.
Das Schlechteste an der Akademie ist …
…, dass man leider eine Zwergengruppe braucht, um in der Akademie wirklich mal spielen zu können. Und dass ich die Andeutung über andere, längst ausgelöschte Zwergenkriegerschulen im Geschichtsteil eigentlich gern in einem Szenario verwurstet gesehen hätte.
Spontane Bewertung: 7 von 9 Wurmspießen.
18. Kleine Akademien
In diesem Teil werden drei kleine Kriegerschulen vorgestellt.
Die Drachenstreiter-Akademie zu Birkholt wurde vor wenigen Jahrzehnten mit dem hehren Ziel gegründet, Drachentöter auszubilden. Ernüchtert musste man feststellen, dass dies nicht so einfach ist. Heute kämpft die Akademie in einem halbverfallenen Gutshof um Lehrmeister, Ausbildungsmaterial und Unterstützung – eine leicht skurrile, aber irgendwie sympathische Truppe.
Die Festumer Kavaliersakademie hingegen blickt auf eine längere Geschichte zurück und hat sich im Laufe der Zeit zu einer vor allem von Bürgerlichen besuchten Schule entwickelt. Die Schwerpunkte liegen im Reiterkampf und in der modernen Kriegsführung. Ich finde die Beschreibung ganz nett, für mich ist die Akademie aber die uninteressanteste des Bornlands.
Mit der Rondraschule der Universität zu Methumis wird dann auch die jüngste Kriegerschule Aventuriens vorgestellt. Diese wurde erst 1008 BF gegründet und ist an die Herzog-Eolan-Universität angegliedert. Gelehrt wird dort vor allem rondragefälliger Zweikampf und theoretische Kriegsführung, wobei ein in Methumis ausgebildeter Krieger auch mit einer recht hohen Allgemeinbildung aufwarten kann. Die Verbindung zwischen Universität und Kriegerschule finde ich gelungen.
Die Hohe Schule der Reiterei zu Neetha bildet stolze und ehrenhafte Krieger aus und bietet die Möglichkeit, einen Krieger aus dem wilden Süden des Horasreiches zu spielen – temperamentvolles Pferd gleich inklusive.
Die Kriegerakademien – Eindruck in weniger Worten
Die Beschreibungen der einzelnen Kriegerschulen sind sehr unterschiedlich ausgefallen. Einige ließen beim Lesen sofort den Wunsch aufkommen, einmal einen Helden aus dieser Akademie zu spielen oder ein Abenteuer dort zu platzieren. Andere sind recht langweilig, belanglos oder einander sehr ähnlich. Es fällt auf, dass gerade die Akademien, die ohnehin ungewöhnlich sind (Neersand, Mengbilla, Xorlosch, Prem) sehr schön das machen, wofür der Band ja gedacht war: das Bild des Kriegers differenzierter darzustellen und Anregungen zu geben, wie man einen Krieger spielen kann, der sich vom 0815-Alrik-von-Sturmfels unterscheidet. Andere Schulen, die eigentlich auch das Potenzial dazu gehabt hätten (Thorwal, Havena) schaffen dies leider nicht. Bei den mittelreichischen Schulen wäre meiner Meinung nach am ehesten Bedarf gewesen, aufzuzeigen, wie sich ein Krieger aus Gareth von dem aus Eslamsgrund oder dem aus Elenvina unterscheidet. Leider gelingt dem Band dies nicht: Rommilys und Punin sind die rühmlichen Ausnahmen, die aus dem mittelreichischen Einheitsbrei herausragen. Die anderen Akademien gleichen einander sehr und haben mich beim Lesen eher gelangweilt. Problematisch sind außerdem in vielen der Beschreibungen die Szenariovorschläge und Geheimnisse. Mir ist klar, dass eine Kriegerakademie da vielleicht weniger Potenzial bietet als eine Jahrtausende alte Magierschule. Trotzdem sind viele der Abenteuerideen so öde und/oder schlecht ausgearbeitet, dass sich wohl jeder Spielleiter, der nicht das KKK zu Rate ziehen muss, wenn die Helden beim Wirt ein Bier bestellen, selber etwas Besseres ausdenken kann.
Fazit zu den Kriegerakademien
Der Teil bietet eine ziemlich belanglose und mit Verallgemeinerungen gespickte Einleitung, die für mich den Tiefpunkt des Bandes darstellt. Die Beschreibungen der einzelnen Akademien sind von sehr unterschiedlicher Qualität. Für Spieler(innen) eines Kriegers lohnt sich das Lesen der Beschreibung der eigenen Akademie vermutlich in jedem Fall, als Abenteuerschauplatz sind hingegen nur wenige geeignet.
Über die Schwertgesellen
Auch dieser Teil des Buches beginnt wieder mit einer allgemeinen Einleitung, die über die Geschichte des Schwertgesellentums und die Ausbildung informiert. Ferner gibt es einen Absatz zu Duellen und Duellregeln. Schließlich folgen noch einige Hinweise zum Spielen eines Schwertgesellen, ehe es dann mit den einzelnen Stilen weitergeht.
Diesmal finde ich die Einleitung gelungener, weil sie gar nicht erst versucht, allgemeingültige Aussagen über den Schwertgesellen an sich zu treffen, sondern darauf verweist, dass die einzelnen Stile sehr unterschiedlich sind. Leider gibt es wieder keine genaueren Angaben zu den Aufnahmekriterien, dafür sind aber die Ausführungen zu den Duellen recht nützlich. Der Teil über die Profession des Schwertgesellen beinhaltet aber meinen Favoriten unter den dämlichen Überschriften: „Schwertgesellen sind anders“. Klingt irgendwie wie eine Plakatwerbung, die die Ritter und Krieger dazu bringen soll, dem Schwertgesellen nicht immer sein Pausenbrot zu klauen … Leider ist auch der Abschnitt an sich, ähnlich wie der beim Krieger, nur eine Aufzählung von Dingen, die eigentlich bekannt sind (Schwertgesellen sind weder Krieger noch Söldner, aber auch keine Stutzer, und man kann sie vielfältig ausgestalten).
Die einzelnen Schwertgesellenstile
Die Beschreibungen folgen dem gleichen festen Schema wie die der Kriegerakademien (s. o.).
Auch zu den Schwertgesellenstilen werde ich jeweils das kurze Bewertungsschema verwenden. Und auch hier gilt: Für die „too long, didn’t read“-Fassung bitte auf diesen Link klicken:
Zur Zusammenfassung der Schwertgesellen
1. Der Adersin-Stil
Schwerpunkte des Stils: Anderthalbhänder, Etikette, Kampftheorie
Persönlicher Eindruck: Der Ursprung des modernen Schwertgesellentums legt Wert auf Effizienz, höfisches Verhalten und darauf, immer einen guten Eindruck zu machen. Aufgenommen werden nur Adlige, dennoch ist die Schule in einem alten Schuldturm in Gareth untergebracht. Die Beschreibung beinhaltet auch Angaben zu Krona Adersins veröffentlichten und noch geplanten Werken sowie ein sehr schönes Portrait von Erlan Adersin. Gute Beschreibung.
Das Beste an der Beschreibung des Stils ist …
… der Kasten mit dem Adersin-Bosparano.
Das Schlechteste an der Beschreibung des Stils ist …
…, dass ich irgendwie doch gern gewusst hätte, was denn der doppelte Jochschlag nun sein soll. Wenigstens eine etwas genauere Andeutung wäre cool gewesen.
Spontane Bewertung: 7 von 9 Anderthalbhändern.
2. Der maraskanische Buskur-Stil
Schwerpunkte des Stils: Schwertkampf, Philosophie, Vielseitigkeit
Persönlicher Eindruck: Der Buskurstil lässt sich nicht einheitlich beschreiben, denn jeder Schwertmeister legt Wert auf andere Dinge, die er seine Schüler lehrt. Die Beschreibung gibt aber viele Anregungen für individuelle Ausgestaltung, beispielhafte Lehrmeister usw. Preiset die Vielfalt!
Das Beste an der Beschreibung des Stils ist …
… der beispielhafte Dialog zwischen den Schwertmeisterzwillingen Sefirasab und Vegziber (S. 128)
Das Schlechteste an der Beschreibung des Stils ist …
…, dass auch hier bei den Geheimnissen/Szenarios meiner Meinung nach noch mehr drin gewesen wäre. Für Maraskan-Gegner wäre auch ein Szenario außerhalb der Insel schön gewesen.
Spontane Bewertung: 8 von 9 Nachtwinden.
3. Brillantzwergischer Schwertgesellenstil
Schwerpunkte des Stils: Schwert und Schild, Minne
Persönlicher Eindruck: Großartig! Die brillantzwergischen Schwertgesellen, die neben dem Kampf Wert darauf legen, perfekte Kavaliere zu werden und sich gerne einmal unerreichbare Menschenfrauen suchen, um sie zu minnen – gefällt mir sehr. Wirklich mal ein ungewöhnliches Konzept. Dazu kommt eine gute Einbindung in den jetzigen und ehemaligen Hintergrund der Brillantzwerge.
Das Beste an der Beschreibung des Stils ist …
… der Abenteuervorschlag um den Verbleib des ehemaligen Schwertmeisters Eroscham.
Das Schlechteste an der Beschreibung des Stils ist …
…, dass ich jetzt nicht nur einen Rommilyser Krieger, sondern auch noch einen brillantzwergischen Schwertgesellen spielen will.
Spontane Bewertung: 9 von 9 Zwergenkavalieren.
4. Die almadanischen Caballeros
Schwerpunkte des Stils: Reitkunst, Etikette, Kampf mit Säbel/Raufdegen und Buckler
Persönlicher Eindruck: Ebenso wie die Puniner Krieger legen auch die Cabelleros Wert auf almadanische Tugenden, wenn auch die Schwertgesellen nur aus Adligen bestehen und somit Etikette, Fehden, Liebschaften und die Fechtkunst als Lebensart noch eine größere Rolle spielen. Leider gelingt es nicht so recht, den Unterschied zwischen den Puniner Kriegern und den Caballeros herauszustellen.
Das Beste an der Beschreibung des Stils sind …
… die beiden schönen Portraits auf Seite 138.
Das Schlechteste an der Beschreibung des Stils ist …
…, dass sie sich nicht genug von der Puniner Kriegerschule abhebt.
Spontane Bewertung: 5 von 9 Caballeros.
5. Die Vinsalter Vaganten
Schwerpunkte des Stils: Fechtkampf, Ehrenduelle, horasische Gesellschaft
Persönlicher Eindruck: Hier werden gleich noch (zum Teil streitbare) Regeln für improvisierte Parierwaffen und erweitertes Duellvokabular mitgeliefert – schon daran zeigt sich die Ausrichtung des Stils. Die Beschreibung ist stark auf Meister Fedorino zugeschnitten und die Schwertgesellen sind entsprechend klar in der Welt der horasischen Gesellschaft verwurzelt.
Das Beste an der Beschreibung des Stils ist …
… Mantel und Degen sowie (endlich) eine nähere Beschreibung von Meister Fedorino. Ein großartiges Portrait hat er gleich noch dazu bekommen.
Das Schlechteste an der Beschreibung des Stils ist …
… der Regelteil „Der Mantel im Kampf“, der doch ziemlich unausgegoren wirkt. Hier scheinen die Auswirkungen nicht zu Ende bedacht oder nicht gründlich recherchiert worden zu sein.
Spontane Bewertung: 7 von 9 Sekundanten.
6. Der Balayan-Stil von Elburum
Schwerpunkte des Stils: Säbel und Kriegsfächer, Personenschutz, immer gut aussehen
Persönlicher Eindruck: Alter, sehr traditionsreicher Stil, der fast nur an Frauen weitergegeben wird und größten Wert auf Eleganz und Stil legt. Die Geschichte der Balayan ist interessant, die Mischung aus Kampf und Tanz gefällt mir gut.
Das Beste an der Beschreibung des Stils ist …
… die sehr schön ausgearbeitete Ausprägung der Prinzipientreue.
Das Schlechteste an der Beschreibung des Stils sind …
… leider, leider mal wieder die Szenarioideen. Da hat die Kriegerakademie zu Baburin sehr viel mehr aus dem Aranienhintergrund rausgeholt. Hier beschränkt man sich auf Eifersüchteleien unter den Schülern, die Liebesprobleme eines männlichen Schwertgesellen und einen Auftrag zum Einbruch in die Akademie. Lediglich die Idee zur Aufnahmeprüfung für einen männlichen Helden ist ganz gut gelungen.
Spontane Bewertung: 7 von 9 Kriegsfächern.
7. Marwan Sahibs Scimshar-Stil
Schwerpunkte des Stils: Gassenkampf, Leibwächter, Kampf gegen Echsenwesen
Persönlicher Eindruck: Sehr kleine Schwertgesellenschule aus Fasar, deren Abgänger irgendwo zwischen Gossenkämpfer, Leibwächter und Meuchler anzusiedeln sind. Die Geschichte des ehemaligen und des aktuellen Schwertmeisters ist eng mit Fasar verknüpft, der Kampf gegen die echsischen Umtriebe bietet viele Abenteueraufhänger. Auch die NPCs finde ich gelungen. Ungewöhnlicher Stil, sehr schön.
Das Beste an der Beschreibung des Stils ist …
… der Monolog im Eingangstext. Sehr charmant.
Das Schlechteste an der Beschreibung des Stils ist …
…, dass die Schwertgesellin auf Seite 154 so aussieht, als wäre sie die Austauschschülerin aus Elburum. Das Bild ist zwar gut gezeichnet, aber für unauffällige Leibwächter und/oder Meuchler ist da zu viel Klimperkram an der jungen Dame 😉
Spontane Bewertung: 8 von 9 dunklen Gassen.
8. Rafim Al-Halans rastullahgefällige Klingen
Schwerpunkte des Stils: Reiterkampf, Rastullahglaube
Persönlicher Eindruck: Ehemaliger Almadaner mit bewegtem Lebenslauf konvertiert nach Nahtoderfahrung zum Rastullahglauben und gründet seinen eigenen Schwertgesellenstil: Eigentlich eine gute Voraussetzung für eine spannende Beschreibung. Trotzdem bleibt der Stil für mich, gerade im Vergleich zu dem aus Fasar, eher wenig greifbar. Interessant ist ein solcher Schwertgeselle wegen des (sehr toleranten und damit gut spielbaren) Novadiglaubens aber dennoch.
Das Beste an der Beschreibung des Stils ist …
… die Lebensgeschichte des Schwertmeisters.
Das Schlechteste an der Beschreibung des Stils ist …
… der komplette Widerspruch der beiden Geheimnisse. Geheimnis 1: Rafim hat mal einen Sohn gezeugt, weiß aber nicht, was aus dem geworden ist und ob er überhaupt noch lebt. Geheimnis 2: Entsetzt erkennt Rafim in einem Anführer der Reconquista seinen eigenen Enkel. Klar, den Sohn als Säugling aus den Augen verloren, aber den Enkel sofort erkannt. Bin das nur ich, oder macht das irgendwie überhaupt keinen Sinn?
Spontane Bewertung: 6 von 9 Gebethäusern.
9. Scanlail ni Unins Albernisches Raufen
Schwerpunkte des Stils: Säbel und Buckler, kämpfen in jeder Umgebung, vor allem auf Schiffen
Persönlicher Eindruck: Die Schwertgesellenschule in Havena fügt sich mit der Konzentration auf den Kampf an Bord und der Mischung aus Schwertkampf und Raufen gut in das Stadtbild Havenas ein. Wieso der Auszug aus dem Vademecum für das Waffenhandwerk in diesem Abschnitt und nicht bei den Adersins zu finden ist, erschließt sich mir aber nicht ganz. Insgesamt eine solide Beschreibung.
Das Beste an der Beschreibung des Stils ist …
… die detaillierte Beschreibung zum Kampfstil auf Seite 163. So etwas wäre auch bei anderen Stilen schön gewesen.
Das Schlechteste an der Beschreibung des Stils sind …
… die Reime aus dem Vademecum. Ist anscheinend zwar so gewollt, aber trotzdem nicht so toll.
Spontane Bewertung: 6 von 9 Bucklern.
10. Weitere Schwertgesellenschulen
Nerida Shirinhas Schule der Fechtkunst zu Khunchom ist eine klassische tulamidische Schule, gelehrt werden der Kampf mit Khunchomer und Doppelkhunchomer. Der noch sehr junge Stil passt gut in die Stadt, der Hintergrund der Schwertmeisterin ist stimmig. Gefällt mir.
Ebenfalls den Kampf mit Khunchomer und Doppelkhunchomer, dazu noch das Lanzenreiten, kann man an Rashij ben Surkans Schule der Hohen tulamidischen Kampfkunst lernen. Die Rashduler Akademie ist eng mit Sultan Hasrabal verstrickt, ein Teil ihrer Abgänger wird zu den Schwarzen Klingen, der geheimen Eingreiftruppe des Sultans, ausgebildet. Die Beschreibung macht auf jeden Fall Lust darauf, die Akademie und/oder die Schwarzen Klingen mal in ein Abenteuer einzubauen.
Die Schwertgesellen in Kürze
Dieser Teil gefällt mir sehr viel besser als der Teil über die Kriegerakademien. Viele der Stile sind sehr individuell, ungewöhnlich und machen Lust darauf, einen solchen Helden zu spielen. Besonders gut gefallen haben mir die Brillantzwerge, die Fasarer Schwertgesellen und der maraskanische Buskur-Stil, weniger begeistert war ich von den Almadaner Caballeros und der Schule für Albernisches Raufen. Auch in diesem Teil sind die Szenarioideen und Geheimnisse meistens nicht gerade die Neuerfindung des Rades, aber es sind schon einige schöne Sachen dabei.
Schwertmeisterschaft und eigene Schwertgesellenschule
Eine Doppelseite ist dem Weg zur Schwertmeisterschaft gewidmet. Dort finden sich Angaben zu den nötigen Duellen und Bescheinigungen, die es braucht, um selbst den Titel eines Schwertmeisters zu tragen. Über die Meisterprüfung selbst gibt es auch einige Informationen. Der Abschnitt ist durchaus brauchbar, leider hört Seite 174 mitten im Satz auf und die Zwölfe allein wissen, was dort noch gestanden hätte.
Der Teil zur Gründung einer eigenen Schwertgesellenschule gehört dann leider wieder zu den negativen Teilen des Buches. Dieser für viele Spieler und Spielleiter interessante Punkt wird wieder mit Allgemeinplätzen abgehandelt. Ja, man braucht ein passendes Anwesen, Angestellte und muss sich um Ausrüstung und Lehrmaterial kümmern. Dafür kriegt man Geld von den Schülern und manchmal eine Spende. Und, mein Lieblingssatz in diesem Abschnitt: „Alle Sonderfertigkeiten, die den Schülern vermittelt werden, müssen natürlich selbst beherrscht werden.“ Wow. Da wäre ich allein niemals drauf gekommen!
Genauere Angaben (Wie kommt man an ein passendes Grundstück? Wie oft müssen Übungswaffen, etc. ersetzt werden? Worauf achtet man bei der Auswahl der Schüler, wie erstellt man einen Lehrplan? Kann man sich einen Träger für die Schule suchen und was bringt das für Vor- und Nachteile mit sich?) bleiben leider aus. Von diesem Abschnitt hätte ich mir in jedem Fall mehr erwartet.
Fazit zu den Schwertgesellen
Der zweite Teil des Buches überzeugt mich mehr als der erste. Die Einleitung ist recht gut gelungen, die Beschreibungen der einzelnen Stile sind zwar ebenfalls von unterschiedlicher Qualität, allerdings ist keine dabei, die mich völlig gelangweilt oder genervt hätte. Hier lohnt sich für Spieler eines/r Schwertgesellen/in sicher das Lesen des jeweiligen Abschnittes. Die Schwertmeister sind alle gut beschrieben, so dass man sie auch schön als NSC einsetzen kann – noch toller wäre es gewesen, wenn sie auch alle ein Portrait bekommen hätten. Die enthaltenen Portraits gefallen mir nämlich alle sehr. Ärgerlich ist der Teil zur Gründung der eigenen Schwertgesellenschule, der die damit verbundenen Probleme und Aufgaben nur sehr oberflächlich anreißt, statt wirklich Anregungen und Hilfestellungen zu geben.
Randnotizen
Da es in letzter Zeit oft Thema ist, will ich auch noch ein Wort zum Korrektorat verlieren. Ich muss sagen, dass mich gelegentliche Fehler nicht stören, da ich sie meist beim Lesen automatisch im Kopf korrigiere. Und wenn man bedenkt, wie viele Seiten Klingentänzer insgesamt hat, ist die Fehlerzahl auch noch im annehmbaren Bereich. Trotzdem bietet das Buch schon so einige Klopper: Da gehen die Premer Krieger im Hafenbacken schwimmen, Meister Fedorino heißt im ganzen Band Federino und in Neersand unterrichtet anscheinend aufgrund eines fehlenden Kommas ein Mann unbekannter Körpergröße mit über 2 Schritt langen Haaren. (Oder der Typ soll wirklich 2 Meter lange Haare haben, aber das wäre mindestens genauso bescheuert.) Die Kommasetzung erscheint auch sowieso in einigen Teilen des Buches recht willkürlich. Alles in allem ist es aber nun nicht so, dass das Buch aufgrund der Fehler unlesbar wäre.
Inhaltlich möchte ich noch anmerken, dass man meiner Meinung nach gut und gerne die Beschreibungen etwas kürzen und dafür noch die Offiziersschulen Aventuriens mit hätte aufnehmen können. Teilweise wird sogar auf das Verhältnis einer Akademie zu der in derselben Stadt ansässigen Offiziersschule eingegangen, daher hätte das sicher noch gut in den Band gepasst.
Gesamtfazit
Ist Klingentänzer unverzichtbar für jedes DSA-Regal? Ganz klar: Nein. Es ist ein ganz nett gewordener Ergänzungsband, der vor allem für Spieler von Kriegern und Schwertgesellen interessant, aber auch für diese kein Pflichtkauf ist. Die Beschreibungen der unterschiedlichen Akademien/Schulen sind von durchschnittlicher Qualität, so dass es Glückssache ist, ob der Hintergrundtext für den eigenen Helden gut oder schlecht gelungen ist. Als Quelle für Abenteuer taugt das Buch nur bedingt, jedoch mag es sicher auch Spielleiter geben, denen die reine Hintergrundbeschreibung der Akademien/Schwertgesellenschulen als Inspiration für eigene Abenteuer dienen kann.
Wertung
9 Einhörner traten auf dem Exerzierplatz an. Eins ist beim Lesen der Einleitung zu den Kriegerakademien in Blutrausch verfallen und wurde daraufhin aus der Akademie verbannt, ein weiteres ist bei der Lektüre der Abenteuervorschläge eingeschlafen und muss nun zur Strafe Latrinen putzen. Zwei weitere Einhörner befanden, dass die Kampfausbildung doch nicht das Richtige für sie ist und tollen nun als tsagefällige Pazifisten durch Aventurien – somit verbleiben 5 Einhörner, die stolz ihren Kriegerbrief in Empfang nehmen.
Danke für die sehr ausführliche Betrachtung der Spielhilfe! Was mir bei der wirklich sehr schönen Illu von den Xorloscher Drachenkämpfern aufgefallen ist: Ich finde es schade, wenn bereits bestehende Motive neu gezeichnet werden. Meine bislang zum Glück bloß zwei Beispiele sind der Menacorit im Organisationenband und jetzt eben diese Trainingssituation, die es im Zwergenband schonmal von einem anderen Zeichner in einem anderen Stil gab. Man wird sicherlich endlos darüber streiten können, welches der Bilder im einzelnen besser, toller, im Stil passender zu den anderen im jeweiligen Band etc. ist. Vielleicht ist das ja auch schlicht eine Frage der Verwertungsrechte der alten Motive. Aber ich denke da: Schade. Da ist eine ganz neue Illustration in Auftrag gegeben worden, die Chance für eine neue bildliche Inspirationsquelle – und dann muss der Künstler auftragsgemäß ein Motiv nochmal wiederholen, das es so schon gibt. Das schmälert die Leistung des Künstlers keineswegs, bringt mir als Betrachter aber leider gefühlt noch weniger als eine „echte“ Zweitverwertung. Wie gesagt: schade. Sollte meiner Meinung nach möglichst die Ausnahme bleiben, die es ist.
Und ich hatte mich seit der ersten Lektüre schon gewundert, ob Fedorino umbenannt wurde oder ich seit Jahren einen Knick in der Optik habe.
Ich habe diesen Band zwar noch nicht gelesen, aber in der Kritik, dass „Captain Obvious“ viel Platz mit Nichtigkeiten und Plattitüden füllt, meine ich ein Problem vieler Publikationen der neueren Zeit zu erkennen.
Alle zwei Monate wiederkehrender Tiefpunkt ist für mich das Vorwort des Aventurischen Boten, wo stets im Schüleraufsatzstil das Inhaltsverzeichnis nacherzählt wird.
“Captain Obvious”
„Neuerdings“ ist da wohl auch relativ zu verstehen. 😀
Wobei ich mich trauriger weise Fragen muss wie viele los gejammert hätten, wenn diese “Captain Obvious”-Stellen gefehlt hätten ^^;
Und irgendwie… ja, irgendwie gehören sie auch dazu, wenn man ein Thema beschreiben möchte. Sonst fühlt es irgendwo unvollständig an. Und das wäre dann selbstverständlich von einigen Angekreidet worden. Vielleicht weniger, wenn dafür die Offiziersschulen noch drin gewesen wären…
Aber sicherlich „lauter“, als ihr Vorhandensein jetzt.
Eine Anmerkung hab ich aber noch zum Thema „alle Krieger sind anderes, aber doch wieder gleich“ des Resümees über die Einleitung:
Ich denke das Curima hier das ganze „etwas“ Missverstanden hat.
Es geht bei der Aussage „es gibt nicht ‚den Krieger'“ weniger darum das es nicht gewisse Gemeinsamkeiten gibt (zu denen nun mal auch gehört, das ältere Schüler jüngere häufig piesaken; was eigentlich zum “Captain Obvious” gehört), sondern darum das jede Akademie nach außen anderes Auftritt (auch wenn diese Darstellung auch meiner Meinung nach leider nicht so gut gelungen ist, wie in den MASH-Bänden). Dazu kommt, das der Fehler des „natürlich machen alle“ begangen wurde (auch wenn das hier ein stilistisches Mittel sein kann). Das Kapitel spricht Allgemein über die allgemeinen Gemeinsamkeiten, was immer beinhaltet das es Abweichler gibt.
In selbe Kerbe schlägt auch die allgemeine Ausbildungsdauer und der allgemeine Beginn der Ausbildung. Was ja auch ein Punkt ist, über den sich Curima, meiner Ansicht nach nicht Gerechtfertigt, aufregt. Allgemein gilt X, aber das heist nicht das es auch Y geben kann.
Unter diesem Vorzeichen steht die Einleitung des Kapitels zu den Kriegerakademien (und auch ausdrücklich), was mEn bei diesem Teil der Rezi schlicht nicht beim Fazit berücksichtigt wurde…
Davon geht zwar die Welt nicht unter… Erzeugt aber ein negativeres Bild auf dieses Kapitel, als es eigentlich verdient.
Es ist nicht der große Wurf, es ist erst recht nicht „Genial“. Aber auch kein Totalausfall, als das es in der Rezi rüber kommt. Man verpasst sicher auch nichts nennenswertes wenn man es nicht liest, aber man verschwendet auch seine Zeit nicht wenn man es tut.
@ChaoGirDja: Das sehe ich (logisch, steht ja auch so in der Rezension) nun durchaus etwas anders: Bei den Schwertgesellen ging es doch auch. Da hat man auch allgemeine, aber eben kein verallgemeinernden Angaben. Und klar kann ich mir logisch erschließen, dass, wenn bei einigen Akademien aus dem Buch die Ausbildungsdauer abweichend ist, es wohl auch Abweichungen gibt. Das geht aus der Formulierung des Einleitungstextes aber eben nicht hervor. Wenn man meint „ist allgemein so, kann aber durchaus anders sein“, dann sollte man das mMn auch so schreiben und nicht durch die Art und Weise, wie es geschrieben ist, suggerieren, dass diese Angaben Allgemeingültigkeit haben.
Und nee, ich weine auch nicht der verlorenen Lebenszeit nach, die mir beim Lesen des Einleitungskapitels abhanden kam 😉 Aber wie du schon sagst: Es steht nichts nennenswert Wichtiges drin – und das hätte man besser oder zumindest kürzer machen können.
Interessant wie unterschiedlich man Texte lesen kann.
Ich denke das man nicht wirklich deutlicher hätte Schreiben können, das Text nur Allgemeinposten Wiedergibt, die oft aber keineswegs immer an zu treffen sind.
Nja, sein drum 🙂