Willkommen zum dritten Teil unserer Reise durch die Historie der DSA-Cover. Wenn ihr die ersten beiden Teile noch nicht kennt: Ihr könnt eure Reise auch in der DSA-„Antike“ oder im DSA-„Mittelalter“ beginnen.
Mit der Übernahme der DSA-Lizenz durch Ulisses im Jahre 2007 begann die aktuelle Phase unseres Lieblingsrollenspiels. In diesen nun bald sechs Jahren gab es keine völlig neue Regeledition, aber bei den publizierten Bänden hat sich dennoch einiges getan. Zum einen ist da der Siegeszug der Hardcover. Nahezu alle neueren Abenteuer und alle Spielhilfen besitzen ein Hardcover, zuletzt auch die Myranor-Publikationen. Softcover sind nahezu ausgestorben, Ausnahmen finden sich eigentlich nur noch im Innenleben der wieder eingeführten Boxen.
Zum anderen ist uns der Siegeszug der Farbe aufgefallen. Man könnte sagen, alles begann mit Drakensang. Dieses präsentierte zumindest den Computerspielern unter uns die Welt des zentralen Mittelreichs in nahezu photorealistischer Farb-Optik und machte damit ein echtes visuelles Eintauchen in Aventurien möglich. Dies war bei der alten Nordlandtrilogie aufgrund der noch nicht so weit entwickelten Technik noch deutlich schwieriger gewesen.
Mit den Drakensang-Printprodukten (als erstes Der Kult der goldenen Masken) zog auch in das Innenleben der Bände Farbe ein. Es folgten der Aventurische Bote, Krieger, Krämer und Kultisten, die neueren Myranor-Regelprodukte (ab Unter dem Sternenpfeiler) und Schicksalspfade. Damit sind es heute nicht mehr nur die Cover, die unsere Farbwahrnehmung Aventuriens ausmachen. Sie bleiben aber, wie viele Diskussionen zeigen, ein zentrales Element derselben.
Gehen wir nun aber das Ganze wieder chronologisch an. Beginnen möchten wir mit zwei Künstlern, die schon zu Fanpro-Zeiten Cover beitrugen: Slawomir Maniak und Karsten Schreurs.
Slawomir Maniak — Der Herr der Wege-Bände (2006 – 2009)
Slawomir Maniaks Bilder (seine Homepage enthält leider keine DSA-Werke) dürften die meisten von uns an jedem Spielabend bewundern. Die vier zentralen Wege-Bände tragen alle Cover, die von ihm stammen. Daneben hat er auch eine Spielhilfe und mehrere Abenteuer mit Titelbildern versehen. Schauen wir uns zunächst einmal die für das Spiel so zentralen Wege-Bände an.
Wege der Helden hat ein solides Cover, das passend eine Heldengruppe im Einsatz zeigt. Die Elfe im Bild ist vielleicht nicht ganz so glücklich geraten, Beinstellung und Rock finde ich auch heute noch etwas seltsam, aber gut, an und für sich ist es durchaus gelungen.
Wege des Schwerts wurde allerdings doch eher negativ aufgenommen. Der Gesichtsausdruck der Thorwalerin (die ein wenig an die junge Molly Ringwald erinnert), der vermutlich entschlossen und konzentriert wirken soll, ist für viele einfach zu emotionslos, die ganze Szene, trotz des dynamischen Kampf-Themas, zu statisch, wie eingefroren. Außerdem wirkt es fast so, als ob die geschwungene Hiebwaffe ein riesiger Pinsel ist. Insgesamt wirkt die Szene von der Motivwahl her auch nicht so glücklich, sondern eher wie ein Ausschnitt aus einem größeren Bild.
Die Wege der Zauberei haben in dieser Reihe wohl die besten Kritiken eingefahren. Die dargestellte Szene ist tatsächlich dynamisch und außerdem bedrohlich und mysteriös. Passend zur Zauberei. Insgesamt ist es vielleicht einen Tacken zu dunkel, aber stimmungsvoll ist es auf jeden Fall. Und ein Kampf gegen Dämonen darf dann auch wohl etwas düsterer sein.
Leider gibt es dann aber auch noch den Abschluss der vier Hauptregel-Bände: Wege der Götter. Was auch immer die Veranlassung zum Malen dieser Zibilja — oder was auch immer die Person in der Mitte darstellen soll — war: Dieser absurd dämliche Gesichtsausdruck, der hätte nicht sein müssen. Inhaltlich wohl der beste Wege-Band, ist das Cover leider, gelinde gesagt, nicht die Krönung. Man kann fast mit der/dem Praioten/in mitfühlen, der/die offensichtlich der/dem Zibilja irgendein Recht verwehrt. Trotz Silem-Horas Edikt. Eid-Disput auf dem Cover, darüber könnte man reden. Aber die abgebildeten drei Geweihten geben einfach kein gutes Bild ab. Und zu allem Überfluss geht Mantrash Mor im Titel-Schriftzug unter. Nicht schön.
Damit aber auch mal zum Positiven: Slawomir Maniak ist auch zu wirklich guten Covern fähig. Ein frühes Beispiel ist das Cover zu Der Unersättliche. Es zeigt den Namensgeber des Abenteuers, Onkel Xeraan, in seinem Geldspeicher. Eine schöne, passende und stimmungsolle Szene.
Märchenwälder, Zauberflüsse und Der Fluch von Burg Dragenstein (trotz der wiederkehrenden Elfe des Generierungsbandes) zeigen schöne und märchenhafte Bilder, die teilweise leicht surreal wirken, dank Riesem am Turm und kopfüber schwebendem Zwerg. Herz des Reiches wiederum ziert eine schöne Stimmungsszene eines Garether Stadttores mit Gardisten. Masken der Macht zeigt schließlich einen mysteriösen Herrscher auf einem Thron, der eine Maske trägt, die u.U. Myranor-Fans bekannt sein könnte. Letzteres Abenteuer erschien 2009 und war damit das vorerst letzte DSA-Cover von Slawomir Maniak.
Karsten Schreurs — Relaunch nach 5 Jahren (2006 – 2007, 2012)
Karsten Schreurs erstellte seine ersten beiden DSA-Cover ebenfalls noch zu Fanpro-Zeiten. Goldene Ketten ist dabei aus der Reihe der Sepia-Cover und zeigt zentral einen Abenteuerer, der vor einem etwas undeutlich-verschwommen gehaltenen Hintergrund hockt. Die benutzten Pinsel sind dabei teilweise relativ breit, das Bild ist entsprechend in manchen Punkten vage, was vermutlich aber auch so beabsichtigt war.
Man entdeckt bspw. auf dem Baumstamm am linken Bildrand Schemen, die eindeutig an Fratzen oder Totenköpfe erinnern und der Szene eine alptraumhafte und geisterhafte Note verleihen, zumal da noch der Galgenstrick im Mondlicht ist. Nur Würfelfetischisten fällt dabei auf, dass die Augen auf den W6 im Vordergrund nicht nach dem heute gültigen System verteilt sind. Aber das ist in einer Fantasy-Welt ja eh nicht zu erwarten.
Esche und Kork wiederum zeigt die brutale Realität des Imman-Spiels. Fliegende Spieler mit Zahnlücke, spritzendes Blut und ein bärtiger Rabauke mit Briegel-Grätsche. Es wird nicht so ganz klar, wie die drei Personen zusammenhängen, man kann vage die Fraktionen anhand der Farbbänder ausmachen — der Grätscher gehört also zum „fliegenden“ Mann, der offensichtlich ein Gegenspieler der „fliegenden“ Frau ist. Zusammen mit der johlenden Menschenmenge wird aber klar, worum es geht: Eine Fantasy-Variante des irdischen Hurlings, zusammen mit dem uns von Fußballspielen bekannten Fan-Drumherum. Das Cover wirkt dabei vielleicht etwas stark grün, das Original (findet man bspw. hier, andere Werke von Karsten Schreurs auf seiner Homepage) ist da deutlich dezenter in der Farbwahl.
Nach diesen beiden Covern war eine ganze Zeit Pause. Doch just in diesem Jahr kehrt Schreurs nach fünf Jahren mit Covern zurück.
Bei Elementare Gewalten zeigt sein Cover die Beschwörung eines eindrucksvollen Feuerelementars. Dieses wirklich schöne Cover ist unser Lieblingscover in der braunen Reihe. Allerdings würde ich mir für den Schein eines Ingame-Buches immer noch andere Bilder wünschen, die eher den Abbildungen in den Vademecums und dem Ingame-Teil des Boten entsprechen sollten. Das Cover des Bandes hat aber eiundeutig für weniger Diskussionen gesorgt als der Inhalt.
Bei den beiden anderen aktuell von ihm bebilderten Bänden war das anders: Bei Dämmerstunden wurde zunächst das Geschlecht der jungen Person im Vordergrund diskutiert. Es ist ein Junge. Die Szene selbst ist passend zum Thema eine Reminiszenz ans Horror-Genre: Unschuldige Person versteckt sich nachts vor bluttriefenden Bestien auf dem Friedhof Boronanger. Grundsätzlich solide Arbeit, in den Details aber vielleicht nicht ganz perfekt: Die Bestien wirken nicht wirklich lauernd, der sich versteckende Junge wirkt durch seine Dominanz im Vordergrund zu präsent, er ist zu sichtbar, als dass man ihm das Verstecken abnimmt (mein erster Gedanke war: Warum beim Namenlosen rennen die Biester nicht auf ihn zu?). Aber es transportiert auf jeden Fall das Thema des Bandes: Es geht um Horror.
Bei den Stätten okkulter Geheimnisse begann schnell eine Diskussion über die präsentierte Karakilreiterin, bevor es überhaupt um Inhalte ging. Dies führte sogar zu einer Wanted-Anzeige für die junge Dame im Aventurischen Boten 155 wegen Missachtung der Bekleidungsvorschriften. Das Bild selbst ist dabei technisch durchaus ansprechend, aber es kollidiert bei vielen Spielern mit der Vorstellung von realistischen Personen. Nun soll man natürlich nie über Realismus im Rollenspiel streiten. Aber diese leichtbekleidete Dame mit Klebe-Brustschalen ist für viele Personen wohl selbst als Schwarzmagierin nur wenig glaubhaft in einer Welt, in der die Entscheidungen zunächst aus Motivation und Praktikabilität erfolgen sollten und nicht aus cineastisch-optischen Gründen. Auch eine schwarzmagische Karakilreiterin wird sich in der Luft vor Kälte schützen wollen, und sobald dieser Gedanke existiert, stört das Bild die Immersion. Es wirkt einfach nicht glaubwürdig.
John McSweeney — Von Monstern und Myranor (2007, 2009-2012)
Komme wir zu John McSweeney. Dieser hat vor allem für Myranor einige Titelbilder beigesteuert, davor aber auch eines für Aventurien: Das berüchtigte Bild zur Neuauflage der Zoo-Botanica Aventurica. Viel Unmut ist zu diesem Bild schon geäußert worden. Die Zeichentechnik selbst wird dabei eher selten in Frage gestellt, eher die Konzeption.
Das Bild stellt eine verdichtete, aggressive Konfrontation einiger Tiere, respektive Monstren dar. Aber: Es fühlt sich nicht so richtig nach Aventurien an. Der Purpurwurm wirkt nicht besonders elegant, die Maraske erinnert eher an einen Panzer, und dass die Szene über einem Lava-Abgrund stattfindet, ist auch etwas dick aufgetragene Dramatik.
Dabei ist auch der Ursprung der DSA-Tiere das klassische Monster mit der Monsterklasse. So, wie aber auch Orks bei DSA nicht mehr nur Schwertfutter sind, sind auch die Monster in weiten Teilen wieder zu Tieren in einer natürlichen Umgebung geworden. Und das Cover der ZBA-Neuauflage sieht dafür einfach zu sehr nach „Monster Manual“ aus.
Was Aventurien angeht, war dies dann auch das einzige Cover von John McSweeney. Für Myranor erstellte er jedoch noch einige andere Titelbilder, zunächst noch für Ulisses, später auch für den Uhrwerk-Verlag, der die Myranor Lizenz übernommen hatte.
Tödliche Tiefen ist dabei ein schönes Beispiel für ein gelungenes Cover. Risso, die als unentdeckte Gefahr von unten auf ein argloses Wassergefährt zusteuern. Das gab es auch als Poster zu kaufen.
Auch das feurige Cover der Myranischen Magie ist stimmungsvoll und schön gemacht, mit der entflammten Beschwörerin und dem vom unteren Bildrand aufstehenden Feuerelementar.
Unser Lieblingsbild bei diesen Bildern ist aber das der Myranischen Götter. Hier zeigt sich Ephar mal als die launische und zerstörerische Kraft, als die er in Myranor gefürchtet ist. Inklusive kleinen, fliegenden Blitzeschleuderern und einer stürmischen See. Hat etwas von einer griechischen Göttersaga. Schön. Wenn auch bitter für das arme Schiff. Aber was soll’s, ein bisschen Schwund ist immer am Efferdwall.
Mia Steingräber — Sepia und Farbe (2007 – 2010, 2012)
Mia Steingräber hat als aktive DSA-Spielerin angefangen, für offizielle Publikationen zu zeichnen. Ihre Werke zeigen entsprechend einen hohen Bezug zum Hintergrund. Technisch sind ihre Cover ausgesprochen hochwertig und mit der Zeit immer besser geworden. Wenn man etwas bemäkeln möchte, so sind es vor allem bei früheren Werken die etwas verkniffen scheinenden Gesichtszüge. Viele ihrer Werke, auch für andere Systeme, kann man auf ihrer Homepage oder bei Deviant Art begutachten.
Zu ihren ersten Covern gehören fünf Werke aus der Reihe der Sepia-Cover. Ob Seelenschatten, Goldene Flügel, Helden einer Saga, Flüstern der Wälder oder Die Gesichtslose: Alles passende, auf den konkreten Inhalt bezogene Bilder, die meist auch noch äußerst detailreich sind.
Man schaue sich beispielsweise das Titelbild des letzten Sepia-Covers (Die Gesichtslose) an: Das Portal in der oberen Bildhälfte ist fein ausgearbeitet, und auch die Kämpfer in der Mitte links sind zwar klein, aber trotzdem detailreich.
Nach dem Ende der Ära der Sepia-Cover folgten auch einige Farb-Titelbilder aus ihrer Hand. Von Orks und Menschen zeigt ein düsteres Bild, bei dem ein Boroni über dem Körper eines gefallenen Menschen hockt und bittend zum siegreichen Orkkrieger schaut, der dabei in geradezu nachdenklicher Pose die Situation abwägt. Eine interessante Komposition, mit einem eher untypischen Orkbild.
Der Lilienthron präsentiert uns drei maraskanische Persönlichkeiten: The Good, the Bad & the Ugly. Die Personen sind wirklich gut getroffen und geben dem Spielleiter so auch mal die Möglichkeit, die entsprechenden NSCs in Farbe zu präsentieren.
Wirklich wunderschön ist auch das Bild zum Mondenkaiser. Ohne Titelschriftzug kommt das Madamal zwar noch besser zur Geltung (siehe hier), aber die blutrote Farbe, die almadanische Palast-Silhouette und die Kaiser-Hal-Statue nebst Boroni sind auch auf dem eigentlichen Cover sehr stimmungsvoll.
Nachdem Mia Steingräber eine Zeit lang nicht mehr für Ulisses gezeichnet hat, sind seit kurzem auch wieder Werke von ihr in Aventurien-Produkten zu finden. Außer für Aventurien hat sie aber auch für Myranor einige Bilder angefertigt. Auch Cover für zwei Abenteuer sind darunter.
Tod in Valantia zeigt eine Tanzszene mit Amaunir und maskierter Tänzerin im Rosenblatt-Regen. Auch hier gibt es wieder feine Details, wie die Amaunir-Darstellung über der im Dunkeln liegenden, nach hinten führenden Tür.
Noch genauer muss man bei Im Zeichen der Götter hinschauen: Gerade in der Dunkelheit lauern hier einige düstere Schatten, denen gegenüber die helle Paladin-Gestalt steht, als Kämpfer für das Licht. Der Schild selbst zeigt den Kreis der Oktade. Ein weiteres Beispiel für die vielen passenden Details in Mia Steingräbers Bildern. Dass sich auch wieder für Aventurien zeichnen wird, freut uns entsprechend sehr.
Einzelwerke (2007 – 2010)
Auch zu Ulisses-Zeiten gibt es einige Künstler, die (bisher) nur ein Cover angefertigt haben. Es sind aber nicht wirklich viele im Vergleich zur Fanpro-Zeit davor, und es sind auch keine DSA-fremden Werke, die nur eingekauft wurden, sondern jeweils speziell für die Publikationen angefertigte.
Da ist zum einen Jeffrey Koch mit dem Cover von Steinzeichen. Eine Abenteurer-Gruppe untersucht eine Kultstätte. Ein durchaus gelungenes Bild, das auch noch zum Knobeln einlädt: Wer sich mit den Schriften auskennt, der kann ahnen, wessen Namenssigille der Altar beherbergt und kann auch übersetzen, was auf dem Rand des Alters steht.
2008 erschien der letzte Band mit einem Sepia-Cover. Wetterleuchten, mit einem Cover von Kathrin Wulfers. Das Cover dieses Bandes gehört, offen gestanden, nicht zu unseren Lieblingsbildern. Technisch sind die Objekte durchaus gut gezeichnet, allein: Es fehlen die feinen Details. Das Bild wirkt irgendwie leer. Die Sepia-Cover waren bei vielen nie wirklich beliebt. Nach diesem Abenteuer erschienen nur noch Farbcover.
2009 erschien Pilgerpfade mit einem Titelbild von Tobias Brenner (Homepage siehe hier). Ein interessantes Bild mit einer Hesindeerscheinung, die allerdings etwas elektrifiziert wirkt. Es macht aber durchaus Lust auf mystische Abenteuer, um die es in der Anthologie zu Wege der Götter ja auch gehen sollte. Es blieb bisher Brenners einziges DSA-Abenteuer-Cover. Daneben trug er aber auch noch zwei Buchcover und Myranor-Innenillustrationen bei.
Im gleichen Jahr erschien die überarbeitete Neuauflage von Staub & Sterne, mit einem Titelbild von Felix Mertikat (Homepage). Das Bild, das mit relativ flächigen Farben arbeitet, ist mit einem völlig anderen Motiv als die Originalausgabe versehen. Statt einem Gegner sieht man nun eine potentielle Heldengruppe. Ein durchaus schönes Bild, wenn auch eine etwas feinere Farbführung das Ganze abgerundet hätte.
Das letzte Bild in dieser Reihe von Einzelwerken führt langsam zu einer weiteren Quelle neuer DSA-Künstler: Drakensang. Im Umfeld der beiden Teile dieses Computerspiels wurden auch weitere Produkte erstellt, darunter verschiedene Abenteuer. Eines davon, Hort in der Tiefe, trägt ein Cover, als dessen Schöpfer nur Radon Labs, die Macher von Drakensang, angegeben ist. Das Bild selbst zeigt die schöne Optik des Computerspiels. Doch dazu später mehr.
Alan Lathwell — Regionen & Myranor (2007 – 2012)
Prägend für das letzte Drittel der Regionalbeschreibungen wurde jemand, der 2007 zu den DSA-Künstlern stieß: Alan Lathwell (zu finden auch bei Deviant Art und der CG-Society). Unter diesen sind echte Perlen, wie das Cover zu Reich des Roten Mondes. Ein Furcht einflößender Ork-Schamane unter einem blutroten Mond. Dies zeigt gleich, über wessen Land man hier liest. Vergleicht man dieses Cover mit dem Yüce-Cover der Vorgängerbox, so fällt auf, dass auch bei dieser Menschen von Orks heimlich beobachtet wurden. Waren die Menschen früher aber noch dominierende Helden, so sind es hier einfache Reisende. Mit der zentralen Orkgott-Darstellung zeigt das neue Cover so viel stärker, wer denn der Herr in diesem Land ist.
Auch die anderen Regionalbeschreibungen von Lathwell sind ansprechend. Ob Land des Schwarzen Bären, Reich des Horas oder Im Bann des Nordlichts — alles passende und stimmungsvolle Titelbilder. Gerade Land des Schwarzen Bären kann man stilistisch auch schön als Nachfolger der alten Box Rauhes Land im Hohen Norden einordnen. Der Geflügelte des Hardcovers könnte sich einfach in der Nachbarschaft des Motivs der Box befinden.
Auch das sagenumwobene Handelsherr & Kiepenkerl hat ein Lathwell-Cover. Passend zum Inhalt zeigt es eine nicht allzu aufregende Szene aus dem täglichen Leben eines Händlers im eigenen Kontor. Ist der Band selbst nicht gut gelitten, liegt dies aber nicht am Cover. Es ist nicht überragend, passt aber durchaus gut nach Aventurien, wobei der zipfelmützige Herr vielleicht einen Tacken zuviel wie ein Magier wirkt. Aber auch Handelsherren dürfen natürlich ordentliche Mützen tragen.
Obwohl nur drei Aventurien-Abenteuer ein Cover von Meister Lathwell tragen, decken sie doch ein breites Spektrum ab. Da sind die beiden sehr dynamischen Titelbilder zu Sphärenkräfte und Wahl der Waffen, den Anthologien zu Wege der Zauberei und Wege des Schwerts. Ersteres Cover zeigt eine exemplarische, aber im Abenteueralltag wenig wahrscheinliche Kampfsituation, in der ein arkanes Einsatzkommando diverser Repräsentationen gegen die dämonische Baba Jaga-Hütte kämpft. Dies soll natürlich die vielfältigen magischen Traditionen abdecken, und deshalb ist diese fingierte Situation für das Cover auch völlig in Ordnung. Schön ist es übrigens auch, mal einen muskulösen Magier zu sehen: Der Elementarist, der gerade einen Wasserdschinn beschwört, ist offensichtlich mit mehr als KK 10 generiert.
Bei der Wahl der Waffen ist die dynamische Kampfszene schon eine für den Heldenalltag deutlich typischere Situation. Man hat hier einen Lagerüberfall, vermutlich durch eine Heldengruppe, zur Befreiung eines Gruppenmitglieds. Ein nettes Detail am Rande ist dabei, dass der Magier der gefesselte und machtlose Gefangene ist, sind die Abenteuer dieser Anthologie doch explizit dafür gedacht, ohne Magie lösbar zu sein.
Kommen wir zu den Myranor-Covern Lathwells. Diese gehören größtenteils zur dynamischeren Sorte Titelbild. Dies zeigt sich sehr schön bei Wege nach Myranor und Unter dem Sternenpfeiler. Beide präsentieren Kampfszenen, in beiden Fällen mit den für Myranor so typischen Nichtmenschen. Dazu kommt sogar eine Beteiligung von fliegenden Gegnern, was in Aventurien in der Form eher selten ist – in Myranor mit der Möglichkeit fliegender Helden aber deutlich häufiger passieren kann.
Unter dem Sternenpfeiler ist auch der erste Myranor-Vollfarbband. Durch die farbigen Innenillustrationen hat das Cover hier keinen Alleinanspruch mehr auf die colorierte Darstellung der Spielwelt. Ein Trend, der in letzter Zeit immer stärker wurde. Dennoch bleiben die Cover bisher in der Wahrnehmung deutlich präsenter und werden häufiger diskutiert als die Innenillustrationen.
Das in unseren Augen schönste Lathwell-Cover für Myranor ist das zur Anthologie Jäger und Beute. Dieses monströse Wesen im Kampf mit myranischen Helden, das macht was her. Dies ist aber auf jeden Fall ein Cover, dass man in groß erleben sollte. Denn Größe ist hier das zentrale Attribut.
Michael Jaecks — die Ingamebände (2008, 2011)
Myranor startete auch eine neue Tradition: Die der Ingame-Bände. Diese werden für Aventurien heute als braune Reihe geführt und enthalten immer einen Bericht-Teil, der als authentischer Text aus der Welt selbst verstanden wird. Zusätzlich und getrennt davon gibt es dann noch einen Regel-Teil, der Outgame-Informationen enthält.
Der erste Band dieser Reihe war der Codex Monstrorum. Offen gesagt, wir haben uns mit den Abbildungen dieser Reihe bisher sehr schwer getan. Sie wirken in unseren Augen größtenteils nicht wie authentische Bilder direkt aus Aventurien bzw. Myranor. Aber das ist eine Geschmacksfrage, und wir wollen Michael Jaecks, den Schöpfer der Titelbilder der ersten drei dieser Bände, auch nicht unrecht tun, zumal sie technisch durchaus gelungen sind.
Arndt Drechsler — von Computern und Drachen (2008 – 2012)
Arndt Drechsler (noch im Aufbau befindliche Homepage) ist einer der Künstler, die bei den Abenteuer-Covern u.a. zunächst für Drakensang Bilder anfertigten, im Printbereich für das Abenteuer Der Kult der goldenen Masken. (Bei den Romanen trug er schon deutlich früher Cover bei, z.B. für den Schwertkönig. Danke an Arduinna für den Hinweis!) Bei seinen Werken ist der Einsatz von Computer-Techniken für Effekte häufig zu erkennen, was nicht jedem Fan gefällt. Das Drakensang-Abenteuer zeigt auch eines der klassischen Fantasy-Klischees: Die Schöne und das Biest, oft benutzt, von Star Wars bis Alien. Auch das Cover zu Strandgut zitiert das klassische Conquistadoren-landen-in-der-neuen-Welt-an-Thema.
Auf wirklich gute Resonanz stießen seine Cover zur Wildermark-Befreiungs-Kampagne. Von eigenen Gnaden und Mit wehenden Bannern zeigen ein heller werdendes, ähnliches Bild mit dem zentralen Motiv „Schwert und Krone“. Einige seiner Bilder spielen mit verlaufenden Farben und zeigen so eine gewisse Unschärfe. Das verstärkt bei Die Schwarze Eiche den Eindruck des Regens, bei Unter Barbaren den Eindruck des „barbarischen“ Chaos und bei Bardensang und Gaukelspiel den etwas verträumten Charakter des Bildes.
Neben der Wildermark-Kampagne hat Drechsler auch die Drachenchronik mit zueinander passenden Titelbildern versehen. Jedes zeigt das Auge eines anderen Drachen, wobei das Auge sich immer weiter öffnet. Das heisst natürlich, die Pupille öffnet sich immer weiter, über Augenlider verfügen Drachen ja nicht. Außerdem spiegelt sich im Auge immer eine zum Abenteuer passende Szene.
Auch wenn die Kampagne nicht gerade enthusiastisch aufgenommen wurde, die Idee dieser Cover-Serie ist schon gelungen. Andererseits bieten die Cover in diesem Fall dem Meister nicht wirklich etwas, was er den Helden im Abenteuer dann gut präsentieren kann. Es wäre doch bspw. auch schön gewesen, auf den vier Covern vier eindrucksvolle Komplettansichten in Farbe von vier verschiedenen Drachengattungen zu zeigen. So hätten die Cover auch für Spieler und Spielleiter noch einen weiteren Nutzen gehabt.
Heldengruppe & magische Fluggeräte: Jon Hodgson (2009 – 2011).
Jon Hodgson — Helden von heute (2009 – 2011)
Jon Hodgson (Homepage) stieß erst vor zwei Jahren zu den DSA-Künstlern. Seine Bilder wirken teilweise relativ stark wie Gemälde ohne Anspruch auf eine fotorealistische Darstellung. Bei seinen Bildern gibt es zum Teil einen gewollten Wiedererkennungswert. Wege des Meisters und Katakomben und Kavernen präsentieren uns dieselbe Heldengruppe mit vier Personen.
Ersterer der beiden Bände spielt dabei mit der Outgame/ingame-Thematik. Während die präsentierten Helden fragend zum Betrachter zurückschauen, zeigt der Blick nach vorne, wie die Gegner nur Marionetten in den Händen des Meisters sind, die gottgleich durch die Wolken greifen. In unseren Augen eine schöne Idee.
Katakomben und Kavernen zeigt nun dieselbe Abenteurer-Gruppe in einem Dungeon. Hier gibt es ein weiteres, witziges Detail. Schaut man genau hin, so erkennt man den Schädel von Yüces Schnauzbart-Alrik mit Flügelhelm. Eine schöne Remineszenz an den Altmeister inklusive neckischem Seitenhieb.
Auch die beiden ersten Teile der Magierakademienspielhilfen tragen Cover von Hodgson. Dabei ist bewusst jeweils eine typische, aber nicht konkrete Akademie dargestellt, mit Magier auf einem Fluggerät. Die Sinnhaftigkeit dieser Präsentation wurde dabei schon häufiger diskutiert. Vor allem die Frage, ob man nicht hier die Chance auf die farbige Darstellung einer echten Akademie vertan hat. Manchen waren diese Cover auch schlicht zu langweilig. Aber das ist, wie immer, eine Geschmackssache.
Ein weiteres schönes Cover ist das zu Rabenblut. Es präsentiert eine Duellansicht vor dem Rabenfelsen Al’Anfas im Hintergrund. Das Bild weiß durchaus zu gefallen, allerdings kann man auch ein paar Fragen dazu stellen: Wie darf man sich die Bewegung der Kämpferin vorstellen? Springt sie vor oder zurück? Die Haltung ist einfach etwas seltsam. Und wo befinden sich die Kämpfer überhaupt? Am Fuß des Rabenfelsens selbst im Hintergrund ist schon zu viel Bebauung, aber nimmt man die Perspektive ernst, so müsste die Festungsanlage irgendwo im Meer sein. Mysteriös das ganze, aber durchaus hübsch anzusehen.
Nach Hinweis von Mitnanduriat Feyamius wollen wir ein weiteres interessantes Bild von Jon Hodgson nicht verschweigen, auch wenn dieses nur auf dem Cover des Aventurischen Boten 144 zu sehen war: Eine alternative Version für Wege der Alchimie.
Marcus Koch — Am Anfang war der Drakensang (2010 – 2013)
Kommen wir nun zum neuen Vielzeichner, was DSA-Cover angeht: Marcus Koch hat es geschafft, in gerade mal drei Jahren 17 DSA-Cover zu erstellen – und damit die viertmeisten in der DSA-Historie. Den Beginn seiner Tätigkeit für DSA verdanken wir dabei Drakensang, bei dem er als Art Director Zugang zu DSA bekam. Unserer Meinung nach war dies ein Glücksfall, sind seine Cover durch fast durchweg echte Knüller, wenn auch manche Szenen umstritten sind. Aber der Reihe nach.
Als Am Fluss der Zeit-Printwerke sind Vater der Fluten und Eilifs Schatz von ihm mit Covern versehen worden. Beide zeigen im Endeffekt die aus dem Spiel bekannte Grafik, die durchaus ihre Freunde gefunden hatte. Der erste echte Knüller ist in unseren Augen aber sein Cover für die Setting Box Die Dunklen Zeiten. Dieses Bild zeigt einfach demaßen stimmungsvoll und technisch brillant eine Szene der aventurischen Vergangenheit, dass man die Box fast deswegen alleine lieben muss.
Auch die weiteren Werke sind fast durchweg von der technischen Seite hoch gelobt worden. Aber dennoch gab es hier einige Diskussionen. Diese entbrannten jedoch meist an Details der dargestellten Szenen.
Da ist beim Cover zu Schattenlande beispielsweise die springende Rondrianerin, die offenkundig keine Landung an einer Stelle geplant hat, die sie überleben würde.
Oder die Weißmagierin bei Auf gemeinsamen Pfaden, deren Ignifaxius aus dem Stab unerklärliche Zielschwierigkeiten zeigt. Oder ein armes Schild treffen sollte. Außerdem konnte man sich fragen, ob ein solcher ungezügelter Einsatz in der Stadt überhaupt für eine Weißmagierin passend ist.
Oder der Lara Croft-Klon auf Wege des Entdeckers, der ob der Proportionen (Riesenbrüste vs. Wespentaillie) zu manch wütender Diskussion anregte. Eigentlich ein schönes Bild, aber diese prominenten Details prägten einfach den Gesamteindruck.
Man sollte bei manch verständlicher Kritik aber nicht die anderen brillanten Cover vergessen. Wege der Alchimie ist einfach zauberhaft mit dem panischen Gesichtsausdruck beim Alchimisten und Gehilfen. Auch Bahamuths Ruf und der Fluch des Flussvaters zeigen ziemlich eindrucksvolle Darstellungen. Diese Cover sind auch allgemein gut aufgenommen worden, so dass wir vermutlich noch mit mehr Bildern von Marcus Koch in der Zukunft rechnen können.
Neben seinen Werken für Aventurien hat er inzwischen auch für Myranor zwei Werke erstellt. Diese gehören zur Horror-Kapagne von Marc Jenneßen. Sowohl das Bild für Knochenblei und Schwarzes Blut als auch das für das neue Abenteuer Sumublüten zeigen dabei schaurig-schöne Horror-Klassiker: leichenfressenden Zombies und augenbesetzte Tentakel. Splatter-Fan, was will dein Herz mehr?
Anna Steinbauer — DSA auf allen Kanälen (2011 – 2012)
Neben Marcus Koch hat sich in den letzten Monaten auch Anna Steinbauer (Homepage) als Cover-Künstlerin etabliert. Sie hat dabei inzwischen, trotz der „erst“ acht Werke, schon fast das gesamte DSA-Produktspektrum bebildert.
Als erstes sind da die Einsteigerabenteuer. Die Quelle der Geister, technisch ein durchaus schönes Bild, bietet dabei auch einen der wenigen Kritikpunkte an ihren Bildern. Die dargestellten Orks wirken doch wenig DSA-konsistent, da ihnen einfach die schwarzen Pelze fehlen. Ein Traum von Macht, als zweites Einsteigerabenteuer, zeigt dagegen ein äußerst hübsches Bild, an dem im Endeffekt nichts zu mäkeln ist. Außerdem zeigt es als Bonus zwei sehr niedliche Greifkatzen.
Dann ist da als zweites die Kategorie der Soloabenteuer. Auch die Fortsetzung von Im Bann der Schwarzen Eiche, Im Griff der Schwarzen Eiche, trägt ein Steinbauer-Cover. Dieses zeigt einmal einen wirklich wahnsinnig wirkenden Protagonisten. Sehr schön.
Als drittes hat sie sich auch in den Dunklen Zeiten verewigt: Die Anthologie Legenden aus Dunklen Zeiten trägt ebenfalls ein großartiges Bild von ihr, mit Legionär und cineastischer Szene.
Dann gibt es als vierten Bereich auch die „normalen“ Kampagnenbände, in diesem Fall Schleiertanz mit der auf den ersten Blick seltsamerweise völlig verängstigten Tänzerin im Vordergrund.
Als fünftes hat sie auch das Cover für den bisher einzigen Band der purpurnen Luxusreihe beigesteuert: Krieger, Krämer und Kultisten.
Bereich sechs ist das neue Miniaturenspiel: Die Schicksalspfade tragen ebenfalls ein Cover aus ihrer Hand.
Last, but not least: Auch bei den Settingboxen als siebtem Bereich gibt es nun ein Steinbauer-Cover: Die neue Gareth-Box zeigt ein sehr schönes Bild von ihr. Neben dem Boxen-Cover haben auch die Bände in der Box Titelbilder von ihr.
Neue Sterne und ein alter Bekannter für Aventurien und Myranor (2012 – 2013)
Schaut man sich die Entwicklung der letzten Jahre an, so erscheint es uns, als ob der Stil der Aventurien- und Myranor-Cover sich inzwischen auf hohem Niveau stabilisiert hat. Das dürfte auch daran liegen, dass die Künstler nicht mehr, wie es früher schon einmal vorkam, regelmäßig nur sehr wenige Cover anfertigen und auch keine fremden Cover mehr eingekauft werden. Dennoch gibt es auch weiterhin Neuzugänge bei den Cover-Künstlern, was ja auch gut so ist.
Ein solcher Neuzugang ist Viktor Fetsch (Homepage und bei deviant art), der in diesem Jahr das Cover für den Myranor-Band Die ewige Mada beigetragen hat und auch den Nachfolgeband bebildern wird.
Fast schon eine alte Bekannte ist dagegen Verena Schneider (Homepage und bei deviant art), die bisher schon viele Innenillustrationen beigetragen hat, und im nächsten Jahr nun auch ihr erstes Cover, in diesem Fall für den Band Klingentänzer, beisteuert.
Und ein weiterer alter Bekannter, den wir bereits im zweiten Teil der Cover-Schau vorgestellt hatten, hat ebenfalls ein weiteres Titelbild erstellt, diesmal für Myranor: Florian Stitz (Homepage) zeichnet für das Cover der Myranischen Monstren verantwortlich.
Was bleibt…
Das waren jetzt viele, viele Bilder, die wir haben Revue passieren lassen. Mehr, als wir zu Anfang dieser Reihe gedacht hätten. Und wie bei fast 30 Jahren Geschichte nicht anders zu vermuten gewesen war, ist DSA heute natürlich nicht das gleiche Spiel wie noch 1984. Aber wenn wir uns die heutigen Cover anschauen, so besteht absolut kein Grund zu Pessimismus. Im Gegenteil. Der Großteil der heutigen Cover braucht sich vor den Werken der alten Künstler nicht zu verstecken. Und das sagen wir als bekennende Yüce-Fans. Zum Abschluss wollen wir einmal unsere Top 3 der Cover präsentieren. Doch aufgrund der Entwicklung ist ein Vergleich heutiger mit früheren Covern vielleicht nicht ganz fair. Also haben wir einfach jeweils unsere Lieblingscover aus den einzelnen Epochen gewählt.
Salazas Lieblingscover
In der Antike: Eindeutig ein Werk von Yüce. In meinen Fall das Cover der DSA3-Basis-Box, einfach, weil sie mein Bild von DSA dermaßen geprägt hat. Aber nur kanpp vor der ersten Schwertmeister Box.
Im Mittelalter: Das Cover von Götter & Dämonen knapp vor dem Levthansband.
In der Moderne: Hier sind es die Setting-Boxen, die es mir angetan haben. Die Dunklen Zeiten schlagen aber die Gareth-Box knapp nach Punkten.
Wolkes Lieblingscover
In der Antike: Ebenfalls Yüce: Wie Sand in Rastullahs Hand!
Im Mittelalter: Auch hier sind es die Ungarn: Schwerter & Helden
In der Moderne: Der Anblick der Heimat: Herz des Reiches
Toll, wieder mal. Hat wirklich Spaß gemacht, eure „Trilogie“ zu lesen.
Was mir noch aufgefallen ist: Für die Romancover hat Arndt Drechsler schon zu Heyne-Zeiten gearbeitet, einer der Schwertkönig-Bände hat ein Cover von ihm – also muss er irgendwie schon vor Drakensangzeiten dabeigewesen sein.
Stimmt. „Der Schwertkönig“ trägt eine Cover von ihm und diverse andere der Bände auch. Die Bücher haben wir ja noch raus gelassen, da ist er mir erst im Umfeld von „Kult der Goldenen Masken“ aufgefallen.
(btw: U.U. wird es noch einen vierten Teil mit den Büchern geben.)
Petition! Petition! Petition!
Dafür! Dafür! Dafür!
Definitiv dafür. Hier könnte man neben dem Künstlerischen Aspekt auch den Zusammenhang zwischen Cover und Romaninhalt herstellen, der mal besser (Todgeweiht) und mal gar nicht besteht (Westwärts, Geschuppte!)
Vielen Dank auch für diese Rundschau. Ich denke, es ist wirklich deutlich geworden, dass die Cover auch tatsächlich zu dem jeweiligen Stand des Spiels gepasst haben. Ein Cover von Yüce würde heute seltsam anmuten, jedenfalls wenn der Stil sich nicht ändern würde. Gleichzeitig würden die heutigen Stile irgendwie deplaziert wirken zu Zeiten von DSA 1 & 2. Insofern fangen die verschiedenen Cover auch den jeweiligen Horizont des Spiels selbst sehr gut ein. Das ist erst bei dem Überblick über die Cover-Historie klar geworden.
Schön, dass der Artikel euch gefällt. Nach Hinweis vom guten Feyamius, dem Entdecker des Marcus Koch Codes, habe ich bei Jon Hodgson oben noch eine kleine Anekdote ergänzt.
Sehr schön wieder. 🙂
Ich glaube, das Problem am ZBA-Cover ist auch die grelle Farbgebung. DSA-Cover tendieren zum Realismus; das ist eine Eigenschaft, die diesem Cover eher abgeht. Gerade der obere Teil – leuchtend hellblauer Himmel, lila Drache, direkt komplementär dazu das grellrotgelbe Feuer; und unten links, die Maraske vor dem Lavafeuer: der Stil ist irgendwie so gar nicht DSA-typisch. 🙂
Rabenblut: Am Fuß des Rabenfelsens ist immer noch etwas zuviel Bebauung, aber wenn man das Cover spiegelt, paßt es wesentlich besser (die Figuren sind dann an der Hafeneinfahrt, unterhalb des Kolosses).
Die Drachenchronik-Idee dagegen finde ich immer noch genial. Ja, die Cover sind nicht direkt verwertbar, aber dazu habe ich Cover ohnehin eher selten benutzt (oder gar nicht, weiß nicht mehr). Aber solche eher symbolhaften Gestaltungen mit einem starken Zusammenhang finde ich für solche Reihen einfach gut. Das gilt z.B. auch für die Cover der G7-Neuauflage, die bei euch vermutlich aufgrund fehlender Schöpfungshöhe nicht dabei sind *g*. Schlicht und klar. (Wobei „schlicht“ bei den DC-Covern nicht ganz passend ist.)
Toll. 🙂
Danke für die tolle Serie! Hat sehr viel Spaß gemacht, die drei Teile zu lesen und die vielen Bilder einmal gesammelt zu betrachten. Mir ist z.B. dank meines tollen Namensgedächtnisses noch nie aufgefallen, dass sowohl einige meiner Lieblingscover, als auch einige derer, die mir am wenigsten zusagen von Marcus Koch kommen. Die Cover für Dunkle Zeiten, Fluch des Flussvaters und Grabräuber am Mhanadi finde ich großartig, die Lara und die Cover der Gemeinschaftsbände passen durch den Comicstil bzw. durch Lara meiner Meinung nach einfach nicht zu DSA/Aventurien
Bezüglich des Covers von „Stätten okkulter Geheimnisse“: Ich bin mir ziemlich sicher, dass das auf dem Cover Sataya, Botin des Todes, ist. Durch den Pakt mit Thargunitoth ist sie unempfindlich gegen Kälte (siehe S. 167). Macht also alles Sinn… Wundert mich dass das bisher keiner der ganzen DSA-Kritiker gesehen hat.
Die anderen Kritikpunkte kann ich zwar nicht entkräftigen, finde das Cover aber gelungen und stimmig und daher auch die Kritik daran mehr als überzogen…
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