Der Nandurion-Hesinde-Disput 2015

Heiliger Strohsack von Verena Schneider2015 – das Jahr mit der Fünf am Ende verabschiedet sich und lässt die Einhorn-WG vor dem Kamin zusammenkommen, wo traditionell bei einem Glas Glühwein disputiert wird, was die Herrin der Weisheit zum vergangenen Zwölfkreis so zu sagen hätte. Ob Meinungsaustausch zu DSA5, persönliche Highlights und Fails des Jahres oder der gepflegte Rant zum Jahresabschluss: Wir haben alle Themen zumindest mal gestreift. Außerdem gibt es aventurische Hollywoodfilme und schon wieder etwas zu gewinnen (ganz am Ende)!

Dieses Jahr sitzen am dampfenden Punsch-Topf: Salaza, Curima, Sedef, Cifer, Vibart und Nicht-mehr-ganz-Einhorn Josch. Wir wünschen allen, die sich dem folgenden langen Gedankenaustausch widmen wollen, einen schönen Jahresrückblick. Wer es strukturierter haben will oder sich nur für bestimmte Themen interessiert, der kann die folgenden Links zum schnelleren Finden nutzen.

Bunt und in Farbe: Das neue Design

Josch: Nach anfänglicher Skepsis bin ich inzwischen ein großer Fan des neuen Layouts. Da ich vor allem mit den Illustrationen von Ina Kramer und Caryad aufwuchs, habe ich mit einem Großteil des DSA4-Stils lange Zeit eher gefremdelt (wichtige Ausnahme: Mia Steingräber). Alles in allem fühlt sich der neue 5er-Stil für mich nun wie ein richtiger und auch überfälliger Schritt an. Am neuen Layout gefallen mir vor allem die verschiedenen Designelemente (Haupttext, Zitate, Kästen, Meistermasken, Erläuterungskästen). Das ist zugleich übersichtlich und praktisch. Das BEDSACOAZEI (Beste DSA-Cover Aller Zeiten) trägt für mich zwar weiterhin Die Welt des Schwarzen Auges, aber sowohl das neue Regelwerk als auch der kommende Almanach folgen direkt danach auf den Plätzen 2 und 3. Zu wenig gewürdigt wurde bislang m. E. das neue Design der Romane: schönes Format, keine Miniaturschriftgröße mehr, Farbkarten im Einband, und allgemein gut zu lesen.

Salaza: Gefällt mir auch sehr gut. Wenn man die Farbbilder oder Karten auf Photopapier ausdruckt, hat man großartige Handouts. Die Bilder im Innenteil unterscheiden sich natürlich stilistisch, da sie von unterschiedlichen Künstlern stammen, und da gibt es immer welche, die man besser findet und manche, die einem nicht so gut gefallen. Am meisten gewinnt das Spiel in meinen Augen aber dadurch, dass bunte Karten im Band sind, die man sonst nur als Beileger bekommen konnte. Habe ich mich früher bei manchem Stadtplan in schwarz-weiß durchaus gefragt „Was ist jetzt Haus, was Hinterhof und wo geht der verdammte Fluss denn nun wirklich lang?“, ist das jetzt dank Farbe sofort klar.

In Farbe ein echter Hingucker: DSA 5 (von Anna Steinbauer)

In Farbe ein echter Hingucker: Das DSA5-Grundregelwerk-Cover (von Anna Steinbauer)

Cifer: Die Optik gefällt mir im Durchschnitt gut, wenn sie auch eine ziemliche Wandlung durchgemacht hat und stellenweise recht comichaft wirkt. Nur den Pfad von Drachenwerk und Räuberpack sollte man bitte nicht weitergehen – wenn ich Dinge mit War– im Namen spielen will, spiele ich Dinge mit War– im Namen. Oh, das Cover wurde nochmal geändert? Worüber soll ich dann jetzt ranten?! Wo wir aber grad bei Covern sind: Das Grundregelwerk hat auf jeden Fall das bisher unangefochten beste Cover der DSA-Regelwerksgeschichte bekommen!

Vibart: Man mag zu DSA5 stehen, wie man will (machen ja auch alle), aber Style ist einfach geil und wir leben im Zeitalter der Äußerlichkeiten. Und da macht das neue DSA zumindest alles richtig, denn von allen 5 DSAs, die ich jemals gespielt habe, ist es zumindest das schönste und optisch ansprechendste. Gut, nicht jede Illu ist von Gustav Doré (der war ja auch strikt schwarz-weiß), aber alleine das Farbkonzept auf den Seiten, mit Kästen und bunten Codierungen – sehr gelungen.

Sedef: Viele bunte Bilder sind eine gute Sache, daran gibt’s auch für mich nicht viel zu kritisieren. Ansonsten bleibt es für mich bei Covern und Illustrationen wie gehabt: Viel Gutes, leider einige Querschläger, aber auch ein paar herausragende Werke. In Sachen Optik wirkt DSA5, gerade auf den ersten Blick und beim Querlesen in den Bänden, sehr gut.

Curima: Da muss ich mich jetzt wohl ganz harmoniebärchenhaft anschließen, denn an dem neuen Design gibt es auch meiner Meinung nach wirklich nix zu meckern. Klar, mir gefällt nicht jede einzelne Illustration, aber der Gesamteindruck des neuen Layouts ist auf jeden Fall gut.

Cifer: Curima? Du hast dich mit der Farbe versöhnt? Zeichen und Wunder!

Curima: Jaaaah, ich muss zugeben: Schick ist es schon. So insgesamt. Und wenn ich mal in einem der weniger bebilderten DSA4-Bücher blättere, wirkt das manchmal doch schon recht textwüstig, so im Vergleich. Die Illustrationen an sich, vor allem Portraits, mag ich in schwarz-weiß allerdings immer noch lieber.

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Kurz und knackig: Das neue Abenteuerkonzept

Cifer: 64 Seiten sind manchmal nicht viel. Das habe ich beim Lied des Lor feststellen müssen – da waren es 72 Seiten, es musste einiges gekürzt werden und ich fühle mich trotzdem in der Pflicht, dem Layouter einen auszugeben, wenn ich ihn mal treffe. Den Vampir von Havena habe ich noch nicht gelesen, aber sowohl bei der Offenbarung als auch beim Unheil hatte ich durchaus das Gefühl, dass die Abenteuer unter mehr Seiten nicht gelitten hätten, zumal ja das neue Layout auch weniger Text auf einer Seite unterbringt. Speziell Unheil über Arivor war mit Kästen so vollgestopft, dass es das Lesevergnügen stellenweise doch arg getrübt hat.

Salaza: Ich mag die Kürze und das Konzept, Kampagnen dann einfach auf mehrere kurze Bände aufzuteilen anstatt einen einzelnen, langen Band zu machen. Da ich inzwischen bei der Zeit auch haushalten muss, kommen mir einfach Konzepte entgegen, bei denen ich nicht erst mal Wochen in die Vorbereitung stecke. Dass die Abenteuer durch weniger Seiten keinen Platz für den wichtigen Inhalt mehr haben, halte ich für eine verständliche Angst, die ich aber am Ende als unbegründet sehe. Auch in vier dicken G7-Bänden fehlt mir persönlich jede Menge Material – ich denke, da geht es eher um so Fragen wie: Wie viele Karten kann ich bei diesem Budget dem Band gönnen? Am Ende ist es wie mit neuen Straßen: Dann ist die ausgebaute Stecke auf einmal genauso verstopft wie die alte, weil auf einmal mehr Verkehr da ist. Hat man mehr Seiten zur Verfügung, dann findet sich auch mehr Material und das Abenteuer wird länger. Am Ende fehlte dann aber meist wieder was.

Josch: Hier nehme ich mal eine dröge Einerseits-andererseits-Haltung ein: Einerseits sehe ich beim Lesen der 64-Seiter überall Stellen, wo ich denke: „Hier hätte man aber noch…“, „Also da müsste aber jetzt wirklich mal…“ oder „Warum steht da nicht…?“. Andererseits hatte ich bei so manchem Abenteuer aus der DSA4-Hochzeit aber auch das Gefühl des Info-Overkills und habe fast immer mehr als 1/3 des Inhalts weggelassen. Außerdem habe ich vor einiger Zeit beschlossen, mir in einer Sache nichts mehr vorzumachen: Bis zur Frühverrentung werde ich bei etwa 6 Stunden Nettospielzeit im Monat keine großen Kampagnen mehr spielen. Von daher brauche ich auch keinen Typ von Abenteuer zu vermissen, den ich eh nicht mehr am Spieltisch erleben werde. Da ich mich noch an Abenteuer mit 32 Seiten und gefühlter Schriftgröße 16 erinnere, die heute allenfalls als bessere Botenszenarien durchgehen würden, empfinde ich die DSA5-Abenteuer in ihrer Ausrichtung insgesamt als fairen Kompromiss, zumal der Inhalt auch tendenziell eher weg von weltumspannenden Kampagnen und hin zu überschaubaren Plots zu gehen scheint. (Kleine off-topic-Randbemerkung zum Thema Layout: Allen Respekt für den Layouter von Das Lied des Lor, der unseren Text tatsächlich auf 72 Seiten gebracht hat, ohne auf Schriftgröße 0.05 auszuweichen. Und ganz vielen Dank auch an Feyamius für das Gratislayout des Bonusmaterials!)

Aus unerfindlichen Gründen oft erwähntes Abenteuer.

Aus unerfindlichen Gründen oft erwähntes Abenteuer.

Curima: Dem Lob an den Layouter schließe ich mich natürlich an – wenn wir noch mehr hätten kürzen müssen, dann hätte ich, glaub ich, doch ein bisschen geweint. Also, lieber Ralf Berszuck, solltest du mich je auf einer Con sehen – ein Freigetränk ist dir sicher. Zurück zum Thema: Für manche Konzepte scheinen mir die 64 Seiten durchaus ausreichend, Offenbarung des Himmels fand ich auf dem verfügbaren Platz durchaus gut aufbereitet. Den Vorteil, ohne ewige Vorbereitung gleich losspielen zu können, sehe ich da auf jeden Fall. Wie gut sich das Konzept auch auf größere Plots anwenden lässt, wird sich erst noch zeigen. Die Idee, eine Kampagne dann nach deren Abschluss noch mal als Sammelband zu veröffentlichen, ist aber begrüßenswert für alle Gruppen, die nicht sofort neues Abenteuerfutter brauchen und Kampagnen lieber am Stück spielen und vorbereiten. Meine größere Sorge ist ja eher, dass für bestimmte Abenteuer noch jede Menge Regelergänzungen in die 64 Seiten gepackt werden müssen, weil ja alles mit dem GRW+Almanach spielbar sein soll. Da bleibt in manchem Fall womöglich nicht mehr viel Platz fürs eigentliche Abenteuer. Aber noch ist es wahrlich zu früh, um zu beurteilen, ob die Sorge berechtigt ist.

Vibart: Tja, machen wir es doch wie bei jedem guten Evaluationsprozess: Warten wir ein Jahr ab, und sehen dann, was auf 64 Seiten gut geht, und was nicht. Auch ich hege den Verdacht, dass die Begrenzung für manche Stoffe zu enge Kistchen nagelt, aber wer weiß – es gab auch schon weniger gute Abenteuer auf 100+x Seiten. Insgesamt muss sich aber auch die Funktionalität des Konzeptes an den nächsten Veröffentlichungen beweisen.

Sedef: Auch für die Autoren der ersten DSA5-Abenteuer ist das Konzept neu und es braucht sicherlich noch etwas Zeit, bis das rund läuft. Der weise Vibart bringt es auf den Punkt. Auch wenn ich mir es im Moment noch nicht so richtig vorstellen kann, sollten wir vieleicht die erste vollständige Kampagne von DSA5 abwarten, bevor wir das Konzept für gescheitert oder gelungen erklären.

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Catch a falling star … – Der Sternenfall als neuer Metaplot

Salaza: It’s Götterdämmerung, Baby. Gefällt mir gut, ich hoffe, dieses Setting wird dann auch eher Jahrzehnte als Jahre im Hintergrund den Ton angeben. Dass Götter fallen können und die Plätze in Alveran nicht fest sind, das ist ja schon klar. Wenn in Aventurien dann vielleicht auch mal dieses starre Zwölfgöttersystem zumindest ein paar mehr Risse bekommt, dann kann ich mir auch sehr interessante Plots vorstellen, wo die Gegner mal nicht Dämonenbündler oder Namenlosgeweihte sind. Ein aktuelles Werk zeigt da ja schon einen Weg. Schön finde ich auch, dass für mich die Zukunft endlich mal wieder frei von größeren Altlasten ist, eigentlich das erste Mal seit der G7. Ich freue mich schon auf die Überraschungen, die sich so ergeben werden, weil man ein konkretes Ereignis nicht kommen sieht.

Cifer: Du meinst Altlasten wie zwei Heptarchinnen, ein noch existentes Yol-Ghurmak (dessen literarische Behandlung der erste DSA-Roman seit langer Zeit ist, den ich auf jeden Fall lesen werde!) und einen Aikar? Und Namenlosenplots sollen ja gerade eher wieder groß in Mode kommen.

Keine Ahnung. Absolut nicht. Also, hab ich nicht. Ob sie die Redax hat (oder rechtzeitig bekommt), werden wir wohl demnächst mitkriegen, aber aktuell scheint mir noch coolste Weltzeitwende wie auch blödester Untergang Aventuriens und des Schwarzen Auges allgemein möglich. Anzeichen gibt es für beides, auch wenn mir nicht gefallen hat, wie man die Storyline irdisch mit der Zerstörung Arivors als billigem Schockeffekt begonnen hat. Die eine oder andere Kurzgeschichte lässt da auf mehr hoffen, wenn denn die richtigen Autoren die passenden Plotteile in die Finger bekommen. Aber dass irgendeine realistische Möglichkeit besteht, dass Rondra aus Alveran fliegt, glaube ich erst, wenn sie den Donnersturm 2 mit ihren Habseligkeiten volllädt.

Salaza: Ich schrieb ja „größere“ Altlasten. Ich denke da an solche Gruppen, bei denen man damit rechnen muss, dass sie mit Dämonenmacht ins Herz des Kontinents vorstoßen, und das womöglich schon morgen. Das trifft, zugegebenermaßen, auf die Orks zu – ist bei ihnen aber ja auch irgendwie Standard, denke ich. Das sehe ich dann weniger als Altlast, sondern mehr als normales Setting. Die restlichen Baustellen haben so lang angelegte und dennoch offene Plotbögen oder eine so begrenzte, regionale Bedeutung, dass ich sie nicht als so bestimmend für die mittelfristige Zukunft empfinde. Gar keine Altlasten ginge ansonsten ja auch nur mit einer tabula rasa-Geschichte, das wäre dann auch nicht meins.

Josch: Trotz aller Befangenheit: Für mich ist der Sternenfall die vielversprechendste und stimmungsvollste Idee seit sehr langer Zeit. Nun sind wir endlich voll in der Zeitenwende angekommen, die in der G7 angekündigt worden war, und die Zeit der post-borbaradschen Katerstimmung ist für mich vorbei. Die Splitterdämmerung hatte viele schöne Momente, war insgesamt aber auch viel Aufräumen von Altlasten, die man sich mit dem Ende der G7 eingehandelt hatte. Die m. E. wirklich sehr guten Sachen (wie etwa das schaurig-schöne Yol-Ghurmak und der noch zu entfaltende Plot in Maraskan) werden uns auch weiterhin beschäftigen. Aber das Thema Heptarchen – für mich fast alle Epigonen zweiter Klasse – ist jetzt endlich so gut wie durch. Auch gefällt mir sehr, dass der Namenlose nach fast zwei Jahrzehnten Dämonengedöns endlich mehr ins Zentrum rutscht und auch deutlich wird, dass dieses Konzept wesentlich mehr zu bieten hat als irrsinnige Dolchkultisten und 08/15-Intriganten. Ich empfehle aber, das Sternenfallkonzept nicht auf das Erstarken des Namenlosen zu reduzieren. Es geht hier vor allem auch um diejenigen Entwicklungen, die von Beginn an mit der Ausrufung des Karmakorthäons verbunden waren. (Ob wir bald Brazoragh und Rastullah zurück auf der Bildfläche begrüßen können? Es wäre zu schön, um wahr zu sein.) Ein wenig ungünstig finde ich allerdings, dass der Untergang Arivors, der inneraventurisch eher am Ende der ersten heftigen Sternenfallphase kommt, in der Außenwahrnehmung so sehr in den Fokus gerückt ist. Das Schöne am Sternenfall ist dessen mystisch-kosmologischer Hintergrund, nicht ein maximaler Crash-Boom-Bang-Effekt. Gut finde ich auch, dass man für das Konzept bislang nur Eckpfeiler setzt und so mehrere Deutungen der Hintergrundereignisse zulässt. Das ermöglicht Flexibilität in der Ausgestaltung, außerdem hat die Historia-Diskussion auch recht deutlich gezeigt, dass definitive Setzungen in kosmologischen Fragen für viele mehr Probleme aufwerfen, als sie lösen. Da der Sternenfall, so wie ich ihn verstehe, eher stimmungsvoller Hintergrund als TNBT-Metaplotkonzept ist, müssten sich vor seinem Hintergrund eigentlich auch alle Typen von Abenteuern realisieren lassen, von bodenständig-hotzenplotzig bis zu weltumfassend-heroisch. Mal sehen, was da jetzt kommt.

Hängepartie oder Gipfelsturm: gemischte Gefühle beim Sternenfall (von Axel Sauerwald)

Hängepartie oder Gipfelsturm: gemischte Gefühle beim Sternenfall (von Axel Sauerwald)

Vibart: Jaja, ob jetzt MyHi oder MePlo, erinnern wir uns schnell der Tatsache, dass die menschliche Narration seit der Höhle von Lascaux im Grunde überhaupt nur drei Plots erfunden hat: 1. Typ killt Typ, 2. Mann liebt Frau bzw. Mensch liebt Mensch, wir sind da ja inzwischen weiter und 3. Etwas Großes geht mit Krach und Feuer kaputt. Es gibt natürlich Varianten und Mischtypen, aber im Grunde sagt uns diese unverantwortlich pauschale Schubladisierung unseres kulturellen Welterbes vor allem eines: Es kommt nicht so sehr darauf an, welchen Plot man erzählt, sondern wie. Und beim ersten großen Auftritt des Sternenfalls (übrigens Typ 3) kann bis jetzt für mich noch alles herauskommen, vom größten Effektkäse ohne echten Sinn bis hin zu einer klugen Kosmologie, die Aventurien behutsam weiter entwickelt. Allerdings war ich auch ein großer Freund des Gerüchtes, dass Aventurien sich wieder eher auf die bodenständigen Plots konzentrieren wollte, insgesamt ist deshalb meine Skepsis gegenüber der Beregnung mit kosmischer Fracht leider vorhanden. Aber gut, Karmakorthäon, TNBT, Der Dämonensultan kehrt zurück und er hat diesmal Panzerdivisionen … halt, nein! Positiv denken, Vibart! Positiv denken!

Curima: Ich befinde mich da gerade in einer mehr als schwammigen Informationslage, da meine Runde sich ja noch im Jahr 1029 BF bewegt und ich daher Sternenleere aus dem „es ist ein 336 Seiten langer Spoiler“-Grund nicht lesen möchte. Daher entgeht mir grad jegliche kurzgeschichtenmäßige Kosmologie und meine einzigen Infos sind „Arivor kaputt“ und „Namenloser wieder in Mode“. Letzteres finde ich gut, da ich den Namenlosen und seine Diener als Gegenspieler toll finde, ersteres finde ich ziemlich doof, zumal die Erklärung, wieso jetzt ausgerechnet Arivor dran glauben musste, mich nicht überzeugen kann. Aber letztendlich gibt es bisher zum Phänomen des Sternenfalls genau ein Abenteuer, einige Botenartikel sowie einen Band mit Kurzgeschichten, da kann jetzt also noch ALLES passieren und dementsprechend mag mein Meinungsbild der Zukunft auch von „grandios toll“ bis „grandios scheiße“ variieren. Aktuell bleibt mir also nur, abzuwarten, wie es weitergeht. Gleiches gilt übrigens auch für das neue Vorgehen, den Metaplot nicht festzulegen, sondern erstmal einen Haufen Möglichkeiten zu schaffen und dann zu schauen, wer was davon aufgreifen wird. Ich bin gespannt, wie das letzten Endes funktionieren wird.

Sedef: Ich bin hier eher in die umgekehrte Richtung befangen als der gute Josch, da mich das Abschneiden und jetzt-schnell-irgendwie-Beenden von zum Teil seit DSA3 laufenden Handlungssträngen massiv geärgert hat. Die Berichte aus Workshops und der Michael-Bay-Kino-Effekt mit Arivor wirken auf mich noch ziemlich kopflos, der Botenartikel auf der RatCon zog tagelange Rant-Anfälle (Sorry, Nox!) nach sich. Ich hoffe aber auch, dass sich 2016, nach Erscheinen der ersten Regelbände, Zeit für ein gut umgesetztes Konzept für den Sternenfall findet.

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Der neue Bote und die Heldenwerk-Abenteuer

Cifer: Schade drum. Gerade unter den Spielhilfen des Boten versteckten sich einige echte Perlen. Aber „ist nicht wirtschaftlich machbar“ sehe ich als absolut verständlichen Grund für die Änderung an. Schön, dass ein paar Nervigkeiten (erst gar keine Meisterinfos, dann keine Meisterinfos beim gedruckten Abo) noch fix abgestellt werden konnten. Nur die Kombination aus „A2, weil es eine echte Zeitung sein soll“ und „Artikel über Monate bis Jahre verstreut in einem Blatt, damit man Produkte anteasern kann“ wirkt etwas seltsam.

Josch: Ein lachendes und ein weinendes Auge. Dem alten Boten trauere ich noch hinterher, und für einen vollwertigen Ersatz müsste der Ingame-Teil für mich zumindest regelmäßig 12 A4-Seiten Textmenge haben. Die Heldenwerk-Reihe finde ich dafür aber so gut, dass sie die Nachteile des Verlusts des Mantelteils alles in allem aufwiegt. Eine schmerzhafte Lücke bleibt trotzdem. Aber auch so hat Rur die Welt geschaffen: Aus Leid erwächst Freude.

Curima: Den alten Boten habe ich zumindest immer auf der Suche nach interessanten Spielhilfen durchgeblättert, der neue wird nun ungeöffnet auf Herrn Sedefs Schreibtisch deponiert. Die Spoiler, ihr wisst schon. Für die Heldenwerk-Abenteuer habe ich mangels Meisteramt und anderer Regeledition auch keine Verwendung. Die Abschaffung aus wirtschaftlichen Gründen verstehe ich aber natürlich.

Zumindest hier war Schluss mit Farbe: der reformierte Bote.

Zumindest hier war Schluss mit Farbe: der reformierte Bote.

Salaza: Die Heldenwerk-Abenteuer finde ich sehr schön und für mich mit deutlichem Mehrwert gegenüber den früheren Szenarien. Den Ingame-Teil finde ich in der neuen Form gut aufgehoben. Aber stimmt: Die Spielhilfen fehlen mir auch. Wobei ich gestehen muss: Ich weiß gerade nicht, welches die letzte Spielhilfe aus dem Boten war, die ich auch tatsächlich mal eingesetzt habe. So gesehen: Eher eine emotionale Sache als ein tatsächlich praktischer Verlust in meinem speziellen Fall.

Vibart: Ja, den alten Boten wird nichts in meinem Herzen ersetzen können, außer vielleicht drei Flaschen Bier und eine wesentlich jüngere Frau … egal. Ich kann mit dem neuen Boten gut leben, die paar Kinderkrankheiten (unbefriedigende MIs, beschränkte Ausarbeitungen durch das Heldenwerk-Format) bekommt man sicher noch in den Griff. Der Zukunft blicke ich beruhigt entgegen.

Josch: Ich fordere, dass dem Einhorn Vibart wegen charyptofaschistischem Sexismus sofort zehn Stockhiebe auf die mit Keuschheitssocken überzogenen Fersen gegeben werden und er sich zum schämen in die Ecke stellen muss.

Vibart: Gut, ich geh mich mal schnell peitschen lassen … aber der Gag bleibt drin.

Sedef: Schade um den alten Boten, aber schön, dass dieses Werk aus der vergangenen Fanzine-Ära uns auch 2016 erhalten bleibt. Inhaltlich bin ich aus völlig subjektiven Gründen unzufrieden, da mich der Ingame-Teil immer ab wenigsten interessiert hat. Sehr gespannt bin ich aber auf die angekündigte Plattform für Spielhilfen und dergleichen, die letztlich ja auch den alten Outgame-Artikeln des Boten nachfolgen soll.

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Myranor: Zauberwerk und mehr

Josch: Auf S. 61 von Myranisches Zauberwerk gibt es ein einseitiges Beispiel für die Erstellung einer magischen Spinnenkonstruktion. Ich zitiere davon hier das letzte Fünftel:

Das Hinzufügen beider Attribute kostet 7 ZfP* (3 + 4), sodass nur noch 18 ZfP* übrig bleiben. Dies limitiert zwar die ZfP* des Instruktionszaubers, solange die Höhe der Wirkungsdauer die Höhe der Kosten nicht unterschreitet, stellt dies aber kein Problem dar, da die Wirkungsstärke in diesem Fall nicht von den ZfP* abhängt und nicht mit effektiven antimagischen Maßnahmen zu rechnen ist. Läge die Höhe der Wirkungsdauer unter der Höhe der Kosten, könnte ein einzelner Kraftspeicher nicht schnell genug AsP aufbringen, um eine kontinuierliche Wirkung zu ermöglichen. All diese Punkte einbeziehend belaufen sich die Kosten der Beschwörungsmatrix auf 61 AsP (8 +1 x 2 x 2 x 2 x 2 x 2 + 1 x 2 x 2 x 2 x 2 + 18 : 4). Auch hier kostet ein entsprechender Kraftspeicher 65 AsP. Eine derartige Massierung gebundener Astralkraft birgt die Gefahr der Kritischen Essenz. Um dem entgegen zu wirken, werden der Konstruktion zwei Sphärenstabilisatoren hinzugefügt, die innerhalb eines Radius von 21 Schritt jeweils 25 Punkte von der entsprechenden Skala abziehen. Die Kosten eine Sphärenstabilisators liegen bei 41 AsP (8+ 1 x 2 x 2 x 2 x 2 x 2 + 1). Alle Ergänzungen zusammengenommen erhöhen die Gesamtkosten der Verzauberung auf 1.314 AsP (1088 + 61 + 18 + 65 + 2 x 41).

Vibart (frisch gepeitscht): Im Ernst, das ist keine Satire? Awesome!

Josch: Glanz und Elend des DSA4.1-Regelwerks sind hier für mich in ihrer vollen Pracht vereint. Die Krönung der DSA4-Komplexität sind sicherlich die Artefakt- und Alchimieregeln, und wie Wege der Alchimie kleckert auch Myranisches Zauberwerk lieber nicht, sondern klotzt. Wer von Zahlentüfteleien und ausfürlicher Rechnerei am Spieltisch gar nicht genug bekommen kann und sich fragt, wie weit man dies im Rahmen der 4.1-Regeln treiben kann, der wird Myryanisches Zauberwerk lieben. Wer sich schon bei der Steigerungskostentabelle der 4. Edition dachte „Kann man machen, aber muss das wirklich sein?“, der sollte den Band eher aus der Ferne andächtig bestaunen. Um nicht missverstanden zu werden: Komplexität und mathematisch formulierte Detailverliebtheit sind an sich weder gut noch schlecht, weder praktisch noch unpraktisch. Es kommt darauf an, was man will und wie wichtig einem dies ist. Vermutlich ist es bei mir die immer kostbarer werdende Spielzeit, aber mir reichen inzwischen vereinfachte Artefaktregeln auf dem Niveau des neuen 5er-Regelwerks vollkommen aus. Ich gönne jedem den Spaß an Dingen wie der Konstruktion magischer Artefakte, bei denen der Outgame-Aufwand der Erstellung sich dem Ingameaufwand asymptotisch annähert, und ich freue mich über jeden, der sich über Myranisches Zauberwerk freut, so lange mich am Spieltisch niemand zwingt, eine arkanomechanische Riesenspinne regeltreu zu erstellen. Jetzt aber genug der subjektiven Eindrücke. Da ich es nicht einmal zu einem Drittel durch Wege der Alchimie geschafft habe, hier die Frage an die Experten: Wie sind die Regeln aus Myranisches Zauberwerk in Sachen Komplexität einzuschätzen, v. a. auch im Vergleich mit Wege der Alchimie? Und ist die Komplexität des von mir zitierten Beispiels den Regeln geschuldet, oder handelt es sich nur um einen besonders rechenfreudigen Anwendungsfall?

Cifer: Von der Komplexität her würde ich sagen: Alles halb so wild. Das, was ein durchschnittlicher Zauberwerker bastelt, ist nicht komplexer (bzw. komplizierter) als ein typischer myranischer Zauberspruch und tatsächlich weniger kompliziert als ein aventurisches Artefakt nach WdA. Die Spinne (also ein vier Meter großer Kampfläufer) ist aus meiner Sicht ein Test dafür, was man mit den gelieferten Mechanismen im Extremfall bauen kann, eher vergleichbar damit, wenn in Aventurien mal ein Meister sagen würde: „Und die große Superwaffe meines Erzschurken bau ich jetzt mal nach Regeln!“ Also, wenn es dafür Regeln gäbe. Sie verstehen?

Nein, die Probleme des Buchs sind meines Erachtens in einem anderen Bereich zu finden und auch für den Liebhaber der Komplexität vorhanden. Der besagte Liebhaber (er heißt Otto Maikowski, ist 34 Jahre alt und wohnhaft in Kleinhinterhusen) findet nämlich prinzipiell gut, was ihm an den Grundstrukturen der aventurischen Regelwerke gerade fehlt: Alles wird auf die grundlegend gleichen Mechanismen zurückgeführt, statt Sonderregel um Sonderregel einzuführen. Leider müssen diese Mechanismen anderthalb Jahrzehnte myranische Zaubermacht in einen Band von 160 Seiten pressen und dabei werden einige Entscheidungen getroffen, die Balancingmechanismen wie die AsP-Regeneration oder pAsP-Ausgaben komplett aushebeln. Nach dem Hype um das Buch alle Erwartungen zu befriedigen war ein hochgestecktes Ziel, das leider nicht erreicht wurde.

Auf der positiven Seite ist dafür Myranische Meere ziemlich gut gelungen. Es liefert erstens diverse Einblicke in die verschiedenen Auf- und Unterwasserwelten Myranors, stellt zweitens neue Rassen bereit, erklärt dritten die Konsequenzen des Lebens unter Wasser (Wie isst und trinkt man? Was heißt es, ohne Feuer zu leben?) und legt viertens die Seeschlachtregeln aus Efferds Wogen neu auf. Na schön, 3 von 4. Myranische Magie hat mir auch gut gefallen. Die Abenteuer habe ich mir (mit der offensichtlichen Ausnahme) noch nicht angesehen, aber von den Konzepten klingen sie allesamt sehr danach, als würde ich sie mindestens durchlesen, wenn nicht spielen wollen. Mal schauen, wie sie umgesetzt wurden.

sfd

Otto Maikowski aus Kleinhinterhusen baut hiermit wahlweise Battlemechs oder magische Rückenkratzer nach.

Josch: Danke, das hilft mir weiter! Was Myranische Meere angeht, stimmt ich dir übrigens zu: Ein schöner Begleitband für Efferds Wogen, der zudem den Vorteil hat, im Unterschied zu seiner Schwesterpublikation nicht im Handstreich die Bewegung derischer Gestirne auf das 365fache zu beschleunigen. Wenn ich daran denke, bekomme ich immer noch meine namenlosen 5 Minuten.

Curima: *reicht Josch einen Schnaps und eine Hyperventiliertüte* Ruhig atmen, Bruderschwester!

Myranisches Zauberwerk habe ich mir noch nicht zu Gemüte geführt – ich bin aber wirklich sehr froh, dass der Band noch fertig geworden ist und somit das Myranor-Regelwerk nach DSA4.1 komplett ist. Myranische Meere hat mir auch sehr gut gefallen, zumal die Schifffahrt in Myranor ja nun auch einen sehr viel höheren Stellenwert hat als in Aventurien. Die Abenteuer habe ich mir noch nicht angeschaut, da ich sie vielleicht noch als Spielerin erleben werde. Insgesamt bin ich weiter ein großer Myranor-Fan, was durch jeden neuen Aspekt des Kontinents (dieses Jahr: ein längeres Abenteuer auf Era’Sumu) noch verstärkt wird.

Salaza: Hier kann ich nicht viel sagen, da ich beide Werke noch nicht wirklich kenne. Bei der myranischen Magie hat mich früher die Freiheit fasziniert, inzwischen sehe ich ihre praktische Umsetzung am Spieltisch für meinen Spielstil als nicht förderlich an. Myranisches Zauberwerk hat deswegen hier bei mir auch unfairerweise einen schweren Stand – da sollte man dann lieber auf die Liebhaber dieser Regeln hören. Myranische Meere finde ich erst mal sehr interessant, aktuell habe ich aber keine Runde mit stärkerem Meeresbezug. Sollte wieder sowas anstehen, dann werde ich mir den Band aber definitiv noch ansehen.

Sedef: Myranor hat nochmal einen richtigen Endspurt hingelegt, so viele Produkte gab es lange nicht mehr. Sogar MyZa hat es tatsächlich noch in die Druckerpressen geschafft und schließt damit auch 4.1 für Myranor weitgehend ab. Der Meeresband hat mir schon beim Lesen viel Spaß gemacht, und auch das MyZa ist insgesamt (angesichts der teilweise unmöglichen Erwartungen und des Zeitdrucks) ziemlich gut geworden. (Man könnte vielleicht einmal die Sulman-al-Nassori nach WdA-Regeln nachbauen, um zu prüfen, wie kompliziert das im Vergleich zur mechanischen Spinne wäre.) Auch in Sachen Abenteuer war es für Myranor ein ziemlich gutes Jahr, mit Schatten über Daranel (gerade frisch rezensiert) und vor allem [WERBEANZEIGE] Das Lied des Lor [/WERBEANZEIGE] sind zwei sehr gute Abenteuerbände erschienen.

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Weitere Welten jenseits von Aventurien (Tharun, Uthuria, Riesland)

Josch: Wege nach Tharun erschien ja tatsächlich dieses Jahr! (Mein schlechtes Gewissen wegen der ewig verspäteten Rezension hatte das gedanklich ins letzte Jahr verschoben). Nach dem grandiosen Weltband war der Regelband für mich eher ein Dämpfer (was, wie man hier nachlesen kann, v. a. an meiner zwiespältigen Haltung zu DSA4 liegt), sollte den DSA4-affinen Freunden Tharuns aber alles geben, was sie brauchen. Ich hoffe nun auf das Grande Finale im Form des Abenteuerbands, den ich von den dreien weiterhin für den interessantesten und wichtigsten halte. Des Weiteren hoffe ich, dass Uthuria jetzt nicht den Weg aller neuen DSA-Kontinente geht und erst mal in der Versenkung verschwindet. Das Regionalkampagnenkonzept mit seiner Vermischung von Regionalbeschreibung, Regeln und Abenteuer kann man zwar im Nachhinein getrost als Schuss in die Sargassosee bezeichnen, aber mit Schrecken der Schädelbucht gibt es nun endlich ein vernünftiges Überfahrabenteuer. Und als koloniale Spielwiese aventurischer Großmächte – Natürlich zählt Brabak dazu! – ist das Setting weiterhin sehr reizvoll. Von daher wünsche ich mir: einen Regionalband, der den Rest des Kontinents skizzenhaft beschreibt, und einen Abenteuerband für freies Kolonialkampagnenspiel.

Salaza: Aktuell bin ich mit zwei Aventurien-Runden ausgelastet, deshalb habe ich nur einen groben Überblick über den Rest. Tharun hat definitiv einen Nostalgiebonus bei mir, den der Regelband auch schön gefördert hat.

Uthuria Originalmaßstab

Wohin treibt Uthuria? Nach dem Clash of Continents stellen sich Fragen.

Curima: Tharun ist super, weil es zwar DSA ist, sich aber vom Setting her doch sehr anders anfühlt und eine ganz andere Dynamik ermöglicht. Aktuell hoffe ich sehr, dass der Abenteuerband noch erscheinen wird, dann gibt es in unserer Runde sicher auch mal einen Ausflug in die Hohlwelt. Die Spielrunde bei Marcus Jürgens auf der RatCon war auf jeden Fall echt gut. Uthuria scheint hingegen wieder in der Versenkung zu verschwinden, wobei mich der Kontinent eher wenig angesprochen hat und hinter Aventurien, Myranor und Tharun ohnehin hätte zurückstehen müssen.

Cifer: Tjoa, Uthuria liegt seit anderthalb Jahren auf dem Trockenen, mit Tharun und Rakshazar habe ich mich noch nicht ausführlicher beschäftigt (wobei zumindest Regeln aus Wege nach Tharun schon erfolgreich Einzug in mein DSA gefunden haben, nämlich für die Darstellung hochelfischer Kampfkunst). Was soll man dazu sagen?

Aber Joschs Uthuria-Idee hat schon was – ein bis zwei Regionalbände, ein fetter (Fetter! Nicht 64 Seiten!) Abenteuerband mit viel, viel Freiraum und Besiedelungsspiel, das könnte was werden. Da fände ich es sogar ganz interessant, wenn man den Kontinent vom kanonischen Aventurien abkoppelt, indem man zum Beispiel für uthurische Kampagnen die aventurische Bevölkerungsdichte deutlich erhöht und damit das Konzept der überlegenen Kolonialherren glaubwürdiger macht. Aktuell könnten nämlich ebenso gut die Xo’Artal Aventurien kolonisieren.

Vibart: Ja, das ambitioniert gestartete Uthuria ist irgendwie sehr leise geworden – eigentlich schade. Tharun habe ich dieses Jahr zum ersten Mal gespielt und fand das Setting sofort faszinierend. Aber leider geht es mir wie Salaza: Mit DSA, einem Beruf und dem bisschen Restleben drum herum bin ich voll beschäftigt. Eigentlich schade.

Sedef: In der Tat, der Tharun-Test der drei Einhörner hat viel Spaß gemacht und einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Ich hoffe, dass der passende Abenteuerband trotz des Editionswechsel jetzt bald erscheinen kann. Ich habe meine Ambitionen da noch nicht aufgegeben. Anders sieht es hingegen bei Uthuria aus, das irgendwie mit DSA5 wieder hinter dem Äquator verschwunden zu sein scheint. Warten wir einmal ab, ob zwischen Regelerweiterungen und Sternenleere noch Zeit dafür bleiben wird.

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DSA abseits des PnP: Neue Brettspiele, Merchandise usw.

Josch: Mein Highlight: Das DSA-Münzset. Warum? Weil ich bescheuert bin und unbedingt DSA-Münzen im Regal liegen haben wollte, obwohl ich nicht mal larpe. Die Schicksalspunkte V1 fand ich lahm, die nächste Generation sieht deutlich besser aus. Am Spieltisch würde ich die aber weiterhin konsequent mit Gummibärchen darstellen, das gibt mehr Raum für spontane phexgefällige Vermehrung.

Mörtsch, Mörtsch, Mörtsch: den hier aber bitte nur mit Schlaftrunk füllen ...

Mörtsch, Mörtsch, Mörtsch: den hier aber bitte nur mit Schlaftrunk füllen

Salaza: Hm. Pintchen wären für die Schicksalstaler auch noch eine Möglichkeit. Mein holdes Eheweib möchte immer noch gerne eine Borontasse, aber erst brauchen wir eine klare Meinung dazu, ob koffeinhaltige Getränke in borongeweihten Gefäßen nicht ein Mal des Frevlers nach sich ziehen. Aventuria als Spiel hört sich für mich sehr interessant an, aber aktuell sehe ich da noch nicht, wann wir die Zeit zum Spielen finden würden.

Vibart: Was ist ein Pintchen?

Wikipedia: „Ein regional geprägtes Flüssigkeitsmaß […] im Zusammenhang mit alkoholischen Getränken […].“(1)

Cifer: Den Merch lasse ich traditionell links liegen, aber Aventuria werde ich mir auf jeden Fall noch anschauen. Was ich davon bisher gehört habe, klingt vielversprechend.

Aventurische Götter über Myranor - keine Sternenfallsverschwörung, sondern Platzmangel

Aventurische Götter über Myranor – keine Sternenfallverschwörung, sondern langweiliger Platzmangel

Sedef: Wir haben jetzt ein 12-Götter-Banner aufgehängt – blöd nur, dass das Ding nur noch über der Myranor-Karte Platz hatte. Für ein echtes Highlight reichte es wegen des Drucks leider nicht, aber hübsch ist das Ding allemal.

Curima: Ja, für den Preis des Banners hätte man irgendwie erwarten können, dass man nicht noch selber die weißen Ränder abschneiden muss, ehe man es aufhängen kann. Und wieso der F-Shop Gutscheine verkauft, ohne dass die technische Möglichkeit existiert, diese auch einzulösen, frage ich mich heute noch. Aber gut. Immerhin ist jetzt auch die letzte weiße Fläche überm Spieltisch bepflastert. Insgesamt begrüße ich das neue Merchandise – es wird ja keiner gezwungen, es zu kaufen, aber einige Sachen sind halt einfach ganz cool und ein großes Angebot zu haben, erhöht die Chance, dass für den persönlichen Geschmack etwas dabei ist.

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DSA im Limbus: Was gibt’s neues? (Blogs, Fanprojekte, Videos)

Josch: Mein Eindruck: Seit dem Start von DSA5 ist wieder mehr Bewegung in die Szene gekommen, gerade in Sachen Videoblogs scheint sich einiges getan zu haben. Auf Asboran genieße ich inzwischen mit den Alriks, Mitschreibern und Gästen die Freiheit, ganz nach der Maxime „It’s done when its done“ unverbindlich 1W3 Artikel pro Quartal zu veröffentlichen und dabei meiner maraskanischen Seele keinerlei Zügel mehr anzulegen. Engor überzeugt mich weiterhin mit regelmäßigen und informativen Rezensionen. Und Orkenspalter TV haben mit der im besten Sinne des Wortes verrücktesten Nerd-Aktion aller Zeiten mein Herz auf ewig erobert. Ihr seid einfach unschlagbar gut.

Salaza: Ich glaube, gerade im Bereich der PodCasts und VideoBlogs gibt es inzwischen einige regelmäßige Blogger. Das finde ich sehr schön. Auch bei Facebook finden inzwischen viele Diskussionen und Aktionen statt. Die DSA Pinnwand als noch sehr neue Seite kann ich da nur empfehlen. Engor ist inzwischen mit seinen regelmäßigen und meist sehr zeitnahen Rezensionen schon eine Institution geworden und Orkenspalter TV haben dieses Jahr so viele Aktionen gestemmt, dass man da ein etwa zehnmal größeres Team vermuten würde.

Cifer: Dass Orkenspalter let’s playt, weiß man ja schon länger, aber dass sie damit nicht allein auf weiter Flur stehen, habe ich auch erst dieses Jahr mitbekommen, insbesondere dank Nick-Nack, der da einen größeren Ausblick gewährt hat. Herzlichen Dank dafür!

Vibart: Ja, DSA lebt und findet neue Ausdrucksformen, obwohl ich Let’s Plays in allen Formen langweilig finde. Aber die Welt sieht das anders, soll sie auch. Der Tonfall ist zumindest nicht schärfer und lackaffiger geworden im letzten Jahr, nach wie vor gibt es im Internet zu viele Menschen, die einfach zu dumm sind, gemeine Gedanken in angemessener Form zu vermitteln. Die würde ich als virtuellen Akteur nicht vermissen, in der Regel haben dieses Problem aber auch mehr die Kommentierer als die Generierer von Inhalten. Ups, das war jetzt ein bisschen gemein.

Curima: Communitymäßig wird mir 2015 wohl als das Jahr in Erinnerung bleiben, in dem Orkenspalter TV nach China fuhr und ich während der „Wohnmobil kaputt, Visum läuft ab, alles geht schief“-Phase quasi stündlich auf Facebook schaute, ob es was Neues gibt. Zum Glück wurde dann ja doch alles gut. Ich sollte jedenfalls nicht auf solche Abenteuer ausziehen, ich halt die Spannung ja schon kaum aus, wenn es andere tun. Inzwischen hab ich den erbeuteten Dino ja mal in echt gesehen und das Viech ist echt super! Auf die China-Doku bin ich schon sehr gespannt. Ansonsten scheint es mir in der Tat immer mehr Videos zum Thema Rollenspiel zu geben. Ich bin ja immer noch eher Fan von Texten, statt mir Podcasts anzuhören oder Videos anzusehen – Ausnahme sind die Videos von Orkenspalter TV und auch die Interviewreihe zu den Limbusspielen von Nick-Nack finde ich toll. Überhaupt, mein Lieblingsvideo des Jahres ist vermutlich dieser wunderbare gereimte Video-Glückwunsch zu unserem 5. Geburtstag. Danke, Nick-Nack!

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Conventions 2015

Josch: Null, nada, niente. Verfluchte Dämonen der Zeitverknappung. Hoffentlich schaffe ich es nächstes Jahr zumindest zur Heinzcon 3D.

Salaza: Dito. Der RatCon machte ein Freunden versprochener LARP-Versuch den Garaus, zur HeinzCon und anderen Veranstaltungen habe ich es dieses Jahr nicht geschafft.

Cifer: Ratte, Heinz und Nordcon, das Jahr war gut. Allesamt Cons mit interessanten Leuten, interessanten Workshops und interessanten Runden.

Vibart. Die Ratte wird für mich zum jährlichen Muss-Ritual und ist immer ein Gewinn. Ansonsten ist der Süden halt weit weg vom Rollenspiel-Epizentrum. Mal sehen, ob ich nächstes Jahr mehr Zeit zum Rumfahren habe.

Sedef: Die Ratte kommt dir doch sogar 2016 ein Stück entgegen, dafür wird sie für mich dann eher zu weit weg sein. Dieses Jahr waren noch Ratte, Nord- und HeinzCon drin, die wie immer wirklich viel Spaß gemacht haben. Auf der German Comic Con waren dagegen (erwartungsgemäß) keine Rollenspielverlage anzutreffen, dafür aber die auch für DSA zeichnende Elif Siebenpfeiffer. Und es gab dort sogar an anderer Stelle eine Grabbelkiste mit alten DSA-Romanen.

Wird 2016 zur Wanderratte Richtung Süden: Die Ulisses-Hauscon.

Wird 2016 zur Wanderratte Richtung Süden: Die Ulisses-Hauscon.

Curima: Die RatCon rückt mit der Verlegung nach Limburg leider aus meinem Radius der Entfernung, die ich für ein Wochenende zu fahren bereit bin, heraus. Die Aussicht, 2016 nicht wenigstens einmal mit Vibart und Sedef Fiasko spielen zu können, betrübt mich aber sehr und könnte womöglich noch zu einer Ausnahme der obigen Regel führen. War jedenfalls gut auf der Ratte, wobei die Stadthalle Unna eine so gute Location ist, dass ich den Wechsel auch deshalb schade finde. In diesem Jahr gab es auch einen wahren Workshop-Marathon, wobei die Stimmung, gerade in den DSA5-Workshops, sehr viel entspannter war als im Vorjahr. Die NordCon war auch dieses Jahr wieder eine schöne Sache und ist aufgrund der Lage ein Pflichttermin. Besonders toll war dieses Jahr die Vampire-Runde. Die HeinzCon war wie immer super und die entspannteste unter den Cons, so dass der Termin für näkstes Jahr schon fest eingeplant ist. Und dann waren Sedef und ich ja noch auf der German Comic Con, was irgendwie zwar an sich nix mit DSA zu tun hat – aber wenn man dann dort Judith und Christian Vogt, Uli Lindner und das Orkenspalter-TV-Team samt Dino trifft und Gewinnspielpreise für Nandurion in Empfang nimmt, hat das doch schon einen Rollenspiel-touch. Insgesamt war das trotz quasi nicht spürbar existenter Orga eine sehr lustige Veranstaltung, die ich auch nächstes Jahr wieder anpeilen werde.

Vibart: Ratte ohne euch und Fiasko? Undenkbar …

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Unsere persönlichen Highlights und Fails 2015

Josch: Zunächst die Highlights. Gruppenabenteuer: 1. Seelenernte. Knapp dahinter auf Platz 2: Die Phileasson-Saga in der Deluxe-Fassung sowie Unheil über Arivor. Auf Platz 3: das kurzweilige Unheil im Schwarzen Keiler, das uns einen vergnüglich-oldschooligen Testspielabend per Skype (siehe hier) ermöglichte. Soloabenteuer: Ich finde Der Vampir von Havena gerade als Einsteigerabenteuer gut gelungen, aber Legatin des Bösen gewinnt bei mir dennoch den Preis, weil ich es beeindruckend finde, wie gut die Autoren dieses heiße Eisen anfassen, und dass sie dabei ganz ohne Regeln auskommen. So gut wurde Pardona seit Phileasson nicht mehr dargestellt (und da lebte sie wesentlich von ihrem Nimbus). Romane: Sternenleere: ein tolles Konzept und ein spannendes Spektrum von ganz unterschiedlichen Erzählungen, die Aspekte des Sternenfalls und dessen Auswirkungen aus verschiedenen Perspektiven beschreiben. Spielhilfe und Regelwerke: 1. Das neue Regelwerk (vor allem in der überarbeiteten 2. Softcoverausgabe) sowie das jüngst eingetroffene Bestiarium. Beim Bestiarium gefallen mir die bunte und gelungene Auswahl an Viechern, die fast durchgängig tollen Illustrationen (inkl. des ersten ernstzunehmenden Shruufs) sowie die Aufwertung zahlreicher Monster. Auf Platz 2: Myranische Formeln, weil mir dieser Band mit seiner Kurzfassung der wichtigsten Aspekte des myranischen Magiesystems und zahlreichen Beispielen endlich die Möglichkeit gibt, magische Professionen in Myranor zu spielen, ohne den ganzen überkomplexen theoretischen Hintergrund wirklich verstehen zu müssen. Da ist mir dann auch der Kunstledereinband egal, der zumindest bei meinem Exemplar eher unangenehm klebt. Platz 3: Das Travia-Vademecum: Ich hätte nie gedacht, dass man aus dem Konzept einer Travia-Spielhilfe etwas wirklich Lesbares rausholen kann. Da lag ich aber mal so was von falsch.

Und jetzt die Fails: Die Splitterdämmerung war eine Reihe von gemischter Qualität (inkl. einiger wirklich grandioser Highlights), aber das Finale ist über weite Passagen eher symptomatisch für die schwächeren Aspekte des Zyklus. Mir persönlich haben Haffax‘ Plan und Abgang wirklich gut gefallen, und ich halte Der Schattenmarschall alles in allem auch für einen soliden Band. (Zumindest bis mir jemand eine bessere Idee für einen Masterplan des alten Haudegen präsentiert.) Aber insgesamt verliert sich die Kampagne um Haffax‘ Ende für mich streckenweise in zu viel Militär-chi-chi, Miniszenarien und Gedöns, so dass mir der rote Faden insgesamt abhanden kam. Ich würde hier zwar nicht von einem Fail sprechen, aber insbesondere Die verlorenen Lande ist von allen Publikationen des Jahres 2015 für mich am weitesten weg von dem, was ich mir erhofft hatte. Ansonsten würde ich sagen, hatten wir ein gutes Jahr, was die Qualität der Publikationen angeht.

Salaza: Highlights: Seelenernte, das Boron-Vademecum und die DSA5-Regeln. Ersteres, weil ich es sehr stimmungsvoll und gut umgesetzt finde. Zweiteres, weil ich Boron mag, die Zeichnungen toll finde und den Inhalt, auch mit dem Hintergrund des Spannungsfelds der zwei Kirchen sehr gut finde. Das dritte, weil ich die Stoßrichtung der Regeln sehr gut finde und die Aufmachung mir sehr, sehr gut gefällt. Den Fail des Jahres hatte ich persönlich nicht – deshalb nenne ich hier die Skilltree Saga, da sie ja ganz knapp vor 2015 erschien und unter dem Gesichtspunkt „DSA-Produkt“ auch die nächsten 5 Jahre als Fail des Jahres genannt werden sollte.

Cifer: Hat schon jemand Seelenernte genannt? Das war nämlich ziemlich gut. Das Boron-Vademecum würde ich mit kleinen Abstrichen auch darunter zählen, allein die Illus sind schon göttlich traumhaft zum Sterben schön gut (um mal die 5 € in die Wortspielkatze zu vermeiden). Bei Sternenleere waren zumindest die paar Geschichten klasse, die ich schon gelesen habe (Azaril tatsächlich mal als Philosophin!) und was Myranor alles tolles fabriziert hat, wurde ja oben schon erwähnt. Auf der Negativseite… nuja. Die verlorene Lande ist angesichts der großen Autorenzahl extrem wechselhaft und wirkt auch eher episodisch zusammengestückelt statt aus einem Guss (weil es eben auch genau das ist). Und beim Schattenmarschall zitiere ich mal eine geschätzte Orkenspalterin: „Ungefähr an dieser Stelle beschlich uns das Gefühl, dass Haffax gerade das coolere Abenteuer erlebt.“ Gadgets statt taktischem Genie, ein doch arg unterdimensionierter Masterplan und eine sehr fragliche Heldenmotivation – das war so nix. Ebenfalls unter Fail würde ich die Kommunikation der Entwicklung von DSA5 einordnen. Das letztlich entstandene Regelwerk würde ich hingegen nicht als Fail zählen, sondern eher im akzeptablen Mittelmaß einordnen. Aber im Fandom existierten drölfzig Zahlenknechte, die man mit klaren Aufgaben und Änderungslogs in den Designprozess nutzbringend hätte einbinden können. Stattdessen hat man sie mit vagen Aussagen gegen sich aufgebracht, schon längst verworfene Regeln testen lassen und eine Menge Porzellan zerschlagen. Was hier eigentlich möglich wäre, sieht man am Thread zur magischen Analyse in den Errata, wo binnen 5 Tagen sieben Seiten Diskussion zu den neuen Regeln zusammenkamen und auf einige ärgerliche Fehler hingewiesen und Lösungsvorschläge unterbreitet wurden. Hätte man das jetzt noch gehabt, bevor die Errata in der zweiten Auflage verewigt wurden …

Vibart: Tatsächlich finde ich, dass das DSA5-GRW mein Highlight des Jahres ist. Nicht, weil darin alles perfekt ist, sondern weil es einfach an der Zeit war, dass DSA den alten Regelgreis 4.1 zur Ruhe bettet. Und hier möchte ich mal eine Lanze brechen: Die Vademecum-Reihe hat sich auf dem Gebiet der gleichbleibend hohen Qualität ein Ruhmesblatt verdient, da gibt es kaum Ausreißer in der Reihe. Es ist Zeit, dass man das mal laut schreibt.

Da dämmert es den Splittern: Top oder Flopp liegen nahe beieinander (Seelensammler von Tristan denecke)

Da dämmert es den Splittern: Top oder Flop liegen nahe beieinander (Seelensammler von Tristan Denecke)

Sedef: Auch wenn es wie eine defekte Schallplatte (weiß noch jemand, was das ist?) klingt: Seelenernte. Und Myranische Meere will ich an dieser Stelle auch noch erwähnt haben. Als Fails 2015 gibt es bei mir keine konkreten Publikationen, sondern das hastige und letztlich schwache Ende des Haffax-Plots, sowie den billigen Knalleffekt um Arivor, der zumindest in der so kommunizierten Form auf eigene Weise seinesgleichen sucht. Der Umstand, dass das Abenteuer selbst die Sache nachher wieder relativiert und die entscheidenden Gebäude wohl doch irgendwie heil bleiben, macht den ursprünglichen Fail dabei keinesfalls kleiner. Das Grundregelwerk selbst gehört für mich nicht in diese Kategorie, die von Cifer genannte „Kommunikation der Entwicklung von DSA5“ wäre letztes Jahr ein Kandidat gewesen und war auf der RatCon dieses Jahr schon deutlich besser.

Curima: Mein DSA-Highlight 2015 ist natürlich Das Lied des Lor. Steht mein Name auf’m Cover. Viel besser geht’s nicht. Aber das war wohl nicht die Frage, deswegen: Ich unterbreche mal die Seelenernten-Fankreise, weil ich es schlicht nicht gelesen habe. Die Spoiler, ich erwähnte es ja schon. Das Jahr 1029 BF, ich erwähnte es ja schon (In diesem Zusammenhang: Der Unersättliche ist wirklich ein großartiges Abenteuer und definitiv ein Highlight, aber das wisst ihr ja alle schon. Curima-late-to-the-party out.). Das gilt natürlich auch für alle anderen Abenteuer, die ich noch spielen will, was die Highlight-Auswahl erschwert. Die Vademecum-Reihe, die nun endlich komplett ist, finde ich nach wie vor super. Myranische Meere ist auch ein toller Band geworden. Als Fail würde ich auch die ganze Arivor-Geschichte einordnen, die mir so in der Form überhaupt nicht gefällt, auch wenn aus dem Sternenfall insgesamt natürlich doch noch coole Dinge entstehen können.

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Der Blick über den Dere-Rand

Josch: Ich habe mich sehr über den Erfolg vom Numenera-Crowdfunding gefreut und warte nun gespannt auf das fertige Produkt. Dazu: Deponia – nach langer Zeit endlich einmal wieder ein Rollenspielbuch, von dem ich weiß, dass ich es nie verwenden werde, und das ich einfach nur zum Lesen gekauft habe, weil ich mich auf den Humor der Autoren verlassen kann. Ich wurde bislang nicht enttäuscht.

Cifer: Numenera hat auf jeden Fall Spaß gemacht – ich hoffe, das macht es auch den Spielern. Ansonsten habe ich weiterhin Freude an Splittermond. Schwenk von hellblau nach düster: Ich bin extrem gespannt, was Paradox mit der jüngst erworbenen World of Darkness anstellt und was das für weitere Übersetzungen in dem Bereich bedeutet. Mit dem Tenebrae Noctis legt Ulisses ja schon mal gut vor.

Salaza: Cthulhu und das Marvel-Helden-Brettspiel waren da im Spielsektor die Nummern zwei und drei bei mir. Beim Computer wirft Fallout 4 seine Schatten voraus, sobald ich drei Sachen habe: Zeit, einen neuen Prozessor und eine neue Grafikkarte. Aber immerhin habe ich BioShock: Burial at Sea nun durch.

Curima: Fallout 4 spiele ich schon begeistert. Es ist irgendwie das Handelsherr und Kiepenkerl unter den PC-Spielen, jedenfalls bin ich ständig am Mais anbauen, Müll verwerten und Häuser bauen – macht aber Spaß. Auch wenn ich das Spiel neulich von normal auf sehr leicht stellen musste, weil ich nach dem 30. „Death by Glowing Ghul“ sonst den Rechner aus dem Fenster geschmissen hätte. Vorher habe ich ungefähr 120 Stunden mit Dragon Age: Inquisition verbracht. Tipp an alle, die das Ende des Spiels auch so dämlich fanden wie ich: Unbedingt den Trespasser-DLC spielen, der gibt der Geschichte noch ein gescheites Ende. Weg vom PC, hin zum PnP: Tatsächlich habe ich es geschafft, dieses Jahr in gleich 4 neue Systeme mal reinzuschnuppern: Space 1889 auf der HeinzCon, Seelenfänger (eine FATE-Variante mit eigenem Setting) und Vampire auf der NordCon und Star Wars: Am Rande des Universums auf der diesjährigen Rollenspieltour nach Dänemark. Mit FATE werde ich ja nach wie vor nicht so richtig warm, ein Test der FATE Turbo-Regeln musste wegen widriger Terminfindung auch auf 2016 verschoben werden. Vampire würde ich wirklich gerne mal länger spielen (nur wann?), Space 1889 ebenso (nur wann?) und das genannte Star Wars-Einsteigerset ist so toll gemacht und bietet so coole Charaktere mitsamt Plothooks, dass ich eigentlich genau diesen Charakter in dieser Geschichte gerne weiterspielen würde. NUR: WANN? Irgendjemand sollte wirklich mal diesen Zeitumkehrer aus Harry Potter erfinden. Oder mir und meiner Rollenspielrunde einfach unendlich viel Geld schenken, damit wir nicht so viel Zeit mit Arbeiten verschwenden müssen.

Colts statt Gandrash: Ab und zu spielt man mal was anderes.

Colts statt Gandrasch: Ab und zu spielt man mal was anderes.

Vibart: Gehen auch noch Sachen, die eigentlich nach 2014 gehören? Ich habe gerade The Last of us auf der PS3 durch, und bin völlig verzweifelt, dass ich dieses Meisterwerk nicht schon früher gezockt habe. Wurde ja für die PS4 remastert, also gilt das wohl noch. Rollenspielerisch habe ich im Januar eine äußerst gelungene Deadlands-Runde gezockt, die mich zu einem großen Freund des Systems machte. Das war’s an Ausflügen in andere Rollenspielsysteme 2014. Hartes Leben.

Sedef: Fallout 4 und Dragon Age Inquisition waren im Bereich Games sicherlich ein Highlight, bei Pen and Paper konnte ich tatsächlich einmal Star Wars: Am Rande des Universums testen. Auch wenn das Merchandise hier derzeit Reizüberflutungen auslöst, machte das System einen guten Eindruck.

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Der Blick über den Dere-Rant

Josch: Zum Thema Regeldiskussion habe ich nur noch dies zu sagen: Ich würde mir wünschen, dass wir alle wieder etwas gelassener mit dem Thema „Fehler“ umgehen. Die DSA4-Basisbox hatte relativ wenig Text und wurde bereits mit 7 Seiten Errata ausgeliefert. Das haben wir damals doch auch alle noch relativ gut weggesteckt, ohne zu HB-Männchen zu mutieren. Oder war ich damals nur im falschen Forum unterwegs? Ansonsten hatte das Jahr im Netz leider einiges an netztypischen Niveaulosigkeiten zu bieten, wie Verschwörungstheorien, haltlose Unterstellungen, persönliche Beleidigungen und moralische Diffamierungen. Dazu hier vier grundsätzliche Anmerkungen, in der vollkommen vergeblichen Hoffnung, etwas zur Verbesserung der Debattenkultur beizutragen:

  1. Eine Forderung: Gerade weil Sexismus und Verharmlosung sexueller Gewalt wirklich schlimme Sachen sind, gebieten es Anstand und Respekt, beim Sexismus-Vorwurf besondere Sorgfalt walten zu lassen und die Standards hierfür nicht zu verwässern. (Ähnliches gilt für das Thema Faschismus.) Nicht zuletzt ist ein Dissens in der Frage, ob etwas als sexistisch einzuschätzen ist, noch kein ausreichender Grund, um sich moralisch aufzuplustern und die ganze Empörungsklaviatur rauf und runter zu spielen. Wer so etwas macht, der verfolgt nicht mehr ein legitimes Anliegen, sondern betreibt moralische Selbstbefriedigung oder versucht, andereren eins überzubraten. Solche Instrumentalisierungen sind respektlos gegenüber denjenigen, die man zum Objekt des Vorwurfs macht, und noch deutlich respektloser gegenüber allen, die einmal Opfer von Sexismus geworden sind.
  1. Ein Ratschlag: Wer gerne hart austeilt und harsch urteilt, sollte sich zumindest ein dickes Fell zulegen und nicht sofort weinerlich in die Opferrolle fallen, wenn es mal Gegenwind gibt. Niemand mochte damals den Schläger auf dem Schulhof, der zwar gerne Prügeleien anfing, aber beim ersten Anzeichen von Gegenwehr nach Frau Lehrerin schrie.
  1. Eine Beobachtung: Wie doof, korrupt und moralisch degeneriert die anderen auf einen wirken, hängt auch von einem selbst ab, nämlich von der Mühe, die man sich dabei gibt, sein Gegenüber zu verstehen. Wenn man es darauf anlegt, die Aussagen anderer in dümmstmöglicher Weise zu deuten und möglichst viel Lug, Trug, Inkompetenz und Geldgeilheit hineinzulesen, dann ist es kein Wunder, wenn die Peergroup der wahrhaft Rechtschaffenen und Fähigen, in der man sich gerne beim circle jerk der eigenen Überlegenheit vergewissert, auf Dauer recht überschaubar bleibt. Es stimmt übrigens wirklich: Man kann selbst über so weltbewegende Themen wie einen Editionswechsel in einem deutschsprachigen Rollenspiel unterschiedlicher Ansicht sein und trotzdem noch höflich und respektvoll miteinander umgehen. Wirklich keine DSA-Regel, keine aventurische Setzung, kein Fehler und kein misslungener Abenteuerplot sind es wert, dass man sich verbal wie ein von der Leine gelassener Kriegshund aufführt.
  1. Eine Resignation: Leider reden wir hier über das Internet. Daher bekenne ich frei, dass ich keinerlei Hoffnungen habe, dass sich 2016 etwas Wesentliches ändern wird, und reiche nun den Sprechstein an den Theaterpädagogen Salaza weiter, damit der euch mit seinem Hippie-Gesäusel auf die Nerven gehen kann.

Vibart: Tja, dazu habe ich ja schon was beim Thema Community gesagt, aber natürlich gilt das leider für das ganze Internet. Word!

So geht es zu im Internet.

So geht es zu im Internet.

Salaza: Hallo Stein. Ich hoffe du fühlst dich gut. Wie? Ich soll dich nicht reiben? Na, dann bleib halt hier auf dem Tisch liegen! Wo war ich? Achso, bei den Muppets – wie Kermit der Frosch einmal sagte: „Fear leads to anger, anger leads to hate, hate leads to suffering.“ Am Anfang der Misere steht wohl tatsächlich die Angst, dass irgendwas nicht so läuft, wie man es für gut halten würde. Das heißt für Menschen jenseits der 30: Alles ist böse, was die bekannte Welt ändert. Das stellte einst schon der Großmeister der tieferen Sinnerkenntnis fest. Gut, er war auch Applejünger und postulierte die 42 als finale Antwort, aber dennoch: Keine Panik! Er wirkte immer sympathisch, ich glaube ihm. In meinen Augen führte diese Situation aber dazu, dass der Editionskrieg viele Diskutanten den Weg der Sith-Frösche gehen ließ. Was mich allerdings hoffen lässt, ist die Tatsache, dass das beim letzten Editionswechsel nicht so viel anders, nur das Internet sehr jung war und das Web 2.0 noch aus Gästebüchern und ersten Foren bestand. Irgendwann werden sich also auch im aktuellen Wechsel die Fronten geklärt haben und sich wieder separate Diskussiongruppen bilden. Ob diese dann in Foren, bei Facebook oder dem Marktplatz von Pusemuckel diskutieren, wird sich dann zeigen, aber alle werden dann hoffentlich ihren Frieden haben. So Stein, das Wort zum Ramadan ist vorbei, auf geht es zum nächsten Einhorn.

Cifer: Es mag schon aufgefallen sein: Ich finde durchaus einen größeren Teil der Kritik berechtigt als mein Miteinhorn (und erst recht als das schäbige Ex-Einhorn da oben!). Leider habe ich das Gefühl, dass man hier nicht mehr vor oder zurück kommt: Die Redax begibt sich nur noch selten außerhalb der Cons in den Disput mit dem Fandom – und angesichts des Diskussionsklimas, wer kann es ihr verdenken? Auf der anderen Seite fühlt man sich in den Foren (inklusive Hausforum) oft alleingelassen, insbesondere wenn in einer Diskussion tatsächlich mal ein Redakteur auftaucht, um dann in einem völlig nebensächlichen Punkt zu antworten, aber die Hauptfrage unbeachtet zu lassen. Wenn schon der Weltfrieden als Weihnachtswunsch traditionell unzulässig ist, würde ich mir hier wieder ein wenig beidseitige Annäherung wünschen – will heißen, verbale Abrüstung bei Kritikern und Anhängern auf der einen und offen sichtbare Auseinandersetzung mit Kritik und Einblicke in Designprozesse der Redax auf der anderen Seite.

Und dann gibt es natürlich auch noch die „Kritik“, die es schafft, sich sowohl im Thema als auch im Ton komplett zu verrennen und die darum wohl auch weiter im Rundordner landet und landen sollte.

Sedef: Viele auch dieses Jahr kritisierte Dinge finde ich berechtigt, die Art und Weise, wie diese Kritik jedenfalls online geäußert wird, ist aber vollkommen indiskutabel und gibt damit eigentlich deutlich mehr Anlass zum ranten als die Inhalte. Trotzdem will ich hier nicht gänzlich mit der Tradition des Rants brechen: Den Boten auf eine Auswahl von Artikeln aus 1W3+1 Jahren Zeitspanne zu reduzieren und das Boten-Abo in ein Kurzabenteuer-Abo umzuwandeln war ärgerlich genug, die Kommunikation dieser Änderungen teilweise sogar unterirdisch. Aventurische Städte mit-oder-dann-doch-lieber-ohne-Insekten als billigen Showeffekt für unfertig konzipierte Metaplots untergehen zu lassen (oder doch nur teilweise, wenn einem noch wichtige Gebäude darin auffallen) war das Gegenteil eines guten Auftakts für den Sternenfall. Auch die über die gesamte 4. Edition entwickelte Geschichte der Dämonensplitter (in Abenteuern Nr. 100 und 101 schon zentraler Teil) ist letztlich ohne erkennbares Gesamtkonzept oder erzählerischen Abschluss platt gemacht worden und hat mit dem vermurksten Finale zu Haffax noch einen Allzeit-Tiefpunkt gefunden. DSA5 hat sich zwar nach der Beta ordentlich gemausert, aber die seitenlangen Errata-Listen gibt es jetzt auch schon wenige Monate nach Erscheinen der neuen Edition wieder – und ich meine nicht Rechtsschreibung, sondern erhebliche Regeländerungen und Ergänzungen, da scheinen Alpha, Beta und Gamma-Tests auch nur begrenzt geholfen zu haben. Genug des Wutgeschreis, ein paar versöhnlichere Worte wären gut. Vibart?

Cifer: Ein Einwurf, bevor Harmoniehorn Vibart dran ist: Das einzige, was schlimmer ist als ein Regelwerk mit seitenlangen Errata ist ein Regelwerk ohne seitenlange Errata. Auch wenn’s im ersten zweiten dritten Anlauf schöner gewesen wär als im vierten.

Vibart: Seit wann bin ich alter Grantler ein Harmoniehorn? Sei’s drum: Es gibt Kritik und Rant. Das ist für mich ein Unterschied. Aber um mal auf der übergeordneten Ebene über unserem unverschämt weltfremden Rollenspiel-Sumpf zu bleiben: In Zeiten, in denen halb Syrien auf der Wanderschaft ist, weil es die Weltgemeinschaft geschafft hat, die Verhältnisse dort an Beschissenheit neu zu definieren, wo ständig selbst der kreuzkirchliche Bundespräsident von „Krieg“ redet, wo Unterkünfte anzünden bald zum bürgerlichen Volkssport wurde, wo man nicht mehr auf ein Konzert gehen kann, ohne das Wort „Bataclan“ zu denken, und wo einem völlig durchgeknallten Toupetträger Chancen eingeräumt werden, Präsident der USA zu werden, was aber im Vergleich zu diesem Typen im Kreml noch ein harmloser Grad an Wahnsinn zu sein scheint, also in solchen Zeiten, denen ich jetzt noch ein paar weitere Lowlights des Jahres 2015 hinzufügen könnte …

… sollte man froh sein, wenn es noch Leute gibt, deren größtes Gewaltpotential im Beschimpfen von andersdenkenden Nerds besteht. Was nichts rechtfertigt, aber einiges an Bedeutung für mich selbst relativiert. Von daher: Weltfrieden bleibt ein schöner Wunsch. Für alle da draußen.

Josch: Stimmt, zugleich gilt aber auch: Wer angesichts des weltpolitischen Desasters, welches das Jahr 2015 leider war, DSA5 für das größte Ärgernis des Jahres hält, der hat, um es vorsichtig zu formulieren, äußerst fragwürdige Prioritäten.

Curima: Toll, jetzt kommt hier Vibart mit Weisheiten und dem Weltfrieden, wie soll ich da in Ruhe ranten? Männo. Okay, aber eins hab ich dann doch, um meinem Ruf als grantige alte Frau gerecht zu werden:

Ausgiebige Beobachtungen und Feldstudien führten dazu, dass ich euch in einem kleinen Exkurs ein immer öfter im Internet anzutreffendes Exemplar vorstellen kann: Den Hater. Zur Klarstellung – ich finde auch Sachen doof. Zombies beispielsweise finde ich ziemlich doof*. Das führt dazu, dass ich mir keine Zombiefilme und -serien anschaue. Soweit, so langweilig. Aus der Sicht eines typischen Haters mache ich damit nun alles falsch, was man falschmachen kann, denn eigentlich hätte ich erst so richtig was von meiner Zombieabneigung, wenn ich dazu lange Kommentare, Blogposts und Forenbeiträge verfassen würde, jedem meiner Bekannten bei der Erwähnung der neuesten The Walking Dead-Folge unter die Nase riebe, wie blöd, unlogisch und unoriginell das doch alles ist und überhaupt sehr viel Zeit damit verbrächte, Zombies doof zu finden. Fundierte Kenntnis der aktuellen Untoten-Filmproduktionen ist dafür noch nicht mal nötig. Der Hater verreißt den Film schon nach dem Trailer, das Buch nach zwei Kapiteln, den Meisterschirm nach dem ersten Ausschnitt und den Workshopbericht nach dem ersten Gendersternchen. Vermutlich hat er sogar richtig Spaß dabei (siehe auch Joschs Kolumne), den Deppen, die DSA/DSA4/DSA4.1/DSA5/DSA2/SavageWorlds/Zombies/StarWars/Pflaumenkuchen/Omma Ernas Kräuterschnaps immer noch mögen, so richtig unter die Nase zu reiben, wie doof sie in ihrer naiven Fanboy-Blauäugigkeit eigentlich sind und dass er der bessere Mensch ist. Nun gut, kann man sagen, was will diese Curima eigentlich, sie schreibt für eine DSA-Seite, und jeder, der auch mal nur die Nasenspitze ins Tanelorn-Forum gehalten hat, weiß, dass man als DSA-ler keinen guten Stand im Internet hat. Stimmt natürlich. Aber okay, ich hab mir dieses Nandurion-Sache ja ausgesucht und übers Jahr hinweg ergibt sich doch eher ein ausgeglichenes Bild von netten, hilfreichen und konstruktiven Kommentaren zu den Hatern und Trollen da draußen (ja, ausgeglichen. Nix da Mehrheit der Netten. Was an sich schon traurig genug ist.) Was ich mich nur wirklich frage, ist, wieso es immer noch Leute gibt, die uns, aus reiner Nettigkeit und Zuneigung zum Hobby DSA, regelmäßig Artikel, Workshopberichte, Spielhilfen und dergleichen zuschicken, obwohl aus den nichtigsten Gründen der Shitstorm schon hinter der nächsten Ecke lauern kann. Ich kann nur zu dem Schluss kommen, dass es doch immer noch andere Menschen da draußen gibt, die es geiler finden, Sachen richtig toll zu finden statt richtig scheiße. Danke an euch – ihr seid super!

*Eigentlich habe ich nur panische Angst vor Zombies und kann mir deshalb nichts ansehen, wo sie vorkommen, aber das lassen wir jetzt mal außen vor, damit ich hier mein schönes Beispiel nicht ruiniere.

Josch: Dem Dank kann ich mir nur anschließen und möchte ihn auf das ganze Nandurion-Team erweitern (das kann ich jetzt ja problemlos machen, ohne des Eigenlobs verdächtigt zu werden). In einer besseren Welt wären vermutlich mehr Personen für die Erkenntnis zu haben, dass es zumindest strategisch unklug ist, diejenigen Leute, deren Gratisarbeit man gerne in Anspruch nimmt, regelmäßig anzupöbeln.

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Nandurion 2015

Wird bald schon sechs: Das Einhorngehege.

Wird bald schon sechs: Das Einhorngehege.

Josch: Ganz neue Erfahrung, ein Dezember ohne Adventskalenderbeteiligung. (Na gut, nicht wirklich ganz ohne, aber im Vergleich zu den letzten Jahren fühlt sich das fast wie nichts an.) Ansonsten genieße ich meine Gastrolle und erfreue mich daran, dass hier weiterhin alles seinen gewohnten und guten Gang geht. Ich bin stolz auf euch! P.S. Ein wenig häufiger hättet ihr 2015 die Türchen aber schon verspätet öffnen können, ich hatte mich doch so aufs Rumnölen gefreut!

Salaza: Ich höre ja schon meine Uhr ticken. 2015 soll ja mein letztes Jahr hier sein. Die Ungewissheit, was passieren wird, bringt mich fast um. Ansonsten geht Nandurion in sein 6. Jahr und, wie Schwester Tsa es gefügt hat, gibt es jedes Jahr etwas Neues. Das ist schön so und lässt keine Langeweile aufkommen. Immerhin droht in etwa 11 Monaten schon der nächste Adventskalender.

Cifer: Ja, nachdem ich gemäß walkunterrichteter Kreise schon Josch eigenhändig rausgeschmissen habe, ist Salaza natürlich als nächster dran. Mal schauen, ob ich ihm noch irgendwas anhänge (Rufschädigung durch penetrantes DSA5-gut-finden oder so) oder ihn einfach kommentarlos entlasse. Vielleicht könnte ich ihm auch mein vollstes Vertrauen aussprechen. Und wenn ich ganz gemein drauf bin, sogar ohne „bedanken uns für die Zusammenarbeit und wünschen alles Gute“-Floskel, so dass ihn kein anderes Blog mehr aufnimmt. Möglicherweise ist aber auch alles ganz anders und ich bin in Wahrheit nur Joschs Sockenpuppe?

Josch: Ich find’s gut, dass ich zumindest noch das Abenteuer mit dir zu Ende schreiben durfte. Darf ich mich jetzt entfernen? Moment, muss ich die Frage jetzt vielleicht selbst beantworten? Hesinde hilf, ich bin verwirrt.

Vibart: Da der folgende Beitrag Informationen enthalten könnte, die dazu geeignet sind, Nandurion-Leser zu beunruhigen … seht ihr? Und schwups, seid ihr beunruhigt.

Curima: Ich bin traurig. Niemand will meine Sockenpuppe sein.

Poppensucke: Ich finde Curima sieht das ganz richtig, und ist die einzige hier, die den Durchblick hat.

Sedef: Fahnenflüchtige und Drückeberger. Wer soll denn jetzt die ganzen Rezensionen schreiben, um die ich mich immer drücke?

Curima: Du musst nur endlich die Katze dazu abrichten, das für dich zu übernehmen. Und bei der Gelegenheit kannst du ihr auch gleich erklären, wie man den Geschirrspüler einräumt. Anyhoo: 5 Jahre Nandurion! Und auch ich bin schon seit inzwischen 3,5 Jahren dabei. Wahnsinn. Im nächsten Jahr muss allerdings mal mit Kescher und verlockenden Rezensionsexemplaren auf Einhorn-Fang gegangen werden, um die Verluste der letzten Jahre auszugleichen.

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Fazit zum DSA-Jahr 2015

Josch: Für mich persönlich das beste seit … keine Ahnung. Seit sehr langer Zeit. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen: seit 1998, als unsere Gruppe nach dem Abitur voller Optimismus in Pforte des Grauens startete und dort versandete. Mit Post-Borbarad und den Heptarchen bin ich nie so richtig warm geworden. Jetzt ist endlich ein Neufang da und das Karamakorthäon in vollem Gange. Dazu hat man von den Schwarzen Landen behalten, was sich lohnt, und hoffentlich ergibt sich hier eine neue Wildermark – für mich eine der wenigen positiven Begleiterscheinungen von Das Jahr des Feuers. Mit DSA4 ging es mir lange Zeit ähnlich wie mit dem Post-Borbarad-Aventurien, so dass auch DSA5 für mich einen vielversprechenden und hoffnungsfrohen Neuanfang darstellt. Dazu habe ich endlich zwei Jugendträume verwirklichen können: ein eigenes Abenteuer und Kurzgeschichten zu einem wichtigen Ereignis mit NSCs von Format. Curima und Cifer, das war wirklich eine ganz tolle Sache. Und danke auch an Eevie für das Vertrauen. Ab jetzt kann es eigentlich nur noch bergab gehen. 2015hJdkGg!

Salaza: 2015 ist das Jahr, das unter dem Wechsel von der 4. zu 5. Edition stand. Auch wenn die Wogen immer noch hier und dort hochschlagen, mein Eindruck ist, dass der Wechsel stetig voranschreitet. Auch wenn nicht alles so schnell passiert ist, wie ursprünglich gedacht, so scheint mir nun am Ende des Jahres die Stoßrichtung bei Regeln und Spielwelt klar zu sein. Mir persönlich gefällt der Weg, deswegen sehe ich im Fazit ein gutes Jahr. Ich habe auch den Eindruck, dass das neue DSA5 kommerziell gut läuft, das Thema „Das Ende naht“ scheint mir wieder ein Stück weiter in die Zukunft verschoben zu sein.

Sedef: Auf jeden Fall ein untypisches Jahr, letztlich vor allem durch den Editionswechsel. In der eigenen Runde laufen die Kampagnen wie gewohnt weiter, dafür habe ich in Hamsterkäufen über Shops, Cons und eBay mehr DSA-Bücher gekauft als in irgendeinem Jahr davor, das wird sich aber mit dem nächsten Jahr wieder ausgleichen. Der DSA4-Endspurt auf beiden Kontinenten hat eine ziemliche Bücherflut ausgelöst, dazu habe ich viele Lücken in der Abenteuersammlung geschlossen. Jetzt brauche ich nur noch eine Leibrente, einen Bunker und 3-5 leidensfähige Spieler, die die nächsten 5W20 Jahre nichts vor haben. Aber im Ernst: Mir haben viele neue Sachen in diesem Jahr sehr gut gefallen, die Cons haben wie immer Spaß gemacht, daher war es insgesamt ein ziemlich gutes DSA-Jahr 2015.

Curima: Sedefs Kaufrausch werde ich jedenfalls so schnell nicht vergessen. Wir haben jetzt bestimmt einen Regalmeter DSA mehr daheim stehen als noch vor einem Jahr. Ansonsten war das Jahr vor allem geprägt vom Lied des Lor, denn ziemlich genau vor einem Jahr kriegten wir das Okay von Uhrwerk, dass das Abenteuer so geschrieben werden kann – und nun ist es vor Kurzem endlich erschienen. An dieser Stelle auch nochmal vielen Dank an meine beiden bärenstarken und riesenkarpfigen Mitstreiter Cifer und Josch sowie an alle anderen Beteiligten. In Erinnerung bleiben wird natürlich auch der Editionswechsel, der für viele angeregte bis hitzige Diskussionen sorgte, selbst wenn er für den heimischen Spieltisch keine Bedeutung hatte.

Vibart: Insgesamt ein super Jahr, tolle Ratcon, bewegte Zeiten, Produkte aller Güteklassen, so dass das Rezensieren nicht dröge wurde … insgesamt komme ich zum Fazit: 12 von 12 Monaten.

Cifer: Das eigene Abenteuer war natürlich auch für mich ein Höhepunkt. Vielen Dank für die tolle Zusammenarbeit an Curima und den Uhrwerkverlag (Josch danke ich nicht – vielleicht sind wir ja die gleiche Person und dann wäre das Eigenlob). Ansonsten muss ich unumwunden zugeben, dass ich DSA4.1 doch ein wenig hinterhertrauere. Bei DSA5 ist bisher in erster Linie der Teil rausgekommen, den ich doof finde. Okay, das war jetzt übertrieben, aber bei der Basis des Systems fehlt mir doch einiges an Optionen und anderes wurde für mein Empfinden recht seltsam gelöst.

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Ausblick aufs nächste Jahr

Sch Sch Sch Zapfensammler_RahfothCifer: Umso gespannter bin ich auf die weiteren Regelbände. Ich hoffe hier, dass man zwar seinem Versprechen treu bleibt, Abenteuer auch mit den Grundregeln spielbar zu machen, aber passende Fokusregeln aus anderen Bänden zumindest erwähnt, wie es sich mit dem Hinweis auf gezielte Schläge beim Bestiariumspreview schon andeutet. Auch, dass die magischen und göttlichen Traditionen auf je zwei Bände ausgewalzt werden, macht Hoffnung. Bei 4.1 erinnere ich mich noch gut daran, wie die Gildenmagier so viel Beschreibungstext wie alle anderen Traditionen zusammen bekamen – und das war vor den drei Bänden rein für die Akademien. Abenteuertechnisch könnten die Theaterritter ganz interessant werden, der Sternenfall allgemein bietet Potenzial und dann waren da noch die Novadis… angesichts der bereits angekündigten Dimension der Entwicklung des Hintergrunds bin ich mir ziemlich sicher, dass ich die Kampagne entweder lieben oder hassen werde, je nachdem, wie die Änderungen genau aussehen. Es gibt sicherlich etliche Dinge, mit denen man sie spieltauglicher machen könnte, aber wenn man mir mein Lieblingswüstenvolk zu sehr verwässert, werd ich sauer. Zu guter Letzt gibt’s natürlich noch Myranor 5.

Salaza: Ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht. Die Theaterritter-Kampagne reizt mich sehr, auf das Kompendium und die weiteren Regelbände bin ich auch schon sehr gespannt. Asboran als zweites Projekt mit Narrenfreiheit neben Nandurion macht mir auch Spaß und ich freue mich darauf, dort die eine oder andere verrückte Idee auszuprobieren.

Josch: Ich freue mich auf: den Aventurischen Almanach, die Theaterritterkampagne und darauf, vielleicht noch einmal etwas Offizielles schreiben zu können (wenn man mich lässt). Ich freue mich auf mehr Texte zur „Schöner leben mit DSA„-Reihe (anvisierte Themen: Konsistenz, Fehler, Metaplot, Retcons, Realismus und Sammelwahn), mehr Texte aus der Klassiker-Reihe (An dieser Stelle herzliche Weihnachtsgrüße an Rillenmanni und die Versicherung: Wir leben noch, bald geht’s weiter!) und natürlich auf die kommenden Gazettendispute. Denn sind sind immer noch der größte Spaß, seit es Bits und Bytes gibt. Und natürlich freue ich mich auf 12 Monate Nandurionlesen. Den neuen DSA5-Regelbänden sehe ich eher ambivalent entgegen, weil sich hieran entscheiden wird, ob meine bisherige DSA5-Begeisterung anhält. Gelingt der Spagat mit den Fokusregeln, dann ist wirklich alles shiny. Falls nicht, wird DSA5 für mich leider in dieselbe Richtung wie DSA4 abdriften, und meine Euphorie dürfte sich dann schnell wieder legen. Weiterhin bin ich sehr gespannt darauf, wann und wie es bei Myranor in Sachen DSA5 losgeht. Und natürlich hoffe ich, dass wir noch weitere Rezensionen zu Das Lied des Lor zu lesen bekommen. Nachdem Engor uns da bereits viel Honig ums Baramunen-Maul geschmiert hat, kann es auch hier eigentlich nur noch den Lor runter gehen. Aber darauf sind wir vorbereitet. Auf geht’s, Bidjes!

Sedef: 2016 darf ich endlich auch von meinem Schaukelstuhl aus Geschichtsverklärung betreiben und feststellen, dass das früher alles undenkbar gewesen wäre. Nein? Na gut. Ich freue mich jedenfalls für 2016 auf den Tharun-Abenteuerband und bin gespannt auf neue Regionalbände und die weitere Entwicklung. Die RatCon liegt 2016 in Limburg und damit leider kaum erreichbar, auf die Heinz- und NordCon freue ich mich dagegen jetzt schon. Vielleicht kommt ja auch noch eine Con dazu.

Curima: Con-Besuche sind auf jeden Fall immer zu befürworten. Ich hoffe jedenfalls, dass es sich womöglich auch im nächsten Jahr ergibt, wieder an etwas Offiziellem werkeln zu können, ich bin hochgespannt auf die DSA5-Umsetzung für Myranor, warte ungeduldig auf den Abenteuerband für Tharun und freue mich wie immer auf viele, viele Spielsitzungen in meiner Runde, auf Conventions und sonstigen Gelegenheiten.

Vibart: 2015 war das Jahr, in dem wir Kontakt aufnahmen, die nächsten 12 Monate werden weitere Pflöcke für DSA in den nächsten zehn Jahren in den Boden hämmern. Ich freu mich darauf – das sind spannenden Zeiten.

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Aventurien goes Hollywood: Die Einsendungen zum Tommy-Krappweis-Gewinnspiel

Vor ein paar Tagen riefen wir gemeinsam mit dem Team von Orkenspalter TV und Fantasyautor und -regisseur Tommy Krappweis dazu auf, dass ihr euch als Fantasyregisseure betätigt und eure auf DSA-Abenteuern basierenden Drehbücher gen Hollywood schickt, damit die viel gescholtene Märchenonkelei des Schwarzen Auges endlich ein Ende hat. Wir wollten Action, wir wollten Hollywoodstars, wir wollten völlige Entfremdung vom Ursprungsmaterial – und wir haben sie bekommen! Sechs Einsendungen erhielten wir, die wir euch jetzt nicht vorenthalten wollen. In chronologischer Reihenfolge des Eingangs präsentieren wir daher:

Impossible Mission: Nedime – die Tochter des Kalifen (von Regisseur Ralf)

Schauspieler:

  • der Soloheld: Tom Cruise
  • der Kalif: Morgan Freeman
  • Hasrabal: Sir Ian McKellen
  • Nedime: Emilia Clarke
  • der Meister des Bades: John Goodman
  • Zwerg Nase: Peter Dinklage

Wie kann Hollywood das Material massentauglich entstellen? Nedime ist nicht die Tochter des Kalifen, sondern des US-Präsidenten. Der Solo-Held gehört natürlich einem IMF-Team an und dem Titel vorangestellt wird ein “Impossible Mission”. Hasrabal ist dann natürlich auch kein Sultan von Gorien, sondern ein islamistischer Terrorführer im Nahen Osten. Und es wird viele Explosionen geben.

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Staub und Sterne (von Regisseur Queery)

Hollywoodtaugliche Besetzung: Liscom von Fasar wird durch Leonardo DiCaprio gespielt.

Eigentlich passt viel schon zu Hollywood. Teclador ist neben seinem Job als Geschichtenerzähler auch ein wenig närrisch, wodurch für flache Lacher gesorgt werden kann. In der Gor geht die ein oder andere Mumie um, und es gibt natürlich eine romantische Liebesaffäre inkl. Nacktszenen im Wüstenstaub zwischen der jungen Heldin und Teclador, obwohl sie doch eigentlich in die Gor gezogen ist, um ihren geliebten Colon zu retten. In ihr wachsen Zweifel, was passiert, wenn sie Colon tatsächlich rettet, doch durch das Auffinden des Karfunkels wird Teclador, als schon alles verloren scheint, spektakulär zurückverwandelt, macht als Drache alles klar mit Liscom und ist damit aus der Liebesliga quasi ausgeschieden (und ihm bleibt nur ein tränenreicher Abschiedskuss auf die Drachenschnauze zum Schluss).

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Die Attentäter (von Regisseur Vinz)

  • Hauptdarsteller für „Kaiserin Hal“: Michael Fassbender – er muss ja eigentlich eine Frau spielen, die einen Mann spielt. Er ist aber so gut, dass er es auch andersrum kann.
  • Darstellerin für Thesia von Illmenstein: Tilda Swinton (so ein bisschen wie die Eiskönigin in Narnia).
  • Die Helden werden besetzt mit Peter Dinklage als Zwerg, Kit Harrington als sewerischen Bastardsohn und Michael Cera als jungen Adeptus Minor.

Hinter dem Befehl zum Mord steckt eine große, dereweite Terrororganisation, die sich fieser Sumpfranzen als Minions bedient.

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Film-Pitch: „ZE7CHEN“ (7 Zeichen) (von Regisseur Astartus)

Basierend auf: Der 7-Gezeichneten-Kampagne

Greifenburg, die größte Stadt Aventuriens. Kurz nach dem Intro sieht man, wie eine junge, leicht bekleidete Frau durch die Gassen der Stadt geht, von einem Vampir angefallen und ausgesaugt wird und kurze Zeit darauf die Augen wieder aufschlägt. Ein Cut zu einem Marktplatz, wo ein Ausrufer den Zuschauer über die grassierende Vampirplage informiert und eine Belohnung auslobt, um diese zu beenden. Aus unterschiedlichsten Gründen finden sich eine Handvoll Abenteurer zusammen, deren Persönlichkeiten auf unterhaltsamste Weise miteinander kollidieren: der taktierende und mitfühlende Ex-Soldat Skodio Sommer (James Marsden), die stets in hautenge Lederkleidung gekleidete maraskanische Kung-Fu-Renegatin Marrie Szu (Jennifer Lawrence), der schüchterne Alchimist Brutus Bannstrahler (Mark Ruffalo), der zynische Einzelgänger Jamos „Logan“ Heulet (Hugh Jackman), der arrogante, aber gutaussehende und stinkreiche Kaufmannssohn Tonio der Starke (Robert Downey Jr.), der mit einem stolzen Kriegshammer und wehendem blonden Haar ausgerüstete Thorwaler Tor Swafnirsson (Chris Hemworth) sowie der mysteriöse und verschlossene Streuner Alrik vom Tann (Nicholas Cage). Nach einigen Startschwierigkeiten und belustigenden Wortgefechten stoßen sie tatsächlich auf den Ursprung der Vampirplage: den attraktiven, mysteriösen Erzvampir Walmir von Riebeshoff (Robert Pattinson) und seine Partnerin, die eiskalte, stets emotionslose Pardona (Kristen Stewart).

Doch müssen unsere Helden bald feststellen, dass die überwundenen Gegner nur die erste Stufe der Gefahr waren: aus der geraubten Lebenskraft der Vampirhorde erhebt sich ein dunkler Schatten, der die Abenteurer mit Leichtigkeit besiegt und höhnisch lachend von dannen zieht. Erschrocken erklärt Alrik vom Tann seinen Mitstreitern, dass es sich hierbei um den wiedererweckten Dämonenfürst Borbarad handeln muss, der nur von den sagenhaften sieben Gezeichneten besiegt werden kann. Schnell begeben sich die Helden zurück nach Greifenburg, um dort den desinteressierten und übergewichtigen Kaiser Brin von Gareth (Mark Addy) und seine attraktive Frau Emer ni Bennain (Liv Tyler), die Alrik vom Tann traurig-sehnsüchtige Blicke zuwirft, zu warnen. Doch ihre Warnungen stoßen auf taube Ohren, ist dem Kaiser sein Wohlergehen doch wichtiger als die Sicherheit seiner Untertanen. Fest entschlossen begeben sich die Helden, unterstützt vom elfischen Waldläufer Legolas Grünblatt (Orlando Bloom) in Richtung Osten, wo der Dämonenfürst wohl schon seine Untertanen sammelt (wie, in der G7 kommt Legolas eigentlich nicht vor? Jetzt schon.) Nach einer Reihe epischer und detailliert durchchoreografierter Gefechte gegen die unmenschlichen Dämonenkrieger Borbarads schaffen es die Gefährten, die mächtige Götterklinge Siebenstreich aus der Dämonenfeste in der Wüste Gor zu entwenden. Zurück in Greifenburg ist Kaiser Brin geneigt, den Gefährten zu glauben, doch taucht aus dem Nichts ein Dämon auf, der zwar natürlich besiegt werden kann, jedoch nicht, bevor er Brin den Todesstoß versetzen kann. Mit seinem letzten Atem flüstert er Alrik zu, es sei Zeit, das Geheimnis zu lüften. Doch erst, nachdem die gequälte Seele Alriks in einer leidenschaftlichen Nacht mit der Kaiserwitwe Emer geheilt werden konnte, bringt er die Gefährten zur Grotte Keranvor auf dem Neunaugensee bei Punin, um sie dort ohne größere Umschweife, Charakterentwicklung oder Plotreifung zu den sieben Gezeichneten zu küren: Skodio Sommer (der sich nun „Der Zyklop“ nennt) bekommt durch das almadine Auge die Fähigkeit, Laserblitze aus den Augen zu verschießen, Marrie Szu kann über ihre Drachentätowierung nun Geistertiere beschwören und in den Kampf schicken, Brutus Bannstrahler kann sich in das Kühne Krötentier, eine große, grüne Bestie, verwandeln, Logan bekommt stählerne Handschuhe mit ausfahrbaren Klingen, die ihm außerdem übermenschliche Regeneration verleihen, Tonio der Starke bekommt die Stählerne Stirn – eine fliegende Ganzkörperrüstung in den Farben Rondras (gelb und rot), Tor Swafnirsson kann mit dem Geflügelten Geschoss nun seinen Hammer werfen und in seine Hand zurückholen. Alrik vom Tann lässt außerdem seine Verkleidung fallen und enthüllt sich den Gefährten als Rohal Ponchobär (ebenfalls Nicholas Cage), den Zwillingsbruder Borbarads, der unter den Menschen wandelt, um sie zu schützen. Er wird mit dem Schwert Siebenstreich in die Schlacht ziehen.

Derart ausgerüstet ziehen die Helden in die Schlacht, zumindest nachdem Legolas und Marrie eine charakterlich völlig unpassende und nicht im Geringsten aufgebaute, aber dafür leidenschaftliche Romanze miteinander angefangen haben. Es folgt eine halbe Stunde epischer Kampf in den Häuserschluchten der Dämonenstadt Yol-Ghurmak, in der die Helden in einer wilden Choreografie aus Explosionen, Kung-Fu und pointierten One-Linern durch die Reihen der Dämonenkrieger vorstoßen, bis sie schließlich Borbarad, dem Dämonenmeister selbst (Adam Sandler) gegenüberstehen. Ein noch epischerer Kampf entbrennt zwischen den sieben Gezeichneten und Legolas auf der einen Seite und Borbarad und seinen tausenden Kriegern auf der anderen (die Krieger machen nicht wirklich einen Unterschied, sind aber für die Choreografie notwendig). Doch Borbarad bedient sich eines gemeinen Tricks: er erinnert Rohal Ponchobär an seine finsterste Stunde, als er damals in der Schlacht um Silkwiesen nicht in der Lage war, seine Verlobte vor den gierigen Reißzähnen der Orks zu beschützen und höhnt, ob Rohal seine Geliebte denn schon durch Emer ersetzt habe. Wütend stürmt Rohal nach vorne, doch Borbarad nutzt diese Unvorsichtigkeit, um ihn zu enthaupten. Alle Hoffnung scheint verloren, als Borbarad nach Siebenstreich greift – als plötzlich ein leuchtender Pfeil ihn trifft und ablenkt. Emer ni Bennain ist zur Hilfe geeilt, um den Helden mit ihrem hochelfischen Lichtbogen beizustehen! In einer übermenschlichen Anstrengung hechtet Legolas nach dem Schwert und wird zum neuen siebten Gezeichneten. Nach einer kurzen Ansprache, in der er alle seine Mitstreiter daran erinnert, dass die wahre Kraft die ganze Zeit in ihrem Herzen lag, stürmen die Gezeichneten auf Borbarad ein und zerschmettern das Artefakt seiner Macht, die Dämonenkrone, in sieben Teile. Durch die pure Wucht des Aufpralls entwickelt sich eine Schockwelle, die alle Dämonenkrieger pulverisiert.

In einer sehr berührenden Abschiedsszene gedenken die Helden den Gefallenen, Marrie sucht Trost in Legolas’ Armen, als sich plötzlich ein Portal öffnet. Rohal tritt hindurch, begleitet von Boron selbst (Morgan Freeman), der den Helden eröffnet, dass die Götter entschieden haben, Rohal in die höhere Sphäre Alveran selbst zu entrücken, damit er von dort wachen könne. Emer tritt neben Rohal und verkündet, mit ihm gehen zu wollen – denn die Menschen brauchen keinen Kaiser mehr, haben sie doch bewiesen, selbst auf sich aufpassen zu können. Zum Abschied schenkt sie Legolas ihren Hochelfenlichtlaserbogen. Nachdem die Sphären wieder versiegelt sind, gehen die Helden von dannen, zurück nach Greifenburg, unter einem Regen von Konfetti, Glückwünschen, Jubel und One-Linern. Doch in den Ruinen Yol-Ghurmaks rührt sich noch etwas: eine quietschrote Glatze schiebt sich aus den Trümmern und man sieht, wie Galotta, der bucklige Diener Borbarads (Hugo Weaving), nach den Splittern der Dämonenkrone greift… Abspann. Guter Film. Alles klatscht. Tusch. Vorhang.

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Die Phileasson-Saga (Regisseur: Benjamin)

In den Hauptrollen:

  • Asleif „Foggwulf“ Phileasson – Chris Hemsworth
  • Beorn der Blender – Russel Crow
  • Shaya Lifgundsdottir – Jennifer Lawrence
  • Ynu der Moha – Jamie Foxx
  • Niamh Goldhaar – Cate Blanchett
  • Pardona – Charlize Theron
  • Fenvarien – Bradley Cooper
  • Belasca Jannerloff – Gwyneth Paltrow
  • Eilif Sigridsdottir – Scarlett Johansson
  • Kodnas Han – Johnny Depp
  • Ben Aram – Ben Kingsley
  • Abdul el Mazar – Robert Downey Junior

Um die Phileasson-Saga massentauglich zu machen, werden Phileasson und Beorn zu Brüdern, die seit ihrer frühesten Jugend um die Gunst ihrer Mutter, der Hetfrau, buhlen, und dies nun in der alles entscheidenden Wettfahrt ausfechten wollen. Dazu kommt während des Films die Liebesgeschichte zwischen Phileasson und Niamh Goldhaar, welche erst die Hilfe und den glücklichen Ausgang für Phileasson begründet. Der Film wird natürlich klassisch ein Dreiteiler, wobei dann der dritte Teil doch wieder in zwei Teile unterteilt wird, um noch mehr Zuschauer in die Kinos holen zu können.Damit muss sich der Film nicht hinter der HdR- oder Hobbit-Verfilmung verstecken!

Nandus Balken Schmal

Die Sieben Gezeichneten (Regisseur: Siebenstreich)

Natürlich verfilmt Regisseur Siebenstreich die epischste Kampagne in DSA: die G7. Die bietet nämlich mehr als genug Stoff für die nächsten Jahre.

Die Autoren sind gerade dabei, das Skript zu schreiben; insbesondere müssen die ursprünglich sieben Abenteuer auf zwei Trilogien zusammengestaucht werden. Wir fangen aber nicht mit „Alptraum ohne Ende“, sondern mit „Rohals Versprechen“ an – alle guten Hollywood-Filme erzählen das hintere Ende zuerst, und danach die Vorgeschichte.

Natürlich müssen wir ein wenig die Regeln beugen. Der Fulminictus z. B. ist grässlich: ein tödlicher Strahl, den man nicht sehen kann? Wofür zahlen die Leute denn den 3-D-Aufschlag? Und auch der Visibili ist nicht tauglich für unsere Zwecke. Laut Regelwerk wird die Kleidung nicht unsichtbar gemacht, was heißt, dass man sich vor dem Zaubern ausziehen muss. Wie man am Erfolg von HBO sehen kann, passen das Mittelalter-Genre und Nacktheit gut zusammen – aber wir produzieren keine Serie, sondern einen Kinofilm und müssen die FSK12-Klassifizierung erreichen, und da sind nackte Darsteller natürlich unpassend.

Die sieben Gezeichneten sind, anders als in den Abenteuern, allesamt bekannte NSCs. Wir haben bisher leider noch keine endgültige Zusage von den Schauspielern bekommen, aber eine Vertragsunterzeichnung ist schon fast sicher. Hier eine kleine Auswahl: Raidri Conchobair wird von Sean Bean gespielt. Es ist ein offenes Geheimnis, dass quasi alle Charaktere, die von ihm verkörpert werden, sterben, und daher darf ich wohl schon vorwegnehmen: die Zuschauer werden nicht enttäuscht werden. Die Rolle der Nahema dagegen ist Conchita Wurst auf den Leib geschneidert. Und ich freue mich, dass auch die DSA-Redaktion vertreten sein wird: Axel Spor wird sich durch das Motion Capture-Verfahren in den Troll Krallerwatsch, Sohn des Krallulatsch verwandeln. Bilder vom Dreh werden natürlich auch noch veröffentlicht.

Wo wir drehen, müssen wir noch schauen. Neuseeland wäre zwar die passende Kulisse, aber auf den Inseln gibt es keinen Stein mehr, auf dem Tolkiens Helden nicht schon mindestens dreimal vorbeigelaufen sind.

An der Handlung werden wir auch noch feilen. VORSICHT, SPOILER: Geplant ist, dass Borbarad in der 3. Dämonenschlacht nicht in eine Minderglobule verbannt wird, sondern dass er in die erste Sphäre zum Zeitwächter Satinav geschleudert wird, und dieser ihn wieder nach Dere zurückschickt, aber zeitlich vor der Schlacht an der Trollpforte. Dort stellt Borbarad fest, dass sein Zwilling und Widersacher Rohal gar nicht existiert und erkennt: er selbst ist Rohal, so dass er sich letzten Endes selbst bekämpft. Das erklärt auch, wieso die beiden Alveraniare so schlagfertige Dialoge führen können (er kennt seine Antworten ja im Voraus). Die Zuschauer lieben solche Zeitparadoxa.

Nandus Balken Schmal

Die Gewinner der völlig zufälligen Auslosung des Gewinnspiels sorgfältigen Beratung unserer Experten aus der Jury sind Astartus‘ „ZE7CHEN“ (besonders der im Titel versteckte Hinweis auf Tavernenabende kam gut an) und Queerys „Staub und Sterne“ – Liebesgeschichten mit einem im Prinzip völlig belanglosen Mädel, hin- und hergerissen zwischen dem Normalo und dem exotischen Typen, sind immer toll. Vielen Dank an alle Teilnehmer und unseren besonderen Glückwunsch an die beiden Gewinner!

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Und dann noch ein letztes Gewinnspiel…

Wer bis hier durchgehalten (oder per Binnen-Link gemogelt) hat, der hat sich noch ein letztes (wirklich… also… zumindest für dieses Jahr…) Gewinnspiel verdient. Als Preise winken eine Softcover-Taschenbuch-Ausgabe des Regelwerks, eine Ausgabe von Unheil über Arivor und jeweils die PDF-Version von beiden. Alles gestiftet von Ulisses, denen wir dafür vielen lieben Dank sagen!

Was müsst ihr dafür tun? Kommentiert diesen Artikel mit euren persönlichen Tops und Flops des Jahres und gebt beim Posten eine funktionierende E-Mail-Adresse an (keine Angst, die sehen nur wir). Das Ganze bis zum Ende des Jahres, also den 31.12. 23:59 MEZ. Unter allen, die sich unter diesen Bedingungen beteiligen, verlosen wir die 4 Preise. Solltet ihr eines der gedruckten Werke gewinnen, so denkt dran, dass wir nur an Adressen in Deutschland die Preise für euch versandkostenfrei verschicken. Solltet ihr ein PDF gewinnen, so benötigt ihr dafür einen Account im EBook-Shop von Ulisses. Ansonsten sind Nanduriaten und ihre Partner sowie Mitarbeiter von Ulisses Spiele vom Gewinnspiel ausgeschlossen.

Wir wünschen euch viel Glück, danken fürs Lesen und freuen uns auf ein weiteres Jahr!

Eure Nanduriaten

Über Curima

Moin, ich heiße Lena, bin 32, komme aus Hamburg und spiele seit 2003 DSA. Ich spiele lieber als ich leite und schicke meine diversen Charaktere fast jeden Samstag durch Aventurien. Seit Mitte Mai 2012 arbeite ich bei Nandurion mit.
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25 Antworten zu Der Nandurion-Hesinde-Disput 2015

  1. Astartus sagt:

    Tops: Die Entschlackung der Regeln für DSA5, der Abschluss der brillianten Vademecum-Reihe, die rasche und unkomplizierte Nachreichung der Errata und einige persönliche Entdeckungen, die aber nicht 2015 erschienen sind (ins. Hillfolk, Ruh Dich Nicht Aus und Sea Dracula).
    Flops: Die PEGIDA-Montagsdemos, die geklagt den Zwölfen in meiner Heimatstadt stattfinden. Ansonsten lässt die Kommunikation von Ulisses teils viel zu wünschen übrig, wie man an den Analyseregeln sieht. Über die Splitterdämmerung kann ich wegen Spoilergefahr noch nichts sagen, die Botenumstellung sehe ich relativ gelassen. Unschön fand ich da eher, dass gerade parallel zur Flüchtlingskrise ausgerechnet ein Artikel über die religiöse Radikalisierung der Novadis kommen musste… Und, auch nicht zu vergessen: einige äußerst vitriolige Communitymitglieder, die alle Andersdenkenden beschimpfen, mehrfache Warnungen ignorieren, die Moderatoren bedrohen… und sich dann nach einem Ban damit brüsten, vom Verlag wegen unbequemer Meinungen mundtot gemacht worden zu sein.

  2. Gerwulf_Treublatt sagt:

    Vielen Dank für den schönen und zum Glück langen Bericht.
    Herzliches Weihnachtsfest!
    LG

  3. Christian sagt:

    Top: Legatin des Bösen. Eine kuriose kleine Abwechslung. Sehr schön. Gerne wieder einmal! *Daumen hoch*

    Flop: Die verlorenen Lande. Ich mag Rohaja. Oder zumindest mochte ich sie mal, aber so wie sie den Feldzug hier angeht kann das nix werden. *kopfschüttel*

    Ansonsten bleibt mir das DSA Jahr 2015 wohl als das mit vielen Publikationen die mich (nach anfänglicher Aufregung) so überhaupt nicht (mehr) Emotional berühren in Erinnerung.

  4. Pe sagt:

    Top war eindeutig das neue DSA5 Regelwerk, welches es endlich ermöglicht schnell Charaktere zu erstellen und eine Anzahl überschaubarer Regeln mitliefert. Mit den neuen Abenteuern wurden auch meine Erwartungen, nach dem Betafail Fluch des Drachengrafen, um einiges übertroffen, denn man hat auch die Abenteuer abgespeckt und somit einen Schritt in die richtige Richtung getan.

    Flops: Das einzige was mich ärgerte war der rasche Ausverkauf der Premium Ausgabe des DSA5 Regelwerks.

  5. Ruzangrox sagt:

    Mein Highlight 2015 war die Rückkehr zur Schwarzen Eiche, auf die ich mich sehr lange gefreut hatte und unerwartet die ich mich sehr lange gefreut habe. Mmn. ein würdiger Abschluss der Reihe.

    Etwas enttäuschend fand ich die Aufteilung des Wegesammelbandes. Teil II ist unglaublich unhandlich. Ich hätte es besser gefunden, wenn WdS mit ins WdH gerutscht wäre.

    • Xeledon sagt:

      Die „Rückkehr zur Schwarzen Eiche“ war auch erst dieses Jahr? Verdammt, dann war 2015 ja wirklich ein verdammt gutes Jahr für Solo-Abenteuer, ein schöner Trend! 🙂 Die gesamte „Schwarze Eiche“-Trilogie ist schon ziemlich geil, wenn man neben dem Abschlussband dann auch noch „Legatin des Bösen“ (jeder andere als Mhaire und Nico hätten das total verrückte Grundkonzept mit Sicherheit komplett gegen die Wand gefahren) und den „Vampir von Havena“ (für mich persönlich etwas arg simpel, aber unter der Prämisse, ein Einsteiger-Solo sein zu wollen, nichtsdestotrotz absolut gelungen) bedenkt, dann waren sowohl die stilistische und thematische Bandbreite als auch die Qualität absolut überzeugend. Und alle drei Bände zeigen auch schön, wie man der Spielmechanik eines Solo-Abenteuers noch neue, interessante Aspekte abgewinnen und dadurch die erzählte Geschichte gut in Szene setzen kann.

  6. Xeledon sagt:

    Meine Tops des Jahres:
    – Ich konnte zwei epochale Großprojekte meines Lebens erfolgreich zum Abschluss bringen und bin noch immer unschlüssig, ob nun die Promotion oder das Leiten der G7-Kampagne sich unter dem Strich als wichtiger und/oder prägender für mein restliches Leben erweisen werden.
    – Das DSA5-Regelwerk kommt von der generellen Stoßrichtung meinen aktuellen Vorlieben am Spieltisch deutlich stärker entgegen als es DSA4.1 jemals gekonnt hätte. Und meine ersten Testrunden machen jede Menge Lust auf alles, was 2016 noch für DSA5 bringen wird.
    – Mit „Aventuria“ (zum Glück habe ich mir ein Vorab-Exemplar von der „Spiel“ mitbringen lassen…) und „Orkensturm“ sind gleich zwei fantastische Brett- bzw. Kartenspiel-Umsetzungen im aventurischem Szenario erschienen. Bitte mehr davon!
    – Musikalisch war 2015 ein extrem starker Jahrgang: Das neue BLIND GUARDIAN-Album verdient Höchstwertungen, NIGHTWISH zeigen, dass sie endlich die perfekte Sängerin gefunden haben, SOILWORK und SYMPHONY X kehren zu alter Stärke zurück und übertreffen damit alle Erwartungen, PYRAMAZE erinnern aufs Angenehmste an ihre Landsmänner MERCENARY zu Zeiten von „11 Dreams“ und „Architect Of Lies“, CRYPTEX und SUBSIGNAL bieten besten Feelgood-Prog-Rock und VERSENGOLD zeigen, dass deutsche Lyrik auch mal ganz unpeinlich schön sein kann. Daneben zeigen ÁRSTÍÐIR und mein Lieblings-Isländer SVAVAR KNÚTUR wieder einmal, wie unverhältnismäßig brillant die Musikszene auf dieser komischen kleinen Nordatlantik-Insel eigentlich ist und ACOUSTIC REVOLUTION liefern mit ihrer unverstromten „Warriors Of The World“-Interpretation das vermutlich gelungenste MANOWAR-Cover aller Zeiten ab.
    – Während andere sich vollkommen zu Recht über die vergiftete Online-Kommentar-Kultur ärgern, schaffe ich es als Fan von Realsatire tatsächlich, dem ganzen Elend mit einer hinreichend distanziert-zynischen Haltung zu begegnen, um daraus mehr Unterhaltungswert als Frustrationspotential zu ziehen.

    Meine Flops des Jahres:
    – Der Versuch, wieder Ordnung in mein (Privat-)Leben zu bekommen, scheitert 2015 grandios.
    – Das Zeitfenster für den Kauf des Aventurienkarten-Puzzles hab ich wohl leider verpasst, zumindest scheint es inzwischen nirgends mehr erhältlich zu sein.
    – Obwohl Daedalic mit den Adventures und den beiden „Blackguards“-Teilen wirklich tolle Spiele abgeliefert haben, ist derzeit immernoch kein neues, großes DSA-Computer-Rollenspiel, das an die beiden „Drakensang“-Spiele anknüpfen könnte, in Sicht.
    – Gesellschaft und Politik finden immer neue Wege, um sich in eine Richtung zu entwickeln, die den persönlichen Wunsch nach Auswanderung in mir wachsen lässt.
    – Trotz anderslautender Vorsätze hab ich es wieder mal auf keine einzige Con oder Messe geschafft. Darüber hinaus habe ich bis auf das „Summer-Breeze“ kein einziges Festival besuchen können und einen Haufen fest eingeplanter Konzerte verpasst.

    • Gerwulf_Treublatt sagt:

      Summer-Breeze hat sich so gelohnt! Marduk hat die Pain Stage umgepflügt und Kataklysm war einfach nur noch krank in der ersten Reihe. 😀

      • Xeledon sagt:

        Naja, Marduk hab ich mir als alter Pussy-Metaller gar nicht gegeben. Aber Kataklysm haben tatsächlich (obwohl eigentlich auch nicht so ganz meine Baustelle) riesig Spaß gemacht, auch noch von deutlich weiter hinten. Dark Tranquillity und Saltatio Mortis waren auch wieder mal gigantisch, aber die haben mich beide live noch nie enttäuscht. 🙂

  7. Flocke sagt:

    Meine Tops des Jahres:
    Der Roman Sternenleere. Finde die Idee den Metaplot in der Form anzuteasern und zugleich diverse Abenteueraufhänger zu geben sehr gelungen! Außerdem finde ich das DSA 5 Regelwerk sehr gut. Es fühlt sich wie DSA 4 an, nur ist es eingänglicher und einfacher. Das begrüße ich sehr. Meine Nummer 3 ist das Tsa-Vademecum. Dieser Band bringt vor allen Dingen sehr viele extrem spannende Charakterkonzepte für Tsa-Geweihte 🙂

    Die Flops des Jahres:
    Ganz und gar schrecklich fand ich die beiden Haffax-Bände – vielleicht aber auch einfach nur weil mir diese Art zu spielen gar nicht liegt. Flop Nr.2 erscheint wohl nie, denn gemeint ist das Cover für Drachenwerk & Räuberpack. Es passt einfach nicht zu DSA. So das waren eigentlich schon 3. Ich setz aber noch eines dazu: Die diverse Kartensets (Vor- und Nachteile etc.). Die sind meiner Meinung nach so unnötig wie das Doppelbett des Boten des Lichts 😉

    Ich wurde letztes Jahr mit meinem Post zu dem Karen Flocke bereits reichlich von euch beschert^^ Etwas gewonnen habe ich aber noch nie^^

  8. Vinz sagt:

    Top: Die Umgestaltung des Aventurischen Boten empfand ich als eines der Highlights des Jahres, ebenso wie die Berichterstattung von Orkenspalter TV (auch wenn das nur teilweise was mit DSA zu tun hat). Generell habe ich mich auch über die meisten Myranorprodukte gefreut.

    Flops: Zu wenig Zeit für die eigene DSA-Runde und der meiner Meinung nach unglückliche Zeitplan der Einführung von DSA 5 und der Druck der dadurch beim Publizieren entstand.

  9. Queery sagt:

    Tops:
    – Die Entschlackung der Regeln mit DSA5 ist zwar nicht so weitgehend wie ich sie gerne hätte, aber trotzdem ein wirklich guter Schritt in die richtige Richtung.
    – Die Taschenbuch-Ausgabe des 5er Regelwerks hat mir richtig gut gefallen & der Preis auch.
    – Numenera
    – Insgesamt sind gefühlt die totalen Fails im DSA-Bereich zurück gegangen und ich hab selten ungläubig mit dem Kopf geschüttelt
    – Mit T.E.A.R.S. von Rocket-Bean-TV hat ein DSA-Nahes Rollenspiel ein junges Massenpublikum bei Youtube begeistert. Das ist glaub ich die wichtigste Entwicklung für Rollenspielnachwuchs des letzten Jahrzehnts.
    – Das Wetter. Ja es ist schon krass & bedenklich, dass die meisten heißesten Jahre seit beginn der Wetteraufzeichnung nach 1990 liegen, aber meiner Psyche und meiner Kohlerechnung tut das insgesamt Sonnige und milde Wetter richtig gut.

    Flops:
    – Rassistische Deppen überall. Pegida, brennende Heime, AfD.
    – Das Ulisses so viele Extra-Regelbände auf den Markt haut und ich mir um meinen Rücken sorgen machen muss. Ich hoffe allerdings auf ein Zusammenfassendes Spielerhandbuch am Ende.
    – Meine erste Myranor-Runde bei der Heinz-Con und das große Fragezeichen warum es ein System seinen Spielern erlaubt komische Monsterkatzen- und sonstwas overpowerte Riesen zu erstellen und warum das Leute dann auch noch machen und warum sie dabei nocht so unglaublich nervig sind. Die schlimmste Con-Runden-Erfahrung meines Lebens und leider der endgültige Sargnagel in alle Lust weiter Myranor zu erkunden.

    • Cifer sagt:

      Queery:
      – Meine erste Myranor-Runde bei der Heinz-Con und das große Fragezeichen warum es ein System seinen Spielern erlaubt komische Monsterkatzen- und sonstwas overpowerte Riesen zu erstellen und warum das Leute dann auch noch machen und warum sie dabei nocht so unglaublich nervig sind. Die schlimmste Con-Runden-Erfahrung meines Lebens und leider der endgültige Sargnagel in alle Lust weiter Myranor zu erkunden.

      Vollkommen uneigennützig motiviert sage ich da mal: Doofe Spieler gibt’s in allen Systemen, und die Rassen sind mit zwei Ausnahmen (nämlich die, wo man irgendwie an die Eigenschaft Großer Gegner kommen kann) eigentlich nicht besonders überpowert, wenn man sie mit Aventurien vergleicht. Ich kann nur dazu raten, es nochmal zu versuchen. Etwas Motivation für den neuen Versuch solltest du ja ohnehin gerade abgegriffen haben. *g*

      • Queery sagt:

        Ja ich geb dir recht und werd nach 2-3 Jahren erholung von dem Schock auch bestimmt tun. Ansonsten kann ich aber auch im Setting lesen und mich über gut geschriebene Bücher freuen ohne in die Regelabbildung der Welt einzutauchen.

  10. Pingback: Adventskalender: Das große Finale | Nandurion

  11. Drakenstyler sagt:

    TOP: Die neue Historia, das hat ja ewig gedauert, aber nachdem sie endlich fertig war, ergab sie Sinn und wir spielen gerne mit götterkritischen Elementen. Unsere Nanduskirche hat als letztes Geheimnis das Wissen um die Schizophrenie ihres Gottes und mein persönliches Highlight waren die neuen Informationen um den Leuchturm Endlosblick nahe Pailos, nach dem ich Wochen Publikationen durchforstet hatte, um herauszufinden wohin diese verdammte Treppe führt.

    Dr Sternenfall als Spielelement, ich hatte ja schon Panik, dass das was wird wie „vernichten wir die Welt“ wie bei Warhammer Fantasy oder dass dieses Ereignis nicht gebührend im Spielgeschehen erwähnt wird. Nachdem Arivor vom Erdboden verschwunden ist, spekuliere ich auf einen Sturz Rondras. Das wird auf jeden Fall interessant.

    FLOP: Die Umstellung des aventurischen Boten. Schön, er ist kostenlos. Aber wenn man den Boten abändern will, dann sollte man ihn nicht solchen kleinen aber netten Details berauben, wie den Spielhilfen o.ä. Meine Hoffnung auf einen Ausbau des Ingameteils wurde stark enttäuscht und bisher sind die neuen Boten auch nur so durchschnittlich gut gewesen. Da habe ich mir wirklich mehr erwünscht.

  12. Bzgl. Tops und DSA sag ich DSA 5, obwohl mir die Änderungen im Kampf nur teilweise in die gewünschte Richtung gehen. Ebenso Myranische Meere. Myranisches Zauberwerk fiel mir dagegen stellenweise zu regellastig aus. Ansonsten fällt mir da die Entdeckung von Savage Worlds und der Konvertierung „Wildes Aventurien“ ein, die auch viel Spaß bereit hält.
    Außerhalb von DSA und RPG sehe ich da die Willkommenskultur für Flüchtlinge positiv, PEGIDA und die AfD jedoch als gefährliche Brandstifter negativ.

  13. Biest sagt:

    Ich bleibe mal bei DSA für meine Tops und Flops.
    Das Jahr stand natürlich ganz im Zeichen von DSA5, durch Demoteam und Gammatest habe ich da wirklich einiges an Mühe rein gesteckt und konnte mich dann umso mehr über ein gelungenes Produkt freuen, in dem ich zwar nicht als Autor stehe aber immerhin zweimal Dank bekomme.
    Gefällt mir von den bisherigen Edition wirklich am besten und bleibt dabei noch immer detailliert und crunchy wie man es auch irgendwo für DSA erwartet. Für anderes habe ich ja auch noch immer Indiespiele.

    Das Regelwerk und der Weg dahin gehören auf jeden Fall zu den Highlights.
    Ebenso das MPA auf der Ratcon bei dem ich das erste Mal als SL dabei war. Die Planung hat einiges an Zeit und Arbeit verschlungen, war es aber am Ende wert gewesen. Sehr positiver Stress sowohl im Gestalten wie im Leiten und gute Zusammenarbeit mit meinen Mitalveraniaren, die ich auch deutlich besser kennengelernt habe dies Jahr. Noch ein Highlight im Grunde, wie auch die zahlreichen Spieler in meinen Demorunden. Gerade wenn Neulinge zu überzeugten Rollenspielern werden.

    Meine Flops sind nicht so sehr Produkte, auch wenn jetzt nicht jedes Buch Gold war und nicht jede Setzung meinen persönlichen Geschmack trifft, an die Enttäuschung der Historia kommt da nichts heran. Ich finde es schaden, dass ich Heldenwerk nicht einfach gedruckt nachkaufen kann, es macht aber ein Botenabo wertvoller.
    Was mich am meisten genervt hat hängt eher mit der Diskussionskultur in vielen Teilen des deutschen Rollenspielinternets zusammen. Auf der einen Seite das reflexartige DSA-Bashing der Nicht-DSAler, was auf Dauer ähnlich ermüdend wird wie der immer selbe Witz über die Heimatstadt (Ich weiß wovon ich spreche, ich wohne in Bielefeld). Ich habe da auch manchmal keine Lust mich ständig zu rechtfertigen warum ich auch DSA spiele.
    In DSA Foren ist es allerdings oft nicht weniger destruktiv, habe ich das Gefühl. Was schade ist, gerade im Ulisses Forum hatte ich den Eindruck, dass es zu Beginn der Beta sehr konstruktiv vonstatten gegangen ist. Es kann sein, dass Ernüchterung und enttäuschte Hoffnungen sich breit machen. Vielleicht ist es auch alles nur Befindlichkeit meinerseits, aber ich habe halt nicht den perfekten Internetort für DSA Diskussionen für mich gefunden, bis jetzt.

  14. Siebenstreich sagt:

    Top: Sternenleere! Endlich wieder ein (überzeugender & gedruckter) Kurzgeschichtenband
    Außerdem fand ich die diversen Rabattaktionen für PDFs (wie z.B. aktuell) sehr schön. 🙂
    Dann wurde dieses Jahr zum Glück kein weiterer Hobbit-Film rausgebracht, auf den ich sehr gespannt und danach enttäuscht gewesen wäre. Besser so.
    Und es gab sehr viele Gewinnspiele bei Nandurion, das ist mir positiv in Erinnerung geblieben…^^

    Flop: Der Bestiarium-Teil des Grundregelwerks. Dass da weder Ork noch Wolf noch Skelett (sprich: irgendein Monster, das man bei selbstgemachten Abenteuern einbauen kann) drin ist, kann ich nicht nachvollziehen…
    Außerdem hätte ich gerne mehr von Uthuria gehabt.

  15. Heron sagt:

    Nun gut, dann werde ich auch mal meinen Senf da lassen:

    Top des Jahres war ganz klar, wie bei den Meisten, der Umstieg in die nächste Generation.
    Zwar nicht das perfekte Regelwerk, dafür aber schön entschlackt und ein guter und dringend nötiger Schritt von 4.1 weg. Und um ehrlich zu sein hatte ich auch nie die Erwartung/Hoffnung ein perfektes Produkt geliefert zu bekommen.

    Der Flop war schwieriger auszusuchen. Was mich ziemlich nervt, ist dass Ulisses nicht aus den „Fehlern“ der früheren Strategie lernt und immernoch dutzende neue Regelbücher auf den Markt wirft. Und da, wie wir neulich erfahren durften, manche auch als Vorraussetzung für die Abenteuer angesetzt sind, verscheuchen sie sich selbst die unerfahrene Kundschaft. Schade!
    Aber naja, vielleicht gewinn ich ja eins! ^^

  16. Pingback: Laternenbau & Hesinde-Disput: Die Gewinner! | Nandurion

  17. Omach sagt:

    Ein weiterer Flop des Jahres ist nach den Attacken zur Jahreswende in Köln nun dazugekommen. Gerade noch gelacht, schon im Halse stecken geblieben.

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