Das dritte Kapitel bezieht sich mit seinem Namen Des Glücks Schuld auf Beorns letzte mentale Anmerkung das Glück schulde ihm noch etwas. Nachdem wir uns zuvor mit den Träumen und Hoffnungen der Wettfahrer beschäftigt haben, geht es nun etwas härter zur Sache. Beorns Ottajasko erreicht Norburg und dieses Kapitel steht auch überwiegend im Zeichen dieser bedeutenden Stadt. Während Asleifs Truppe sich dem Silvanden Fae’den Karen nähert und dort auf die Lichtelfe Niamh trifft, dreht das Glück in Norburg den Spieß um.
Schon vor den Toren der Stadt vermittelt uns die Sprache der Autoren dunkle Vorahnungen. Das Tor selbst wirkt wie ein dunkler Schlund und leider versteht weder Galayne noch sonst jemand die Bedeutung der Worte des Königs, als dieser den Wachmann der Verwendung „geliehener Worte“ bezichtigt. Denn in der Tat reitet die Ottajasko in eine vorbereitete Falle. Entgegen meiner Erwartung versucht man nicht die Truppe einzeln im Badehaus oder während der Nachtruhe zu überwältigen. Statt dessen wird eine brutale Konfrontation inszeniert und die Gruppe zieht sich in das steinerne Gasthaus zurück. Die vielgerühmte Kampfkraft der Plünderer wird jedoch bald zunichte gemacht, als ein Feuergeist erscheint, der mehrere Häuser anzündet und der Auseinandersetzung ein schnelles Ende bereitet. Die Inszenierung ist hier durchaus gelungen, da das Elementar zunächst einige andere Häuser entflammt und im ersten Moment nicht klar ist, ob vielleicht der König hier seine flammende Wut gegen die Barbaren richtet. Beorn muss sich geschlagen geben und als er die goldenen Augen der Ratsherrin sieht, weiß er was die Stunde geschlagen hat.
Augen zu und durch
An dieser Stelle kommt es in meinen Lesefluss zu einer Zäsur. Ich lesen noch ein paar Seiten weiter und erfahre wie Beorn und Dolorita mit buchstäblich heruntergezogener Hose vorgeführt werden und sich einem Schauprozess gegenübersehen. Ich habe eine ungute Ahnung, wie das weitergeht und fühle mich angemessen angewidert. Angesichts der Nachrichtenlage, in der gräßlicher Terror in Israel die dominierende Headline ist, bin ich nicht motiviert mich durch etliche Seiten voller menschlicher Abgründe zu quälen. Dann mache ich das, was ich zumindest seit Band 1 mit der Saga nicht mehr getan habe. Ich lege das Buch für einige Tage beiseite.
Irgendwann entschließe ich mich die nächsten Seiten einfach zu überspringen und lese erst zwei Dutzend Seiten später weiter. In einigen Zwichensequenzen erfahren wir wie Asleif der Lichtelfe Niamh begegnet und diese sich entschließt ihn zu begleiten. Das ganze ist ein gezieltes Kontrastprogramm zu den Grausamkeiten in Noburg. Ein letztes Mal wird es auch da humorig als Beorn vor dem Galgen sitzt und reimend einen Geschichtenerzähler in die Flucht schlägt.
Dann jedoch dürfen wir miterleben, wie ein Scheiterhaufen errichtet wird. Pepito landet auf dem Hackklotz und überraschenderweise wird nicht die Hexe verbrannt, sondern das Pferd des Königs. Nicht lange zuvor hatte sich Graf Isidor noch gewundert, wie man denn ein Tier anklagen könne. Das sei doch eher etwas für die sprichwörtlich üblen Notmärker. Aber Pardona exerziert ihren Plan durch und vorher dürfen wir noch mit ansehen, wie Dolorita zu Tode gebracht wird. Die Stadt feiert und die Autoren klopfen sich wieder einmal auf die Schulter. Die einzige sympathische Figur in Beorns Truppe wird grausam gequält und verstümmelt, damit der Leser auch angemessen emotional involviert ist. Welch eine gelungene Vorstellung.
Auf nach Norburg
Während Beorn seinem Todesurteil entgegensieht sind die Freunde des Foggwulfs aus dem Wald der fetten Karene zurückgekehrt und erfahren von der sterbenden Dolorita, wie es um ihren Widersacher steht. Die Nachricht, dass dieser scheinbar für ihre eigenen Taten büßen muss, sorgt sogleich für Aufruhr und der Foggwulf entscheidet.
Thorwalern droht wegen eines ungerechten Urteils von fremder Hand der Tod. […] Wir holen sie raus, das wohl.
– Asleif „Foggwulf“ Phileasson
Doch die Anwesenheit Pardonas in diesem Spiel ist ebenso enthüllt. Und da sowohl Abdul als auch Niamh dieser Gegenspielerin mit gehörigem Respekt begegnen, ist die Ottajasko gewarnt. Es wird nicht leicht werden zu bestehen, im nächsten Kapitel im Kampf gegen
Die Widersacherin