Gazettendisput 3: Aventurischer Bote 175, Kibakadabra & Uhrwerk!-Magazin 8

Im neuen Jahr steht der erste Gazettendisput ganz im Zeichen des Überseeischen – zumindest, wenn man die aventurische Perspektive einnimmt. Während die Disputanten Sedef, Vibart und Josch mit dem Boten Nummer 175 gen Uthuria conquistadoren, und zumindest die beiden letzteren Seebären auch im neuen beiliegenden Heldenwerk-Abenteuer Kibakadabra durch den Südkontinent schleichen, durchforsten Josch, Sedef und Cifer den neuesten Myranor- und Tharun-Content in der achten Ausgabe der Uhrwerk!-Hauspostille. Also: Auf zu neuen Ufern!

Botendisput

— Der Prinz von Uthuria ist zu Besuch!

AvBote_175Vibart: Totgesagte leben länger. Da habe ich selbst das uthurische Projekt schon so halb für Geschichte erklärt (Nandurion disputierte im Hesinde), und da kommt schwupps ein Bote, der ganz im Zeichen des Südkontinents steht. Und jetzt das: Da Zoch kütt! Meinte natürlich: die transylvanische Verwandte ist da. Oder vielmehr: der uthurische Prinz! Und das ganze Horasiat rastet offensichtlich komplett aus, weil der Kaffeebraune Companero aus dem Süden auf Bildungreise durchs liebliche Feld ist. Tja, und sonst steht auch nicht viel mehr auf der Titelseite. Die Stimmen aus dem Volks sind wie immer nett, der Typ reist mit diversen horasischen Frühkapitalisten rum und alle finden’s fantastisch.

Sedef: Ein paar Lehrstunden in Horathi scheint der Prinz jedenfalls bereits genommen zu haben. Schön zu sehen, dass Uthuria wieder am südlichen Horizont auftaucht. Ich bin einmal gespannt, ob diese Handlung zu einem uthurischen oder eher zu einem aventurischen Abenteuer gehören wird.

Josch: Jazz is not dead – it just smells funny. Lässt sich dasselbe vielleicht auch über Uthuria sagen? Jemand weiß es nicht, jemand wartet ab. Schön findet jemand aber, dass der Südkontinent sich zumindest in der Botenberichterstattung noch bester Gesundheit erfreut. Eigentlich würde sich DSA5 doch auch prima für einen Neustart in Sachen Uthuria eignen, und mit etwas Glück wird das Setting in Zukunft verstärkt als Kolonialspielplatz für aventurische Stellvertreterscharmützel genutzt. Der vorliegende Artikel ist auf jeden Fall stimmungsvoll geschrieben und zeigt, zu welcher Art von herablassendem Kolonialkitsch das Horasreich momentan instande ist. Da wünscht man sich doch gleich die Möglichkeit, innerderisch 300 Jahre zu überspringen und mit der politischen Emanzipation der besetzten Gebiete beginnen zu können. Venceremos!

— Hüter des Zirkels ruft Konvent der Efferdskirche aus

Vibart: … oder BEruft er diesen EIN? Wohl eher. Der Plot begleitet uns ja schon eine ganze Weile bei der Botenlektüre, und noch immer geht’s etwas seicht darum, dass sich halt Horasier und Al’Anfaner prinzipiell nicht mögen. Immerhin trifft man sich jetzt demnächst in Brabak, dem neuen Shooting-Star an Aventuriens Südküste. Und:
Option A: legt da entweder den etwas drögen Streit ohne wirklichen Tiefgang ziemlich schnell bei, oder …
Option B: führt eine saubere Kirchenspaltung in einen Al’Anfaner Kult und eine nordaventurischen durch und macht es der Boronkirche nach.
Oder es steckt noch eine wirklich spannende Wendung drin. Aber sonst …?

Sedef: Naja, mir kommen da schon ein paar Zusammenhänge mit dem Uthuria-Artikel in den Sinn, immerhin geht es in beiden letzendlich um den Kolonial-Konflikt zwischen Horasreich und Al’Anfa. Option A wäre dabei aber wirklich arg langweilig.

Josch: Ihr habt Option C vergessen: Das ganze Scharmützel führt aufgrund genialer diplomatischer Schachzüge der ehrlichen Makler vom Kap zu einem weiteren Erstarken Brabaks, das so seinen zukünftigen Platz an der Praiosscheibe als dritte Kolonialmacht im Süden festigt. Ich nenne dies: Hängemattendiplomatie.

— „Das geht auf keine Piratenhaut“ – Strohpuppenumzug entzweit Festumer Stadtrat

Vibart: Ein Sturm zieht auf über Festum, der den traditionellen Umzug durch die Stadt bedroht. Nur, dass es derisch politische Stürme sind. Noch immer blicke ich nicht ganz, wieso man um diese Thorawalertrommel so ein Gedöns macht, dass sich halb Festum zofft, und die Meisterinfos helfen da nicht weiter. Messerscharfe Vermutung: hat mit der neuen Bornland-Kampagne zu tun. Erwähnung von Alwin K. Wippflügler: +1.

Festum – immer für eine Trommel gut (Bild von Nadine Schäkel)

Sedef: Da sind doch erst einmal ein paar Proben auf Wettervorhersage nötig, bevor das Ganze stattfinden kann. Ansonsten spricht für deine Vermutung, dass der Artikel und die Bornland-Kampagne aus derselben Feder stammen.

Josch: Also wenn ein feierlicher Umzug in Festum gemacht wird, bei dem auf einer Trommel aus Thorwalerhaut musiziert und gegen Fremdlinge in der Stadt gehetzt wird – seien es Goblins, Thorwaler, Norbaden oder Maraskaner – , dann finde ich nicht schwer verständlich, warum die Stimmung hochkocht und so mancher Stadtrat derlei lieber so weit wie möglich eindämmen möchte. Der Bezug zur kommenden Bornland-Kampagne liegt auf der Hand, vielleicht ist es aber auch eine geistreiche Anspielung auf die aktuelle politische Entwicklung in bestimmten Gegenden Deutschlands. Wer weiß. Zwar ein kurzer, aber ein, wie ich finde, sehr stimmungsvoller Artikel, der mit wenig sehr viel erreicht. So wie’s aussieht, wird das nächste Heldenwerk-Abenteuer hier für mehr Aufklärung sorgen.

— Brabaker Frühlingserwachen

Vibart: Die literarische Andeutung im Titel weist wohl darauf hin, dass Brabak in die Pubertät kommt und mit seiner Sexualität und der Gesellschaft existentielle Probleme bekommt. Äh nein, wohl eher nicht, der Artikel fasst ganz gut die Entwicklungen der letzten Jahre bezüglich der neuen Brabaker Blüte zusammen. Etwas Neues bietet er aber auch hier nicht.

Sedef: Wenig Neues, aber auch dieser Artikel steht im Zeichen Uthurias und der aventurischen Kolonien dort. Myranor-Erwähnung: +1.

Josch: Da braucht auch nichts Neues drin zu stehen, denn solange es Banausen wie euch hier gibt, die auch nach Jahren kontinulierlicher Pro-Brabak-Progranda nicht auf den Geschmack kommen, darf man in der Informationspolitik nicht nachlassen! Aus diesem Grunde werden auch in diesem Artikel wieder vollkommen zurecht Glanz und Gloria der jüngsten Brabaker Entwicklung gepriesen. Vom Codex Mizirion und der BVOC über den Güldenlandhandel bis zur Gründung von Porto Sancta Elida und dem aktuellen Aufschwung in Nagra – es ist alles dabei, da bleibt kein Auge trocken, welches das Licht der einzig wahren Sonne des Südmeers zu blicken gewillt ist. Vivat Brabak! Das Highlight des Boten, ich leg mich fest. H8ers gonna H8.

Sedef: Schon gut, schon gut. Mich freut ja auch sehr, dass das Archipel aus der verstaubten DSA2-Kampagne in der 5. Edition weiterentwickelt wird. Vielleicht wird sie ja auch in 42 Kurzabenteuern nochmal neu aufgelegt …

— Die Bärwalder Gräfin nimmt Tochter aus altem Adel an

Vibart: Ah, so, da wurde ein Bote (nein, nicht die Zeitung, ein richtiger, der aber zur Redaktion derselben unterwegs war) erschlagen, sicherlich eines sensationellen Berichtes wegen, betreffend ein dunkles Geheimnis, das nie die Öffentlichkeit erreichen … Äh, nein, es geht um eine Adelsadoption in Weiden. Gut, es ist bekannt, dass ich bei Namen wie „Geisereich von Haffstein, Vogt zu Gräflich Pallingen“ ein altes Adelsboten-Trauma reaktiviere und in eine defensive Haltung gehe, eventuell sehe ich einfach mal in die Meisterinfos, wer hinter all dem steckt, wer den Boten aus welchem Grund, trotz äußerst belanglosem Bericht … nein, da steht nix. Ah so.

Sedef: Bist du dir sicher, da sich hinter dieser Belanglosigkeit nicht eine versteckte Botschaft verbirgt? Ist es nicht auffällig, dass der Bote auf dem Weg zum Boten ermordet wurde? Und das alles nicht einmal in den Meisterinfos erwähnt wird? Und was die Ilaristen eigentlich damit zu tun haben?

Josch: Also mein Bote ist heil bei mir angekommen. Aber ich hab auch niemanden adoptiert. Worum ging’s noch mal? Ich fürchte, diese Geschichte ging komplett an mir vorbei bzw. durch mich hindurch, wie alles aventurische Adelsgedöns seit anno 1992. Hesinde hilf, ich bin verwirrt.

Rakorium Muntagonus: ÄÄÄÄÄXEEEN! Alles von ÄÄääxeen von langer Hand geplant!

— Hilbert von Hartsteen oder der tiefe Fall eines garethischen Adligen

Vibart: Eigentlich ist ja die Story vom „Lügenpresse“ skandierenden verbannten Adligen ganz amüsant zu lesen und eine nette Verschwörungstheorie mit zwei, drei Körnchen Wahrheit. Spielt der Mann darüber hinaus noch eine Rolle, ist das die Fortführung des Mordmärker Meuchelmelodramas? Mal schnell in die Meisterinfos … Nein, da steht nix dazu.

Sedef: Natürlich nicht, der Bote lügt ja und versucht, alles zu vertuschen. Wir als Sockenpuppen tun das allerdings auch. Moment – heißt das jetzt, wenn wir darüber lügen, dass der Bote lügt, dass der Hartsteen lügt, dann …

Josch möchte an dieser Stelle eine kontroversere Darstellung: Bitte.

Josch möchte an dieser Stelle eine kontroversere Darstellung: Bitte.

Vibart: … ist Answin rechtmäßiger Kaiser von Uthuria, oder?

Josch: Ja. Aber viel fataler: Mir ist aus vertraulicher Quelle – nämlich bei den knallharten Blogwärtern meines Vertrauens – zu Ohren gekommen, in Nandurions Disputen würde nur gestaltpädagogisch rumgekuschelt und zu wenig knallhart kontrovers diskutiert! Damit wird sofort begonnen, fordere ich. Ab sofort wird hier alles wegkontroversiert, was nicht bei drei nach „Mutti“ schreit. Also antreten zum Streit, ihr Nulpen!

— Trauer in Perricum

Vibart: Zum Teil wird hier die Haffax-Kampagne nachbereitet, zum Teil irgend ein Adelsplot weitergesponnen, da wird der nicht näher benannte Sohn von Wallbrod von Löwenhaupt zum Kriegshelden bei der Eroberung von Mendena, und im Zuge dessen von der Kaiserin rehabilitiert, denn es scheint nicht weiter erklärte „Verfehlungen“ gegeben zu haben. Aber warum wird nun zur „allgemeinen Überraschung“ eine illegitime Tochter und nicht er Baron in der Folge des eben bei dieser Schlacht gefallenen Herrn Wallbrods? Warum schaue ich dazu nicht schnell mal in die Meisterinfos? Ihr kennt den Gag inzwischen und daher seid ihr nicht mehr überrascht: Da steht nix.

Sedef: Höre ich da etwa leise Kritik an den Meisterinfos? Aber mal im Ernst: Die Haffax-Geschichte wurde ausführlich im Boten ausgeschlachtetet totgeschrieben begleitet. Nun ist auch langsam mal genug.

Josch: Aber echt mal. Graf Helmchen ist tot, also hört bitte auf, ständig auf sein Grab zu pissen. Verdammt. Ich wollte doch Streit vom Zaun brechen. Ihr macht es einem aber auch wirklich schwer heute.

— Namenloser Schrecken zum Erntefest

Vibart: LARP-Berichterstattung hinter einem echt vielversprechenden Titel.

Sedef: Das wäre schöne Werbung für das LARP, wenn man besser erkennen könnte, dass es um LARP geht. Das merkt man erst, wenn man in die Meisterinfos schaut.

Josch: Alles, was auch nur entfernt nach LARP klingt, wird bei mir sofort ignoriert, daher war ich für den fehlenden Hinweis ziemlich dankbar. Eigentlich sehe ich auch nicht, warum überhaupt wichtig sein sollte, ob ein Artikel sich dem drittalbernsten Hobby nach Nordic Walking und Unterwasserschach widmen sollte. Kurz afk. Wie? Was? Was soll das heißen, ich würde andere Disputanten und Leser herabwürdigen? Will man mich hier jemand zum Schmusen zwingen oder was? Na, dann kommt doch her und versucht es, nichtsnutzige Paarhuferkanaillie, ich werde Dir zeigen, wo Barthel den Most … [Kommentare von der Redaktion gelöscht.]

— Die Route und das Programm des Prinzen von Uthuria

Der uthurische Prinz (Bild von)

Wer segelt so spät durch Nacht und Wind – es ist Anajao, der uthurische Prinz… (Bild von Sabrina Klevenow)

Vibart: Black Prince Sirlan rides again: Wer auch immer wissen will, wann sich der gute Uthurier mit wem trifft und von wann bis wann er in welcher horasischen Stadt gastiert: Hier steht’s.

Sedef: Das ist als Leser des irdischen Boten doch ungemein spannend und füllt dabei gleich noch fast eine halbe Seite.

Josch: Höre ich da etwa den zarten Ansatz von Ironie, liebe Freunde? Dann lasst euch gesagt sein, dass ihr anscheinend nicht genau genug gelesen habt, denn es versteckt sich manch lustige Anspielung in dieser kleinen Auflistung. Als Handout für ein Abenteuer, das sich um die Begleitung des uthurischen Prinzen dreht, könnte man sie auch verwenden. Ja, stimmt, in der Pfeife rauchen könnte man sie auch. Was soll das heißen, ihr meintet meine Kommentare? Ich zieh euch gleich mal die Mähne … [Kommentare von der Redaktion gelöscht.] … Stock im Gesäß … [Kommentare von der Redaktion gelöscht] Meinungsfreiheit … [Kommentare von der Redaktion gelöscht] STONK!

Vibart: Ich bin ja keine Echse, aber [Kommentare von der Redaktion gelöscht] Man muss doch auch mal sagen dürfen, dass [Kommentare von der Redaktion gelöscht] während unsere Kanzlerin [Kommentare von der Redaktion gelöscht] … du sockenpuppenlutschender Einzelwürfelroller!

— Eine Uthurische Großwildjagd

Vibart: Ebenfalls im Zuge der Sirlan-Tour geht ein gewisser Caspar Khoramsschreck an Land, der ein recht launiges Kerlchen zu sein scheint. In flotter Schreibe erfahren wir alles und noch ein bisschen mehr über das „Escaladir“, was eine Art übergroßes Rindvieh mit Raubtiergebiss und Brainslug-Befall zu sein scheint. Der gute Caspar erzählt durchaus vergnüglich von der Jagd auf das Tierchen, das nun die Kusliker Fasanerie um eine Attraktion bereichert.

Sedef: Und nochmal Uthuria, damit ist die Quote für den Rest des Götterlaufs langsam auch erfüllt. Allerdings bin ich mir jetzt nicht sicher, ob dieser Artikel eine wohlverborgene Verknüpfung mit einer Handlung hat, oder die letzte Seite noch mit Inhalt gefüllt werden musste. Gerne auch in Zukunft etwas zu Uthuria, aber ein bischen mehr Inhalt darf es auch sein.

Josch: Eigentlich ist das kein Artikel, sondern eine als „Gespräch“ verpackte kleine Ich-Erzählung zur Vermittlung von uthurischem Flair. Jetzt kann man natürlich meckern, dass der Newsgehalt davon gleich Null ist (stimmt, aber egal) und dass dazu nix in den MI steht (stimmt auch, ist aber noch egaler), aber viel schöner ist, dass hiermit zumindest ein wenig an das alte „Ein Kessel Buntes“-Konzept des alten Boten angeknüpft wird. Das ist schön, das darf in Zukunft gerne weiter verfolgt werden. Ganz vergnüglich liest es sich nämlich auch, und „Birsel das Escaldir“ ist so ziemlich der coolste Name seit Pryshia von Garlischgrötz.

Sonderbeilage: Errata zur 2. Auflage des DSA5-Regelwerks

Ziemlich Oldschool: Sehnsucht nach Werbeplakaten im Boten.

Ziemlich Oldschool: Sehnsucht nach Werbeplakaten im Boten.

Vibart: Und da lohnt sich mein Papier-Abo doch noch: Immerhin bekomme ich die DSA5-Errata sauber gedruckt zum Einlegen in mein Hardcover serviert. Ist ganz schön viel geworden, denn ab jetzt gibt es ja auch magische Analyse und die gute alte Heraldik kehrt zurück, zusammen mit ein paar neuen Manövern. Im Grunde ist das guter Service.

Sedef: Guter Service, allerdings wäre ein kleineres Format für eine Regelwerk-Errata vieleicht besser gewesen. Besonders praktisch am Spieltisch ist das Ding nicht gerade.

Josch: So viel ist das eigentlich gar nicht, wenn man es in Relation zur Länge des Werks setzt und z. B. einmal mit den Errata für Wege der Alchimie vergleicht. Aber egal, wir wollen ja schließlich nicht drüber streiten, wer den kürzesten hat. Da es die Errata schon in elektronischer Form gibt (dort auch im passenden Layout), empfinde ich den Wiederabdruck hier als recht überflüssig. Viel lustiger und passender hätte ich gefunden: ein Ingame-Werbeplakat für den Besuch des uthurischen Prinzen zur Verwendung am Spieltisch. Vielleicht ließe sich etwas dieser Art ja in Zukunft als Einlage realisieren?

Meisterinfos

Vibart: Jetzt mal auf ein ernstes Wort, Botenredaktion: So haben wir nicht gewettet. Ihr wolltet den alten Boten nicht mehr, weg mit dem Mantelteil, alle haben geweint, aber so soll es nun sein. Dass ihr nun durch die Hintertür wieder ein Szenario im Meisterteil einführt, kann man das so lesen, dass ihr eure Entscheidung bereits jetzt wieder bereut? Abgesehen davon, dass das nun die schlechtesten Meisterinformationen sind, seit ich den Boten lese. Der Besuch des hochintelligenten, aber bedeutungslosen Stammeskönigs scheint nicht weiter wichtig zu sein, das Szenario, das sich darum dreht, dass Helden auf den reisenden Uthurier aufpassen sollen, ist langweiliger als Orklandkarnickeljagen und ansonsten steht im Grunde in den MIs das hier: „…“.

Jetzt ist es offiziell: Ich wünsche mir sehnlichst den alten Boten zurück.

Sedef: Vibart hat ja schon ganz dezent darauf hingewiesen, dass zu den einzelnen Artikeln hier nix zu finden ist. Ein richtiges Szenario ist allerdings auch nicht enthalten, denn es gibt weder eine richtige Handlung, noch können die Helden irgendetwas erreichen. Die Nummer mit dem Prinzen von Uthuria ist ja eine nette Idee, aber den meisten Spielern dürfte dieser Betrug schon nach der Überschrift klar sein. Und zur Zeitleiste: Die Artikel dieses Boten sind über knapp 3 Götterläufe (!) verteilt. Das ist für einen Ingame-Boten genauso daneben wie für Gruppen, die der lebendigen Geschichte folgen und die Reihenfolge der Ereignisse beachten wollen. Ich hätte nichts gegen eine Rückkehr des Botenszenarios, aber dann bitte richtig und nicht in diesem Abschnitt.

Josch: Auch ein etwas ausgearbeitetes Szenario hätte sich als Einlageblatt gut gemacht.

Fazit

Aventurischer Bote Botendisput EuleVibart: Mann, hörte sich das geil an: Ein Bote ganz im Zeichen Uthurias, sozusagen ein Themenbote in enger Abstimmung mit dem beigelegten Heldenwerkabenteuer. Was ist am Ende geblieben? Nicht viel. Der Besuch des uthurischen Prinzen ist so aufgeblasen, dass er einer Minderglobule für Heißluftelementare gleicht. Abgesehen davon ist der Bote so leer, dass man den Namenlosen hineinketten könnte. Der Bericht über die Monsterkuhjagd ist unterhaltsam geschrieben, aber am Ende des Tages auch viel Form und wenig Inhalt. Und die Meisterinfos klären keine einzige offene Frage und liefern stattdessen ein Szenario, dass man mit dem Satz: „Die Helden begleiten den Reisenden und haben Schwierigkeiten“ abhandeln könnte.

Es schmerzt mich selbst, aber für mich war dieser Bote der schlechteste, seit ich ihn lese. Das geht besser, auch im neuen Format, das habt ihr längst bewiesen. Zwei von neun Brainslugs auf Escaladir.

Sedef: Der Bote scheint noch in der Winterstarre zu liegen, gefühlt ein Drittes des Inhalts sind Lückenfüller, die Meisterinfos fehlen fast komplett und die Chronologie wirkt wirr. Vielleicht hat die Erstellung der Errata auch zu viel Zeit gekostet. Positiv ist für mich nur, dass Uthuria wieder aus der Versenkung auftaucht und zumindest auf der ersten Seite auch einen interessanten Artikel erhält. Von da an geht es stetig bergab. 3 von 9 Strohpuppen.

Josch: Nein, dieser Bote reißt mich auch nicht vom Hocker. Aber um hier nicht plötzlich doch noch Einigkeit und Harmonie einkehren zu lassen, verteile ich jedoch aus Protest 244 von 245 möglichen Bonuspunken für den Brabakbezug, gebe weiterhin zu bedenken, dass wir es inzwischen mit einer Gratispostille zu tun habe und schlussfazite zudem oberlehrerhaft mit dem kryptischen Statement: eindeutig der beste Bote, seit es Staatsbesuche aus Uthuria in Aventurien gibt. Das wird man ja wohl noch sagen dürfen! Aber mal im Ernst: Großes Kino war dieses Exemplar zwar nicht, aber alles in allem eine nette Ansammlung von Appetithappen und Stimmungstexten zu Uthuria. Ich finde die Idee eines thematisch recht einheitlichen Ingameboten interessant und bedenkenswert, vor allem wenn, wie in diesem Fall, auch noch das Heldenwerkabenteuer dazu passt. Wären die MIs etwas informativer gewesen, und hätte man die Szenario-Idee noch etwas weiter verfolgt, dann hätte das hier ein richtig guter Bote werden können. So ist das nur in Ordnung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. In Zahlen: 5 von 9 Achtsamkeitsübungen.

Heldenwerk: Kibakadabra

AB_HW4_KibakadabraVibart: Was ist ein Kibakaba? Man nehme also ein Viertel Kirschsaft, ein Drittel Bananennektar und fülle das ganze auf mit geriebener Kakobohne und warmer Milch. Bäääh! Gottseidank ist ein Kibakaba etwas weniger Ekliges auf Uthuria, nämlich nur eine dämonenbuhlende zweiköpfige Schlange von veritabler Größe und hochgiftig. Glück gehabt! Denn früher, „zur Zeit der uthurischen Sklavenaufstände„, gab’s das Ganze auch als Super-XXL-Version aus chimairologischer Echsenhand …

Muntagonus: ÄÄÄÄÄXENGEZÖÖÖCHT!!!

Vibart: Ja, jetzt Ruhe, Eure Spektabilität, ihr wart als Gag sowieso nur für den Botendisput vorgesehen, geht in Euer Studierzimmer, da hat Nottel schon die warme Milch mit Kakaobohne für euch hingestellt. Wo waren wir? Tja, monströse Doppelkopfreptilien, ist phexseidank lange her, so dass das Monstrum mittlerweile versteinert und halbvergraben irgendwo im Dschungel liegt und nur darauf wartet, dass tapfere Helden durch die alten Eingeweide schleichen. Klingt abgefahren? Ist aber sehr gut gelungen. Warum, möchte ich gleich erklären.

1. Konzentration auf das Wesentliche

Das Heldenwerk-Abenteuer fokussiert sich ganz auf die Beschreibung des Dungeons und seiner Bewohner, denn das stellt die versteinerte Riesenschlange dar. Der Einstieg wird äußerst frei und skizzenhaft gehaltet, gibt aber doch Denkrichtungen vor, die plausibel anreißen, wie man durch ein Eingeborenendorf in die Schlange kommt. Das umfasst gerade mal eine Seite, auf Seite 5 bis Seite 17 werden die versteinerte Schlange und ihre diversen Bewohnern dargestellt. Das alles ist mit Kästen und Anmerkungen für ein Heldenwerkheftchen ganz brauchbar unterfüttert. Wermutstropfen: Leider sind die Seiten 18 und 19 relativ allgemeines Blabla zum Spiel im uthurischen Dschungel und wirken wie ein Lückenfüller.

2. Karten, Baby!

Ja, es ist mittlerweile bei DSA-Abenteuern so häufig der Fall, dass Karten nichtssagend oder gar nicht vorhanden sind, dass man es deutlich unterstreichen und betonen muss: Kibakadabra hat eine sehr, sehr schöne Dungeonkarte aus der Hand von Matthias Rothenaicher spendiert bekommen, die OldMacSchlange sowohl in der Draufsicht als auch als Querschnitt zeigt. Das ist so super nützlich, vor allem mit den Wasserstandsmarkern, die brauchen wir nämlich gleich, denn …

3. Dynamische Sandbox

Was die Helden wie und wo im Dungeon machen, und vor allem mit welchem Ziel, bleibt völlig dem Spiel überlassen. Das Abenteuer definiert Räume und Bewohner (mit deren Agenda), lässt aber völlig offen, mit wem man sich verbündet oder wen man erschlägt (gut: Die paktierenden Mutantenechsen fallen als Verbündete wohl aus). Dazu kommt als dynamisches Element ein steigender Wasserpegel im Dungeon, der den Charakter der Räume verändert und das Vorwärtskommen erschwert. Klar kann man in einem Schlangenleib nicht beliebig überall hingehen, insgesamt sieht das aber aus, als könnte man einen sehr, sehr spannenden Tag mit Kibakadabra verbringen, da weder die Spieler noch der Meister genau sagen können, wie sich die Dinge entwickeln werden.

Apropos Bewohner: Natürlich treibt es ein asfalothisch versautes Herz etwas bunt und die Schlange wirkt tendenziell übervölkert. Aber insgesamt stellt dieses eigene Ökosystem (das die Helden vermutlich zerstören werden) einen sehr spannenden Spielplatz dar. Nur: Mussten es untote Echsen UND asfalothisch mutierte Echsen sein, die verschiedene Abschnitte unsicher machen? Da fehlt mir etwas die Abwechslung im Echsengezücht.

Muntagonus: ÄÄÄÄÄXENGE–

Xeledons Spottgesang Sprungbild UthuriaVibart: Eure Spektabilität, ihr seid ja immer noch da! Schnell zum Fazit, bevor ich noch einmal das Wort Kittikätzchen benutzen muss, Ihr wisst, was ich meine. Kibakadabra von Dominic Hladek zeigt einmal mehr die Stärken der Heldenwerkheftchen: Kleine Kammerspiele auf engem Raum für den Rollenspiel-Oneshot zu produzieren, die man als Gemmen des Genres bezeichnen kann. Ich jedenfalls hätte jetzt mal richtig Bock, Caspar Khoramsschrecks Flying Circus auf ein uthurisches Intermezzo in die Steinerne Schlange zu führen. Hat hier jemand „Paavi“ gesagt? Egal, weiter. Coole Karte, schöne Beschreibung, zwei Seiten verschwendet und etwas zu viel Kittikätzchen ohne Abwechslung. Insgesamt sehr gut als Paket.

Muntagonus: Kittikätzchen? Kein Echsengezücht mehr, Nottel?

Vibart: Alle versteinert, Eure Spektabilität. Euer Urteil?

Muntagonus: 8 von 9 ÄÄÄÄÄXXXEEEN!

Vibart: Seh ich auch so.

Josch: Hier sind nun doch noch die Grenzen meiner Konfliktfreudigkeit erreicht, denn tatsächlich kann ich es nicht übers Herz bringen, den zutreffenden Worten des geschätzten Kollegen Vibart an dieser Stelle zu widersprechen. Ich belasse es daher bei einigen Ergänzungen. Nachdem wir beim letzten Heldenwerk-Abenteuer eher ein Storygerüst mit wenig Material bekamen, gibt es diesmal reichlich Material ohne eigentliche Story – nämlich einen hübsch ausgearbeiteten kleinen Schauplatz, den man in nahezu jede Uthuriakampagne problemlos einbauen kann, sei es als Abenteuer-Aufhänger oder als zufällige Begegnung für unterwegs. Ganz nebenbei liefert die Hintergrundgeschichte auch noch eine schöne alternative Möglichkeit, um die Steinerne Schlange in Paavi zu erklären. Abgesehen von einigen kleinen Fehlerchen (an einer Stelle fehlen Werte, Beschreibung und Bild sind an einer Stelle nicht 100% kongruent) und der Tatsache, dass die Inhalte des Dungeons teils etwas randomisiert wirken, ist dieses Abenteuer eine rundum gelungene kleine Publikation. Der neue Bote ist noch in der Selbstfindungsphase, die Heldenwerk-Reihe liefert für mein Empfnden aber bislang konstant gute Unterhaltung zum kleinen Preis. Daher schließe ich mich den beiden Echsistentialisten (fast) komplett an und vergebe 7 von 9 Echsperimentalgewölben.

Vibart: Paavi! Er hat Paavi gesagt!

Uhrwerk! Magazin #8

— Myranor: Shor‘Uach – Die Windgeister von Rhacornos

Uhrwerk_Magazin_8Sedef: Schöne Idee, offenbar ein fellider Verwandter des gemeinen Nachtalps. Die Beschreibung gefällt mir gut, und die passenden Werte inkuslive Angaben zur Beschwörungen werden gleich mitgliedert. Die Szenarioidee dazu gefällt mir auch, hätte aber gerade deshalb auch gerne etwas weiter ausgearbeitet werden können. „Bringt mir einen exotischen Geist für meine Untotensammlung“ ist jedenfalls wieder so eine Art von Abenteuer, die eigentlich nur in Myranor funktioniert.

Josch: In der Tat, diese Idee (Leonir-Geister, die am Ort ihres Scheiterns zurückbleiben und dort dem Rest der Welt das Leben schwer machen) hätte eine ausführlichere Ausarbeitung als die knapp 2 Seiten wirklich verdient gehabt. Vor allem die hier auf engstem Raume skizzierte Szenarioidee, die so wunderbar Ghostbusterfeeling nach Myranor zu bringen verspricht. Das ist nicht nur ein ungeschliffener Diamant, das ist ein Edelstein, den man noch nicht mal ausgegraben hat. Schade eigentlich. Aber besser als gar nix.

Cifer: Da muss ich mich Josch anschließen: Schöne Idee, die Ausarbeitung hakt leider an ein paar Stellen. Zum einen wäre da das Korrektorat. Erneut möchte ich dem Autor nahelegen, seine Werke mal ein paar Freunden zum Lesen zu geben – allein findet man einfach nicht alle Fehler und Stilblüten, die man in einen Text reinschreibt. Zum zweiten habe ich nach Studium des Textes zwar das Gefühl, dass Shor’Uach ziemlich cool sind, aber ich weiß nicht, wie ich sie mir eigentlich genau vorzustellen habe. Sind sie stofflich? Wie sehen sie aus? Im Werteblock haben sie die „Waffe des Gegners“, die sie mit AT 15 führen – ist gemeint, dass sie die einem Schlafenden abnehmen, entreißen sie sie im Kampf, läuft da irgendwelcher Telekinese- oder Besessenheitskrams? Man weiß es nicht. Bereinigt und noch etwas ausgebaut kann ich mir die Gestalten als sehr interessanten Grundstock eines Gruselabenteuers vorstellen.

— Myranor: Totenkugel

Sedef: Einige schöne Ideen, aber leider hatte ich beim Lesen den Eindruck, dass den Helden hier einige Dinge seltsam vorkommen sollten, die so nicht beabsichtigt wird. Etwa der offensichtliche Mord an einem Optimaten, der sang- und klanglos ohne Ergebnis liegengelassen wird. Ermittlungsabenteuer zu gestalten ist allerdings auch alles andere als einfach und gelingt auch in Kaufabenteuern längst nicht immer. Hier hat der Autor einiges an Zeit und Mühe hineingesteckt, und zumindest mit Anpassungen (oder ergänzenden Begründungen für die Umstände) wird hier – trotz etwas sperrigem Aufbau und hölzerner Formulierungen – unterhaltsames Abenteuer geboten.

Josch: Ich vermute, dass sich in diesen Seiten ein brauchbares und gut umsetzbares Abenteuer verbirgt. Mehr aber leider nicht, da die Materialsammlung es mir sehr schwer macht, mich im Text zurechtzufinden und mir eine Meinung dazu zu bilden, ob und wie die verschiedenen Aspekte miteinander zusammenhängen. Zahlreiche Begriffe, die mir beim Lesen in Erinnerung geblieben sind, machen zwar Lust, sich mit der Sache noch einmal ausführlicher zu beschäftigen, aber alles in allem wirkt dieses Textkonvolut auf mich unfertig und wenig strukturiert. Daher muss ich mich hier leider zum Inhalt des Abenteuers enthalten und kann alles in allem nur ratlos mit den Schultern zucken – so leid mir dies bei Gratismaterial auch tut, für das sicherlich viel Zeit und Herzblut verwedet wurde.

Xeledon_SVG_MyranorCifer: Fällt ebenfalls unter „schade drum“. Mit ein wenig mehr Ausarbeitung und spielleiterfreundlichem Aufbau mit ein paar Kurzübersichten könnte daraus sicherlich ein sehr interessantes Kriminalabenteuer werden – und Korrektorat wäre auch hier wieder hilfreich, wenn in einem Absatz plötzlich Travia- und Borontempel erwähnt werden. Myranor hat diesbezüglich leider den Nachteil, dass die imperialen Namen alle gleichzeitig unvertraut und gleich klingen und ich bestimmt ein halbes Dutzend mal ins Personenverzeichnis gucken musste, um nochmal nachzuschlagen, wer jetzt Mordopfer, wer Mörder und wer sonstwas ist. Ich empfehle dem nächsten Autoren, dem Abenteuer eine handliche Mindmap direkt beizulegen. Die Grundkonstellation klingt aber sehr interessant und spielenswert. Übrigens: Ortsfestlegung „Imperiale Stadt“, wenn auf der Karte (wohl noch vom letzten Beitrag) Rhacornos abgebildet ist, deutet auf einen sehr optimistischen Kartographen hin.

— Myranor: Arkanomechanik, Pylonenbau und astrale Austrocknung

Josch: Der Text enthält Hausregeln zu besagten Themenkomplexen. Ich will ganz ehrlich mit euch sein: Außer „und“, ist“ sowie dem restlichen Standardrepertoire von Artikeln, Hilfsverben und Pronomen habe ich in diesem Text effektiv nichts verstanden. Das liegt aber allein daran, dass schon Myranisches Zauberwerk meine persönliche Toleranzgrenze in Sachen Regelkomplexität und Regelsprech um ein Vielfaches übersteigt. Daher meine Vermutung: Wer sowohl über die SF „Regelkenntnis (Myranische Magie) III“ als auch über einen Regelkundewert von 15+ verfügt und sich dafür begeistern kann, möglichst viele Aspekte des Spiels möglichst exakt in möglichst vielen möglichst ausführlichen Regeln abzubilden, der sollte hier definitiv einen Blick riskieren. Alle anderen finden können m. E. Besseres mit ihrer Nerdzeit anfangen.

Sedef: Hier werden ein paar aus dem Hintergrund bekannte Effekte (die eigentlich nur in Myranor eine Rolle spielen) mit erweiterten Regeln versehen, um sie bei Bedarf besser am Spieltisch darstellen zu können. Auch wenn ich Ganze noch nicht auf Astralstrom und Pylon prüfen konnte, kam mir die Struktur bei lesen schlüssig und gut nutzbar vor. Dazu gibt es gleich noch eine passende Sonderfertigkeit sowie eine Instruktion. Daumen hoch, gerne mehr Spielhilfen dieser Art.

Cifer: Ganz klar etwas aus der Rubrik „Spielhilfen, die die Welt nicht braucht … die sie aber plastischer machen“. Man merkt eindeutig, dass sich die Autoren da einiges an Gedanken gemacht und diese auch gut in Regeln übertragen haben, auch wenn diese nur in sehr speziellen Kampagnen (beispielsweise, wenn die Spieler entweder Herrscher oder Titanenpiloten verkörpern) von Bedeutung sein werden. Was den Artikel noch abgerundet hätte, wären ein oder zwei Beispiele für Abenteuer oder auch nur einzelne Szenen, die mit den beschriebenen Regeln funktionieren. Was hat es für Auswirkungen auf imperiale Strategie, wenn ein arkanomechanisch aufgerüsteter Verband mit einem Landleviathan kaum mehr als anderthalb Stunden am gleichen Ort verweilen kann, ohne bleibende Schäden anzurichten? Wenn ich mir was für folgende Uhrwerk!e wünschen darf, dann Szenarien, die aus diesen Regeln interessante Abenteuer ziehen.

— Tharun: Die Hochstadt von Matar

Xeledon_SVG_TharunJosch: Auch dieses Mal ist mein persönliches Highlight des Uhrwerk! der Tharunbeitrag, diesmal verfasst von Arne Gniech und Marcus Jürgens. Der Artikel beschriebt einen stimmungsvollen Schauplatz , nämlich eine nach Vulkanausbruch zerstörte Hochstadt, deren Betreten inzwischen streng verboten ist, und die sich daher als Unterschlupf anbietet. Der Text knüpft weiterhin an die Beschreibung des Senekai von Matar aus der vorigen Ausgabe an, enthält einige reizvolle kleine Abenteueranregungen und weiterhin, wie im Text versprochen wird, einen Bezug zu einem der Abenteuer aus der kommenden Tharun-Anthologie. Das alles kann mich rundum begeistern, zumal es auch noch auf engem Raum mit zwei lesbaren und sinnvollen Karten ergänzt wird. Ich hoffe, dass Arne und Marcus das Uhrwerk!-Magazin auch in Zukunft mit so hochwertigem Material versorgen werden, denn diese Beiträge sind zurzeit der Hauptgrund für mich, mich auf jede neue Ausgabe zu freuen.

Sedef: Wolltest du nicht noch kurz auf die Produktbeschreibung von Lied des Lor eingehen? Wusstest du, dass es sich dabei eventuell um das letzte offizielle DSA4 Abenteuer handelt? Wie, ich bekomme kein Geld für Schleichwerbung? Na gut – der Tharun-Beitrag ist auch mein persönliches Highlight. Diese Reihe könnte von Umfang und Grad der Ausarbeitung her auch locker eine eigene kleine Kampagne oder ein Settingband sein. Großes Kompliment an die Autoren, ich bin bereits gespannt auf einen nächsten Teil. Für Spielleiter, die sich mit Tharun näher befassen wollen, ist diese Beitragsreihe eigentlich Pflichtlektüre.

Cifer: Was bleibt mir da, außer mich anzuschließen? Ein fetter Schauplatz mit zwei Karten, über fünf Seiten aufbereitet und mit ordentlichen Mengen an Plothooks versehen. Bitte mehr davon!

Sonstiges

Josch: Alle Daumen hoch für die Register der bisherigen Beiträge zu Tharun und Myranor in dieser Ausgabe. Das ist sehr praktisch und darf bei Gelegenheit gerne aktualisiert werden.

Sedef:Da kann ich mir nur anschließen. Sehr praktisch, gerne mehr davon.

Fazit

Aventurischer Bote Botendisput EuleJosch: Alles in allem ist der DSA-Teil dieser Ausgabe für mich solide ausgefallen, wenn auch nicht überragend: Die Myranorbeiträge gehen zu einem großen Teil eher an mir vorbei, Tharun reißt es hingegen wieder raus. Für mich daher 5 von 9 Meistermasken auf der Zackenschwinge.

Sedef: Insgesamt gefällt mir diese Ausgabe ziemlich gut, die Leonir-Geister und der Tharun-Teil haben es mir besonders angetan. Das Myranor-Abenteuer fiel dagegen leider (auch) dieses Mal etwas ab. Alles in allem 6 von 9 Pylonen gegen astrale Trockenheit.

Cifer: Bei einigen Beiträgen im Magazin denkt man sich „Guter Anfang, da wär noch mehr gegangen!“. Wenn die Artikel noch etwas sorgfältiger geprüft würden und die Redaktion öfters mal an die Autoren mit den Worten „Arbeite doch XY noch etwas näher aus“ heranträte, könnte aus einem schon guten Fanwerk ein echt großartiges werden. So bleibt es halt „nur“ gut. Was aber mit Sicherheit auch schon für etliche vergnügliche Spielstunden reichen wird. So bleiben 6 von 9 eingesperrten Löwengeistern.

Über Feyamius

Mein Name ist Daniel und ich spiele seit 1995 DSA, etwa seit dem Umstieg auf DSA4 größtenteils als Meister. Ich bin seit Herbst 2010 ein Nandurion-Blogger und Ansprechpartner für Simias Werkbank.
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10 Antworten zu Gazettendisput 3: Aventurischer Bote 175, Kibakadabra & Uhrwerk!-Magazin 8

  1. Marcus Jürgens sagt:

    Es freut mich sehr, dass unsere Beiträge zu Tharun bei euch Gefallen finden! Das motiviert doch glatt, am Ball zu bleiben.

  2. Marcus Jürgens sagt:

    Da fällt mir noch ein, dass die Karten zum Tharun-Beitrag hier noch in hoher Auflösung zu finden sind:
    http://uhrwerk-magazin.de/ausgabe-8/

  3. Punktabzug für Nandurion für einen peinlichen Anfängerfehler in der Titelübertragung meines Artikels: „garetisch“ wird ohne ‚h‘ geschrieben. Dass man das immer wieder bei euch nach wahrscheinlich über 100 Jahren kumulierter DSA-Erfahrung findet trotz mehrfacher Anmahnung – ein Zeichen für die Ernsthaftigkeit und Solidität eurer Aventurienkenntnis?

    Und da schreit ihr wirklich noch nach MIs, wenn ihr schon Probleme mit den Basics habt!!!!111111!!!

    Oder steckt da MEHR dahinter ?!
    😉

    • Salaza sagt:

      The „h“ is silent.

    • Feyamius sagt:

      Eigentlich wird „garethisch“ mit „h“ geschrieben, kommt ja von „Gareth“. Aber in der Redax hatte mal wieder keiner Ahnung und irgendwann setzte es sich durch, so wie „Sinn machen“ jetzt auch im Duden steht.

      Aber nicht mit uns! Wir schreiben es so, wie es richtig ™ ist!

      Wir sind im Widerstand!

      • Eigentlich kann man schon erwarten, dass, wenn man mal einen Fehler macht, wenigstens ein Funken Anstand, Selbstkritik und Einsichtsfähigkeit vorhanden ist, wo nur die übliche selbstgefällige Überheblichkeit herrscht.

        Aber das ist ja das Markenzeichen™ von Nandurion, oder?

  4. Pingback: Aventurischer Bote #176 | Xeledons Spottgesang

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