Aventurischer Bote #151

Beim diesmaligen Botendisput geht es hoch her: Ganze vier Nanduriaten sagen zu den verschiedenen Artikeln ihre Meinung — mal in Eintracht, mal in Widerspruch, doch immer ehrlich und frei Schnauze.

Bei vier Teilnehmern kommt natürlich Einiges zusammen. Aus diesem Grund haben wir uns dieses Mal dazu entschlossen, die ausführliche Betrachtung des Boten-Szenarios in einen eigenen Disput auszugliedern — zu dem sich dann auch Nanduriat Nummer 5 noch gesellt.

Doch nun genug der Vorrede: Lasst uns anfangen!

Cover

Krassling: Diesmal im Angebot das aktuelle Cover von Legenden aus Dunklen Zeiten. Sehr gelungen übrigens, ruft es bei mir natürlich Erinnerungen an meine Betrachtungen zu Von Toten und Untoten hervor. Über einen derart sensationellen Sturm der Zombies auf Bosparan war da allerdings nichts zu lesen. Seufz. Immerhin komme ich so mal in den Genuss einer Großansicht, ohne mir das Abenteuer gleich kaufen zu müssen. Mir gefällt ja derartige Dramatik, vielleicht hat der Künstler aber auch einfach zu viel All Flesh Must Be Eaten gespielt.

Feyamius: War leider schon bekannt und daher nicht sonderlich interessant. Ich will gespoilert werden! 😉 Erwähnenswert ist höchstens der Legionär aus den Dunklen Zeiten, der einen Kusliker Lamellar trägt … doch ist dieser doch erst viel später (nämlich zur Zeit der Kusliker Kaiser) erfunden worden, wie Ghulsgrottner uns aufgeklärt hat! Haben denn da etwa wieder alle gepennt …???

Mirhamer Königswahl – Wettbewerb

Amirwolf: Der Bote ruft zur Königswahl auf und lässt die Spieler mit den stimmigsten Ideen entscheiden, wer in Mirham bald regieren wird. Eine hervorragende Idee, das darf ruhig öfters vorkommen. Wenn kein Szenario gewinnen sollte, wäre es allerdings sehr schön, wenn es vielleicht dann zu der passenden Geschichte ein Szenario geben würde, damit es gleich am Spieltisch nachgespielt werden kann.

Krassling: Auch wenn mich die Königswahl in Mirham weniger interessiert, als wenn in Tuzak ein Sack Reis umfällt: Ulisses fährt hier immer stärker das Konzept der Einbindung von Spielern in das offizielle Aventurien. Ich weiß noch nicht, wie mir das gefällt, aber ich werde es im Auge behalten.

Josch: Auch wenn mich natürlich jeder Sack Reis auf Maraskan 16 mal mehr interessiert als alles, was auf dem aventurischen Festland vor sich geht oder umfällt: (1) Schön, dass Fans auf diese Weise in die Gestaltung der Entwicklung eingebunden werden. (2) Tolles Konzept, gerade in seiner Offenheit – alles von Kurzgeschichten über Konzepte und Comics im Stile der Brabaker Bilderpostille kann eingereicht werden. Einziger, wenn auch ganz moderater Kritikpunkt: Die Beschreibung von Arachnor enthält eine deutlichen Hinweis darauf, dass die alte Tiefsee-Schabracke nicht als potentieller Potentat im Rennen ist. Das finde ich schade, auch wenn dies vermutlich Entwicklungen an anderer Stelle geschuldet ist. Wie dem auch sei: Ich werde doch mal ernsthaft drüber nachdenken, wie ich die Redaktion glaubhaft davon überzeugen kann, Herbo Ranfel als zukünftigen Graf der Grafen in Mirham zu etablieren.

Der Tempel der Reue – Ortsbeschreibung

Amirwolf: Diesmal ist die Ortsbeschreibung von Katja Reinwald, die den Tempel der Reue beschreibt. Ich muss sagen, mir war diese Location komplett unbekannt, bei einem Artikel von Katja habe ich aber schon mit den Ronnies gerechnet. Bingo, ein Rondra-Tempel hoch im Norden, dort wo die Temperaturen noch kälter sind, als vor meiner Haustür. *brrr* Die Beschreibung ist stimmig geschrieben und recht interessant, ist mit knapp über einer Seite aber ein wenig kurz . Auch fehlt es hier an einer schönen Karte (Hannah, Diana, wo seid ihr?), die einen echten Mehrwert im Boten gehabt hätte. Die Idee des Tempels ist stimmig, doch fehlt es an mir an wenig an interessanten Abenteueraufhänger für Nicht-Ronnies. Für weitere Ortsbeschreibungen wünsche ich mir wieder mehr Karten, die ich meinen Spielern vorlegen kann!

Feyamius: Das Eingangszitat ist nicht kursiv. 😉 „Viele finden auf dem Weg dorthin oder während ihres Aufenthaltes den Tod“ — ja gut, die Rondrianer haben’s ja an Humanmaterial… Ansonsten ist das eine stimmungsvolle Beschreibung, die dort anwesenden „generischen Geweihten“ eine willkommene Abwechslung zum wahrlich generischen Rondrian Ehrentreu von Sturmfels. Die kleine Spielhilfe verzichtet auf überflüssiges Blabla und bringt die Atmosphäre des Ortes auf den Punkt. Ein Bodenplan ist hier wirklich nicht nötig, aber ein Bild vom Tempel in der schroffen Umgebung hätte die Imagination zusätzlich anregen können. Schade, dass es kaum als Zufalls“begegnung“ taugt, da das Ding so abgelegen liegt, dass man sich eigentlich schon gezielt dorthin wenden muss.

Josch: Die karmale Sanatorium am Ende des Universums (bzw. des aventurischen Festlands). Eine schöne, wenn auch etwas knappe Beschreibung, mit der ein Ort beschrieben wird, der sich sicherlich für stimmungsvolle Rollenspiel eignet. Auch kann man diesen Tempel prima in die Hintergrundgeschichte des eigenen Charakters einbauen. Da mein räumliches Vorstellungsvermögen gerade dafür ausreicht, den Boten richtig herum zu halten und von vorn nach hinten zu lesen, hätte ich mich auch über jede kleine Visualisierung in Form einer Minikarte gefreut. Muss ja nix Großes sein. Im Zweifelsfall gilt: Jibt dat Edelplan von Hannah, is dat rischtisch geil. Jibt dat Axel Spors Gekrakel, is dat ooch rischtisch geil.

Kleinanzeigen

Amirwolf: Ich finde, die sind super, und ich möchte, dass sie nun im Boten immer einen festen Platz haben. Wenn sie jetzt noch durch eine Aufstockung des inneraventurischen Teils dort ihren Platz finden, bin ich ein glücklicher Leser. 🙂

Krassling: Was ist das denn? Nichts als nostalgische Sentimentalität. Also genau das richtige für Leute wie mich, die immer noch davon träumen, die Selemmeisterschaften am Spieltisch zu gewinnen und mit so viel Ferrara-Zweispännern, wie man tragen kann, in den Abenteuerurlaub in der Gorischen Wüste zu fahren. Mir fehlt eigentlich nur noch die omnipräsente Werbung der Orkjäger!

Feyamius: Parole: „Für die Königin, für Rondra!“ Super! :mrgreen: Ich mag diese Kleinanzeigen, obwohl sie sich nicht ernst nehmen. Nein, eigentlich sogar, weil sie sich nicht ernst nehmen. Da hab‘ ich manchmal meine Probleme mit, aber hier ist es vom Umfang her genau richtig und außerdem in sich abgeschlossen — es wird also kein ansonsten ernster und stimmungsvoller Plot chimärologisch durch ein Butterfass verunstaltet.

Josch: Esst mehr Koscher Käsebrot! Und auch ein chimärologisches Butterfass ist eine sehr schöne Sache.

Pläne hinter dem Schleier – Spielhilfe

Amirwolf: Aranien wird wieder auf den neusten Stand gebracht. Es geht diesmal konkret um die Gruppierungen, die Berührungspunkte mit der Schleierverschwörung haben. Viele Ideen für Szenarien kommen nicht unbedingt auf, aber das ist vermutlich auch gar nicht intendiert gewesen.

Feyamius: Zuallererst fällt einem das wirklich schöne Bild der Eleonora von Luisa Preißler ins Auge, die der aranischen Königin einen tiefgründigen Blick verleiht. Eine kluge Zeichnerinnenneurekrutierung. 🙂 Die Spielhilfe an sich ist übersichtlich gehalten, die verschiedenen Gruppierungen werden kurz vorgestellt und dann in einem jeweils eigenen Absatz in die laufenden Verwicklungen und Pläne eingebunden. Sehr vorbildlich. Wird Zeit, dass das Abenteuer endlich losgeht.

Krassling: Dafür, dass der Schleier die geheimste Meisterinformation nach XXXzensiertXXX und XXXzensiertXXX ist, frage ich mich schon, welchen Mehrwert der Artikel hier eigentlich bringt. Natürlich könnte man darin Vorbereitungen für die Kampagne sehen, doch scheint dies nicht der Zweck der Ausführungen zu sein. Der Bezug zum Abenteuer Schleiertanz ist klar zu erkennen, es handelt sich jedoch nicht um ein Prequel, sondern liefert praktisch nur ein paar Hintergründe und Meisterinformationen, die wohl auch im Abenteuer enthalten sind. Die ‚Spielhilfe‘ ist somit wenig mehr als ein Teaser für das kommende Abenteuer. Etwas schwach für meinen Geschmack, aber wohl dem ewigen Dilemma zwischen einer vollständigen Kernpublikation und dem Werbeeffekt zusätzlicher Inhalte geschuldet.

Oderin du Metuant – Meisterpersonen (Achtung: Spoilergefahr!)

Krassling: Ja, alles was Rang und Namen hat, steht neuerdings im Boten. Dass die Dinge in der Regel zwei Seiten haben, sieht man auch an diesem Format wieder einmal. Ich selbst bin auch zwiegespalten. Auf der einen Seite erwarte ich Personenbeschreibungen in der zugehörigen Spielhilfe, und die gibt es ja auch. Auf der anderen Seite macht eine lebendige Spielwelt Updates erforderlich, und dies mit jeweils aktuellen Ereignissen zu verknüpfen ist sicher hilfreich. Ich will jetzt nicht wieder über die Problematik des lebendigen Aventuriens philosophieren, schließlich wurde Fermats letzter Satz auch nicht an einem Wochenende bewiesen. Die Auseinandersetzung darüber muss wohl an anderer Stelle geführt werden. Bleiben wir also lieber beim Schwarzen General (zum Glück nennen die Südländer ihren Obermuckel nicht „Marschall“) und Procurator von Al`Anfa. Moment, Procurator von Al`Anfa. Schreckensstarr zum Ende der Zeitleiste geblättert, vom Langen Marsch 1035 BF gelesen (der Ingame-Teil ist 1034 BF) und schwer erschütternde Meisterinformationen zum Abenteuer Rabenblut gelesen. Der Rest sind Interna.

Genug geschwafelt, schauen wir uns den alten Herren doch einmal an. Tja, hierzulande gehen die meisten mit 65 in Rente, in Aventurien schlägt man da gerade seine zweite Laufbahn als Procurator des Südens ein. Das Format hat sich inzwischen etabliert und berücksichtigt alle wichtigen Elemente, auf die Motivation wird eingegangen und besonders die Darstellung am Spieltisch wurde anderswo immer nur sporadisch beleuchtet. Wie bereits angekündigt, wird der Bote nun stärker mit eigenen Bildern versehen, und dies kommt auch dem zu Gute, den sie hassen sollen. Das neue Bild zeigt den Helden von Al`Anfa reifer und älter. Vom Bürstenschnitt ist nichts mehr zu sehen. Anders als die Darstellung im AB 133 ist Oderin du Metuant nun wieder in Kampfmontur zu sehen. Auch wenn er diese im Alltag nicht trägt, würde er sich in diesen Zeiten wohl genau so portraitieren lassen. Denn vor dem Helden von Al`Anfa liegen harte Zeiten. Schade nur, dass mal wieder nicht zu erkennen ist, wer der Künstler war. Die Liste der wichtigen Personen in seinem Umfeld fällt bei einem General natürlich etwas länger aus. Trotz seiner Position ist Oderin du Metuant dennoch eine Figur, der die Helden begegnen können und die bei den aktuellen Umwälzungen im aventurischen Süden eine zentrale Rolle spielt. Insofern ist Oderin wohl der Mann der Stunde.

Natürlich wäre es schön, wenn man irgendwann die gesammelten Beschreibungen in einem Format erwerben könnte, damit man nicht in drölfzig Boten nachrecherchieren muss, wo zum Teufel noch mal XY beschrieben wurde. Einen Namen hätte ich auch schon für das Werk.

Amirwolf: Wie bei den letzten Beschreibungen der aventurischen Meisterpersonen im Boten weiß auch diese Figur zu gefallen. Das aus Rabenblut bekannte Portrait sieht immer noch sehr hübsch aus, und nur beim Wertekasten hätte vielleicht mehr rausgeholt werden können. Die Werte hätten meines Erachtens einen Tick höher sein können, und Werte seines Sklaventods hätten mir auch sehr gefallen. Vielleicht wäre es allgemein eine schöne Ergänzung, bei den Meisterpersonen interessante Gegenstände oder ähnliches noch in einem extra Kasten zu präsentieren?

Feyamius: Ich unterstütze Lockes tolle Idee mit den besonderen Gegenständen der Meisterpersonen, gerne auch mit eigenem Vignettenbildchen. Wobei das auch ein bisschen die Marysueigkeit des jeweiligen NSCs erhöht („Schaut her, was ich tolles habe!“), da man die Dinger ja normalerweise nicht einfach irgendwie mit dem eigenen Helden erbeuten kann. Vielleicht wäre dieser Ansatz eher was für KKK gewesen …

Josch: Als jemand, der dem alten Al‘Anfa ungefähr soviel abgewinnen konnte wie einer ausgiebigen Wurzelbehandlung unter Lachgasbetäubung, lässt mir die jüngste Entwicklung in Meridiana ja das Herz aufgehen. Was wir diesmal im Boten bekommen, ist eine übersichtliche Zusammenfassung, die dem Leser den gegenwärtigen Stand der Dinge vermittelt und mit einer der zentralen Personen der nahen meridianischen Zukunft bekannt macht. Bei der Charakterbeschreibung wird das Motto „Mögen sie hassen, wenn sie nur fürchten“ konsequent umgesetzt. Zu der leidigen Frage, wie das jetzt mit VRuN zusammen passt, mögen sich die Kommentatoren von Forenrang und Nicknamen Gedanken machen (auffällig ist weiterhin der deutlich zurückgeschraubte Metaplotbezug). Über die Werte kann man sicherlich immer streiten, ich werde dem alten Haudegen auf jeden Fall auch einen signifikant hohen Klugheitswert verpassen.

Tidenstieg — Abenteuer

Aufgrund des Umfangs ausgelagert in einen eigenen kleinen „Szenario-Disput“.

Garygyle: Wächter aus Stein – Spielhilfe

Amirwolf: Mit viel Mühe zum Detail wird auf knapp vier Seiten der Ursprung der Gargyle, ihr Verhalten, Aussehen usw. erklärt, und das meiner Meinung nach so, wie es sein soll. Die Gargyle verfügen nun über einen konsistenteren Hintergrund, und die richtige Portion Mystik rundet das Gesamtbild ab. Den Lebenszyklus hätte ich mir allerdings ein wenig einfacher gewünscht. 200 Jahre finde ich zu jung für diese Wesen, auch wenn durch die „Lange Starre“ längere Abschnitte möglich sind. Die Rechnerei möchte ich mir bei der Vorbereitung aber auch ersparen und lieber Gargyle mit einer längeren Lebenserwartung haben, aber das ist Kritik im kleinen Maße. Achja, die Geheimnisse der Gargyle werden in der Gareth-Box näher beschrieben. Ich bin gespannt, denn alleine die Weitergabe des Lebensfunkens ist eine grandiose Idee.

Feyamius: VIER SEITEN? Und warum zu allen Niederhöllen sind sie nicht in die Tractatus contra Bestias-Reihe eingereiht? Richtig vielversprechend ist dann der Hinweis, dass es mehr (NOCH MEHR???) zu Gargylen in der Gareth-Box geben wird. Au ja …

Krassling: Auch hier gilt natürlich wieder, dass die Beschreibungen in ein ordentliches Bestiarium gehören, aber was soll’s. Das Ganze ist kurz und knackig und bei aller Fluffigkeit auch mit harten Spielkonzepten untermauert. Und ohne die bisherigen Aussagen zu hintertreiben, erhalten die Gargyle noch etwas mystischen Hintergrund und ein paar abenteuertaugliche Polituren. Das lob ich mir. Ich sehe schon die rührenden Geschichten von um die Weitergabe des gargylen Lebensfunkens vor mir, wie sie bereits im Artikel angedeutet werden.

Josch: Die Freude ist groß – endlich mal wieder etwas von Anton Weste im Boten! (Muss man da schon „Altmeister“ sagen? Mich schaudert‘s …?). Auf knapp vier Seiten gibt es eine kompakte Spielhilfe zu Gargylen, an der man im Detail sicher manches bekritteln kann, die aber wieder mal zeigt, was man auf engem Raum alles an tollem Material im Boten bringen kann. Solange es kein echtes DSA-Monsterhandbuch gibt, finde ich auch, dass das hier der richtige Ort dafür ist. Falls es irgendwann doch mal ein echtes Monsterhandbuch gibt, kann man das ja immer noch übernehmen. Nebenbei: schöne Illu von Diana Rahfoth.

Das Rätsel des Kitab ash Shifa – Kurzgeschichte

Amirwolf: Noch etwas zum Mitmachen, finde ich eine weitere gute Idee mit dem Rätsel, mal schauen, ob ich die Muße finde, das zu übersetzen. Die Kürze des zweiten Teils finde ich allerdings weniger gut gelungen, das hätte lieber noch in den letzten Boten gequetscht werden sollen.

Feyamius: Das Rätsel hat es wirklich in sich, sodass es Spaß macht, daran zu knobeln. Ist ja auch noch etwas Zeit bis Einsendeschluss (15. März).

Albirons weiterer Werdegang

Amirwolf: Da ist er ja, unser kleines Ziehkind! Auf einer halben Seite gibt es ein paar Anmerkungen, in welche Richtung sich der kleine Albiron entwickeln soll. Die sind eigentlich relativ frei gehalten, wobei zwei Dinge auffallen. Zum einen wohnt in Albirons Nachbarschaft ein namentlich erwähnter ING-Geweihte, zu dem er Kontakt pflegt. Das ist bei einer reisenden Heldengruppe eventuell ein wenig problematisch. Außer, der Ingerimm-Geweihten reist den Helden heimlich hinterher und muss sich mit gewissen Stalking-Vorwürfen konfrontiert sehen. 😉

Zum anderen kann sich Albiron nicht merken, wer er ist, auch wenn die Helden es ihm sagen. Die Intention ist klar, aber warum kann ein bis zu 8 Jahre altes Kind sich das nicht merken? Dann wird allerdings wieder klar, wie das abläuft:

Heldengruppe: „Albiron, wir müssen mit dir reden. Deine eigentliche Mutter ist die Kaiserin des Mittelreiches.“ Albiron: „Oh tut mal da, ein Smetterling. Ohh wie hübsch!“

Tja, ein Rohal der Weise scheint er wohl nicht zu werden. Wir lagen bei uns in der Gruppe mit seiner Rolle als „Normalo“ also wohl goldrichtig. 😉 Nichtsdestotrotz gefällt es mir, endlich ein paar wichtige Eckpunkte zu kennen, und dass Albiron dann gleich ein Bild bekommen hat, ist umso lobenswerter!

Feyamius: Irgendwie nicht wirklich vielsagend. Eher ein „Achja, da war noch was“-Artikel. Ich bin gespannt, wie der Knabe mittelfristig wichtig werden soll. Das Bild dazu sehe ich ein bisschen zwiegespalten: Irgendwie sieht das Gesicht komisch aus, ich glaub das Auge sitzt falsch, trotzdem kann man eine gewisse Ähnlichkeit zu Hal [sic!] erkennen, was ich wiederum sehr cool finde.

Schicksalspfade: Das Miniaturenspiel des Schwarzen Auges

Krassling: Da ist es also endlich. Mal ein paar konkretere Informationen zum neuen Miniaturenspiel. Das finde ich als Ex-Tabletopper ja ganz interessant, und schlimmer als Armalion können die Regeln ja auch nicht mehr werden. Mein erster Gedanke ging gleich in Richtung HeroClix, aber vielleicht habe ich mich da doch getäuscht. Das Lesen ruft bei mir eher Assoziationen zu Rogue Trader und seinen frühen Warhammer Nachfolgern hervor. Zwei Fragen schienen den Entwicklern wichtig zu sein.

Ist das ein zweites Armalion? Nein!

Ist das noch Das Schwarze Auge? Ja!

Im Weiteren wird klargestellt, dass man sich wirklich Gedanken gemacht hat, wie man das selbst gesteckte Ziel, sowohl P&P-Spieler wie auch die Freunde der Tischplatte anzusprechen, erreichen kann. Basiseinheit wird eine Truppe in der Größe einer Heldengruppe (also vier bis sechs Figuren) sein. Die verschiedenen Kurzgeschichten, die Ulisses kürzlich im Netz verteilte, gaben ja auch bereits Einblicke in dieses Konzept. Das Spiel auf bebilderten Hexmatten wird manche Harcore-Miniaturenspieler vielleicht enttäuschen, ist aber ein pragmatisches und vertretbares Zugeständnis an die Rollenspieler. Eine Hybridlösung fährt man im Bezug auf die für Rollenspieler wichtige Entwicklung der Figuren. Wie bei manchen Brettspielen auch, wird hier einfach ein Kampagnenmodus angeboten, der das Verbessern der Figuren durch überstandene Kämpfe ermöglicht.

Das Gelaber um die Regeln war mir ehrlich gesagt etwas unheimlich. Auch wenn es Momente gab, in denen ich die eine oder andere Detailregel einer Vorgänger-Edition auf dem Schlachtfeld des 40. Jahrtausends vermisst habe. Hier hätte man meiner Meinung nach ruhig deutlicher sagen dürfen und sollen, dass ein Tabletop auch Tabletop-Regeln braucht. Also steckt euch euren Talentwert in Schneidern sonstwohin und stürzt euch ins Gefecht. Ich will jetzt einfach mal guter Dinge sein und annehmen, dass die geballte Kompetenz der Entwickler hier sichtbar werden wird. Inzwischen ist ja durchgesickert, dass die Miniaturen unbemalt kommen werden, so wie sich das für ein Tabletop natürlich auch gehört.

Feyamius: Klingt sehr interessant, ich freu mich drauf. Vor allem auch auf die Regelmechanismen und darauf, wie manche professionstypische Fertigkeiten spielrelevant umgedeutet werden. Übrigens: Hinweise darauf, welche „bösen Jungs und Mädels“ man auf den Konzeptzeichnungen erkennen können soll, bitte unten in die Kommentare. 😉

Josch: Jibt et Archetypen im Boten, sach ich: rischtisch geil. Jibt dat Playmobil für Nerds, is dat ooch rischtisch geil. Ich bin zwar weiterhin der Ansicht, dass Tabletop, ebenso wie Karneval und BILD, grundsätzlich des Teufels ist, konnte von dieser Ankündigung aber doch mal ein wenig erwärmt werden. Die erwähnte Ausrichtung auf kleinere Gruppen klingt auf jeden Fall schon mal interessant, und sind die Miniaturen hübsch gemacht und geeignet, um auch mal Kämpfe am Spieltisch etwas zu visualisieren, werde ich mir das ganze Mal aus der Nähe angucken. Der Ankündigungstext weist zwar alle der für Werbetexte typischen Merkmale auf, enthält aber dennoch ausreichend Infos, um einen ersten Einblick zu vermitteln. Ich bin gespannt, inwiefern der Anspruch umgesetzt werden kann, ein eigenständiges Spielsystem mit deutlich erkennbarer DSA-Anlehnung zu schaffen.

Produktvorschau

Amirwolf: Hey, hatte ich nicht mal im Disput vorgeschlagen, die Produktvorschau schön kompakt zu bündeln, so dass jeder ohne dieses Internet (welches sich ja eh nicht durchsetzen wird) weiß, was in der Zeit bis zum nächsten Boten kommt? Wenn die Vorschau nun noch auf einer statt zwei Seiten gebracht wird und systemfremde Romane gänzlich verschwinden, gäbe es für mich einen guten Werbekompromiss.

Josch: Zwei Seiten Werbung: 3/4 kommende DSA Produkte, 1/4 für Rest. Ich hab mich ja sonst immer über Werbung im Boten beschwert, aber inzwischen trägt der Versuch, die Schönheit der Welt in allen Dingen zu erblicken, auch im echten Leben Früchte, denn ich stelle mit Freuden fest, dass es auch für Vollnerds mit DSA-Spleen und zwanghaftem Sammeltrieb jenseits der 30 noch genug gibt (Atlan, Battletech), auf das man mit jovialer Verachtung herabblicken kann.

Herr der Legionen – Leseprobe

Amirwolf: Eine Leseprobe zu Judiths Roman, der auf meiner Wunschliste steht. Nur muss ich da gar nicht überzeugt werden, und kann mit Romanleseproben nicht viel anfangen. Aber lieber mehr Werbung für DSA-Romane, als für Atlan, Battletech und Co.

Feyamius: Krustentiere? Nein, keine Krustentiere. Schade. Muss man wohl doch den Roman kaufen, um den Gag zu kapieren, wenn man nicht auf der RatCon war. Sowas aber auch … aach nein, der Ulisses-Blog hat nachgezogen und stellt die legendäre Orgienszene vor, die jetzt schon Kultstatus erreicht hat.

Promo-CD: „Die letzten Helden“

Krassling: Bei den Katakomben von Danbar handelt es sich um ein Fantasy-Hörspiel. Die sichtbaren Eckdaten sind zunächst einmal recht beeindruckend: Mehr als 300 Sprecher, über 30 Stunden Laufzeit in 24 Folgen. Das bei einem Preis von 10 Euro klingt zunächst einmal ganz gut. Hörspielproduktionen sind recht aufwändig und selten billig. Für mehr als ein erstes Reinhören blieb mir leider noch keine Zeit. Die Vertonung hört sich dabei schon mal ganz gut an, die Sprecher klingen gut, auch wenn ich mir hin und wieder ungeplante Schwankungen in der Lautstärke einbilde. Auch die musikalische Untermalung kann sich hören lassen. Etwas schwülstig klingen in meinen Ohren allerdings die Texte. Gerade bei längeren Beschreibungen fällt dies etwas unangenehm auf. Gleiches gilt auch für die Namen der Hauptrollen. Nachdem Chronarius die Einleitung gegeben hat, sind Gestalten wie Draco und Sir X an der Reihe. Über die Story mag ich mir noch kein Urteil erlauben, dazu reicht der Ersteindruck noch nicht. Für Hörspielfans sind Die letzten Helden sicher eine interessante Alternative, zumal das Angebot an brauchbarer Fantasy in diesem Segment eher rar ist. Vielleicht mag sich ja ein Freund des akustischen Theaters noch einmal der Sache annehmen.

Technomantische Reise-Artefakte – Myranor

Josch: Der Exkurs für den kleinen Myranor Hunger zwischendurch. Auf knappem Raum zwei Beschreibungen für Artefakte, die man sofort am Spieltisch umsetzen kann. Das gefällt mir sehr. Der unmittelbare Werte-Bonus, den diese myranischen Freiluftspielereien verschaffen, fällt jedoch eher überschaubar aus. Das muss man nicht mögen. Mehr Myranor Krimskrams wäre natürlich immer noch ‘ne feine Sache, aber auch hier versuche ich es mal mit einem Strategiewechsel: Liebe Uhrwerk-Verantwortlichen, erkämpft/ergaunert/erbettelt/erkauft (Nichtzutreffendes bitte streichen) euch doch mal ’ne zweite Seite.

Amirwolf: So, ich habe jetzt eine neue Methode, ich werde penetrant in jedem Disput mehr Seiten für Myranor fordern. Bitte, Botenredaktion, eine Seite sieht immer so nichtssagend aus!

Feyamius: Unglaublich unsinnige Undinger! Wenigstens kann man sie nicht guten Gewissens „uninspiriert“ nennen, denn welche Umwege man hier genommen hat, um ein schnödes Zaumzeug mit Reiten +3 zu erhalten, war wohl auch nur mit dem Navi-Kompass machbar, ohne sich zu verirren.

Der Allaventurische Konvent der Magie 1034 BF – Spielhilfe (Achtung: Spoilergefahr)

Krassling: Warum Franz Jansons Hintergründe und Meisterinformationen als Kurzgeschichte tituliert werden, wird wohl das Geheimnis der Botenredaktion blieben. Auf anderthalb Seiten werden Hintergründe zum Konvent geschildert. Der Produktbezug ist mit dem geplanten Im Schatten des Elfenbeinturms gegeben. War zu Zeiten von Rohals Versprechen der Konvent lediglich Schauplatz eines Teiles des Abenteuers, so steht mit der für diesen Konvent geplanten Basiliusprüfung der Konvent selbst im Mittelpunkt der Geschehnisse. Da das Abenteuer selbst damit wohl nur für eine ausgewählte Schar von Kunden (ja ich weiß, die Sammler) interessant sein dürfte, hat diese Spielhilfe eine starke Berechtigung. Neben allgemeiner Gildenpolitik und dem Streit um die bereits erwähnte ‚Freie Gilde ist auch unter den sonstigen Themen Erwähnenswertes. Dass die Entdeckung von Zze Tha für Aufsehen sorgt, war ja eigentlich zu erwarten. Vor dem Hintergrund des Szenarios Tidenstieg entwickelt ein Vorstoß des Horas ungewohnte Brisanz. Man sucht nach Möglichkeiten, die Macht der Splitter der Dämonenkrone einzudämmen oder gar zu neutralisieren. Hat eigentlich schon mal jemand daran gedacht zu fragen, wo die eigentlich waren, bevor sie SEIN Haupt krönten? Zu dumm, dass man jetzt nicht mehr fragen kann.

Im Nachsatz wird noch auf kommende Publikationen zum Thema eingegangen. In die Liga der Informationsbröckchen fallen wohl die Beschreibung der Magiergilden in einem Organisationenband und die Platzierung der unabhängigen Lehrmeister in Stätten okkulter Geheimnisse. Wie der geneigte Leser auf diese Ankündigung zukünftiger Verschnörkelungen reagiert, sei jedem zur eigenen Ausgestaltung überlassen.

Amirwolf: Ich wettere ja gerne gegen die Magier, die meiner Meinung nach zu viel (regeltechnische) Aufmerksamkeit bekommen, die Themen des Konvents und die Streitigkeiten der Gilden gefallen mir allerdings. Ich hoffe, auch nach Im Schatten des Elfenbeinturms wird die Geschichte der Gilden weiter fortgeführt und nicht brach liegen gelassen. Was mir allerdings fehlte, war das Thema Fremmelshof. Wird es abgesehen von den Rohalswächtern nichts Neues dazugeben? Ich hoffe immer noch, dass da endlich mal ein neues Forschungsfeld aufgestoßen wird …

Feyamius: Schade, dass sich die „Freie Gilde“ in Mengbilla und nicht etwa in Olport zusammengefunden hat, sonst hätten sie sich – zusammen mit den im zugehörigen Inplay-Artikel erwähnten südaventurischen Kapermagiern – auch gleich „Piratengilde“ nennen können … Marina Weisband klingt auch schon nach halbelfischer Sprecherin – läuft! 😉

Was will uns der Feyamius damit sagen? ICH WILL DAS ABENTEUER!!!111elf

Josch: Die Etikettierung von Fran Jansons Hintergrundbericht als Kurzgeschichte verdankt sich sicherlich deren Länge und der gewagten Erzählarchitektur, die mit sämtlichen genretypischen Konventionen bricht und als die gewichtigste Weiterentwicklung dieser Gattung seit Hemingway gelten muss. Ich rate dem Autor daher sehr dazu, sie beim nächsten Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb einzureichen.

Meisterinformationen

Amirwolf: Die Meisterinformationen scheinen wieder zusammengeschrumpft zu sein, das missfällt mir auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick scheint es so, dass sich zumindest beim Hauptartikel Mühe gegeben wurde, auf die Nachspielbarkeit zu achten, sehr gut! Der Rest ist weniger aussagekräftig, kurze Info zu Bahamuths Ruf, okay, da bin ich mit versorgt, keine Enthüllung im Tavernengeflüster, gut, heizt die Spannung an, und, naja, die Brücke, was aber so gar nicht mein Plot ist. Doch wo sind die Informationen zu Yppolita v. Gareth oder etwas zum Schwertbund zum Nachspielen?

Feyamius: „Das Schicksal der XYZ bleibt vorerst ungewiss.“ Wie ich diesen Satz liebe. Glücklicherweise sind die MIs zu den anderen Artikeln etwas redseliger, vor allem jene zur Schlacht um Berler scheinen der Bezeichnung „Meisterinformationen“ würdig zu sein; sogar, dass ein Protagonist entgegen den Andeutungen des Artikels nicht draufgegangen ist, wird aufgedeckt. Herausragend!

Inneraventurischer Teil

Krassling: „Schlacht um Berler“ (Leitartikel): Die Vorbereitungen zur Befriedung der Wildermark gehen ihren Gang. Hat Michael Masberg eigentlich zuviel Freizeit? Viel interessanter finde ich jedoch den Hinweis, dass die Reichsarmee hier wieder zu alter Stärke zurückfindet. Naja vielleicht nicht ganz zu alter Größe, aber man will die Truppen des einstmals mächtigsten und irgendwie möglicherweise immer noch größten Reiches Aventuriens doch immerhin wieder zu ernstzunehmenden Gegnern machen. In der Vergangenheit war ja alles unter den Herren von eigenen Gnaden versunken. Vielleicht nimmt dann auch wieder irgendjemand Rohaja ernst. Wobei, wohl eher nicht.

„Vom Widerstand der Unabhängigen“ (Salamander): Eine vierte Gilde, die sozusagen unpolitisch ist? Witzige Idee und sicher auch für ’ne Menge Fluff am Spieltisch gut. Schade, dass es natürlich nie dazu kommen wird.

Amirwolf: Der inneraventurische Teil wird von mittelreichischen Themen dominiert. Was mir bei der Wildermark noch gut gefällt, ist mir bei der Brücke über die Natter ein wenig zu detailliert. Sehr schön dagegen finde ich die Berichterstattung im Kalifat, endlich tut sich da was. Auch der Salamander hat mir wieder gut gefallen, auch wenn Larissa „Visibili“ Uchakbar bei mir schon so gut wie tot ist… O.o

Mein Highlight war dann aber der Artikel über Prinzessin Yppolita, welche der Weißen Gilde die Zunge rausgestreckt hat. Ich freue mich über jeden Artikel mit ihr und hoffe inständig, dass auf lange Sicht diese unterschätzte Meisterperson nicht verheizt oder liegengelassen wird. Neben meiner Lieblingsprinzessin gab es dann aber noch einen kleinen Artikel, der hier lobend erwähnt sein soll. Denn die weiteren Erkenntnisse aus den Dunklen Zeiten haben mich sehr erfreut, und es scheint, als wäre der bis dato unbekannte Schreiberling Axel Spor ein Mann mit Humor.

Feyamius: Stimmungsvolle Zeichnungen, ein Inplay-Artikel zum Nachspielen (siehe Meisterinformationen), plotrelevante Zuckerbäcker, Firlionel Nachtschatten, Yppolita wird frech gegenüber der Weißen Gilde … was will man mehr? Genau: Forschungsergebnisse aus dem Dunklen Zeiten. Lamellar-Panzer wurden also schon früher als bisher angenommen von bosparanischen Legionären getragen? Soso … Herrlich, Axel Spor, herrlich. 😉

Josch: Nicht alle aventurischen Regionen werden hier bespaßt, aber mit Mittelreich, Tulamindenlanden und Kalifat ist doch schon mal einiges geboten. Was die Entwicklung in der Wildermark angeht, hoffe ich, dass Ucurian von Rabenmund noch das Potential entfaltet, das diese Figur grundsätzlich hat und auf Dauer nicht ausschließlich Getriebener der Vergangenheit seines Hauses wird. Es könnte auch mal wieder was faul sein im Staate Malkillahs‘, zumindest deuten die von Tahir Shaikh verfassten Berichte schon mal vage darauf hin. Ich fürchte auch, dass die schöne Idee einer vierten Gilde der Unabhängigen letztendlich nicht weiter verfolgt werden wird. Alles in allem eine kurzweilige und interessante Lektüre. Da hab ich zu AVENTURISCHE GALA Zeiten weitaus Uninteressantes gelesen.

Impressum

Feyamius: Nachdem die letzten Male ein bisschen was schief gelaufen ist mit den Autoren- und Illustratorenangaben, hat man jetzt das Impressum einfach ganz weggelassen und den Abocoupon sowieso (gibt eh keine exklusiven T-Abenteuer mehr für Abonnenten)? Keineswegs, die ansonsten letzte Seite ist lediglich um eine Seite nach vorne und somit nach innen gewandert. Die Suchdauer nach dem Namen von Gargyl-Illustratorin Diana Rahfoth hält sich dieses Mal also in Grenzen.

Dafür ist auf der letzten Seite jetzt ganzseitig DSA-fremde Werbung abgedruckt. Glaubt nicht, wir würden das nicht durchschauen! 😉

Fazit

Amirwolf: In den letzten Disputen habe ich oft als Fazit gesagt, dass der Bote langsam wieder zu alter Klasse zurückfindet. Ich würde sagen, darüber ist der Bote hinaus, denn inzwischen scheint er wieder konstant mit interessanten und sinnvollen Artikeln daherzukommen. Auch gefällt mir der kleine Humor am Rande, wir haben da Kleinanzeigen, den berühmten Rollkutscher im Szenario und Axel Spor, der uns die Wahrheit über den Kusliker Lamellar erklärt. Diese kleinen Anspielungen und „Insider“, lockern den Boten auf und erfreuen das kleine DSA-Nerd-Herz! 🙂

Doch auch wenn die Werbung diesmal besser verpackt wurde, war es doch ein wenig zu viel. Mit Produkten, Leseprobe und reiner Werbeseite komme ich auf sechs Seiten, das ist schon recht grenzwertig. Da wäre Platz für meine gesuchte zweite Myranor Seite, eine weitere Seite im inneraventurischen Teil (sprich: vier Seiten) und dann eine Seite für Produktvorschau/Interna. Okay, ich befürchte, eine 4er-Seite im Ingame-Teil ist Wunschdenken, aber wie wäre es mit nur zwei bis drei Seiten Werbung? Mindestens eine weitere Seite Myranor könnte wirklich drin sein. Trotzdem kann ich auch die neuste Ausgabe wieder empfehlen und hoffe, dass die Portion Humor ein fester Bestandteil des Boten bleibt.

Feyamius: Ein Bote mit Stärken und Schwächen. Die Stärken liegen diesmal eindeutig auf der humoristischen Schiene, aber auch einige ernst gemeinte Artikel, wie der gruppentherapeutische Rondratempel oder die Infos über Schicksalspfade, treten positiv hervor, ebenso verdienen die Bemühungen um die Marke Lebendiges Aventurien ein großes Lob. Auch die Verknüpfungen von Inplay und Outplay ist dieses Mal sehr gut gelungen: Inneraventurischer Botenartikel mit Meisterinfos zum Nachspielen, inneraventurische Anspielung auf eine Forendiskussion zu einem Produktcover, Salamander-Inhalt und Konvent-Hintergrundartikel verknüpft … soweit alles Paletti!

Nicht gefallen haben mir die diesmalige Myranor-Seite (wer erinnert sich noch daran, dass wir letztes Mal sagten, man solle lieber gute zweiseitige Artikel auf einmal bringen und dann in der nächste Ausgabe Myranor im Westen bleiben lassen?) und der vom Umfang her vollkommen überzogene Gargylen-Artikel. Auch das enthaltene Szenario reißt nicht sonderlich vom Hocker – es sei denn, man ist so aggressiv gegen Railroading, dass man seinem Frust lauthals Luft verschaffen muss. Dass die Hörproben-CD zudem überflüssig war, muss ich wohl kaum erwähnen. Nächstes Mal bitte sinnvollere Gimmicks wie Urzeit-Krustentiere. Glücklicherweise hat sie mir wenigstens nicht den Boten zerrissen.

Alles in Allem ist das eine Botenausgabe, auf die man eigentlich auch mal verzichten könnte. Was nicht heißt, dass sie schlecht ist, aber wirklich etwas, was man quasi gelesen haben muss, findet sich nicht. Im Gegenteil, langsam beginne ich ernsthaft, mir um den letzten Teil der Aventurische Gerichtsbarkeit-Reihe (Teil I im Boten 146!) Sorgen zu machen. Wer sich für das neue Miniaturenspiel interessiert, kann sich in der Leseprobe auf den aktuellen Stand bringen, das Rätsel aus dem geheimnisvollen Buch findet sich ebenfalls online. Der Rest ist lesbar, aber nicht unbedingt notwendig – außer, man lechzt nach jedem erhältlichen Happen über den kommenden Magierkonvent. Dann ran!

Josch: Ich stimme zu: einen echten, unbestrittenen Höhenflug gab es in diesem Boten diesmal nicht, dafür aber auch keine Ausreißer nach unten. Eigentlich kann sich diesmal alles sehen lassen, zumal als Material für den Boten. Die systemfremde Werbung wie bei der CD auszugliedern find ich gut, das kann so bleiben. Der Anteil an Werbung in eigener Sache und Produktvorschau ist, hält der Bote dieses Niveau, auch in Zukunft vollkommen ok. Alles in allem kann ich den Kauf daher bedenkenlos empfehlen und freue mich, dass mein Lieblings-Nerdmagazin wieder richtig in Schwung gekommen zu sein scheint und auch nach dem Jubiläumsboten nicht an Tempo verliert.

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3 Antworten zu Aventurischer Bote #151

  1. FRAZ sagt:

    Sehr schöne und vielseitige Kommentare. Mal konnte ich zustimmend nicken, mal nur den Kopf schütteln, mal hätte ich gerne eine Augenbraue hochgezogen (kann ich aber nicht). Auf jeden Fall musste ich mehrfach schmunzeln. Ich mag einfach das Konzept, das jeder von Euch seine Senf dazu gibt, weil irgendeiner eigentlich immer meinen Geschmack tirft.

    Was ist den mit Feyamius los gewesen? War der bei letzen mal auch schon so bissig? Ist das Los des „Bösen Bullen“ diesmal auf ihn gefallen oder ist ihm einfach irgendein Krusteltier über die Leber gelaufen? Seine Anmerkungen waren nicht bösartig und schon gar nicht schlecht, aber mir ist etwas mehr Zynismus als bei den Mitauroren aufgefallen. Sehr unterhaltsam.

    Für mich persönlich hat diesmal Amirwolf mit den besten Kommentaren knapp die Nase vorn. Mir hat der Bote insgesamt diesmal ganz gut gefallen.

    • Feyamius sagt:

      Kann sein, dass der Eindruck besonders stark entstanden ist durch meinen Einstand, der mit den Worten „Haben denn da etwa wieder alle gepennt …???“ endet. Dabei soll gerade der ironisch überzogen sein, denn später komme ich ja noch auf den Ingame-Artikel von Axel Spor über Lamellare in den Dunklen Zeiten zu sprechen.

      Jeder andere Zynismus ist aber mit mindestens 50%iger Sicherheit ernst gemeint. 😉

  2. Pingback: Phönixbanner » “Nicht erster” von vielen – Warum neue Reihen von Anfang an vorstellen?

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