Gareth – Kaiserstadt des Mittelreichs

Gastrezension von Aelyn.

Gareth - Kaiserstadt des Mittelreichs Cover Anna SteinbauerDie Gareth-Box, was ist das? Ein Mammut-Werk von fast 600 Seiten Stärke über die größte Stadt Aventuriens, so viel ist schnell herausgefunden. Viel wichtiger ist aber die Frage: Braucht man das wirklich? Mir stellte sich diese Frage jedenfalls schon bei der Ankündigung der Box. Muss das sein, noch mehr Material zu Gareth, der Stadt, die schon in Herz des Reiches über 40 Seiten Beschreibung erhalten hat? Über keine andere Stadt sind schon so viele Details publiziert worden – und kaum eine andere Stadt fand ich langweiliger. Klassisches deutsches Mittelalter, hm. Und dafür extra eine Box, für die man auch noch 60 Euro berappen muss?

Schauen wir uns das Werk doch einfach an und finden selbst heraus, ob der geneigte DSA-Spieler sich die Box ins Regal stellen sollte oder nicht. Und um dabei gleich den neuen optionalen Regelmechanismus für Gerichtsverhandlungen zu testen, führen wir unsere Diskussion wie einen Gerichtsprozess. Gareth ist schließlich die Stadt des PRAios; was liegt also näher, als die Box selbst mit seinem prüfenden Blick zu untersuchen?

Die Mühlen der Gerechtigkeit

Den Vorsitz führt der ehrenwerte Richter Jodruan Mallorn

Den Vorsitz führt der ehrenwerte Richter Jodruan Mallorn

„Haste gehört, dass se den Berek verurteilt haben? Ja, ja, wegen Mordes haben se ihn drangekriegt. Hätt ich ja nie gedacht, bei dem fuchsgerissenen Rechtsverdreher, den er sich besorgt hat, aber als se den blutigen Dolch gefunden haben, da wars aus. Haben ihm die Instrumente im Keller gezeigt, wenn de weißt, was ich mein. Ist eingeknickt wie n Weidenhalm im Herbstwind und hat alles gestanden. Jetzt steckt er im Schandkorb, bis der Hunger ihn zu Boron holt.“

(gehört vor dem Garether Rathaus, neuzeitlich )

Der Sachbeweis: Inhalt der Box

60 Euro sind viel Geld, aber was bekomme ich dafür? Das Wichtigste dürften die beiden Hintergrundwerke Goldene Dächer, Düstere Gassen und Im Herzen der Metropole sein.

Hilberian Praiogriff II. – welcher irdische Staatsmann da wohl Pate stand? Hoffentlich verschluckt sich der Heliodan nicht an Salzgebäck!

Hilberian Praiogriff II. – welcher irdische Staatsmann da wohl Pate stand? Hoffentlich verschluckt sich der Heliodan nicht an Salzgebäck!
(Bild von Mia Steingräber)

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Ersteres beschreibt die Stadt Gareth als Örtlichkeit, übersichtlich nach Stadtteilen sortiert. Hier finden sich viele Beschreibungen und auch Grundrisse wichtiger und vor allem spielrelevanter Orte wie etwa der Nordlandbank (inklusive deren Einbruchsschutz-Maßnahmen), des Pentagon-Tempels oder des Droms. Auch kleinere Örtlichkeiten erhalten kurze Beschreibungen, aber den Vorwurf, „jede Milchkanne in Gareth“ zu beschreiben, muss sich das Werk auch nicht gefallen lassen. Was man sucht, das findet man, aber es ist noch genug Platz für eigene Ideen. Außerdem findet sich noch ein eigenes Kapitel zur Dämonenbrache, komplett mit möglichen Gefahren, schaurigen Örtlichkeiten und Handlungsmöglichkeiten für echte Helden.

Im Herzen der Metropole dagegen beschreibt das Leben in Gareth, angefangen mit der Stadtgeschichte. Danach werden wichtige Fragen beantwortet, etwa an wen man sich bei diesem oder jenem Problem wenden muss, wie Recht und Gesetz durchgesetzt werden, wie man in Gareth Handel treiben kann usf. Kurzum: Man erhält einen sehr guten Eindruck vom Alltag in Gareths Straßen. Das dritte große Kapitel beschäftigt sich mit den wichtigen Institutionen Gareths, etwa den Unterwelt-Banden, den reichen Patrizierfamilien und den Kirchen. Am Ende des Kapitels findet sich sogar eine Tabelle, die genau anzeigt, wie jede Partei zu den jeweils anderen steht – sehr praktisch!

Zusätzlich zu diesen beiden ziemlich dicken Softcovern findet sich noch ein etwas dünneres, nämlich der Abenteuerband Gassenhelden. Nach der Lektüre der zwei Hintergrundbände kann man hier direkt mit dem Spiel loslegen. Neben einer dreiteiligen Kampagne, die sich mit dem ewigen Streit zwischen Gesetz und Verbrechen auseinandersetzt und die Helden tief in die Machenschaften der Garether Unterweltbanden verwickelt, finden sich auch noch 4 Szenarios, die etwas mehr Arbeit vom Meister erfordern. Zudem gibt es viele Hinweise für eigene Abenteuer und geeignete Helden in Gareth. Mit 112 Seiten ist der Band durchaus umfangreich und vielseitig geraten.

Abgesehen von diesen drei Softcovern beinhaltet die Box auch noch einen separaten Gesamtindex, bei dem man sich offenbar die Kritik an der Dunkle-Zeiten-Box sehr zu Herzen genommen hat. Für Stimmung am Spieltisch dagegen sorgt eine kleine, garethspezifische Ausgabe des Aventurischen Botens, deren Artikel teilweise gut mit den Abenteuern aus Gassenhelden abgestimmt sind. Wirklich nützlich ist auch das separate Heft mit Kopiervorlagen, das wichtige Pläne und Grundrisse am Spieltisch verwendbar macht, ohne dass man dafür die schönen Softcover knicken muss. Abgerundet wird die Box schließlich mit der großen Gareth-Karte im A1 Format, die es sowohl mit als auch ohne Beschriftung gibt.

Der Leumundszeuge: Taugt der Inhalt etwas?

Wartezeit am Stadttor, werktags kurz vor Sonnenuntergang, stadteinwärts: 1W6-1SR (Bild von Nadine Schäkel)

Wartezeit am Stadttor, werktags kurz vor Sonnenuntergang, stadteinwärts: 1W6-1SR
(Bild von Nadine Schäkel)

3 Bücher, 3 Heftchen, 1 Karte: Was bringt mir das am Spieltisch? Oft wurde in der Vergangenheit kritisiert, dass DSA-Spielhilfen eher Romane seien, die man als Steinbruch verwenden kann, aber keine hilfreichen Nachschlagewerke. Macht die Gareth-Box das besser?

Ja, macht sie. Nicht nur dank des separaten Index‘ und der ausführlichen Inhaltsverzeichnisse findet man schnell die Information, die man sucht – auch die Texte selbst sind eher informationsorientiert geschrieben, ohne dabei der Atmosphäre abträglich zu sein. Bei stichprobenartigen Suchen nach bisher unbekannten Infos über Gareth dauerte es nie mehr als 20 Sekunden, um die gewünschte Seite zu finden, selbst wenn der gesuchte Ort nicht unter dem erwarteten Namen im Index stand. Hier wurde vieles richtig gemacht, was früher schief gelaufen ist, und es bleibt zu hoffen, dass sich zukünftige Publikationen ein Beispiel daran nehmen. So sollten Spielhilfen sein – eine Hilfe.

Aber sind die schnell gefundenen Infos auch gute und nützliche Ideenlieferanten für das Spiel in Gareth? Auch hier ist die Antwort wieder: Ja. Die zusätzlichen Regeln, die hier angeboten werden, sind allesamt tatsächlich optional und nicht notwendig, wenn man für so etwas nichts übrig hat. Bisher konnte ich nur die Regeln für den Häuserlauf (eine Art Parcours über die Dächer Gareths) selbst testen und fand sie akzeptabel. Etwas ärgerlich ist es natürlich, dass ein selten vorhandenes Talent wie Akrobatik hier in das Meta-Talent eingeht, was bei uns eine direkte Hausregelung zur Folge hatte. Alles in allem sind die Regelelemente aber dünn gesät; das Hauptaugenmerk liegt eindeutig auf Beschreibungen, die vor Abenteuer-Aufhängern nur so strotzen.

An allen Ecken und Enden finden sich kleine Geheimnisse und Aufhänger für abenteuerliche Geschichten. Allein beim Lesen der Hintergrundbände schossen mir zahlreiche Ideen durch den Kopf, sowohl für kleine kurzweilige Abenteuerchen wie auch für größere Kampagnen. An der Stelle muss erwähnt werden, dass die ganze Box einen roten Faden hat, den ich grob mit „Licht und Schatten“ umschreiben würde. Gareth als Stadt zwischen PRAios und PHEx zieht sich durch alle Ebenen der Beschreibung und bietet so nicht nur Aufhänger für rechtstreue und streunende Charaktere zugleich, sondern auch Raum für solche, die gerne zwischendurch die Seiten wechseln wollen.

Genau in diesem Zeichen steht auch die Abenteuer-Trilogie aus Gassenhelden, die extra darauf ausgelegt ist, sie sowohl mit praios- als auch phexgefälligen Helden spielen zu können. Einzig beim zweiten Abenteuer wird rechtschaffenen Helden ein spannender Teil entgehen, doch das ist der Natur der Sache geschuldet. Die Geschichte entspinnt sich um die Versuche von Richter Jodruan Mallorn, das Verbrechen in der Stadt ein für alle Mal einzudämmen. Im ersten Abenteuer, Kirschenernte, werden die Helden nur mit Nebeneffekten seiner Pläne konfrontiert und müssen einen ungeplanten Mord aufklären. Herren der Unterwelt zieht sie daraufhin tiefer auf die phexische Seite der Stadt, weshalb natürlich praiotische Charaktere weniger zum Zuge kommen werden, auch wenn sich das Abenteuer sehr bemüht, hier Abhilfe zu schaffen. Schließlich gipfeln die Bemühungen des Richters jedoch in einem Sturm der Gewalt, der Gareth zu verschlingen droht, und nur die Helden können die Stadt vor dem Abgrund bewahren. Die Kampagne erzählt eine solide Geschichte, die viele typische Elemente der Stadt aufgreift, und verdient eine gute Bewertung. Einzig das fantastische Moment kommt mir hier ein wenig zu kurz, denn die ganze Kampagne ist in ihrer Thematik doch sehr bodenständig.

Auch die Szenarien, kurz wie sie sind, sind durchweg brauchbare Steinbrüche für eigene Abenteuer. Phexens Silberkammer bietet eine anregende Schnitzeljagd durch Gareth, während sich Das Insanctum des Gesplitterten Berges mit eben jenem befasst und in die wirklich dunkelsten Ecken Gareths führt. Die Schöpfung beschäftigt sich mit den Gargylen der Stadt und bringt viele verschiedene Interessensgruppen gegeneinander (und möglicherweise die Helden) auf. In Goldener Schein schließlich entdecken geschichtskundige Helden ein finsteres Geheimnis der Garether Frühgeschichte und geraten so in eine erbarmungslose moralische Zwickmühle. Besonders gut hat mir hier die Suche nach dem geheimen Phextempel gefallen, die sicherlich für viele Helden ein langgehegter Traum ist.

Der Bestechungsversuch: Bilder und Design

Schöne Aufmachung und Bebilderung hat schon über manche Dürftigkeit hinweggetröstet, wie also sieht es in der Gareth-Box aus?

Auf dieser Baustelle wechseln die Bauleiter so häufig, dass man sie auf einer eigenen Zufallstabelle auswürfeln kann. (Karte von Daniel Jödemann)

Auf dieser Baustelle wechseln die Bauleiter so häufig, dass man sie auf einer eigenen Zufallstabelle auswürfeln kann.
(Karte von Daniel Jödemann)

Zuallererst muss hier natürlich die Gareth-Karte lobend erwähnt werden, denn die ist in der Tat ein absolutes Prachtstück. Die einzelnen Stadtviertel haben viel Charakter gewonnen, die Farben sind ein Augenschmaus und gerade die Dämonenbrache sieht schön gruselig aus. Wie viel Arbeit Hannah Möllmann in dieses Werk gesteckt hat, will man lieber gar nicht so genau wissen.

Auch die anderen Karten und Grundrisse, von denen es reichlich gibt, sind größtenteils sehr schön geraten. Eine gute Wahl, hier wieder auf Daniel Jödemann zu vertrauen, der von Karten wirklich etwas versteht. Besondere Highlights sind der Grundriss des im Aufbau befindlichen Ingerimm-Tempels und die 3D-Ansicht des Rathauses.

Expertin für Tabakwaren, Kamelspiel und Fremdsprachen: Ihre Gnaden Gerhalla Isenbrook. (Bild von NN)

James Bond und M in Personalunion (Bild von Luisa Preißler)

Die Bilder und Portraits sind solide gezeichnet; Ausreißer nach unten sind mir nicht in Erinnerung geblieben. Etwas merkwürdig ist das manga-artige Portrait des Ratsherrn Iam Altacker, der darauf wesentlich jünger aussieht, als er laut Beschreibung sein soll, aber schlecht gezeichnet ist es nicht.

Wirklich klasse dagegen sind der Gargyl Rosthaut, der richtig fies aussieht, und die Chefin der Garether Criminal Cammer, Ihro Gnaden Gerhalla Isenbrook, Expertin für Tabakwaren, Kamelspiel und Fremdsprachen.

Die Doppelseite voller Zinken ist da noch das Sahnehäubchen, da man die Zeichen so auch mal real am Spieltisch zu sehen bekommt.

Rechtliche Kniffe: Lektorat und Index

Leider muss man bei DSA-Publikationen dieses leidige Thema immer anschneiden, denn frühere Publikationen haben sich dabei oft nicht mit Ruhm bekleckert. Der Index wurde bereits erwähnt und erfüllt seinen Zweck, was absolut lobenswert ist, und dass er separat gedruckt vorliegt, macht die Benutzung einfacher. Auch das Lektorat (und vor allem das Korrektorat) hat dieses Mal ordentliche Arbeit geleistet. So mancher Fehler hat sich sicher eingeschlichen, aber fehlgeleitete Verweise, falsche Namen und sonstige Rechtschreib-Ausfälle sucht man mit der Lupe. Allerdings kann man hier auch vermuten, dass zur Entstehungszeit alle Lektor-Kapazitäten von Ulisses in die Gareth-Box geflossen sind, möglicherweise zu Lasten anderer Publikationen. Für die Box aber bleibt zu sagen: Das Lektorat hat gute Arbeit geleistet und die Texte zu einem Lesevergnügen gemacht. Großes Lob dafür!

Die Beweisführung für den eiligen Leser

Drei besondere Highlights der Box:

  • Die neue Garethkarte: einfach schön anzusehen und praktisch am Spieltisch. Daumen hoch!
  • Das Kloster der heiligen Noiona: Auswürfeltabellen für Geisteskrankheiten. Nicht politisch korrekt, aber auf hintersinnige Art witzig, besonders Perlen wie „er glaubt, er lebe in einer erdachten Welt und spiele in einem Spiel die Nebenrolle“.
  • Die Zinken: Eine übersichtliche und schick gemachte Übersicht, dank der man die Phexenszeichen gleich viel leichter ins Spiel integrieren kann.

Drei Dinge, die man hätte besser machen können:

  • Preise für den Großsieger beim Kaiserturnier: Wieso wurden hier Altlasten wie der Rohal’sche Heiltrank, der 7 pLeP gibt, oder der geweihte Reif der Lichtbotin Praiosmin übernommen, obwohl sie regeltechnisch Quatsch sind?
  • Fehlende Bilder beim Schwert und Panzer: Ausgerechnet die Heldenkneipe kriegt weder einen Grundriss noch ein Bild des Wirts. Schade.
  • Die Nirgendgassen: Limbusähnliche Pfade durch Gareth, die sich nur Kennern offenbaren und die irgendwie total cool sind? Ein bisschen zu viel des Guten!

Ob unter seine Mütze wohl eine kochbegabte Ratte passt? (Bild von NN)

Ob unter seine Mütze wohl eine kochbegabte Ratte passt?
(Bild von Marc Bornhöft)

Drei Personen, die zum Stirnrunzeln verleiten:

  • Der/die Achaz-Hure im Levthans Horn: Ein Wesen, dessen Geschlecht unbekannt ist, aber dessen Kunden immer selig grinsen, wenn sie bedient wurden. Haben Achaz überhaupt einen Geschlechtstrieb? Sehr seltsam.
  • Der Buntig: Hippie-Tsa-Geweihte, die nachts Gareth mit ihren bunten Botschaften beschmieren. Die halbe Stadtgarde scheint sie zu suchen und auch Helden sollen das tun, aber kann man Tsa-Geweihte für so etwas überhaupt belangen?
  • Jandhold von Mersingen, Spitzenkoch des Seelander: Dieser Bart! Warum sieht er aus wie ein Klischee-Franzose? Und wieso ist jeder, der etwas gut kann, Magiedilettant?

Das Schlussplädoyer: Warum die Gareth-Box ihr Geld wert ist

Und, braucht man sie nun, die Gareth-Box? Die Frage muss jeder für sich selbst beantworten. Wem die Beschreibung in Herz des Reiches genügt, wer wenig Interesse am Mittelreich hat, wer Stadtabenteuer nicht mag, für den ist sie vielleicht rausgeworfenes Geld. Wer aber, wie ich, wenigstens ein grundlegendes Interesse hat, sollte beim Händler seines Vertrauens einen Blick in die Box wagen und ihr die Chance geben, ihn zu überzeugen. Denn dazu ist sie absolut in der Lage. Die Box zeigt, wie gute DSA-Bücher aussehen können, und wird sicherlich Maßstäbe für die Zukunft setzen. Vor allem aber ist sie eins: Spaßig! So viele schöne Ideen, schicke Tabellen und übersichtliche Kästen gab es bisher wohl noch in keinem DSA-Produkt. Gerade für diejenigen Meister, die gerne ihre eigenen Abenteuer schreiben, bietet die Gareth-Box einen fast unerschöpflichen Fundus an Denkanstößen. Ich selbst hatte das Vergnügen, ein mit Hilfe der Box erstelltes Abenteuer spielen zu dürfen, und war absolut begeistert. So viele Facetten hätte ich Gareth vorher nie zugetraut.

Mein Fazit: Wenn ihr nicht absolute Gareth-Hasser seid, erwägt den Kauf der Box. Selbst wenn 60 Euro auf den ersten Blick viel sind: mit etwa 10 Cent pro Seite und tausend Abenteueraufhängern werdet ihr vermutlich kein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bei DSA-Werken finden. Auch wenn man einige Details der Box kritisch betrachten kann (etwa die Häuserlauf-Regeln oder die eher durchschnittlichen Abenteuer), ist das Gesamtbild doch absolut positiv und macht Lust auf mehr, weswegen mir keine andere Wahl bleibt, als die Box uneingeschränkt zu empfehlen.

Das Urteil:

Drei Einhörner sind den Garether Unterweltbanden beigetreten, ein viertes versucht, sie auf Seiten der Garether Criminal Cammer dingfest zu machen. Ein Einhorn hat sich dauerhaft im Bordell Levthans Horn eingemietet, ein weiteres hat sich heillos in den abenteuergespickten Untiefen des Droms verlaufen. Ein Einhorn versucht noch immer, die Sicherungsmaßnahmen der Nordlankbank zu knacken und eines arbeitet daran, Umtriebe der frühsten Stadtgeschichte aufzudecken. Nur ein Einhorn hat sich zu tief in die Dämonenbrache vorgewagt und konnte nicht zur Urteilsverkündung kommen. Insgesamt 8 Einhörner sind sich aber einig: Aus Gareth wollen sie so schnell nicht wieder weg!

Bewertung Einhorn 8

Nandurion dankt Aelyn vielmals für die Gastrezension!

Mit freundlicher Unterstützung in Form eines Rezensionsexemplars von der Ulisses-Spiele GmbH und dem F-Shop.

Über Curima

Moin, ich heiße Lena, bin 32, komme aus Hamburg und spiele seit 2003 DSA. Ich spiele lieber als ich leite und schicke meine diversen Charaktere fast jeden Samstag durch Aventurien. Seit Mitte Mai 2012 arbeite ich bei Nandurion mit.
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7 Antworten zu Gareth – Kaiserstadt des Mittelreichs

  1. Horus sagt:

    Hallo Aelyn!

    Vielen Dank für die schöne und informative Rezession!

    Was mit trotz der Länge etwas fehlt, ist dass die Spielhilfe Gareth als sehr Grau darstellt. Klar ist Licht und Schatten oft thematisiert, aber aus meiner Sicht wird Gareth ganz und gar nicht klar abgrenzbar beschrieben, sondern viel eher als ein Ort wo extrem viel Grau vorliegt! Ein Ort der auch gut in eine fiese Welt, wie z. B. die Alte Welt von Warhammer Fantasy, passen würde.

    Ich finde gerade in dieser Box wird endlich mal das Thema „Dreckiges Aventurien“ wunderbar umschrieben und an den Mann gebracht. Aus meiner Sicht sticht die Gareth Box deutlich hervor!

    Ich finde ein gewichtiger Punkt, auch für die Kaufentscheidung: Mag man sowas oder mag man es nicht?

  2. Danilo von Sarauklis sagt:

    „Und wieso ist jeder, der etwas gut kann, Magiedilettant?“ Weil man sich mal an den eigenen Regeln orientiert? (Ob diese gut sind, ist eine andere Frage.)

  3. Elif sagt:

    Der Koch ist von Marc Bornhöft gezeichnet 🙂

  4. Arduinna sagt:

    Lustig, grade die Nirgendgassen finde ich toll. Als Neil Gaiman-Fangirl bleibt das aber vielleicht nicht aus – die Nirgendgassen sind das „Neverwhere“ von Gareth. 😉

  5. Curima sagt:

    Neverwhere! Neil Gaiman! 🙂 *fangirl-reflex* Ich hab mir die Box noch nicht gekauft und weiß daher nicht, wie genau diese Gassen funktionieren und wie gut sie so nach Gareth passen.

    Nach dem Lesen der Rezension überleg ich aber doch, mir die Box irgendwann zuzulegen. Klingt ja schon alles sehr spannend. Und Gareth is doch meine Lieblingsstadt…

  6. syrrenholt sagt:

    Hallo,

    danke für die tolle Rezension! Es freut mich ungemein, dass die Box so gut ankommt 🙂

    zu den Nirgendgassen:
    Die hatten sich angeboten, da sie schon in der alten Box LdsS (In dunklen Gassen) ganz schwach angedeutet worden waren. Den Effekt, der leider in HdR nicht aufgegriffen wurde, fand ich sehr charmant und ein kleines aber passendes Alleinstellungsmerkmal für Gareth.

    Die Idee habe ich mit den Schattenpfaden weiter ausgebaut und dabei ein wenig augenzwinkernd bei Matrix geklaut:

    Zitat Seite 184 (Goldene Dächer – Düstere Gassen):
    „Phexverflucht! Es ist eine Falle. Sie haben uns umstellt!“
    „Schnell, Reo, lauf!“
    „Wo ist der nächste Ausgang!“
    „Nimm nicht die Treppe, spring aus dem linken Fenster!“
    „Aber wir sind im vierten Geschoss!“
    „Tu es, Reo!“
    (zwei schwarz gewandete Gestalten, kurz bevor Armbrustbolzen in die Wand einschlagen)

    zum Thema Häuserlauf:
    Ich fand es ungemein passend, in dieser Box den schnellen Parkour-Stil aufzugreifen (vgl. James Bond in Casino Royal in der Anfangssequenz)

    Anmerkung: DSA lebt ja seit jeher von Anleihen aus bekannten irdischen Bildern/Vorlagen – und das ist ja auch eine nette Eigenart von Aventurien 😉

    Da die Häuserlaufregeln bereits in Der Lilienthron publiziert waren, wurden diese nur geringfügig angepasst und leider (meiner Meinung nach) etwas unzureichend mit übersichtlichen Tabellen hinterlegt. Eine ausgearbeitete Tabelle mit Erläuterungen habe ich zwar noch in petto, aber es scheint, dass diese Regeln wohl überwiegend negativ aufgefallen sind, so dass (vorerst) kein weiterer Support in dieser Richtung geplant sind.

    Phex mit euch!
    CJ

  7. Lugaid sagt:

    Kann mir mal jemand auf die Sprünge helfen, warum die Preise beim Turnier regeltechnischer Quatsch sein sollen? Danke im Voraus

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